Hier sind die Entsprechungen:
1 Number One Theatre Street - Im Theater ist was los
2 Never Tell Him The Truth - Die Wahrheit vertragen sie nicht
3 The Show Must Go On - Sympathie
4 That`s Life - Weder-noch
5 Miracles Can Happen - Wie kommt es
6 Herr Direktor - Im Theater ist nichts los
7 Sex Is A Wonderful Habit - Sex Is A Wonderful Habit
8 Lady of Leisure - Der zweitälteste Frauenberuf
9 The Rumba From Brazil - Sie ist ein herrliches Weib
10 I Can`t Remember How To Forget - Ich hab dich zu vergessen vergessen
11 Open Another Bottle - Heut will ich mich besaufen
12 Second Hand Tears - Alte Tränen
13 Silent Voices - Sie war liab
14 Mrs Schmidt - Frau Schmidt
15 It Isn`t Easy - Zu leise für mich
Homepage dieser Produktion:
www.lolablau.co.uk Homepage der Künstlerin:
www.moragmclaren.com CD Besprechung:
EINE BRITISCHE LOLA BLAU
Georg Kreislers Musical „Heute Abend: Lola Blau“ wurde 1974 von Don White ins Englische übersetzt. Im Jänner 2005 hatte im New End Theatre Hampstead eine Neuinszenierung von „Tonight Lola Blau“ in der Regie von Mark Tinkler Premiere. Als Lola Blau wirkte Morag McLaren mit, die musikalische Leitung lag bei Bruce O’Neil. Eine im Dezember 2004 im Winterbrook Recording Studio (London) aufgenommene Studio CD mit 15 Musikbeispielen („Tonight Lola Blau Morag McLaren“, CD Dress Circle MM26) gibt einen Eindruck dieser Arbeit an Kreislers Werk. Morag McLaren entpuppt sich als „britische Topsy Küppers“, als ideale Chansoninterpretin für diese Art von Liedern. Ihre wandlungsfähige Chansonstimme passt sich jedem Lied kongenial an. Die brillante, feinfühlige englische Textfassung von Don White gibt der Lola Blau alle Möglichkeiten der Entfaltung, wie in der deutschen Version. Musikalisch arbeitet man mit Klavier, Akkordeon (Bruce O’Neil), Kontrabass und Tuba (David Berry) und Drum Kit, Percussion und Marimba (Jez Wiles) – in großem Respekt vor dem Original, reizvoll neu eingefärbt. Vor allem die Tuba setzt sehr schöne Akzente. Die Reihenfolge der Songs auf der CD entspricht nicht durchgehend der des Stücks, das mag CD-dramaturgische Gründe haben. Das englische Musical beginnt Frau McLaren auf Deutsch, sie spricht die ersten Zeilen in deutscher Sprache, „Im Theater ist was los. Egal was sie von mir woll´n, ich sag ihnen Ja.“. Das ist die erste Nummer „Number One Theatre Street“. (Mit dieser Zeile setzt sich der Text fort und bleibt dann englisch.) „Never Tell Him The Truth“ entspricht „Die Wahrheit vertragen sie nicht“, „The Show Must Go On“ „Sympathie“, „That`s Life“ „Weder – noch“ und „Miracles Can Happen“ „Wie kommt es“. Besonders interessant ist natürlich der ausführliche „Herr Direktor“ („Im Theater ist nichts los“). Er wird auch hier durchgehend als „Herr Direktor“ angesprochen. Sehr schön der Piaf-Verschnitt mit Akkordeon, und beim Ausklang der „Wiener Operett’“ streut Pianist O’Neil die berühmte Akkordfolge der Überreichung der Silbernen Rose aus Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ ein. Die Berlinerin mit ihrem Koffer macht Morag McLaren komplett auf Deutsch, mit betont rauchiger, dunkler Stimme. Auch hier ist das Arrangement originell aufgepeppt, mit Akkordeon, Tuba und Trommel. Nach „Sex Is A Wonderful Habit“ folgt ungewohnt langsam „Lady of Leisure“ („Der zweitälteste Frauenberuf“), mit Metallophon und Drum Kit exotisch begleitet. „The Rumba From Brazil“ entspricht „Sie ist ein herrliches Weib“, und „I Can`t Remember How To Forget“ natürlich „Ich hab dich zu vergessen vergessen“, genauso wie „Open Another Bottle“ der Nummer „Heut will ich mich besaufen“ und „Second Hand Tears“ „Alte Tränen“. Für jedes Chanson findet Morag McLaren großartig den richtigen Tonfall. Erst jetzt hört man „Silent Voices“ („Sie war liab“), wieder sehr langsam genommen. Man vergleiche mit der Topsy Küppers-Aufnahme. Topsy braucht 4:32 Minuten, Morag McLaren 5:33 Minuten. Bevor das Lied ruhig, aber eindringlich ausklingt („… swear by the Danube Blue and look: it´s black!“), schwingt sich die Interpretation zum ziemlichen Pathos auf. „Frau Schmidt“ wird zu „Mrs Schmidt“ und „Zu leise für mich“ zu „It Isn`t Easy“. Nicht zu hören sind Lieder wie „Ich hab a Mäderle“, „Der Herr ist mir fremd“ oder die Mozart-Bearbeitung „Wo sind die Zeiten dahin“. Die wären auf Englisch auch sehr interessant. Insgesamt ist diese CD aber eine reizvolle Bereicherung der „Lola Blau“-Aufnahmen und ein schönes Dokument dafür, dass Georg Kreislers Schaffen auch über den deutschen Sprachraum hinaus wahr und ernst genommen wird.