Moin, moin,
flächendeckend würde ein Boykott wahrscheinlich schon was bringen. Und zwar ein Berichterstattungsboykott. Wenn das ein lokales Ereignis irgendwo in Südrussland ist und keiner berichtet davon: Dann berührt das sehr schnell die wirtschaftliche Dimension des Sportes. Und der Imagepflegeaspekt kracht in sich zusammen.
Wenn das IOC sagen würde, unter diesen Umständen lassen wir die ausfallen: Das würde auch Druck machen.
Wenn alle, oder jedenfalls sehr viel mehr als jetzt, das weder besuchen, noch lesen noch anschauen oder anhören würden: Das brächte auch was.
Dass der Montrealer Boykott nichts oder wenig gebracht hat, liegt auch daran, dass in den Zeitungen stand, dass er nichts brachte, bringt oder künftig bringen würde. Der ist kleingeschrieben worden. Wenn darüber entsprechend geschrieben worden wäre, statt über die Olympiade, sähe es vielleicht anders aus. Die Begründung für den Boykott war doch seinerzeit nicht, dass NZ in SA Rugby gespielt hatte, sondern dass es, dessen ungeachtet und nicht darob gerügt, an der Olympiade teilnehmen konnte... Nu habe ich noch mal nachgesehen: 16 Staaten hatten schon vorher auf die Teilnahme verzichtet, 25 dann ihre Athleten abgezogen, darunter auch Guayana, das solidarisch war. Den anderen war halt der Sport wichtiger, als die Solidarität im Kampf um Menschenrechte in Südafrika. Ich fürchte, das wird in Russland nicht anders sein.
Gruß Clas