Hanns Dieter Hüsch

Begonnen von Bastian, 06. Dezember 2005, 12:00:42

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Bastian

tschüss Hüsch.

Dorian


Alexander

#2
Er sang für die Verrückten, für die seitlich Umgeknickten - er sang für uns.
Er war ein ganz Großer!
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Guntram

Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Bastian

#4
Ich hab mich in den letzten Jahren seiner Krankheit sehr oft gefragt, wies ihm wohl geht. Und ich wusste, dass wir ihn nie mehr sehen würden. Da hat er mir schon gefehlt.

Heute vermisse ich ihn.

angel

[size=14][size=18]Nikolausige Zeiten[/size][/size]

Eine runde Summe Sehnsucht,
Ausprobiert bei einer Sarabande in Asbestanzügen,
Schlafen wir
Nachtmusik für Nachtmusik.

Hinter uns der Chor der Spitzel,
Die sogar den Mond bestechen,
Unsre Fuge im Gefängnis
Oder -ismen abzuschwächen.

Eine Hälfte Heiterkeit und Anarchie,
Ausgeführt mit zersetzender Naivität,
millimeterweise leben wir
Tageslärm für Tageslärm.

Über uns ein großer Himmel
Reichlich mit Geduld versehn,
Denn wenn man den Körper foltert,
kann kein Geist darüber stehn.

Eine runde Summe Sehnsucht
Wird verhört von einer Mehrheit mit Moral bei Fuß,
Sterben wir,
Zeit der Handlung: überall.

=====

[size=10](1) Premiere: Dezember 1952 Text H. D. Hüsch mit Gitarrenbegleitung von Karl-Heinz Gelezus
Aus: Kessler, Jürgen, Hanns Dieter Hüsch - Kabarett auf eigene Faust, S. 25
[/size]

angel

#6
[size=14](Verbeugung und Testament)
[/size]
Den Haß aus der Welt zu vertreiben
Ihn immer neu zu beschreiben
Damit wir bereit sind zu lernen
Daß Macht und Gewalt, Rache und Sieg
Nichts andres bedeuten als ewiger Krieg
Auf Erden und dann auf den Sternen
[/i]

====

[size=10]H.D. Hüsch (1980) zitiert nach Kessler, S. 124[/size]

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Und trotzdem Haß, Macht und Gewalt  und damit der Krieg immer noch die Welt dominieren, wünsche ich ihm gerade deshalb einen schönen Stern.

Lanie

#7
Ich kenne ihn ehrlich gesagt erst, seitdem er tot ist (durch den DLF) aber ich find ihn auch toll. Vor allem: Ich sing für die Verrückten. Obwohl ich mich frage ob es ihn gewurmt hat, dass alle dieses Lied so pushten.

Ich verneige mich. :)

angel

Ich hörte eben im Deutschlandfunk ein Interview mit dem Kabarettisten Thomas C. Breuer, der erzählte, daß er sich an H.D. Hüsch orient hat und dieser für ihn wie ein Vater war. Es freut mich, daß es Menschen gibt, die an ihn anknüpfen und versuchen, sein Werk fortzusetzen. Breuer spielt heute sowie an weiteren abenden im Dezember in Köln.

Hier ist seine Hompepage:
http://www.tc-world.com/

Falls wer von Euch aus dem Raum (Köln, Düsseldorf) hingeht: Ich würde mich über eine kurze Beschreibung seines Auftrittes freuen!

Dorian

Auch Konstantin Wecker hat Hüsch immer zu seinen Vorbildern gezählt.

Alexander

HANNS DIETER HÜSCH UND KONSTANTIN WECKER

Marksteine einer Künstlerfreundschaft

(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Konstantin Wecker:
Ich will noch eine ganze Menge Leben
Buch von 1978/79 (Ehrenwirth), 1981 (Rowohlt rororo TB)
Buchklappentext von Hanns Dieter Hüsch
(Diese Würdigung wurde ursprünglich in ,,Audio" veröffentlicht.)
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Hanns Dieter Hüsch:
Hagenbuch hat jetzt zugegeben
LP von 1979 (Intercord)
Zwischenmusik von Konstantin Wecker, aufgenommen mit dem Team Musikon in Eching

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Auszug aus:
Konstantin Wecker im Gespräch mit Bernd Schroeder
C. Bertelsmann Verlag,, München 1981

Gegen diese Linke hat man es nicht schwer.
Einer, der dies auch weiß, einer, der auch seine Schwierigkeiten mit den Einordnungen in Kästchen hat, ist Hanns Dieter Hüsch. Er will nicht Liedermacher, Politsänger, Humorist oder Kabarettist sein. Nur Hüsch will er sein.
Konstantin sieht in Hüsch das Vorbild, den Entdecker. Er spricht voll Ehrfurcht und Bewunderung, wenn er von Hüsch redet. Ich will nicht sagen, dass da eine künstlerische Vaterfigur entstanden ist, obwohl Hüsch (Jahrgang 25) an Jahren der Vater sein könnte; es ist, glaube ich, vielmehr eine Seelenverwandtschaft. Keiner der beiden macht ein Hehl daraus, dass er den anderen bewundert. Es ist eine gar seltsam keusche Liebe. Wenn man dem einen von den lobenden Worten des anderen erzählt, dann reagiert er bescheiden verschämt. Hüsch verweist auf die Tatsache, dass er doch nur Kleinkunst mache und am Harmonium nur drei Akkorde zustande bringe. Wecker verweist auf die Weisheit des Hüsch und bezeichnet sich als dummen, nur zu lechzender Bewunderung fähigen Schüler. Wecker sieht in Hüsch aber auch den tapferen, standhaften Aufrichtigen, der sich nicht vereinnahmen hat lassen, der keiner Mode verfiel, der sich nie angepasst hat, der keiner Fahne folgte und keine Fahne trug, und das dreißig Jahre lang. Hüsch, in den fünfziger Jahren Kabarettist (Die Tolleranten und arche nova), Ende der sechziger Jahre von den Linken, denen er einen zu literarischen Anspruch hatte, ins Abseits gedrängt, reist heute im Stile eines Handlungsreisenden in Sachen Wort durch die Lande. Kleinkunst. Ein Auto, ein Student, der es chauffiert, ein Harmonium, das ins Auto passt, ein Mantel, ein langer Schal und Hüsch, das ist Hüsch, wie ihn Hüsch übers Land verteilt, häppchenweise, hinterlistig, schmunzelnd und doch bestimmt, wissend, wo die Feinde sitzen, manchmal ungewiß, wo die Freunde sind. Das wandernde Kabarett, eine moderne Einrichtung, die so alt anmutet. Wenn die Medien und Zuschauer nicht mehr in die Kabaretts kommen, dann kommt Hüsch eben zu ihnen.
Als ich dieses Buch plante beziehungsweise, genauer gesagt, in die Planung einstieg, war noch daran gedacht, dass sich Kollegen und Freunde zu Wecker äußern, in schriftlichen Statements. Gerhard Polt hatte mir das schon mit Erfolg ausgeredet, als ich Hanns Dieter Hüsch in Saarbrücken traf, wo er seinen Hüsch-Abend veranstaltete, eine regelmäßige Radiosendung mit Gästen. Auch den Wecker hat es hier schon als Gast gegeben. Am Abend reden wir über Konstantin. Hüsch hat viele stimmige, lobende, bewundernde Worte. Auch über Konstantins Art zu leben und zu arbeiten redet er. Das sei alles ganz anders als bei ihm. Viel aufwendiger, sperriger, unkontrollierbarer, voller Kraft und viel Kraft kostend. So habe er nie leben können. Sein Leben sei bürgerlicher, seine Kunst vergänglicher und schon gar nicht von der Kunst der Musik angehaucht. Das alles ist nicht Koketterie, wenn Hüsch das sagt, es ist einfache Verwunderung über Konstantins Bewunderung. Er selbst hält den Wecker für sehr, sehr wichtig. In so einfachen Worten sagt er es. In ein schriftliches Statement, spüre ich, mag er es nicht gerne fassen.
Ich verstehe sie beide, Polt und Hüsch. So ein Statement wäre ein Denkmal – ein Denkmal für einen Lebenden!
...
Unter denen, die du als Vorbilder nennst, ist Hüsch dabei. Können wir an deinem Verhältnis zu ihm das ausführen, was du als "wertfrei bewundern können" bezeichnest? Ist er denn das einzige Vorbild unter den Lebenden?
Hüsch ist für mich der einzige Dichter unter den Liedermachern, was gegen manche von ihnen gar nicht spricht, weil zum Beispiel jemand wie der Georg Danzer gar kein Dichter sein will.
Es gab Zeiten, da hat man mir gesagt, du machst auf Hüsch, du imitierst Hüsch, du kopierst Hüsch. Da hab ich gesagt, ich mache nicht auf Hüsch, ich bewundere Hüsch, und wer bitte soll sonst mein Lehrer sein? Wenn man von jemandem lernt, dann übernimmt man vieles. Wenn man daraus kein Hehl macht, dann ist das nicht Aufjemandmachen oder so was. Ich hab mich mit Hüsch nie messen wollen, ich wollte lernen von ihm.
Wenn man jemanden bewundert, dann ist einem sein Urteil wichtig. Nicht immer stieß solche Bewunderung auf Gegenseitigkeit. Kleist ist daran zerbrochen, dass Goethe ihn ablehnte. Hüsch dagegen hat sich sehr positiv über dich geäußert. Erst neulich hab ich ein Interview im Fernsehen gesehen, wo sie den Hüsch fragten, warum wir keine solchen Dichter und Sänger mehr haben, wie es sie in den zwanziger und dreißiger Jahren gab? ,,Aber ihr habt doch den Wecker", hat Hüsch gesagt.
Ehrlich? Du – das freut mich ungeheuer, ich – und ich muß dir ehrlich sagen, wenn mich der Hüsch damals, in dieser ersten Sache, die er über mich schrieb, völlig verrissen hätte, das hätte mich, glaube ich, sehr entmutigt.
Menschen, die wir bewundern, Vorbilder, hängen wir leicht sehr hoch, machen einen Rahmen drumrum. Ehrfurcht, kann man das nennen. Gibt´s das bei dir?
Also ich bin ja nun wirklich nicht gerad einer, der vor vielen Dingen Ehrfurcht hat. Und doch bin ich in gewissen Situationen ein Ehrfürchtiger. Wir haben vorhin einen zweiten Lebenden vergessen, den ich bewundere, Carl Orff. Den hab ich besucht, und da hab ich fast nichts geredet, sondern bin ruhig wie ein Mäuschen dagesessen und hab ihm voller Ehrfurcht zugehört.
Ähnlich geht es mir mit dem Hüsch, obwohl ich zu dem natürlich ein ganz anderes Verhältnis hab. Wir gehen miteinander saufen, in eine Bar oder so was. Und trotzdem möchte ich in seiner Gegenwart am liebsten nichts reden, sondern nur zuhören. Da hab ich einfach manchmal das Gefühl, was soll ich dem sagen? Ja, das ist eine Art von Ehrfurcht.

Ergänzende Anmerkung:
Bernd Schroeder hat 1985 im Arche Verlag (Zürich) auch ein Buch ,,Hanns Dieter Hüsch hat jetzt zugegeben ..." veröffentlicht.
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Hanns Dieter Hüsch:
Du kommst auch drin vor
Kindler, München 1990
Darin erinnert Hüsch an Konstantins ersten Auftritt 1976, und er unterstreicht die Freundschaft mit Konstantin.

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Konstantin Wecker:
Sage nein!
Politische Lieder 1977 – 1992
Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993
Vorwort von Hanns Dieter Hüsch
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Jürgen Kessler:
Hanns Dieter Hüsch – Kabarett auf eigene Faust
Karl Blessing Verlag, München 1997
(TB Goldmann, München 2000)
Enthält eine handgeschriebene Würdigung von Konstantin und zwei Fotos mit den beiden
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Ein zärtlich Liebender – Konstantin Wecker gratuliert seinem Freund Hanns Dieter Hüsch zum 75.
Trierischer Volksfreund, 6.5.2000

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Hanns Dieter Hüschs Gesellschaftsabend
2 CD Conträr Musik (Mai 2000)
Enthält ,,Wiegenlied für Mütter" (Duett Hüsch-Wecker), Liveaufnahme von 1991

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Hrsg. Jürgen Schmude und Wilhelm Brunswick:
,,Untersteht euch – es wird nix gemacht!"
Hanns Dieter Hüsch zum 80sten
Brendow Verlag, Moers 2005-12-11 Enthält den Text ,,W. hat jetzt zugegeben" von Konstantin Wecker sowie ein Foto vom Gesellschaftsabend am 9.6.2001

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Hanns Dieter Hüschs Gesellschaftsabend – Die 2te
2 CD Conträr Musik (Mai 2005)
Enthält Dankesworte von Konstantin sowie ,,Questa nuova realtà" aus dem Gesellschaftsabend vom 9.6.2001 und im Beiheft den Text ,,Wecker hat jetzt zugegeben"
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Bastian

Weil er gedanklich gerade mal wieder präsent war...

Hüsch über Liedermacher:
http://www.youtube.com/watch?v=l67QxDjhJ9A&hl=de

Burkhard Ihme

So richtig versteht das Lied wohl nur, wer die Liedermacherszene Anfang der 70er miterlebt hat.
Ich hab nur die Version auf der Live-LP "Nachtvorstellung" (auch da mit Playback-Einspielungen – oder seine Orgel konnte 1975 schon Bass spielen), die hört sich allerdings anders an. Gab es eine Single von dem Lied?

Bastian

Ah, ich glaub Du hattest den richtigen Riecher. Das dürfte sie sein:
http://www.hüsch.org/html/liedermacher.html

"Besonderheiten: Hüschs einzige Singleveröffentlichung als akustischer Vorgriff auf das kommene Album "mit großem Orchester", obwohl auf dem Cover steht, dass die Titel aus dem Livealbum 'Nachtvorstellung' stammen würden, was aber nicht ganz richtig ist, denn auf dem Album hört man Liveraufnahmen und dies sind die Studioversionen"

Wenn er für die Live Aufnahmen das Playback verwendet hat, sind dann auf Deiner Platte die Studiomusiker wahrscheinlich nicht aufgeführt, oder? Würde mich nämlich mal interessieren, wer diese Piano-Fills eingespielt hat.

Bastian

ZitatSo richtig versteht das Lied wohl nur, wer die Liedermacherszene Anfang der 70er miterlebt hat.

Konkret ist da wohl Hüschs aufgezwungene Sonderstellung außerhalb der Linken ab '68 zu nennen. Sehr solidarisch ist man mit ihm auf Burg Waldeck und im Folgenden wahrlich nicht umgegangen.

aus http://www.hüsch.org/html/biographie2.html :
"[...] Allerdings wollte die Studentenbewegung seinerzeit von ihm mehr, als Hüsch ihr zu geben bereit war. Die Quittung für sein 'sich nicht festlegen wollen' kam, als seine Auftritte in den späten 1960er-Jahren, zuerst auf der Waldeck und danach auch anderswo, fast durchgängig chaotisch gestört wurden, so dass Hüsch sie abbrechen musste. Innerlich tief verletzt zog Hüsch sich daraufhin aus Deutschland zurück und trat bis Ende 1972 mit zwei Ausnahmen nur noch in der Schweiz auf. "Das ist einfach so, wenn man von den eigenen Genossen öffentlich hingerichtet wird und es waren öffentliche Hinrichtungen." resumierte ein nun brillentragender Hüsch verbittert und reagierte, indem er 1970 das Programm 'Enthauptungen' schrieb, als seine Art der Abrechnung mit Ideologien jeglicher Art. [...]"

Zum Waldeck- "Tribunal" auch das:
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg-Waldeck-Festivals#Festival_1968:_.E2.80.9ELied_.E2.80.9968.E2.80.9C

Im Stil mag das Lied unverfänglich wirken, aber die Spitzen sitzen.

Alexander

#15
ZitatWeil er gedanklich gerade mal wieder präsent war...

Hüsch über Liedermacher:
http://www.youtube.com/watch?v=l67QxDjhJ9A&hl=de

Klassisches Beispiel dafür, wie sehr Konstantin Wecker Hüsch geschätzt hat. (Und Hüsch hat ihn auch sehr geschätzt, er hatte nichts gegen Plagiate von Wecker.)

Musik: Vgl. "Sexual Correctness" (K. Wecker 1994, CD "Wenn du fort bist") - wobei diese "Leierkastenmelodie" auch bei Hüsch schon von anderen inspiriert gewesen sein wird (Richtung Piaf, Brel)...

Text: Vgl. "Lösungslotterie" (K. Wecker 1978, Doppel LP "Live")

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Zu Waldeck: Da soll Liedermacherkollege Dr. Diether Dehm (damals Lerryn, jetzt "Die Linke") besonders dogmatisch gegen Hüschs Versuch, künstlerisch tätig zu sein, eingeschritten sein...
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Burkhard Ihme

Zitatveraufnahmen und dies sind die Studioversionen[/i]"

Wenn er für die Live Aufnahmen das Playback verwendet hat, sind dann auf Deiner Platte die Studiomusiker wahrscheinlich nicht aufgeführt, oder? Würde mich nämlich mal interessieren, wer diese Piano-Fills eingespielt hat.
Das Piano fehlt auf der LP völlig. Nur Rhythmusgruppe, vor allem ein dominanter Baß, und Orgel sind zu hören.
Warum sollte Hüsch das Klavier nicht selber gespielt haben? Wenn man sehr frühe Aufnahmen von ihm hört, wird man genau diesen Stil entdecken.


Burkhard Ihme

Zitat
Zitat
Zu Waldeck: Da soll Liedermacherkollege Dr. Diether Dehm (damals Lerryn, jetzt "Die Linke") besonders dogmatisch gegen Hüschs Versuch, künstlerisch tätig zu sein, eingeschritten sein...
Ich glaub, Diether war gar nicht auf der Waldeck.
Erstmals trat er bei den Essener Songtagen in Erscheinung, als er einen zweiten oder dritten Platz bei einem Songwettbewerb belegte (erster war Roski, der dritte Preisträger blieb unbekannt) und bei einem Empfang der Künstler durch den Bürgermeister sich zum Sprecher der Draußengebliebenen machte.
1975 erzählte Hüsch davon, wie er auf der Waldeck instrumentaisiert wurde, und brach dabe – sieben Jahre danach – i fast in Tränen aus.

Burkhard Ihme

Sorry, ich hab natürlich Alexander zitiert. Leider kann man in diesem Unterforum nicht editieren.

Bastian

Drum frug ich. Zuerst ging ich sogar davon aus, dass er es selbst spielt. Nur auf http://www.hüsch.org/html/liedermacher.html las ich dann:

"Mitwirkende: Hanns Dieter Hüsch (Gesang) und Studiomusiker"

, was mich stutzig machte. Aber wenn Du schreibst, dass auf der Live-Platte kein Klavier zu hören ist, verdichten sich die Hinweise darauf, dass der mysteriöse Klavierspieler gerade was anderes zu tun hat (gar am Örgelchen sitzt). Danke.

Bastian

 :) Ach ja, und mein obiger Beitrag bezieht sich auf Burkhards:
ZitatWarum sollte Hüsch das Klavier nicht selber gespielt haben?

Alexander

#21
ZitatSorry, ich hab natürlich Alexander zitiert. Leider kann man in diesem Unterforum nicht editieren.

Off Topic:
Ich hoffe dass ich bald dazu komme all dies sofort im Sinne der Schreibenden zu korrigieren.
Habe heute mal kurz diesbezüglich nachgeforscht und leider noch nichts dazu gefunden, dafür aber das:

"Wählen Sie, welches Geschlecht Zugang zu diesem Forum haben darf:"

(Daneben steht, dass man aufpassen muss, dass Mitglieder nachträglich ihr Geschlecht ändern können...)

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Zu Dr. Diether Dehm: Mein "soll" ist da ganz wichtig. das ist ja auch nur ein Gerücht, über 1000 Ecken weiter getragen. (Habe gehofft, Burkhard würde genau so antworten, danke!) Dehm ist wie ich finde ein spannender Zeit-Genosse. Lesenswert etwa sein 2007 erschienenes Buch "Bella Ciao" (Vlg. Das Neue Berlin) zum politischen Kampf in Italien.
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Heiko

Ein tolles Lied!  
Typisch Hüsch!

,,Heinz-Detlev macht sadopoetische Bekenntnislieder" soll dann ja wohl eigentlich Konstantin sein, oder ist das bloß Zufall? Zeitlich müsste es hinkommen.
,,Fritz-Otmar macht emanzipierte protestantische Lieder" schreib ich daraufhin mal völlig unwissend dem Reinhard zu.

Aber wer,  verdammt nochmal,  macht bloß ,,Polit-gynäkologische Lieder" ?




"I would prefer not to."

Bastian

ZitatAber wer,  verdammt nochmal,  macht bloß ,,Polit-gynäkologische Lieder" ?

Dazu müsste man in beiden Bereichen kompetent sein. Gerburg Jahnke und Stephanie Überall mögen es mir verzeihen. Aber ich habe gerade zum ersten Mal in meinem Leben ihre Geburtsdaten nachgeschlagen...

Nunja, das Lied ist von '75, und ich bin es auch. Ich ziehe mich also besser auf die späte Geburt zurück und leg mich still ins Bett. Ganz flach. Ohne weiter nachzudenken. Ich habe keine Antwort.

Burkhard Ihme

Ich hab mich schon 1975 nicht gefragt, welche Liedermacher da konkret gemeint sein könnten, weil ich zu keinem einen Bezug fand. Das sind einfache witzige Überspitzungen, auch der Selbstwahrnehmung von Liedermachern.
Wecker war damals fast unbekannt (er  behauptet immer, von einer ersten Platte seien nur ein paar hundert verkauft worden, und auf dem üblichen Markt der Liedermacher – Clubszene, Festivals – trat er überhaupt nicht in Erscheinung).