Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame: Hier ist der Thread zur Dikussion der jüngsten Produktion des Ballettcentrums Berlin Ku'damm-Karree, an der das Jugendtheater Döbeln viel Dienst getan hat.
Am Samstag abend war ich zusammen mit der angel da, gespielt wurde in Charlottenburg in der Schalotte, ein ehemaliges Kino das nach und nach zu einem Café und letztlich zu nem Theater umgebaut wurde und seit 25 Jahren von ehrenamtlich arbeitenden kulturinteressierten Menschen unter der "Schirmherrschaft" der Kirchengemeinde betrieben wird.
"Nicht ganz von dieser Welt" ist eine bunte Musicalcollage, die Abschlussarbeit 4er Musicalstudenten des Berliner Ballettcentrums Ku'damm-Karree, eine Privatschule.
Im Mittelpunkt stehen 4 sehr stark gezeichnete Charaktäre: Eine Fee, eine Trollin, eine Teufelin und eine Hexe.
Ausgeschlossen von der diesseitigen Welt beginnen sie in ihrer eigenen Welt zu leben und eine Freundschaft aufzubauen.
Es wird den 4en jedoch erst allmählich klar, dass niemand so ist wie er erscheint:
Die Charaktäre sind gegensätzlich - die Fee ist eine Zicke, die Hexe kann nicht zaubern, die Teufelin ist feenartig lieb und die Trollin sehr feinsinnig und mit ihrem Schuhfetischismus absolut bezaubernd. (

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Der Freundschaft stehen unter anderem noch eine Liebelei im Weg: Die Fee hat der Teufelin den Geliebten ausgespannt (Auf der Bühne durch einen Baum verkörpert). Als die Teufelin schließlich bemerkt wie sich die Fee an ihren Liebsten (dem Baum) schmiegt wird ihr klar, wie falsch ihr Weltbild doch ist. Sie erkennt plötzlich "Die Wahrheit", dass sie nämlich gar nicht geliebt wird und alles nur ein Spiel ist das man mit ihr treibt. - Es kommt zum Zickenterror untereinander -.
Aufgrund der ausweglosen Situation, dass die 4 ja aber von der diesseitigen Welt ausgeschlossen sind müssen sie sich wohl oder übel zusammenraufen, die Hexe (die eigentlich nicht zaubern kann) versucht einen Trank zu brauen und erschrickt plötzlich als sie es doch schafft, einen Blitz und Donner herbeizuführen...
So geht der Selbstfindungstrip immer weiter, die 4 rücken immer näher zusammen, je mehr sie ihre Vorurteile über den jeweils anderen über Bord schmeißen. Als sie letztlich zu Freunden geworden sind und man ihnen den Weg in die "reale" Welt wieder freigibt beschließen sie, da gar nicht mehr hin zu wollen. Sie singen "Wir sind wie wir sind", haben erkannt dass nichts so ist wie es scheint und sind zu viert in ihrer eigenen Welt da recht glücklich und zufrieden.

Das Jugendtheater hat nen wichtigen Anteil an dieser Produktion gehabt: Das Bühnenbild war zusammengewürfelt aus Teilen von Bühnenbildern unserer alten Produktionen wie "Bremer Stadtmusikanten" oder "Tanz der Vampire", den Baum haben wir extra neu gebaut für diesen Anlass, die Tontechnik war die unsere, Bühnenbild hab ich mit aufgebaut und auch einige der Lieder in dieser Musicalcollage sind welche, die wir in einer unserer Musicalrevues mit drinnen haben. Das liegt nicht zuletzt an "unserer" Claudia, die an diesem Abend als Absolventin dieser Musicalschule auf der Bühne stand und zusammen mit ihren 3 Studienfreundinnen das Stück "zusammengeschrieben" hatte. Musikalische Elemente flossen ein aus Musicals, die Texte rührten von klassischen Texten wie Faust I her... Alles ein bunter Mix, aber durchaus stimmig. Gut inszeniert, gutes bühnenbild (darf ich doch mit loben, oder?

), SUPER DARSTELLERINNEN...
Besonders die Trollin gefiel mir sehr gut vom Schauspiel her, Claudia überzeugte (für mich) vor allem gesanglich...
So kam es jedenfalls dass 9 von knapp 30 Jugendtheatersleuten am Samstag Abend in Berlin waren, angel kennt somit nun nen gutes Drittel von uns.

Sie macht sich sehr viele Gedanken zum Stück und bat mich deshalb, hier was zu eröffnen. Bitteschön!
