Burkhard Ihme

Begonnen von Burkhard Ihme, 01. August 2016, 13:26:35

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Burkhard Ihme

Grad auf YouTube entdeckt:

ZitatBeschreibung Burkhard Ihme ist ein deutscher Comiczeichner, Redakteur für Comicfachliteratur und Liedermacher. Darüber hinaus wird er insbesondere mit dem Interessenverband Comic e.V., kurz ICOM, in Verbindung gebracht, dem er seit der Gründung 1981 als Mitglied angehört und dessen Vorsitzender er seit 1995 ist. Ebenfalls Gründungsmitglied ist er in der Gesellschaft für Comicforschung. Dieser Kanal wurde automatisch über das Videoerkennungssystem von YouTube erzeugt.

hat das Videoerkennungssystem allerdings nicht gefunden.


Über die "ähnlichen Interpreten" Georg Kreisler und Tom Lehrer kann ich mich nicht beschweren, auch wenn ich kein Pianist bin.

Burkhard Ihme


Burkhard Ihme


Zitat von: h-j-urmel am 06. Februar 2022, 13:37:24
Hallo Burkhard - danke für die Hinweise [...]
Zumal ich auch anderen musikalischen Interessen nachgehe, wie z.B. Liedermacher namens B. Ihme.

Dieser Burkhard Ihme scheint ein Tausendsassa zu sein. Habe kürzlich eine LP von Maren Berg entdeckt. Dort ist B. Ihme bei zwei Liedern als Translater aufgeführt. Hat dieser B. Ihme noch mehr Aktivitäten dieser Art vorzuweisen?
Danke für das Interesse.
Ich habe Marén Berg 1974 bei einem Treffen der AG Song in Offenbach kennengelernt. Sie war auf der Suche nach Übersetzern bzw. Nachdichtern. Rohübersetzungen lieferte sie selber und besser (sie lebte schon seit Jahren in Frankreich).

Ich habe zuerst "La petite fugue" von und Le Forestier übertragen, dann noch "" von Anne Sylvestre. Beide Titel sind auf Maréns erster LP im Selbstverlag.

"Die kleine Fuge" ist dann noch mal in einer neuen Aufnahme auf ihrer ebenfalls titellosen LP bei Antagon. Dort findet man auch "" von Anne Sylvestre und "" von Maxime Le Forestier (gibt's auch auf einer Single, die ich aber nie gesehen habe).

Der "Offene Brief an Elise" wurde 25 Jahre später noch mal auf einer Live-CD veröffentlicht, die aber nicht mal bei Discodogs gelistet ist (dafür diese interessante Platte: Marén Berg singt deutsche Liedermacher auf Französisch).

Maréns Karriere in Deutschland kam wohl nie so recht vom Fleck. Höhepunkt war, soweit ich das mitbekommen habe, ein Auftritt bei Bill Ramseys "Show ohne Schuh" in der ARD.


Burkhard Ihme

Und wer den Rest lesen möchte: Hier ein Interview im COMIC!-Jahrbuch 2016, das Liedermacherkollege Aragorn aka Nikolaus Gatter führte.

h-j-urmel

Das ist eines der umfangreichsten Interviews, die ich  seit langem gelesen habe. Mein Drucker spuckte mir 9 DIN A 4 Seiten aus. Interessant Deinen Lebenslauf so intensiv zu erfahren. Das bringt Dich ein großes Stück näher. Mein Kompliment für das, was Du so alles auf die Beine gestellt hast. Eine grundsolide Ausbildung gepaart mit Begeisterung an der kreativen künstlerischen Arbeit, bringt Ergebnisse, die sich sehen lassen können.

Burkhard Ihme

#5
Es gibt noch ein längeres, da geht es aber mehr um Comics, zumindest im zweiten Teil. Das andere erschien im Rahmen des Themenschwerpunkts "Comics und Musik", da war dann auch Gelegenheit, auf die Lieder einzugehen.
Aber wieso hast du das ausgedruckt? Weiße Schrift auf rotem Grund ist auf dem Bildschirm (zumal man da skalieren kann) besser zu lesen.


Wie dem auch sei, hier die beiden Interviews als PDF mit allen Abbildungen und langen Bildlegenden:

"Liedermacherfans waren keine Nerds" (COMIC!-Jahrbuch 2016)
"Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation" (COMIC!-Jahrbuch 2009)





www.comic-i.com/burkhard-ihme-neu/Interviews/Ihme.pdf

h-j-urmel

Seit dem ich mit Computern arbeite habe ich unzählige Daten verloren. Einzigartige Berichte, viele Bilder, die auf immer vernichtet waren. Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb ich die meisten Texte ausdrucke. Radiosendungen möglichst zügig auf CD brennen. Kann natürlich auch alles mal kaputt gehen und für immer verschwunden sein. Diese Web-Seite kann von jetzt auf gleich abgeschaltet werden, wenn der  Administrator es so will. Dann sind die Texte auch weg. Vielleicht sind sie drüben bei Dir, habe nicht nachgeschaut. Und ein wesentlicher Vorteil von ausgedruckten Texten ist, ich kann sie jederzeit ohne Computer, ohne Strom, ohne Netz lesen, egal, wo ich bin. Ich kann markieren und, und, und.

Ich werde in vielen Dingen altmodisch sein. Kürzlich schenkte mir eine Frau ihre komplette CD-Sammlung, weil sie alles auf eine Festplatte übertrug. Sie hat viel Platz gewonnen. Das CD -Regal ist weg und die umfangreiche Sammlung. Einen solchen Schritt könnte ich nicht gehen.

Für mein Kreisler-Chanson und Kabarett-Archiv benötige ich ein komplettes Zimmer. Könnte man alles komprimieren. Man ja, ich nicht. Ich freue mich über ein Plattencover mit der eigenen Gestaltung, den Texten, den Bildern. Ein moderner junger Mensch kann das vielleicht nicht nachvollziehen.

Sehr lange wir es das ja nicht mehr geben. Altersmäßig kann es jeden Tag vorbei sein. Irgendwann werde ich mich aber von alle dem trennen. Doch bis dahin drucke ich aus.
Das andere umfangreiche Interview mit Dir, das Du erwähnst, werde ich wohl erst mal lesen und dann entscheiden.

Wünsche einen schönen Abend!

Burkhard Ihme

So, jetzt funktionieren die Links zu den beiden layouteten Artikeln auch.


Kleiner Nachtrag zu Seite 102 des Beitrags aus dem Jahrbuch 2016:
Neben den genannten Journalisten sind drei weitere Personen zu sehen:
Ganz links Nikolaus Gatter (Liedermacher, schrieb aber auch für das MUSIKBLATT und FOLKER), an vierter Stelle Stephan Rögner (Geschäftsführer der AG Song) und als sechster von rechts Günter Schenk (zusammen mit Hippen, Schroeder und Rothschild im Organisationskomitee des Mainzer Open Ohr Festival). Da reichte der Platz nicht.

h-j-urmel

Hallo Burkhard. Die Zeilen haben nur indirekt mir Dir zu tun. Hier schreibe ich Dich an als Mitglied im Forum rolligstone und frage mal an, ob Du mir Informationen geben kannst. Es liegt viele Jahre zurück, da hatte ich mich im Forum rollingstone registriert und im Zusammenhang mit Georg Kreisler geschrieben. Nun komme ich mit meinen Daten nicht mehr rein. Neu registrieren geht zur Zeit nicht heißt es in einer Erklärung. Hast Du eine Ahnung, was dort z.Z. los ist?

Burkhard Ihme

#9
Ich bin kürzlich in einem Thread darüber gestolpert:

ZitatWas für ein Glück, dass hier keine neuen User mehr rein dürfen.
ZitatWie? Keine neuen User?

ZitatAnmeldesperre wegen den Spambots. Schon 2-3 Jahre.

Zitatja, ist offenbar technisch zZt nicht möglich den Zugang wieder freizuschalten, da fehlen wohl die Zugriffsrechte, und nur der Himmel weiss wie man da rankommt, von offizieller Seite (der RS persönlich) besteht offenbar kein Interesse mehr sich um das Forum irgendwie zu kümmern .. also schmoren wir hier im eigenen Saft bis wir alle ausgestorben sind



h-j-urmel

Habe mal wieder im "Dorn im Ohr" geblättert. Bin hängen gebliebn, wen wundert es bei Burkhard Ihme. Besser, billiger, schnell lautet der Text zu dem abgedruckten Lied!

Die getöteten Personen habe ich nicht gezählt. Das Töten wird mit dem Ende des Liedes auch nicht aufhören, so ist der Text zu verstehen.

Es ist nahe liegend, bei diesem Lied an Georg Kreisler und Biddla Buh zu denken. Es gibt jedoch deutlche Unterschiede. Nicht nur, dass es bei Georg Kreisler ausschließlich Frauen sind, deren Leben gewaltsam beendet wurde. Bei Georg Kreisler finde ich das Motiv. Es war Liebe.

Burkhard schreibt von ausgeprägter Neigung, die sich mit Talent verband. Für mich ist das nicht ausreichend für die beschriebenen Taten. Ich besitze ebenfall manche Neigungen und könnte dazu Talente mit ins Spiel bringen. Aus unterschiedlichen Gründen bin ich dazu allerdings nicht bereit. Bestimmte Überlegungen halten mich ab. Für mich bedeutet das, es muss noch was dazu kommen um diese Talente und Neigungen zu aktivieren. Im Text finde ich die Beschreibungen der Taten, zu denen sich eine gehörige Portion Phantasie paart. Das ist schon außergewöhnlich.

Vielleicht kann der Autor mir ein wenig auf die Sprünge helfen. Irgendwie scheint es auch eine Verbindung oder ein Vergleich mit anderen Tätern geben, was die Aussage "besser, billiger, schneller" vermuten läßßt.
Wünsche einen angenehmen Montag Abend!

Burkhard Ihme

#11
Die Aussage "besser, billiger, schneller" musst du dir wegdenken, denn dieser Titel wurde von Bernhard Lassahn gegen meinen Willen dazugedichtet. Originaltitel war "Fast biografischer Lebenslauf" (angelehnt an Degenhardt – ""). Ganz abgesehen, dass Titel bei einem Konzert selten genannt werden, die sind vor allem bei der Werkanmeldung wichtig. Ich kann mich nicht entsinnen, überhaupt Liedtitel in der Conférence erwähnt oder überhaupt viel zu den Liedern erzählt zu haben. Fast alle meine Lieder sind Rollenlieder und haben wenig Autobiografisches. Da verbietet es sich geradezu, etwas vorab zu erklären (und hinterher erklären wäre ein Zeichen für geringes Vertrauen in das eigene Werk).

Und das Motiv des späteren Architekten ist eigentlich egal (eigentlich auch in "Bidla Buh", wären nur ein paar Gags weniger). Entscheidend ist die letztendliche Methode: Mord durch Hochhausbau. Wir hatten ein Treffen der AG Song in Frankfurt, wo wir in einem Hochhaus tagten, von dem uns erzählt wurde, dass es dort besonders viele Selbstmorde gebe.


Übrigens hab ich grad bei Facebook gelesen, dass mich ein anderer Comiczeichner am Wochenende auf dem Folkfestival in Ingelheim gesehen haben will (ich war aber in Erlangen auf dem Comic-Salon). Ich dachte schon, der Betreffende habe möglicherweise die Dokumentation zum Folkfestival Ingelheim 1974 gesehen. Da bin ich zwar nicht aufgetreten, saß aber im Publikum. Leider habe ich den Film nie gesehen. Er lief am Nachmittag in der ARD, und ich habe mir extra bei meiner Zivildienststelle freigenommen. Als ich heimkam, sah ich nur noch den Abspann. Die Sendung war einfach vorverlegt oder der Termin im Fernsehprogrammheft falsch angegeben worden). Habe die Festivals in Ingelheim nicht weiter verfolgt, da es zeitgleich mit dem Open Ohr Festival in Mainz stattfand. Dass es das noch/wieder gibt, hab ich gar nicht mitgekriegt.

In Erlangen haben wir am ICOM-Stand das COMIC!-Jahrbuch 2022 vorgestellt.
http://www.comic-i.com/aaa-icom/docs/ipj_2022.html

h-j-urmel

Thomas Pigor greift im aktuellen Programm Vol. X auch zur Gitarre und trägt Lieder im Liedermacherformat der 70 er Jahre vor. Benedikt Eichhorn sein Pianist und "Schandmaul" nimmt Pigor in diesem Zusammenhang auf den Arm. Er erzählt von den damaligen Liedermachern in etwa so: "Da kommt der Künstler mit seiner Gitarre auf die Bühne, stimmt seine Gitarre und erzählt dann zu dem Lied, das er sogleich vortragen wird. Dann stimmt er erst wieder die Gitarre und der Künstler informiert das Publikum, weshalb er dieses Lied geschrieben habe. Dann stimmt er wieder die Gitarre und mit viel Glück beginnt er dann mit dem elenlangen Lied.

Natürlich läuft das dann bei dem Auftritt von Thomas Pigor genau so ab, wie es Benedikt Eichhorn angekündigt hatte, zum Vergnügen des Puiblikums.

In den 70 er Jahren war ich bei keinem Auftritt dieser Liedermacher. Erst viel später, als die Künstler schon in reiferen Jahren waren, erlebte ich einige von Ihnen auf relativ gemäßigten "Kleinkunstbühnen". Den Ablauf Giterre stimmen - erzählen - Giterre stimmen - erzählen - Gitarre stimmen - Lied singen, hatten sie beibehalten in Perfektion. Etwas betuchte Künstler/Liedermacher hatten Gitarrenstimmer mitgebracht. Unabhängig davon blieb es jedoch bei den Erzählungen.

Dich, lieber Burkhard hatte ich nicht via Bühne im Original erleben dürfen. Dafür gibt es unzählige Bericht über Dich und von Dir rund um diese Szene zu lesen.
Viele Deiner Mitstreiter sind nicht mehr unter uns. Du warst in der aktiver Liedermacher Zeit beinahe so was, wie ein "Jüngling". und dank der späten Geburt noch voll dabei, wenn auch Dein Markenzeichen inzwischen bei der Comic zu finden ist.

Ich hoffe, das Singen hast Du nicht verlernt und grüße bestens.

Burkhard Ihme

#13
Ein Klavierspieler kann sich leicht über das ständige Stimmen von Gitarristen lustig machen. Andererseits ist er ja auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass sein Instrument korrekt gestimmt ist.


Dazu hab ich ja an anderer Stelle schon was geschrieben: Georg Kreisler in Tübingen auf verstimmtem Klavier.


Hannes Wader war ja berühmt dafür, dass er ständig versuchte, seine Gitarre zu stimmen. Allerdings erzählte er nichts dabei, sondern sagte nur in unregelmäßigen Abständen "Scheiße!"


Und bei dem oben erwähnten Folkfestival 1974 in Ingelheim hatte er Probleme mit dem Mikrophon und kam mit dem Techniker auf keinen gemeinsamen Nenner. Der empfahl Wader, näher ans Mikrophon zu treten, wenn dieser dem Rat folgte, gab es eine Rückkopplung, worauf Hannes zurückzuckte. Das zog sich durch den gesamten Auftritt, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.


Das eindrucksvollste Erlebnis war allerdings der Auftritt von Eddie und Finbar Furey bzw. seine Folgen, denn ihr Lied "Heyodiddeldidoo" wurde vom Publikum nicht nur während des Auftritts mitgesungen, sondern auch noch weit bis in die Nacht und den frühen Morgen.

h-j-urmel

Recht vergnüglich den Bericht zu Georg Kreisler und dem verstimmten Klavier zu lesen. Wäre interessant solche Geschichten zusammenzutragen. Könnte ich das Rad der Geschichte so um 30 Jahre zurückdrehen, würde ich gerne viele Zeitgenossen von Georg Kreisler um deren Erlebnisse mit ihm befragen. Ein großer Teil dieser denkbare Personen, vermutlich gar der größere Teil, ist gleich Georg Kreisler nicht mehr am Leben. Ist nun mal nur noch ein fast abgeschlossener Traum.

Burkhard Ihme

Kannte jemand hier schon dieses Lied?




Ich war jetzt zwar gerade eine Woche in Hannover, um die Überbleibsel des aufgelösten ICOM Independent Comic Shops zu sortieren, verpacken und an ein paar Museen und Bibliotheken zu verschicken, aber die Ihme und das Ihme-Zentrum hab ich dabei nicht besucht.

Burkhard Ihme

#16
Aus gegebenem Anlass:

ICH LEBE NOCH!

Und wie sieht's bei euch diesbezüglich aus?

Burkhard Ihme

Zitat von: h-j-urmel am 22. Juni 2022, 15:30:38
Thomas Pigor greift im aktuellen Programm Vol. X auch zur Gitarre und trägt Lieder im Liedermacherformat der 70 er Jahre vor. Benedikt Eichhorn sein Pianist und "Schandmaul" nimmt Pigor in diesem Zusammenhang auf den Arm. Er erzählt von den damaligen Liedermachern in etwa so: "Da kommt der Künstler mit seiner Gitarre auf die Bühne, stimmt seine Gitarre und erzählt dann zu dem Lied, das er sogleich vortragen wird. Dann stimmt er erst wieder die Gitarre und der Künstler informiert das Publikum, weshalb er dieses Lied geschrieben habe. Dann stimmt er wieder die Gitarre und mit viel Glück beginnt er dann mit dem elenlangen Lied.
Grade eine solche ellenlange Ansage von Bernhard Lassahn gefunden. Kannte ich, allerdings mit ein paar inhaltlichen Abweichungen, auch live. Und von dem Lied gibt es auch ein paar textlich leicht unterschiedliche Variationen.

https://soundcloud.com/user-506537671/05-rosen-in-dosen?in=user-506537671/sets/kuretitsch-lassahn-virch-das

Das Konzert von Kuretitsch, Lassahn und Virch in Marburg fand allerdings ohne mich statt. Ich finde es aber 50 Jahre später immer noch großartig.