Können die jetzt mal aufhören mit den Tauben?
Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir ohne Georg Kreisler weitermachen sollen.
Besonders 3 oder 4 seiner Lieder, die ich über alles liebe, haben mir durch etliche Momente, Stunden, Tage der Angst und der Traurigkeit hindurchgeholfen.
„Was willst du noch mehr“ spricht mir direkt aus der Seele, mit allen widersprüchlichen Träumen, Sehnsüchten, Ängsten, Sicherheitsbedürfnissen, die ein Mensch haben kann. Und lässt mich das ganze Dilemma sogleich leichter nehmen, stimmt mich heiter. „Weder noch“ haut mich jedesmal wieder um, besonders die letzte Strophe. „Fahrn’s a’mal“ führt die Menschen derart vor, dass ich mich kringeln könnte vor Lachen. In "Zu leise für mich" beschreibt er den verzweifelten Kontaktversuch zu anderen Menschen. Ein täglicher Kampf, nicht zu spüren, dass man letztendlich auf sich selbst zurückgeworfen ist.
Die(se) Musik ist Überlebensmittel.
Die Lieder hören nicht auf, in mir nachzuhallen und sich stetig zu verändern, ich entdecke immer noch neue Dimensionen in ihnen. All die – teilweise redundanten und lieblosen – Nachrufe zählen Stationen seines Lebens auf, sprechen von ihm als „boshaften“ und „scharfzüngigen“ Kabarettisten. Der er war, doch das alles greift viel zu kurz. Jede Note und jedes Wort bei Georg Kreisler atmet die Dringlichkeit und auch die Schönheit des Lebens, ohne das kleinste Detail zu beschönigen, und dafür bin ich dankbar.