Wortfront

Begonnen von Dagmar, 12. Februar 2006, 18:40:53

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Zyankalifreund

Zitatbis zum Kulminationspunkt treiben, damit eine neue Synthese erreicht wird.

Um die späte Uhrzeit bekomme ich Kreislerzusammenbrüche aus Verzweiflung weil mein Hirn eben überlastet ist.  ;) Is nich bös gemeint, angel.  ;D

Ich bette mich dann mal. Angel, bis morgen. Whoknows, bis übermorgen.  :-*

Zyankalifreund

#51
PS: Ich finde es aber echt schön und respektvoll der Wortfront gegenüber, dass du dich so intensiv damit beschäftigst und somit eine wirkliche Wertschätzung sprichst, denn es kann für einen Künstler nichts Schöneres geben, als wenn er zum Nachdenken anregt und das GEdankengut auf fruchtbaren Boden trifft, deswegen finde ich das schon an sich ganz große Klasse von dir, angel. Es gibt nicht so wahnsinnig viele "Kunstkonsumenten" die sich SO intensiv mit einem Werk beschäftigen. Find ich gut.  :-*

angel

#52
Lieber Eric,

danke!  :-*

Ich formuliere die Stelle mit dem "Kulminationspunkt" noch einmal um: Der Widerspruch wird auf die Spitze getrieben, bis das Wesen (der Mensch bzw. das Bewußtsein=bewußtes Sein) - dort angelangt - das falsche Leben abstreift und sich zuruft:
"Und nun brech' Deine Lanze (1)
Hier ist die Poesie - hier tanze!"

Wortfront ist eine sprachgewaltige "Front" zur Beseitung aller Fronten, die Leben verhindern, d.h. ist eine Lanze zum Lanzenbruch für das Sein und zur Aufhebung von Gewalt und Gleichgültigkeit auch der Sprache. (das meinte ich mit "neuer Synthese")

Natürlich kann es sein, daß ich fehlinterpretiere und projeziere... - aber ich versuche zumindest, dies mit Würde (gemäß der Wirkung der Poesie auf mich) zu tun.  ;)

Bildeten früher noch Wert(schätzung) und Würde im Kontext von "Gültigkeit" eine Einheit, so drifteten sie tendenziell immer mehr auseinander. Der Wert triumphierte über die Würde, entledigte sich ihrer und führt heute eine Schein-Existenz, wie eine Paraphrase ohne Phrase. Unser Sprachschatz liegt unter dem Müll postmoderner Phrasen. Mit "Wortfront" könnte es gelingen, ihn aufzuspüren und zu heben. Ich habe von dem grandiosen Quartett wieder das Aufhorchen, in-mich-hineinhören sowie das Auf-Hören gelernt - in mir pulsierte plötzlich die Gewißheit, daß der Schatz (noch) existiert. Und dafür bedanke ich mich. Ich bekomme wieder Lust, mit Phrasen zu spielen und mich aus ihrer Umzingelung zu befreien...

...und deshalb hör' ich auch das Schwätzen auf! Denn Geschwätz macht uns weder hungrig noch satt, sondern nur be(k)langlos.

(1) Lanze steht hier u.a. auch für "Schwanzersatz"

Andrea

Angel, ich kann dir nicht folgen, würde es aber gern tun, weil ich es auch toll finde, dass du dich dem Werk so wiedmest. Es sind die vielen Gedankenverschachtelungen, die es einem schwer machen, zu verstehen, was du meinst.
"Sommerkind" ist momentan mein Lieblingslied, obgleich ich auch nicht kapiere, warum niemand dieses Sommerkind vermisst und warum niemand es braucht. Jedenfalls ist es eine rätselhafte Gestalt, von der man nicht genau weiß, WER sie ist, ob es sich um ein gehandicaptes Kind handelt oder so?
Das zweite Lied auf der CD ist, glaub ich, das einzige, mit dem ich nicht soo viel anfangen kann. Aber vielleicht ändert sich das auch bei oftmaligem Hören.
Ich höre in vielen Texten eine gewisse Sehnsucht: Hunger nach Brot für die Seele und so. So genau hab ich den Text noch nicht präsent. "Herz" ist auch sehr sehnsuchtsvoll. Bestimmt finde ich noch mehr Passagen, die ich mit "sehnsuchtsvoll" ausdrücken würde.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

angel

#54
Andrea, "das Sommerkind" könnte auch eine metaphysische Figur/Metapher für unabhängiges Leben / Unabhängigkeit oder auch wunschloses Glück sein. Wenn es da ist - Du in einem Zustand der Zufriedenheit bist - dann vermißt Du nichts...
So zumindest verstehe ich es.

Im zweiten Lied ist einiges von unseren Dialogen zu Weihnachten enthalten...  ;)

Andrea

Zumindestens passt ad Thema. Da gibt's auch ein schönes Lied von Pe Werner: Wenn die vielen Bunten pillen diese Sehnsucht nicht mehr stillen, Blei in allen Gliedern hängt, Angst dich in die Ecke drängt. Wenn die vielen leeren Flaschen... Weiter weiß ich nicht. Ein Thema, das die Texter schon immer wieder in seinen Bann zieht.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

angel

#56
Paßt auch zum heutigen Tag: Wir haben "Freitag" und trotzdem ist es kein freier, F(r)eier Tag  :-? ... und "Freitag" hieß auch der Sklave von Robinson...  :-/

Ich wünsch Dir trotzdem einen schönen Tag, Du Sommer-Kind,
wenn's Dir gut geht, duftest Du bestimmt wie frische(r) Peppermint
;) :)

Andrea

:-) Sommerkind und Peppermint. Nicht schlecht. Das mit dem Freitag hab ich nicht kapiert. Und vor allem nicht, was das mit dem Thema da oben zu tun hat. Hää? Die Gedankenschlenker der lieben Angel... :-*
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Guntram

Der Name ist entweder von der germanischen Liebesgöttin Freya abgeleitet (vergleiche engl.: Friday), oder nach anderen Quellen von der Göttin Frigg.

Quelle: Wikipedia
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

angel

#59
Ich schlinger und schlenker und mach' Hirnverrenker...  :o

---- > sitze gerade in einem PC-Kurs "Datenbanken" und in mir singt's Sommerkind...

Die kleine Pippi L. in mir hat auch schon den Lehrer etwas gefoppt...  ;)

Kennt Ihr nicht das Friday-Night-Fever ?
Dabei gibt's am Freitag noch nicht mal Frei-Bier ...

Freitag, was heißt schon Freitag,
Freitags ist die Kneipe voll nebenan
Wo man die grausame Zeit verbringt,
Liebe sucht, Bierchen trinkt  - bis man sich frei fühlen kann...

(...)

Man/n suchte nach einem Abenteuer und es wurde nur
der Abend teuer. ;)

Andrea

War gerade auf der Post, eine CD für einen Veranstalter aufgeben, und in mir sang's auch dauernd "Sommerkind" Und heute früh beim Kaffeetrinken, sang's natürlich das Frühstückslied von der Wortfront. Nicht, dass ich alle Refrains schon auswendig könnte, dazu hab ich das Lied noch nicht oft genug gehört, aber die erste Zeile liegt nah, wenn's des Morgens nach Kaffee riecht...
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

whoknows

erst einen Kaffe und ein Penthouse in der Innenstadt, denn davor sind meine Kräfte leider furchtbar matt. :-? ;)

Andrea


Nö :-): Ich will erste ienen Kaffee. ;D
Übrigens wird das postmoderne Arschloch DER Discohit. Ich hatte es gerade in voller Lautstärke über meine großen Boxen. Okay, die füllen keine Disco aus, aber tanzen kann man allemal dazu. Wer hat denn den Chor dazu gesungen?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Alex

#63
Angel, ich kann mich Whoknows nur anschließen [smiley=old_huh.gif] Das ist sowas von überfrachtet, was Du da schreibst- da wird ja ALLES zu einer Geschichte für Sinndeuter. :o  DAS LAMM: Hurz!
Auch wenn Du ein besonders ausgeprägtes Sendungsbewußtsein oder -bedürfniss hast, was Deine intellektuellen bzw. sprachlichen oder weltverbesserlichen Fähigkeiten angeht: werd doch mal locker ;) Nicht überall stecken 43 Milliarden Metaebenen drinn. Oder, wie es bei Loriot heißt: Manchmal sitze ich einfach nur... ;) Dann können wir Dir bestimmt besser folgen und haben viel Freud an Dir :-*

whoknows

ZitatWer hat denn den Chor dazu gesungen?
Alle, die an der CD mitgearbeitet haben. Also zwei.

Andrea

Ich schnall ab. Roger kann klassisch singen. Das ist ja total geil. Ich dachte, Ihr habt Euch beim postmodernen Arschloch jemanden "ausgeborgt". Die Streicher haben aber schon Arne und Lucia gespielt. Oder?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Dagmar

ZitatAuch wenn Du ein besonders ausgeprägtes Sendungsbewußtsein oder -bedürfniss hast, was Deine intellektuellen bzw. sprachlichen oder weltverbesserlichen Fähigkeiten angeht: werd doch mal locker  Nicht überall stecken 43 Milliarden Metaebenen drinn.

Wow, Alex  :D :-* :) :-* Danke für Deine Worte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!  :-* :-* :-*
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

whoknows

#67
ZitatIch schnall ab. Roger kann klassisch singen. Das ist ja total geil. Ich dachte, Ihr habt Euch beim postmodernen Arschloch jemanden "ausgeborgt". Die Streicher haben aber schon Arne und Lucia gespielt. Oder?

Also, den Knödler auf der CD gibt er nicht, der ist gesampelt - live singt er das  schon selbst. Aber auf der CD ist ein Tenor, und Roger ist zwar ausgebildeter Opernsänger, aber Bariton. Und beim Arschloch sind überhaupt keine Streicher dabei. Ansonsten sind auf der CD wechselnde Cellisten - nie Arne- und Geige auch nie.

Andrea

Die Frage mit den Streichern bezog sich auf die gesamte CD. Ich weiß schon, dass beim Arschloch keine Streicher dabei sind.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

whoknows

und auf der ganzen CD ist keine Geige.

angel

#70
@ Alex
Ich sitze ruhig und in mir denkt es....

Ich finde, daß es nicht nur Künstler- und Ausdrucksfreiheit gibt, sondern auch Interpretationsfreiheit.

Wie deutest Du "Das Sommerkind"? Warum wird es nicht "vermisst"? Hat Roger dies nur wegen des Reimes geschrieben?  ::)

P.s.: Ich nehme keine Frachtgebühr.
P.p.s.: Meine Schubkarre bleibt in der Garage
;)

Bastian

#71
Zitat..."Das Sommerkind"... Warum wird es nicht "vermisst"?

Dazu Radio Salomon:
Im Prinzip darum.
Aber wer kann schon sagen, warum er etwas nicht vermisst...?
[smiley=happy.gif]

[edit]Vielleicht hat Alex die Antwort??[/edit]
;)

angel

#72
@ Basti

Eric und ich hatten dazu interessante Gespräche. Gestern nachmittag waren wir noch in einer schönen Teestube und haben den Text einer Malerin vorgelesen, die gleich was damit anfangen konnte.
Eric hatte "das Sommerkind" aus der Wahrnehmung des "Sommerkindes" beschrieben, das sich in seine eigene Welt flüchtet und die Malerin betrachtete es aus der Sicht jener, die so abgestumpft sind, daß ein "Sommerkind" mit ihnen auch keinen Kontakt haben will.

Apropos "er" Basti: DAS Kind wird innerhalb des Liedes zu einer SIE...
ER kann also nicht sagen, warum er SIE nicht vermisst... ?

Alex

#73
Wer, wie, was, der, die, das, wieso, weshalb, warum- wer mich fragt bleibt dumm! UND: Gruß von Basti! ;D

Alex

#74
An Basti : Tausend neue Sachen, die gibt es überall... "manchmal nur am morgen, um sie zu verstehn´" --- oder Du: "der weiße Neger Wummbabaaaaa.."        ;D ;D ;D ;D