Ich wollte nur mal erzählen, dass wir soeben das neue Programm vom Josef Hader gesehen haben.
Eine logische Weiterentwicklung, irgendwie.
Fast ein Theaterstück.
Das Publikum ist gespalten, weil es eben alles mögliche ist, absurd, Film, one-man-show - nur nicht wirklich Kabarett.
Ich fand's grenzgenial.
Er spielt so an die 5 verschiedene Menschen - er selbst, also Jsef Hader stirbt relativ schnell, und dann sterben noch ein paar. Es sind verblüffend einfache Wahrheiten drin, die die Leute sprachlos machen, es ist berührend, komisch, ärgerlich, traurig, wahr, skurril, überzeichnet - es ist eine irre Leistung, das schon allein. Und es ist einfach schön. Aber nicht schön einfach. Eigentlich lauter unsympathler, die er da spielt.
Ihr merkt schon, es ist nicht wirklich leicht zu beschreiben.
Was mir vor allem gefallen hat, war seine Kompromisslosigkeit: Er wollte spielen, und er wollte keine Rücksicht darauf nehmen, was vielleicht "ein Publikum will". Und das funktioniert. Vielleicht nicht bei manchen, aber wer will schon alle Leute, die man so landläufig im Publikum hat? Also wieso Rücksicht? Das ist jedenfalls die Lehre, die ich daraus gezogen habe.
Ein schöner satz aus dem Programm: "Herr Hader, ich hab geglaubt, Sie sind ein normaler Mensch!"
"Hearn'S, wenn ich normal wäre, täten Sie mich garnicht kennen!"
//www.hader.at
Was mir vor allem gefallen hat, war seine Kompromisslosigkeit: Er wollte spielen, und er wollte keine Rücksicht darauf nehmen, was vielleicht "ein Publikum
will". Und das funktioniert. Vielleicht nicht bei manchen, aber wer will schon alle Leute, die man so landläufig im Publikum hat? Also wieso Rücksicht?
Das ist jedenfalls die Lehre, die ich daraus gezogen habe.
Wenn du mich fragst, muss man's auch so angehen. Es ist also eine gute Lehre, die du daraus ziehst, finde ich. Wenn man sich zu oft fragt, was das Publikum will, ist man nicht mehr man selbst. Wenn man das macht, was einem Spaß macht und wohinter (wohinter? Gibt's das Wort überhaupt?) man stehen kann, sieht man, irgendwann, wer das Publikum ist, dem's gefällt. Macht man aber diesen Spagat und überlegt: Will das Publikum dieses oder jenes, dann ist das doch rein spekulativ. Man hat ja nicht vorher das Publikum gefragt - ich meine, bevor man entschieden hat, ob das Publikum etwas will oder nicht. -
Ja, klar, in Grundzügen wissen (und tun) wir das doch alle. Aber es gibt ja dann doch meistens Grenzen. wenn man sich denkt: Das ist doch ZU hart/zu schnell/ zu lang/ zu kurz/ zu frech blabla.
Eine halbe Stunde lang einfach nciht auftreten, und nur zu hören sein - zum Beispiel. Oder: Andere kabarettisten Arschlöcher nennen, spekulative.
Sinnlose Dinge tun auf Bühnen. Lauter so Sachen. Es gibt eine Kompromisslosigkeit, die geht schon ziemlich weit.
Ich finde jedenfalls, ich mache noch viel zu viele Kompromisse. Bringe dann halt doch noch den Opernboogie, weil die Leut es so lieben, etc. Mein Agent hält mich für kompromisslos - aber der ist ja auch ein braver Deutscher, wie er im Buche steht. Ich selber finde, der Hader macht's richtig und ich bin ein Weichei.
Ich hab den Hader letztes Wochenende in der Galotze gesehen. War er beim Günther Grünwald im Bayrischen Dritten und hat auch kurz Werbung gemacht für seinen Film "Silentium", der bald in Bayern anlaufen soll... ;D Den haben wir doch letztes jahr in Wien gesehen, oder?
Na, immerhin läuft er in Bayern. Hier in NRW wohl nicht. Und dort beim Grünwald hat der Hader Ausschnitte aus seinem Programm gebracht. Blöd, dass es nicht wiederholt wird. Aber wen's interessiert: Schaut Euch mal die "Freitagscomedy" vom Günther Grünwald an. Ich lache mich schlapp über diesen Kerl! Hier ein übler Link: http://www.br-online.de/kultur-szene/sendungen/gruenwald/index.xml
Bis das neue Prohgramm nach Deutschland kommt, werden wohl noch Jahre vergehen, er spielt sich erst mal von ganz kleinen Häusern über grössere Häuser in kleinen Städten etc ganz warm.
Er ist ja auch ein Anhänger des "für sich selbst spielen" also eigene Ziele verfolgen, die winzigen Zwischentöne für sich entdecken - egal, ob's das Publikum mitkriegt. Erst nach und nach entdecken, was man sich da für ein Programm gebaut hat.
er ist übrigens einer der nettesten Menschen, die ich kenne. Das AUCH noch.
Also ich kann den Hader sehr gut ab. Auch ich verstehe nicht alles und jede Pointe. Grad weil vieles auch auf Österreich gemünzt ist. Beim Grünwald hat er eine Haider- Tirade losgelassen, da komme ich mit. ;) Aber er scheint mir ein regelrechtes Sprachtalent zu sein, mit Hang zu einer völlig eigenen Ästhetik, für die man sich erst öffnen muss, um sie als schön zu erkennen.
Aber genau das erwarte ich von einem Künstler, von dem ich noch mehr sehen will. Und das bieten nicht viele.
Zitatmit Hang zu einer völlig eigenen Ästhetik, für die man sich erst öffnen muss, um sie als schön zu erkennen.
Das isses. Er nimmt einen auf eine Reise, wenn jemand hier "das grosse Rennen von Belleville" gesehen hat - einen der schönsten Zeichentrickfilme der letzten Jahre, der weiss, was ich meine, das ist eine ähnliche Ästethik.
Hört sich super spannend an. Schade, ich kenn' den nicht und hab' noch nie was gesehen von ihm :(
Ist ganz was eigenes. Es gibt auch DVDs von seinen letzten Programmen - die waren ncoh etwas kabarettistischer, aber auch da hat er einen schon auf eine skurrile Reise entführt.
Der erste (und vielleicht beste) Film wo er mitgespielt hat, war sein Programm mit dem Dorfer, "Indien" filmisch umgesetzt. Aber inzwischen gibt's tonnen an filmen, am beliebstesten, und in Deutschland gerade sehr gehyped sind die Wolf Haas Verfilmungen, "Komm süsser Tod" und jetzt ganz neu "Silentium" (ersterer ist besser, finde ich).
Heute habe ich die CD von Fabian Lau gehört. Der war auch in Bonn im Pantheon, und ist daher vermutlich auch am Ostersamstag im WDR zu sehen. Den fand ich eigentlich ziemlcih gut. Er hat auch manche schräge Story drin, die immer schräger wird: G*tt und die Künstler zum Beispiel. Nicht so extrem wie der Hader, aber auch bei ihm sind manchmal so kleine unglaublich peotische Zwischentöne, die man kaum mitkriegt, und wenn doch, dann ist es schön.
Kann ich also auch nur empfehlen. Und erspielt garnicht schlecht Gitarre. Leider singt er immer ein bissel off, das stört live wahrscheinlich kaum, aber auf CD hört man es schon. Aber man gewöhnt sich, und er schreibt ziemlich nette Sachen. Es hat mir nicht alles gefallen (wie beim Hader, wo es nichtsnichtsnichts gab, das ich matt fand) aber doch bei den meisten sachen zumindest etwas daraus, die Idee, ein paar Zeilen - oder auch das Ganze.
//www.fabianlau.de
Jau, der Lau! Die Cds hab ich auch gehört. Noch nicht ganz durch, weil ich leider noch keine Zeit hatte. Aber ich bin echt hingerissen von ihm. Er scheint über viele Themen pointiert denken und schreiben zu können. Also ich kann ihn auch nur weiterempfehlen.
Ich auch!
Mir hat er live sehr gut gefallen. Ich langweile mich bei Kabarett ja zu tode, wenn es mir zu optisch wird. Fabian Lau hat die Gabe, auch dem Wort die Bedeutung zu geben, dsie es braucht, um Kabarett akustisch AUCH zu gestalten.
Also ich habs heute gesehen und so ganz überzeugt war ich von dem nicht. Die Pointen schön klassisch aber irgendwie ist er mir etwas verstockt vorgekommen, obwohl das vielleicht zu seinem Literaten-Image passt.
Im Vergleich zu diesen beiden grauslichen Comedy-Nummer, die neben Sandra und Lau noch waren, konnte er eigentlich nicht so schlecht kommen...
Auf jeden Fall oberes Drittel.. oder Viertel.
Ja, vielleicht haben sie deswegen den Sound so runtergedreht bei uns: Damit wir nicht SO viel mehr Stimmung machen als die anderen. ;D Dort hatten wir jedenfalls - *stolzschwell* den grössten Applaus. Aber als ich es heute gesehen habe, fand ich's grauenvoll.
Zitat:
Ja, vielleicht haben sie deswegen den Sound so runtergedreht bei uns: Damit wir nicht SO viel mehr Stimmung machen als die anderen.
Glaub ich nicht. Vielleicht haben sie sich nur einfach keine Mühe gegeben. Außerdem: Die sind es gewohnt, Sprech-Stücke aufzunehmen. Vielleicht waren sie einfach überfordert? Aber warum haben sie dich dann überhaupt eingeladen? Sowas Peinliches!
Das war ein Witz, Andrea. Ich glaub nicht ernsthaft, dass die sich sowas denken...
Aso ;-). Hätt mich auch gewundert. ;D
Andrea hatte heute abend in Köln einen superschönen Auftritt: Basti war am Klavier und an der Gitarre, und die beiden haben ca. eine Stunde Programm gemacht. Andrea sah sehr klasse aus und war vor allem stimmlich in Bestform. Basti spielt leicht und unglaublich heiter. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Bravo Ihr beiden!
Das Licht war leider nicht gut. Standlicht und ein Lichtmann, der dazu unmotiviert Regler ruckartig rauf und runter zog. Supernett und zuvorkommend waren sie allerdings alle seitens des Veranstalters.
Und neben meiner Freude für die Beiden, gab es auch für mich persönlich was zum Freuen: Ich habe zwei gigs für mich ausmachen können: Köln und Neuss UND - und das finde ich noch viel viel besser -: Ich habe Basti für mein neues Programm begeistern können (gelle...? :) :) :) :-* :-* :-* )
Oh, danke, Dagmar. Ohne dich wären wir dort doch gar nicht hingekommen... Du bist eben eine Schätzin! Ja, wir werden mal Brainstormen, was das neue Projekt so alles bringen kann. Ein ungelegtes Ei, ... aber wir wissen schon was es wird. ;)
Nee nee - das Ei ist definitiv gelegt. Ungelegt ist es auf keinen Fall mehr! Ist nur noch unklar, wie und auf welche Weise es gekocht, gebraten oder gerührt wird.
Ich freue mich ganz ganz doll auf unsere Arbeit :-*
Klingt echt super, Ihr drei!!! Freut mich sehr zu hören!!! Und auf das neue Programm bin ich auch neugierig! Die Auftritte in Neuss und so - ist das jetzt der Brecht oder schon das Neue?
Und wegen Licht - das sollte vielleicht Basti mehr in die Hand nehmen, und die jeweiligen Lichttechniker ein bissel einschulen.... 8)
Im Moment sind alle gigs noch das Brecht-Programm. Am neuen Programm werden wir realistischerweise Minimum ein halbes Jahr arbeiten müssen bis es bühnenreif ist, Minimum, eher mehr - weisst ja: viele viele Nummern... und testen müssen wir es auch wirklich ein paar Mal irgendwo.
Aber ich freue mich auch darüber, wenn ich mit Uli das Brecht-Programm hier und da spielen kann. Soviel Arbeit und dann nur wenige Vorstellungen - das fände ich doch auch sehr schade.
In Köln mit Andrea und Basti war es das Problem, dass der Veranstalter niemanden Fremden an sein Lichtpult ließ. Und Basti war sowieso auf der Bühne ausreichend beschäftigt mit spielen. Der Typ in Köln war irre nett, nur leider von Licht nullkommanull Ahnung, was er am Ende dann wenigstens auch zugegeben hat.
Oh ich lese all das erst jetzt... Über das neue Programm wolten wir ja NICHT hier sprechen... Also sollten wir's auch nicht in Rätseln tun. Das ist unfair.
Die Gigs, die im Bürgerhaus Kalk stattfinden, da gibt's vermutlich zu keinem viel Gage. Da solltest du vielleicht mit Basti spielen, Dagmar.
Ich hab mich übrigens sehr wohl mit euch beiden gefühlt, ja, man kann sagen, zu Hause. Dass du mit warst, Dagmar, das hat mich schon sehr aufgefangen und mir ganz viel Sicherheit vermittelt. Es ist ein Unterschied, ob man Freunde oder Bekannte fragt, die selbst nicht auf der Bühne stehen, ob sie einen mal schminken können, oder ob ich DICH frage bzw. du mir das anbietest. Wir - hier in diesem Forum -, die einander gefunden haben, um miteinander kreativ zu sein: Sandra, Dagmar, Basti, Nase und ich, sind schon irgendwie eine Familie geworden, finde ich.
:-*Oooh!
Gib die Termine bitte rechtzeitig bekannt, Dagmar. Vielleicht kann ich wieder mal einen kleinen Ausflug nach D antreten.
wäre mir auch recht... vielleicht würde sich ja was arrengieren lassen, wie ich da hoch komm' ^^...
Was ist eigentlich mit Nases Website passiert?
Die Eingangsseite existiert noch, aber alle Inhalte scheinen zu fehlen (oder anderweitig verlinkt zu sein).
Zumindest scheint er weiterhin künstlerisch aktiv zu sein, wenn man dieser (http://members.aon.at/atheaterwien/libli/ueberblick1.htm) grotesken Programm-Ankündigung Glauben schenken darf.
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MIEDL & STANEK - DIE GROSSEN ERFOLGE
(sind besser als die kleinen)
Ihre großen Erfolge präsentieren Jürgen Miedl und Flo Stanek bereits in ihrem ersten gemeinsamen Kabarettprogramm. Es handelt sich um ein "Best Of" der kommenden 10 Programme.
Wer Stanek & Miedl kennt, wird enttäuscht sein. Florian, eigentlich "Flo" Stanek, bekannt und berühmt als der Philosoph unter den Jungkabarettisten, wird mit Trivialität entsetzen, während sein Bühnenpartner Jürgen, eigentlich "Jürgen Jojo Baby Yeah" Miedl sein durch Nonsense verdummtes Publikum durch Überintellektualisierung vergraulen wird.
Einzig Filmfan und Staatsmann Kim Jong-il zeigte sich begeistert von den zwei jungen Männern: "Ein sel gutes Ploglamm".[/size]
;D
ZitatEs handelt sich um ein "Best Of" der kommenden 10 Programme.
Gabs das nicht schon mal bei Gunkl: "Das Beste aus den nächsten sechs Programmen mit Ausnahme des fünften" (1995)
Es gab auch mal die Debüt-LP von Extrabeit, die "Ihre größten Erfolge" hieß.
Hallo hallo!
Das Programm heißt jetzt "Stopptafelbesessenheit" und die HP ist auch wiederhergestellt: //www.flostanek.at Wünscht uns viel Glück für die Premiere!
liebe Grüße, sokrates nasinus
Das tun wir!!! :D :-*
Allerdings mußte ich erst meinen Virenschutz belatschern, dass er mich auf Flos Seite läßt!!! Angeblich Phishingverdacht!? :o
Aber schade, dass Wien so weit weg ist...bestimmt vergnügliches Programm...