Ja, die Nerother waren und sind ein seltsamer Verein. Aus dem verwandtschaftlichen Umfeld (Vater) dieser Lebensgemeinschaft (einmal Nerother, immer Nerother) kam allerdings auch eine schillernde Figure wie Baldur Buscher*, der 1968 bei Hollers Proklamation die Ho-Tschi-Minh-Fahne hochhielt. Später wurde er dann wieder etwas konservativer.
Das seltsame an den Nerothern ist ja auch, daß die zunächst völlig anti-bürgerlich waren, im 3. Reich explizit verfolgt (einer der Oelbermänner starb im KZ) wurden. Dabei wurde auch die Burg Waldeck, die den Nerothern gehörte, verstaatlicht. Nach dem Krieg kriegten sie sie nicht zurück, sondern mußten sie sich mit der ABW (Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck) teilen. Das sorgte von Anfang an für böses Blut. Warum sich das ausgerechnet bei den Festivals (die ja eigentlich der Tradition der Nerother sehr nahe waren) entlud, weiß ich nicht.
Korrigiert nach Baldurs Protest:
Zufälligerweise bin ich beim Surfen im "Georg Kreisler Diskussionsforum" gelandet.
Dort habe ich mit Erschrecken festgestellt, daß Du mich den Nerothern zuordnest.
Ich habe und hatte nichts mit ihnen zu tun!
Sicherlich, in der Waldeck-Zeit gab's Kontakte...
Aber zu sagen, die Nerother hätten mich hervorgebracht, grenzt an Verleumdung.
Das ist ungefähr so, als würde ich behaupten, Burkhard Ihme sei Mitarbeiter
beim alten Janetzki gewesen.
Im Gegenteil: die Masse der Nerother waren "unsere Feinde".
Auch später -bei den Festivals- waren die Nerother der Feind.
Aber vielleicht hab ich auch en Vater falsch in Erinnerung. Der Zusammenhang mit den Nerothern ist also, wenn überhaupt vorhanden, nur Anlaß, die geniale Aktion zu erwähnen. Zumindest ist Baldur nicht den angereisten Heidelberger Studenten zuzurechnen, die die Waldeck als ihre Spielwiese enteckten, sondern war schon vor den Festivals Gast auf der Burg. Auch Holler, der ja die Gitarren in die Ecke stellen wollte, war Festivalbesucher seit 1964.