Ob er sich darüber freut???
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/kultur/110430/index.do ::) ::) :-X
Happy Birthday, GK !!!! :D
Na dann herzlichen Glückwunsch auch von mir.
Der Link führt mich leider ins Leere, könnte mich
evtl. jemand aufklären!? :-[
(Es geht doch wohl um GKs Geburtstag!?)
Gruss
Björn
Wenn dem so sein sollte, natürlich auch von mir herzlichen Glückwunsch!
Am 18. Juli 1922 erblickte Georg Kreisler als einziger Sohn des Rechtsanwaltes Sigfried Kreisler und seiner Frau Hilda das Licht der Neubaugasse 57 im 7. Bezirk in Wien. Genannt wurde er fürderhin "Schurli", eine inzwischen etwas veraltete, damals aber übliche Kurzform des Namens.
Dankeschön!
Du musst dich bei Siegfried und Hilda bedanken, nicht bei uns.*kicher* :-*
Ob Kreisler von seinen Eltern "Schurl" genannt wurde, möchte ich doc h sehr dahingestellt lassen. Zumindest in meiner Jugend war dieses ein dem (Sub)Proletariat vorbehaltener Code (geworden ? )
In Zusammenhang mit K. kenne ich es nur als Zitat von Bronner aus einem seiner Büchger, wo dieser behauptet, K. mit den Worten: ...aber geh, Schurli, des kaunnst do net mochn....vom Plagiat "Taubenvergiften" abzuhalten versucht habe.
Mit anderen Worten, Bronner bezichtigt hier K. direkt.
Die Wahrheit werden wir nie erfahren.
Du kannst mir glauben. Schurli. Mit i hinten. ;)
Ich weiss ja nicht, wie alt Du bist, Leitner, aber zu GKs Jugend, war das ganz normales Wienerisch. Ich will jetzt nicht unbedingt in's Detail gehen, warum ich das weiss, aber ich weiss es. Wirklich.
Hat von euch schon einer mal von dieser CD (Hörbuch) gehört?
reader´s darkest
http://www.ausfahrt.de/aus3011rd.html
http://www.ausfahrt.de/aus3011rd.pdf - Ausführliche Beschreibung
Die Geschichte von Geoerg Kreisler heißt "Grundsätze" und wird von Oliver Klein gelesen.
GK selbst hat sie im Buch "Worte ihne Lieder" veröffentlicht.
Hattet ihr das schon gelesen? ->
Georg Kreisler: Gedanken zur zweiten Oper
Meine zweite Oper habe ich vor einigen Tagen abgeschlossen. Sie wird, wie meine erste Oper, kaum gespielt werden. Die erste Oper wurde fünf Mal in Wien gespielt, und es gibt eine CD bei kip records. Sie heißt: DER AUFSTAND DER SCHMETTERLINGE. Meine zweite Oper heißt: DAS AQUARIUM oder DIE STIMME DER VERNUNFT. Davon gibt es keine CD, und ich nehme an, dass ich sie nie hören werde.
Unter den Opernintendanten, in deren Macht es liegt, meine Opern auf ihren Spielplan zu setzen, gibt es eine Reihe, die meine Lieder schätzen, wie sie mir zu wiederholten Malen versichert haben. Man kennt sich ja, man ist sich im Lauf der Jahre immer wieder begegnet. Aber ein Opernintendant ist unter anderem zu seiner Stellung gekommen, indem er sich bei diversen einflussreichen Kulturbeamten und Politikern beliebt gemacht hat. Sein Spielraum ist begrenzt, so begrenzt wie die Hirne der einflussreichen Kulturbeamten und Politikern. Er will und kann nicht riskieren, dass ihm einer von diesen sagt: ,,Wozu spielen Sie eine Oper von diesem aufsässigen jüdischen Kabarettisten? Das ist nicht Ihre Aufgabe!" Also schaut sich ein Intendant meine Opern gar nicht erst an. Er riskiert sie nicht. Bestenfalls legt er sich zu Hause eine CD auf und macht sich ein paar schöne Stunden mit meiner Oper. Komische Opern, wie meine, soll man ja womöglich überhaupt nicht spielen, es sei denn, sie wären aus dem vorvorigen Jahrhundert. Seht euch doch die Spielpläne eures Opernhauses an!
Nun könnte ja jemand einwenden: Der Kreisler legt sich da eine Ausrede zurecht, es kommt ihm gar nicht in den Sinn, dass seine Oper schlecht oder unspielbar sein könnte. Dem kann ich nur erwidern, dass meine erste Oper, wie erwähnt, fünf Mal in Wien aufgeführt wurde, jedesmal vor ausverkauftem Haus mit anschließendem Publikumsjubel und mit hervorragenden Kritiken. Der Personenaufwand ist gering, kein Ballett, kein Chor, normales Opernorchester. Aber komisch. Allerdings - ausverkaufte Häuser interessieren die Intendanten nur am Rande. Wichtig sind Subventionen. Kein Intendant kämpft für sein Publikum. Jeder Intendant kämpft für seine Subventionen. Im Sprechtheater ist es nicht anders. Das widerwärtige Regietheater feiert nach wie vor seine Misserfolge. Übrigens fast nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Täglich wird es publikumsärmer, theaterfremder und harmloser. Man wird wahrscheinlich auf eine neue Kritikergeneration warten müssen, die dem Publikum die Augen öffnet.
Ich werde das nicht mehr erleben, denn mich hat schon fast der Schlag getroffen, als ich unlängst im Fernsehen die Oper CARMEN , inszeniert von einem gewissen Herrn Martin Kusej, gesehen habe. Die Thematik dieser Oper ist ja hochmodern, denn es geht gegen das Kleinbürgertum. Die letzten Worte im 2. Akt lauten: "Freiheit! Freiheit!" Und bevor Carmen stirbt, singt sie: "Ich bleibe frei, auch im Tod." Aber all das bedeutet diesem Regisseur nichts, er will seine "Ideen" anbringen, alles andere ist ihm wurscht. Kusej gegen den französischen Klassiker Mallarme. In Deutschland gewinnt vorläufig noch Kusej. Denn das ist nicht wie im Fußball, wo meistens der Bessere gewinnt.
Übrigens: Ich werde mein Ein-Personen-Stück ADAM SCHAF HAT ANGST in Hamburg im Schmidt Theater mit Tim Fischer inszenieren. Die Premiere ist am 13. Oktober. Das Stück wurde schon einmal von Werner Schroeter in Berlin inszeniert, das war so ähnlich wie Kusej oben. Ich habe mein Stück dort nicht wiedererkannt, aber in Hamburg werde ich natürlich versuchen, den Autor Georg Kreisler sprechen zu lassen. Mit Tim Fischer habe ich auch einen hervorragenden Interpreten.
Quelle: www.georgkreisler.de
Volker hat immer die Augen offen :D
Interessant ist, das GK schreibt, er hätte "Adam Schaf ..." in Berlin nicht wieder erkannt. Vielleicht hat er nicht gut die guten Kritiken gelesen die auf TF Homepage zu finden sind. Umso gespannter bin ich jetzt auf seine Aufführung in Hamburg. Die Karten werde ich mir demnächst besorgen. :) Will zufällig noch jemand sich den Adam ansehen?
Ich finde das auch interessant - das Stück wurde ja soweit ich mich erinnere immer verissen, nur TF wurde gelobt. Ich bin neugierig, was jetzt für Reaktionen kommen. Ich würde es ja auch gerne sehen, aber ich kann leider nicht.
Ich denke allerdings, er hat im grossen und ganzen absolut Recht, wenn er über die Opernintendanten spricht - allerdings probiert er es wohl auch nicht bei Häusern, in denen es Chancen hätte - etwa in der Neuköllner Oper. Damals in Wien wurde der Aufstand der Schmetterlinge ja auch von einer Off-Oper gespielt, und irgendwo muss man anfangen. ER hat doch immer gesagt, wenn man mit dem Kopf durch die Wand will, geht der Kopf kaputt. Es stimmt, dass die etablierten Häuser sich durchaus leisten KÖNNTEN, ihn zu spielen - aber das System will es nicht. Also muss man sich was anderes überlegen, wenn man gespielt werden will. Natürlich ist es der Fehler des Systems, wenn er nicht in den etablierten Opernhäusern gespielt wird - aber es ist auch ein Stück weit sein Fehler, wenn er GAR NICHT gespielt wird.
Also ich werde bei der Premiere da sein.
Am 10. September lief im Radio (NDR 90,3) eine Sendung, in der Kreisler und Fischer zu Gast waren. Tim hat schon mal eine Kostprobe aus dem Stück gesungen, und Kreisler hat so ungefähr gesagt: schlechter als der Regisseur in Berlin kann man es gar nicht machen.
Also bei der Premiere kann ich nicht. Das ist am Wochenende. außerdem sind da die Karten erheblich teurer. Ich werde mir einen Termin an einem Mo, Di oder Mi raussuchen.
Info für Eure Terminplanung. Mo kein Schaf. Di preiswert, da Theatertag. Zur Premiere werden nur geladene Gäste und Stuhlpaten reingelassen. Wenn sich der erhoffte wirtschaftliche Erfolg einstellt, kommt das Stück im nächsten Jahr erneut auf den Schmidt-Spielplan.
ZitatIch werde das nicht mehr erleben, denn mich hat schon fast der Schlag getroffen, als ich unlängst im Fernsehen die Oper CARMEN , inszeniert von einem gewissen Herrn Martin Kusej, gesehen habe. Die Thematik dieser Oper ist ja hochmodern, denn es geht gegen das Kleinbürgertum. Die letzten Worte im 2. Akt lauten: "Freiheit! Freiheit!" Und bevor Carmen stirbt, singt sie: "Ich bleibe frei, auch im Tod." Aber all das bedeutet diesem Regisseur nichts, er will seine "Ideen" anbringen, alles andere ist ihm wurscht. Kusej gegen den französischen Klassiker Mallarme. In Deutschland gewinnt vorläufig noch Kusej. Denn das ist nicht wie im Fußball, wo meistens der Bessere gewinnt.
Diese
Carmen habe ich zufällig auch gesehen, kam Anfang Juli live auf ARTE.
Normalerweise kann ich mit (Musik-) Theater im TV nicht viel anfangen, aber das fand ich dann doch fesselnd genug, um bis zum Schluss durchzuhalten.
Staune ein bisschen, dass GK einerseits gegen das moderne Regietheater wettert, und andererseits gerade zu vermissen scheint, was dieser Regisseur wohlweislich vermeidet: die eindimensionale "Vergegenwärtigung" des Stoffes durch plakative Politisierung an unpassendster Stelle.
Noch erstaunlicher ist, dass er Mallarmé und Mérimée verwechselt.
Zitat
Noch erstaunlicher ist, dass er Mallarmé und Mérimée verwechselt.
Das kann passieren und ist verzeihlich, finde ich. Es ist aber niemandem aufgefallen, beim Redigieren nicht, beim Veröffentlichen nicht. Heute liest man nicht mehr, man über-liest und neigt zur Wurschtigkeit Fehlern gegenüber.
Seltsamste Geschichte dieser Art: 1986 erschien ein Interviewbuch von Brigl/Schmidt-Joos mit Liedermachern ("Selbstredend ...", 2.Band), etwa auch mit Andre Heller. Der plauderte vor sich hin, und man schrieb das auf, nach Tonband oder Kassette. Bis heute ist ein Betatorini in dem Buch, der natürlich Peter Turrini ist und von Heller "so dahin gesagt" ausgesprochen wurde ...
In dem Zusammenhang: Hitchcock hat zwei echt unterschiedliche Filme gedreht, die ähnliche Titel haben, und "Sabotage" und "Saboteure" werden in Büchern bis heute immer wieder verwechselt ...
Wofür steht eigentlich RIK? Für einen österreichischen Liedermacher oder für richtiggut informierte Kreise?
ZitatZitat
Noch erstaunlicher ist, dass er Mallarmé und Mérimée verwechselt.
Das kann passieren und ist verzeihlich, finde ich.
Sicher, ist wohl eine klassische Fan-Krankheit, dass man seine Götter (zumindest in bestimmten Punkten) für unfehlbar hält.
Im konkreten Falle besteht ja auch noch Hoffnung, denn wie er auf seiner HP wissen lässt:
"Gelegentlich lese ich, was manche Leute über mich im Internet behaupten und lache mich schief."Vielleicht liest er ja auch dies hier und feuert seinen Administrator? ;)
Tja, er liest nicht, er kriegt erzählt. und zwar von den Leuten von Kip-Records, die seine HP betreuen. ich hab die mal kennengelernt. (urgh) Er selbst verweigert Internet, Handy und Co.
Und er ist 85 und seit Jahren nur noch in Umgebungen, die ihn nicht gerade geistig fordern(wie zB seine Ehefrau). Irgendwann kostet das Tribut, leider.
Mich dauert das auch, aber ich habe schon einige Artikel gelesen, wo ich fassungslos war - man gewöhnt sich.
Man darf die Meriten von jemandem nicht schmälern, nur weil er alt wird und nicht mehr mit der Zeit mitkommt - uns allen wird es mal so gehen....
Jetzt kommt mir beinahe das schlechte Gewissen, es überhaupt erwähnt zu haben! :-/
Aber den "Betatorini" find ich klasse.
Für Volker
RIK könnte bedeuten Richtungsweisend Im Klugscheißen. RIK schlicht und einfach als Name gelten lassen, geht auch.
Wäre mir lieber. Richtungsweisend im Klugscheissen bin nämlich hier ich. ;) 8-) ::)
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.my-smileys.de%2Fsmileys2%2F104.gif&hash=829fd60151c3b0ffb031ab2d8d6796a783b1c64e)
RIK?
Woran erinnert das? Na? Casablanca!
Es wird prominent hier! Noch prominenter!
Zitat 1:
[highlight]Am 18. Juli 1922 erblickte Georg [/highlight]
Zitat 2:
[highlight]Und er ist 85 und seit Jahren nur noch in Umgebungen, die ihn nicht gerade geistig fordern(wie zB[/highlight]
Zitat 3:
[highlight]Richtungsweisend im Klugscheissen bin nämlich hier ich.[/highlight] (whoknows(Anmerkung des Zitierers)) ::) ::)
Also, ich komme da auf jugendliche 84. Immer wieder. Nur wg. dem klugsch**. Vielleicht falsche Umgebung??
Aber wo wäre der Unterschied, mein Pa ist 87 und fit, aber schreibt keineOpern. Noch nie.
Man kann körperlich Fit sein (siehe auch http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/01.09.2006/2747977.asp, geistig fit sein, d.h. informiert sein, kreativ sein usw. aber auch gleichzeitig geistig flexibel oder aber (vorsichtig ausgedrückt) stehen geblieben zu sein, trotz geistiger Fitness.
GK hat einmal den Entschluß gefaßt bestimmte technische Neuerungen abzulehen und für schlecht zu befinden und dabei bleibt er jetzt. Interessant wäre ob er Handy, Internet, PC für generell schlecht hält oder ob er sie für sich persönlich als überflüssig empfindet und auch die Vorteile sieht.
Mein Eindruck ist nämlich das er Fernsehen auch nicht unbedingt als Segen ansieht. Er benutzt es aber als Medium in dem er auftritt.
Und ich bin halt einfach meiner Zeit immer ein bissel voraus. ;) das eine Jahr auf oder ab.... *gg*
:-*
Guntram, Du hast völlig Recht - und es gibt noch mehr Unterschiede. Der Gerhard Bronner zum Beispiel ist ein totaaaaler Technik-Aficionado, hat immer das allerneueste Keyboard, Computer, Handy, whatever - aber musikalisch versteht er seit den 50er Jahren nicht mehr allzuviel von der Zeit - und will es auch nicht.
Er KÖNNTE - aber er fühlt sich nun mal in seiner Meinung zu Hause. Ich denke, bei GK ist es ebenso - nur halt andere Themen betreffend. Man muss ja nicht bled werden, wenn man alt wird - aber irgendwie starr wird man sehr sehr leicht.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/562410/ - Beim 13. Else-Lasker-Schüler-Forum in Zürich ging es nicht nur freundlich zu. Konflikte gab es bereits im Vorfeld. Interessant der Beitrag vom Deutschlandradio. Zudem passend zu den Personen, ein kurzer Dialog zwischen Broder und Kreisler !
Für die Berliner und Berlin-Besucher, die was anderes erleben mögen, als Weihnachtsmärkte, denen sei das Jüdische Museum empfohlen. Dort gibt es Kunst, Kitsch und Kulinarisches bis zum 31.12.06 beim Chanukka Markt. Täglich von 14-18 h im Garten des Museums. Viel Vergnügen bei Wein und Chanukkaspezialitäten!
Zitathttp://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/562410/ - Beim 13. Else-Lasker-Schüler-Forum in Zürich ging es nicht nur freundlich zu. Konflikte gab es bereits im Vorfeld. Interessant der Beitrag vom Deutschlandradio. Zudem passend zu den Personen, ein kurzer Dialog zwischen Broder und Kreisler !
Und hier die Geschichte in der Schilderung von Henryk M. Broder (http://www.google.de/url?sa=t&ct=res&cd=6&url=http%3A%2F%2Fwww.achgut.de%2Fdadgd%2Fview_article.php%3Faid%3D3651&ei=wL0ORpbXJKao-ALHrfjCAw&usg=__MWKlJiE0I4DyCb5ZVdtWD0wb19A=&sig2=ZXsRx6JAta9mPXZRVRLkyw)
Das mit der bitchy wife glaube ich sofort. Aber die angeblichen Forderungen von GK eher nicht - das war - wenn es gesagt wurde - sicherlich sarkastisch gemeint.
Trotzdem lese ich den Broder immer wieder gern. Klar, er polarisiert, und klar, er schiesst über's Ziel. Aber er ist unterhaltsam und nicht immer sooo weit weg von der Wahrheit.
Das hatten wir doch schon mal irgendwann ;) ich weiß nur nicht mehr wo. ::)
ZitatDas mit der bitchy wife glaube ich sofort. Aber die angeblichen Forderungen von GK eher nicht - das war - wenn es gesagt wurde - sicherlich sarkastisch gemeint.
Offenbar können sich Polemiker wie Kreisler und Broder nicht verständigen, da sie die eigene Ironie wesentlich besser verstehen als die ihrer Gesprächspartner.
Und hier (http://www.georgkreisler.net/cgi-bin/yabb/YaBB.cgi?num=1164115193/0#0) ging es ebenfalls um dieses Thema (aber ohne Broders O-Ton).
Zitatda sie die eigene Ironie wesentlich besser verstehen als die ihrer Gesprächspartner.
Da hast Du ein wahres Wort gesprochen. Austeilen ist halt immer etwas leichter als Einstecken -
und es ist doch sooo schön, Recht zu haben!!!! ;)
So was, ein Interview bei meinem Arbeitgeber, und seh es nicht ...
Aus den Lübecker Nachrichten (22.4.07):
"Die Kunst weicht dem Kommerz"
Lübeck - Ein Gespräch mit Georg Kreisler, dem Kabarett-Altstar aus Wien. Am Dienstag ist sein Ein-Personen-Stück "Adam Schaf hat Angst" am Theater Lübeck zu sehen: Tim Fischer spielt und singt die Rolle.
Lübecker Nachrichten: Was machen Sie gerade?
Georg Kreisler: Ich bin mit dem Übersiedeln beschäftigt. Ich werde die Schweiz verlassen und wieder nach Österreich ziehen.
LN: Das ist eine Überraschung. Wie kommt das?
Kreisler: Meine Frau und ich sind jetzt 15 Jahre in der Schweiz, und das ist lang genug. Es gibt den Spruch, dass es schön ist, in der Schweiz geboren zu werden, und dass es schön ist, dort zu sterben. Aber was macht man dazwischen? Wir sind jetzt dazwischen. Wir ziehen nach Salzburg. Dort haben wir eine Menge Freunde und freuen uns drauf.
LN: Sie haben sich mit Ihren Landsleuten versöhnt?
Kreisler: Ich war nie böse mit Österreich. Ich habe einige Österreich-kritische Lieder geschrieben, aber das ist lange her und gehört zum Brot des Kabarettisten.
LN: Haben Sie noch die amerikanische Staatsbürgerschaft?
Kreisler: Ja.
LN: Und Sie behalten sie?
Kreisler: Ja. So lange man mich lässt.
LN: Die österreichische anzunehmen, ist für Sie kein Thema?
Kreisler: Momentan nicht. Es gibt keinen Grund dazu. Ich müsste vor einem Magistrat erscheinen und erklären, warum ich das will. Da ich in Österreich geboren wurde, widerstrebt es mir, das zu tun. Und so bin ich zufrieden mit der amerikanischen.
LN: Arbeiten Sie an etwas Neuem?
Kreisler: Ich arbeite immer. Ich habe meine zweite Oper fertig geschrieben. Jetzt fische ich nach Ideen und weiß nicht, was das Nächste wird.
LN: Ihre erste Oper ist kaum aufgeführt worden. Was wird mit der zweiten?
Kreisler: So wie ich den Opernbetrieb kenne, werde ich sie nicht mehr hören. Die erste ist fünf Mal in Wien gespielt worden. Danach gab es kein Interesse mehr.
LN: Aus welchem Grund?
Kreisler: Das müssen Sie die Opernintendanten fragen. Es war eine komische Oper, die beim Publikum sehr gut angekommen ist. Die zweite ist auch eine komische Oper, und so viele moderne gibt es ja nicht.
LN: Heute gibt es kaum noch Kabarett. Bedauern Sie dies?
Kreisler: Nicht nur das Kabarett ist zurückgegangen. Alles ist zurückgegangen. Das Künstlerische durch den Kommerz, durch den Zwang, Geld zu verdienen. Außerdem wird meiner Meinung nach von jungen Regisseuren viel zerstört. Weil sie nur auf der Vergangenheit rumtrampeln und nichts Neues zu bieten haben. Das Theater ist ein bisschen tot geworden. Aber ich glaube, es wird sich wieder berappeln.
LN: Wie denn?
Kreisler: Ich glaube, man hat zu viel Gewicht auf das Regietheater gelegt. Man wird davon wieder abkommen. Modernisieren heißt doch nicht, alles Alte zu zerstören. Shakespeare oder Goethe waren schon alt, als ich ein Kind war. Damals gab es aber kein Regietheater. Aber wenn ich an die damaligen Inszenierungen denke: Man hatte das Gefühl, dass man in einem modernen Stück sitzt. Dass man ein Stück aus dem 18. Jahrhundert ins 21. Jahrhundert verlegt, dass man die Kostüme weglässt, alles nach Brooklyn verlegt oder Romeo eine Frau sein lässt - dadurch modernisiert man nichts. Ein Stück zu modernisieren heißt, ein Stück so zu spielen, dass das Publikum das Gefühl hat, ein modernes Stück zu sehen. Das ist natürlich viel schwieriger, als Regieeinfälle zu haben.
LN: Damit dürften Sie einer hiesigen Schulklasse aus der Seele sprechen, die eine moderne Inszenierung von "Kabale und Liebe" in Lübeck heftigst kritisiert hat.
Kreisler: Das Gemeine, das wirklich Böse daran ist, dass ein junger Mensch heute nicht mehr "Hamlet" sehen kann, überhaupt keinen Shakespeare oder Schiller. Es werden Ideen des Regisseurs gespielt und nicht das Stück. Meine Generation konnte noch begeistert sein von "Romeo und Julia" und das Gefühl haben, dass eine moderne Liebesgeschichte gespielt wird. Auch wenn sie vor 200 Jahren war, kann man doch Parallelen ziehen. Aber das Regietheater traut dem Publikum überhaupt nicht mehr zu denken. Die wollen nur irgendeinen Krach machen.
LN: Glauben Sie an die Zukunft des Theaters?
Kreisler: Es gibt ein paar positive Anzeichen, zum Beispiel die Schulklasse, die Sie erwähnen. Und es gibt Anzeichen, dass auch ein paar Kritiker allmählich umdenken.
LN: Was gibt es an Theaterkritikern auszusetzen?
Kreisler: Dass die mitmachen beim Regietheater, weil ihnen langweilig ist. Ich kann ja verstehen, dass einer, der jeden Abend ins Theater muss, etwas erleben möchte. Der findet es dann wunderbar, wenn er nackte Leute auf der Bühne sieht.
LN: Was macht einen guten Kritiker aus?
Kreisler: Ich kenne keinen einzigen. Die tun immer so, als wenn sie alles wissen. Wer wirklich am Theater ist, weiß, dass er nichts weiß, und versucht, dieses Nichtwissen möglichst gut umzusetzen.
LN: Negative Kritiken sind Ihnen egal?
Kreisler: Ziemlich. Ich lebe damit, das gehört zum Beruf. Künstlerisch hat es aber überhaupt keinen Einfluss auf mich. "Adam Schaf hat Angst" hat allerdings gute Kritiken bekommen, nicht nur nach der Uraufführung in Hamburg, sondern auch jetzt unterwegs. Darüber freue ich mich. Denn wenn andere Theaterintendanten das lesen, wollen sie das Stück auch spielen.
Interview: Liliane Jolitz
Hier ein offizielles Wort von Kreisler an seine Anhänger (und die, die es nicht werden wollen ...)
http://www.georgkreisler.de/gk_02c_d08.html
Orrr... *tränenabwisch*
Achje. Seufz. Ich finde das irgendwie unnötig und sich-selbst-demontierend. Sinnloser Weise.
Übrigens ist es irgenwie auch wieder witzig, dass der, den er als "einzig gebliebenen Freund" bezeichnet, Jürgen Keiser von Kip, auch vermutlich der einzige Mensch auf der Welt ist, der es schafft, ALLE CDs von GK im Programm zu haben, und mit allen bis auf eine einzige rote Zahlen zu schreiben. Da gehört schon auch ausnehmend viel Blödheit dazu.
Was für einmal ausbleibt, sind die Schmähreden auf das Publikum, welches ihn ja eh nicht versteht, ernstnimmt usw.
Diese Seite von GK geht mir schon sehr auf die Nerven.
Ja das ist wahr. Ein komischer Kauz kann er sein.
Aufs Publikum? Hauptsächlich doch immer auf Kritiker und Veranstalter und so - Publikum, das habe ich eher selten gehört.
GK warf dem Publikum immer wieder vor, dass es nur lacht und nicht nachdenkt (etwa im Booklet zu "Wenn Ihr lachen wollt" oder in "Zu leise für mich"), und dass es sein Werk auf die früheste Schaffensphase reduziert (etwa im Booklet zu "Die alten, bösen Lieder").
Diese Vorwürfe sind ja auch nicht völlig unberechtigt, es gibt gewiss viele Leute, die sich im Bezug auf GKs Werk so verhalten, und ich verstehe auch, wie bitter das ist. Aber ich finde die Vorwürfe arg pauschalisierend und daher ungerecht gegenüber den vielen, vielen Leuten (darunter notabene auch die einen oder anderen Veranstalter und Kritiker), die sein Werk durchaus ernst nehmen.
Naja - die Menschen sehen immer nur das, was sie schon "wissen" - das ist ein alter Hut.
Mir hat mal eine Frau erzählt, sie fände das Lied mit der Wanduhr so toll.- Ich habe lange gebraucht, bis ich draufgekommen bin, dass sie "Mein Weib will mich verlassen" meint. 8-)
Das ist schon frustig, kann ich mir vorstellen - aber wie gesagt: die meisten Künstler lieben nicht die Lieder am Meisten, für die SIE am Meisten geliebt werden.....
Aber gerade GK betont auch immer wieder, dass er seine Karriere eben NICHT den Medien oder Kulturvermittlern verdankt sondern nur dem Publikum. Zuletzt hier: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/436290/
Ich finde bei GK einfach extrem traurig, dass er oft genug gar nicht mitzukriegen scheint, wie ihn sein Publikum liebt, dass es eben auch jede Menge junge Leute darunter gibt, und Menschen, die seine Inhalte sehr wohl wahrnehmen - eben nicht nur die: "ach, in meiner Jugend.." und " schööön, Taubenvergiften blabla".
Allerdings dann doch auch nicht mehr so erstaunlich, denn es scheinen tatsächlich die Leute von Kip seine wichtigsten Bezugspersonen in Sachen seiner Lieder zu sein - und die haben ja ganz offenbar NULL Ahnung, und unterstützen seine Arbeit in medientechnischer Hinsicht nachgerade gar nicht.
Dazu kommt: er ist eben in vielem nicht mit der Zeit mitgekommen, bzw hat sie verweigert. Daher auch keine Ahnung oder eine Verweigerung der Vermarktungsmechanismen, die heutzutage einfach nötig sind - und dadurch auch eben eine verzerrte Wahrnehmung. Seine Oper wird nicht gespielt - das stimmt. Aber liegt das wirklcih NUR daran, dass einfach keiner Interesse hat, oder liegt es nicht auch ein wenig daran, dass er Beratungsresistent ist?
Einerseits kriegt er allerdings wohl mit, wie viel Aufmerksamkeit der "Adam Schaf" hat, andererseits kann er daraus nicht auf die Rezeption seiner Arbeit schliessen? Sehr verwirrend. Und eben sehr traurig finde ich. Denn er könnte ja viel glücklicher sein, wenn er nicht so vermiest wäre.....
http://www.freitag.de/2007/25/07251701.phpzum 85er mehren sich wieder die immergleichen Fragen und die immergleichen Antworten.....
ZitatGuantanamo?
Ich glaube, hier überwiegt der Antiamerikanismus. Dort sitzen doch vorwiegend Verbrecher, die mit ihren Opfern kein Mitleid hatten, also habe ich auch mit ihnen kein Mitleid. Das sind aber keine Rachegedanken. Rache ist mir fremd, ich habe zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg jede Menge Kriegsverbrecher in meiner Gewalt gehabt und habe schon damals keinerlei Rache geübt. Die Tatsache, dass sie machtlos waren, war schon Strafe genug. Natürlich werden die Gefängniswärter in Guantanamo keine Engel sein, und man darf sie nicht zu weit gehen lassen. Und natürlich wird es dort, wie in jedem anderen Gefängnis, Ungerechtigkeiten geben, die man nicht zulassen sollte. Aber, wie gesagt, Guantanamo ist zu einem falschen Schlagwort geworden.
Kann es sein, daß Kreisler nicht weiß, was in Guantanamo vorgeht? Vorhin kam grad auf SWR 3 eine Sendung mit Roger Willemsen, der ehemalige Häftlinge interviewt hat ...
ZitatWie sehen Sie Europa?
Europa brodelt. Man hat es an den Abstimmungen in Frankreich und Holland gesehen. In Deutschland oder Österreich hat man das Volk lieber gar nicht erst gefragt. Es brodelt, und eines Tages wird es explodieren. Europa hat nicht einmal Kriege verhindert, wie es vorgibt, siehe Balkan, Tschetschenien und so weiter. Wirtschaftlich ist es von Vorteil für die Reichen und von Nachteil für die Armen. Das Einzige, was es gebracht hat, ist die Einsicht, dass die Welt untergehen wird, wenn wir so weitermachen. Kurz, es ist eine Frage der Zeit, wann und wie es explodiert.
Kein schlüssiges Argument. Balkan und Tschtschenien sind und waren kein Teil der Europäischen Union.
Hallo Burkhard,
mit "Europa" meint Georg Kreisler den "Kulturraum Europa" und nicht nur die Länder innerhalb der EU-Grenze. Tschetschenien dazu zu zählen ist sicher weit hergeholt, ich denke mal, hier dachte Kreisler an "Russland", das man ideengeschichtlich durchaus als Teil des kulturellen Europa betrachten könnte. Der Balkan war jedenfalls immer Teil des europäischen Kulturraumes.
Im Jahr 1991 habe ich selber miterlebt, wie an der Grenze in Radkersburg (etwa 100km von Graz) die Menschen und Häuser der Slowenen – die selben Häuser und Lokale, wo wir Österreicher Wochen zuvor Zigaretten gekauft hatten und zum Essen waren – nach der Unabhängigkeitserklärung von der jugoslawischen Armee beschossen wurden. Das war der Beginn des "Jugoslawienkrieges", mitten in Europa, ein Sterben und Morden sondergleichen. Krieg.
Slowenien ist heute Mitglied der EU, Kroatien wird es bald sein.
Ich habe den Eindruck, es sind lieblose und unintelligente Fragen, und ebensolche Antworten - klingt für mich nach Telefoninterview - auch in der Art, wie die Antworten formuliert sind: da hat jemand mitstenographiert - also klingt es für mich ungenau und leblos - irgendwie so "zwischen Tür und Angel" gemacht.
Trotzdem sind die Aussagen über Guantanamo mE unfassbar - borniert, uninformiert - und einfach ur provokant ohne was dahinter. Ich frage mich: ist das wieder das "ich bin aus Prinzip gegen den Mainstream" ? Oder ist das das Alter?
Dass Europa brodelt, stimmt immerhin, aber die Schlussfolgerungen....hm. Ich halte das für übertrieben - kommt jedenfalls darauf an, wie stark die EU in Zukunft wird, und wie stark sie sich gegen andere starke Vereinigungen/Länder profilieren kann und will.
ZitatAm 18. Juli 1922 erblickte Georg Kreisler als einziger Sohn des Rechtsanwaltes Sigfried Kreisler und seiner Frau Hilda das Licht der Neubaugasse 57 im 7. Bezirk in Wien. Genannt wurde er fürderhin "Schurli", eine inzwischen etwas veraltete, damals aber übliche Kurzform des Namens.
In Wien ist die Bezeichung Schurli für Georg immer noch üblich. Auch Georg Danzer wurde im privaten Bereich Schurli genannt.
Und der Ludwig Hirsch singt ja auch ein Lied übber das tragische Ende von seinem Freund, dem Schurli-Bua ;)
Hallo Inka, herzlich willkommen im Forum.
Hallo Inka, stimmt schon - aber auch der Danzer ist (äh - war) nicht gerade junge Garde - und heutzutage ist das schon seltener, heute heissen die dann Tchoorsch oder so ;)
Zitatheute heissen die dann Tchoorsch oder so ;)
Das hat andere Nachteile.
Be(s)ser Schurli.