Naja, für mich war's noch schwieriger, denn ich musste nach der Thementrennung mal anfangen zu entscheiden, welche O-Töne ich haben will, alles genau für Manuela, die geschnitten hat, aufschreiben, und mir immer vorstellen, wie ich das selbst als Cutterin lesen würde, was ich als Gestalterin geschrieben habe. Wenn man nicht blind ist, dann setzt man sich selbst hin und schneidet so lange, bis es gut ist - vorausgesetzt, man hat ein Cut-Seminar besucht oder sich das Schneiden zeigen lassen. Dann ist man auch nicht von jemand anderem abhängig, der genervt sein könnte, weil man sich an der einen oder anderen Stelle geirrt hat, weil die O-Töne noch nicht themengetrennt waren, weil... Alleine hätte ich vielleicht NOCH genauer gearbeitet. Aber mit anderen bin ich gnädiger, wenn sie Fehler machen, als mit mir, und ich nörgle auch nicht gern. Sehende Helfer können sich oft nicht vorstellen, wie schwer es für mich ist, ihnen zu vermitteln, was sie kommunikativ für mich tun könnten, damit ich schneller agieren kann. Ich sehe eben gerade nicht, was die Technik macht und sage zu spät: "Stop! Dieser Teil gehört schon zum nächsten...". Und die andere fragt sich: Kann die das nicht früher sagen? Außerdem: Ich habe genau aufgeschrieben, was ich wo haben möchte und gehe auch davon aus, dass die Technikerin solche Texte in normaler Schrift besser lesen kann als ich und schneller stoppen kann. Könnte ich sehen, hätte ich die Sprech-Parts selbst gesprochen, weil ich meine Stimme "radiotauglicher" finde und sie besser zu der von Sandra passt. Aber hätte ICH die Texte gelesen, hätte man gehört: Da liest jemand, der ein Handicap hat. Das wollte ich auf keinen Fall.