Naja, GK ist diesbezüglich ja auch kein Lercherlschas. Er spricht der Küppers das Judentum rundweg ab - ohne jegliche Grundlage, ausser seiner Meinung.
Wenn sie Jüdin ist, kann er ihr das doch gar nicht absprechen! Es gibt die halachische Definition und daran muß er sich auch halten!

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Bezüglich der Biografie interessiert mich, wie er darin das Kapitel mit seinem Lied über das "Taubenvergiften" reflektiert.
Ich habe mir bezüglich des Taschenbuchtitels "leise flehen meine Tauben" folgende Gedanken gemacht:
In dem Titel steckt Mehrdeutigkeit, Vielsinnigkeit und es ist sicherlich nicht nur eine "Verballhornung" seines "schwarzhumorigen Liedes". Eine pure "Verballhornung" würde nicht das "leise Flehen" enthalten, sondern würde sich einer anderen Sprache bedienen, oder?
Kreisler ist ja im Grund gegen "Tauben vergiften" und hat sein Lied als sarkastische Gesellschaftskritik (bzw. Kritik an der perversen Moral) verstanden wissen wollen. Das Gurren der Tauben im Frühling stand bekanntlich auch immer als Zeichen für ein fröhlich-friedliches Aufblühen der Liebe. Gerade im Frühjahr "ins Grüne" zu gehen, um dort - statt mit einem geliebten Menschen zu lustwandeln und zu schmusen - Tauben zu vergiften, zeigt sowohl mangelnde Liebesfähigkeit wie die immer noch vorhandene Tendenz hin zum Grausamen auf, d.h. sich am Krepieren von Tieren zu erfreuen.
Es könnte also sein, daß er mit dem Titel nicht "durch die Blume", sondern "durch die Taube" darum bittet, daß die Leser dies verstehen/begreifen mögen, oder?
Die Taube ist außerdem füher Bote/Brieftaube gewesen. Ich habe zeitweise bei meiner Großmama gewohnt, über deren Wohnung ein Taubenzüchter Brieftauben züchtete und ich habe diese Tauben von Kindheit an geachtet - ja fast mit ihnen zusammengewohnt und bin niemals krank geworden. Klar, es war viel Lärm im "Taubenschlag" über unseren Köpfen, aber daran habe ich mich irgendwann gewöhnt.
Ich hatte auch im letzten Frühjahr mit einem Taubenpärchen ein ca. 10minütiges Gespräch. Ich saß im Garten auf der Veranda und las ein Buch. Plötzlich kam dieses Pärchen angeflogen und setzte sich 1 m entfernt von mir auf das Geländer und beide schauten interessiert zu mir hin. Ich sagte ihnen plötzlich, daß ich wütend darüber sei, daß Menschen sie als "Ratten der Lüfte" bezeichnen und wies auf die gefährlichen A-B-C-Waffen-Labore des Menschen hin bzw. deutete an, daß diese Waffenforscher und -hersteller viel gefährlicher für Mensch, Tier und Natur seinen als die Tauben. Die Tauben haben ganz interessiert dabei zugehört und ihre Köpfchen immer wieder interessiert zu mir hingestreckt bzw. die Seite mit dem Ohr meiner Stimme zugewandt, daß ich fast den Eindruck hatte, sie würden mich verstehen...

. Als ich den Vortrag beendet hatte flogen sie wieder weg.
Aber ggf. projeziere ich auch nur meine eigene "Befindlichkeit" incl. die Bedeutung der Taube(n) für das Judentum und den Frieden/Shalom in den Titel hinein und dieses - mein Empfinden - hat vielleicht ganz und gar nichts mit Georg Kreisler und seiner Titelwahl zu tun?
Was denkt Ihr dazu bzw. was schreibt er in seiner Biografie zu Tauben?