Die Künstlerin Andrea Eberl

Begonnen von Alexander, 12. Oktober 2005, 17:23:19

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Alexander

ANDREAS FREIHEIT

Andrea Eberl und Bastian Kopp mit ,,Alles lacht in mir – Lieder über das Leben" im Lokal ,,Nachtschwärmer bei Ernst" (Berlin - Wedding), 7.10.2005

Die 1964 in Wien geborene, von Geburt an blinde Liedermacherin Andrea Eberl verbrachte in den 90ern einige Jahre in Hamburg, ehe sie nach Köln übersiedelte. Von ihr liegen im Jahr 2005 drei Maxi CDs vor. 1994 brachte sie unter dem Namen Andrea Anschi ,,Dialog im Dunkeln" (Maxi CD Eigenproduktion Nr. 47110815) auf den Markt. ,,Dialog im Dunkeln" (Musik Claudia K. / Text Andrea Anschi) ist ein ansprechend arrangierter Popsong, der die Sensibilität der Dunkelheit einfängt. Im zweiten Lied ,,Ich bin blind" (Musik Claudia K. / Text Andrea Anschi und Claudia K.) thematisiert Andrea selbstbewusst ihr angebliches Handicap, teilweise mit Rap-Passagen. Die von Rudi Mille professionell im Blue Note Studio aufgenommene und programmierte Maxi CD hört man als eine beachtliche Talentprobe der Künstlerin. Noch viel persönlicher hört sich die 2003 entstandene Maxi CD ,,Es lacht in mir" (wave sounds o. Nr.) an: ganz authentisch wirkende Klavierballaden mit sehr ehrlich empfundenen Texten. ,,Alles lacht in mir" (Musik Andrea Eberl und Richard Schütz / Text Andrea Eberl) ist ein wunderschönes, das Sein bejahendes Lied. ,,Die Freiheit der Gedanken" (Musik Andrea Eberl und Richard Schütz / Text Andrea Eberl) bedeutet gleichzeitig das Bekenntnis zum Lebenspartner. ,,Toleranz Opus 69 Variation 21d" (Musik Andrea Eberl / Text Götz Widmann) dreht sich um das Wasser, die Luft, die Liebe und das Gute, ein großartiger Text von Widmann, in der vorliegenden Fassung von Pianist Richard Schütz wie John Lennons ,,Imagine" musikalisch eingefangen. Und die ,,Frau mit Alkohol" (Musik Andrea Eberl und Richard Schütz / Text Andrea Eberl) besingt bluesig und selbstbewusst ein an sich heikles Thema. Andrea arbeitet die Grundstimmungen der durchwegs nur mit Klavier (von Richard Schütz) begleiteten Lieder in ihrem Gesang sehr differenziert aus. Die dritte Maxi CD ,,Demo 2004" (Eigenproduktion o. Nr.), eigentlich schon aus dem Jahr 2001 stammend, aber um ein Lied ergänzt, setzt im ersten Lied wieder auf ein einfaches großteils elektronisches Pop-Arrangement. ,,Große Frau" (Eberl / Krutwig) ist ein Freundschaftslied, im Refrain feierlich mit Bläsern aus dem Computer unterstützt. ,,Souvenir von Dir" (Eberl / Viehböck), wieder eine wirklich wunderschöne Klavierballade (das ist das neue Lied!), gehört auch jemandem, den Andrea sehr gern hat. Es erklingt in zwei Versionen: als Duett mit Guido Krutwig - und solo. Rockig ist ,,Meine Freiheit" (Eberl / Roslan) arrangiert. Darin singt sie wieder selbstbewusst: ,,Ich kann sein wie ich bin, wenn´s mir gut geht." ,,Wird das wieder gut?" (Eberl / Scheidt) kommt akustisch als sanfter Popsong mit Rockelementen daher. Andrea beschreibt, wie es ihr geht, wenn sie den falschen Ton getroffen hat. Geht man von den CDs aus, ist Andrea eine sehr persönlich dichtende Liedersängerin, die ihre Chansontexte gerne in griffige, oft balladeske Klänge setzt. Auf ihrer Homepage www.andreaeberl.de kann man auch zu einigen Songtexten lesen, wie sie entstanden sind. Die Empfindungen und Gedanken dieses authentischen Menschen konnte man also am 7.10.2005 im Hinterraum einer Berliner Kneipe mit kleiner Bühne hören. Typische Berliner Kneipenatmosphäre vor Beginn, ein paar lautstarke Originale leben die Lebensweisheit aus, die man erst gewinnt, wenn der Alkohol dafür gesorgt hat, die Alltagsprobleme wenigstens irgendwie zu ertragen. Auch der rührige Kneipenwirt ist nicht mehr ganz nüchtern, als er die etwa zehn Zuhörer des Abendprogramms begrüßt. Im Lauf des Konzerts werden dann im Hintergrund immer wieder Kneipenbesucher, Zaungäste gewissermaßen, herein lauschen, und einige bleiben auch da. Andrea singt stehend mit Mikrophonständer vor sich, und Pianist Bastian Kopp sitzt rechts vor ihr am Pianino. Andrea ist nicht sehr groß. Sie hat derzeit blondes kurzgeschnittenes Haar und trägt eine dunkle Brille. Irgendwie sieht sie unscheinbar aus. Aber in dem Moment wenn sie zu singen beginnt, öffnet sich eine Welt – Andreas musikalische Welt, die den Hörer mitnimmt in ihre erlebten, gelebten Gedanken und Empfindungen. Sie versucht gar nicht den Eindruck zu vermitteln, professionelles Coaching in Anspruch genommen zu haben. Und gerade dadurch wirkt sie besonders herzlich, ganz ehrlich in ihrem Auftreten und erst recht in ihren Liedinterpretationen. Die kommen von innen heraus, das spürt man in jeder Nuance. In Bastian Kopp dürfte sie den idealen Pianisten für ihre Chansonauftritte gefunden haben. Bastian hat schweizerische und holländische Wurzeln, er sieht aber auch aus wie einer dieser umwerfend attraktiven Italiener, die einen Raum betreten, und sofort kann man alle Mädchen vergessen (egal was vorher war), denn die sind natürlich nur mehr auf ihn fixiert. Bastian hat sich so in die Lieder eingelebt, dass er alles auswendig beherrscht. Sein farbenreiches Klavierspiel gibt jedem Lied die nötige Grundstimmung, über der Andrea sich frei bewegen kann. Er vereint die unbedingt nötige Professionalität des routinierten Klavierbegleiters mit der sehr berührend mitzuverfolgenden Fähigkeit, mit der Sängerin mitzuatmen. Er schaut sie fast immer an während er Klavier spielt, seine Hände laufen von selbst über die Tasten. Noch deutlicher sieht man dieses optische Einfühlen bei den beiden Liedern, die er neben ihr auf der Bühne mit der Gitarre begleitet. Andrea geht kein Risiko ein, sie fängt mit einem ihrer schönsten Lieder an, der Widmann-Vertonung ,,Toleranz Opus 69 Variation 21d" – damit weiß der Hörer, in welche Richtung dieser Abend laufen wird: ansprechende, poetische Texte, in nicht zu komplizierte, die Worte behutsam bis griffig direkt auffangende Musik gehüllt. Das zweite Lied ,,Sing mich träumend, lächelnd" unterstreicht die Authentizität der Künstlerin. Auch wenn die Umwelt sich einmischt, es ist gut, man selbst zu bleiben. Andrea leitet die meisten Lieder mit kurzen einführenden Worten ein. Spätestens nach ,,Alles lacht in mir" ist man ganz im Bann dieser Lieder. Und dann beginnt Bastian Kopp mit ordentlichem Groove zu spielen. Man denkt: Aha, das nächste Beziehungslied! Aber die Pointe steckt im Refrain: Es geht um die ,,Schwarze Lederjacke". Bastian singt die zweite Stimme dazu, und dieses Lied ist ein echter Hit! Für eine Bürokollegin entstand das Lied ,,Es scheint in dir die Sonne", komponiert vom ungemein begabten Jung-Kabarettisten und Schauspieler Flo Stanek aus Eichgraben in Niederösterreich. Das erste Lied, das Bastian mit Gitarre begleitet, handelt von einer Lehrerin, die sich in der Maturaschule durchaus beeindruckend für Andrea gut durchgesetzt hat: ,,Das Besondere an ihr". Vor der Pause gibt es noch ,,Die Freiheit der Gedanken". ,,Große Frau" gleich nach Wiederbeginn widmet Andrea diesmal einer anwesenden Besucherin, die sich tapfer durch eine schwere Krankehit durchkämpft. Und ihrer besten Freundin gehört das großartige ,,Souvenir von Dir". ,,Sie denken über mich nach" hat zum Thema, wie sich Andrea einmal benutzt gefühlt hat und sich wünscht, mit jemandem zusammen zu sein, der sie versteht. Dieses Lied ist voll Melancholie. In dieselbe Kerbe schlägt ,,Wird das wieder gut?" Bastian nimmt erneut die Gitarre. Die ist jetzt etwas lauter im Verstärker zu hören, aber auch Andrea singt das Lied ,,Meine Freiheit" kräftiger als andere Lieder. Sie erklärt, dass dieser Song das Gefühl einfängt, wie es ist, in eine neue Stadt zu ziehen – also (sehr optimistisch) den Neuanfang. Ihr erstes Lied ,,Ich fühl mich wie ein Lied" entstand 1987, Andrea singt ,,Doch trotzdem war´s einmal dein Lieblingslied", hier ist es das nachdenklich stimmende, poetische offizielle Konzertfinale: ,,Früher war ich mal dein Frühlingslied!" Immerhin hören wir zwei Zugaben, das Publikum ist hörbar angetan vom Gebotenen. ,,Die Frau mit Alkohol" und (mit von Andrea gewünschtem Publikumschor) ,,Dialog im Dunkeln" beschließen das Konzert. Hauspianist Robert Bowness-Smith und Lokalmatador Siegmar Falk leiten bald mit Georg Kreislers ,,Ich hab ka Lust" die sicher obligate lange Nach-Konzert-Nacht bei den ,,Nachtschwärmern" ein. Man wünscht Andrea Eberl viele Auftrittsmöglichkeiten wie diese und (bitte gemeinsam mit Bastian!) eine CD mit all den Liedern des Konzertprogramms.
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

angel

#1
Alexander, Dein Beitrag ist interessant.

Aber: ich wünsche mir für die beiden ein Publikum, das ihre Lieder nicht nur konsumiert, sondern bereit ist zu l(i)eben. Jedes einzelne Lied für sich ist inhaltsvoll. So vieles des Guten und dann noch die Zugaben; das war für mich zu viel.

Weniger ist manchmal mehr. Ich wünschte mir allein nur für das ,,Toleranz Opus 69 Variation 21d" ein Publikum, das dadurch zum Genuß befähigt wird und viel schönere Orte ohne Alkohol und ohne Zigaretten-Qualm, an/in denen sie auftreten und anschließend noch mit den Anwesenden über Atmen, Wasser, Liebe sprechen.

Ich wünschte, die beiden könnten für Kinder und Jugendliche auftreten!

whoknows

Zitatschönere Orte ohne Alkohol und ohne Zigaretten-Qualm
Das ist ein Widerspruch in sich. So kann doch keine Stimmung aufkommen. ;D

angel

#3
Zitat
Zitatschönere Orte ohne Alkohol und ohne Zigaretten-Qualm
Das ist ein Widerspruch in sich. So kann doch keine Stimmung aufkommen. ;D

Die Stimmung geht von den Musikern und ihren Klangfarben samt Liedinhalten aus!

Atmen - Wasser - Liebe - damit beginnt sie.

Ich will nicht, daß das Leben im Suff endet!  

"Frau mit Alkohol" ... es geht auch ganz ohne und es gibt schon viel zu viele Alkoholiker

Andrea

Vielen Dank, lieber Alexander, für die feinfühlig gestaltete Schilderung deiner Eindrücke. Gefällt mir sehr gut.
Mir hat's im "Nachtschwärmer" schon gefallen. Wir hätten einfach später anfangen sollen. Dann hätten auch mehr Leute früher zugehört. Und durch die später noch entstandene Session bekam ich schon den Eindruck, dass viele Leute gern zuhören. Angel, du hast uns doch auch den "Nachtschwärmer" empfohlen. Warum machst du ihn jetzt auf einmal so mies? Ob jemand Alkohol konsumiert und Zigaretten raucht, soll da doch jedem selbst überlassen bleiben. Wir haben auch gut getrunken an dem Abend. Wenn du die Leute aburteilst, die da draußen waren (okay, streckenweise waren sie laut, aber das ist in jeder Kneipe so), dann musst du uns aber auch auf derselben Ebene sehen.
Mir hat's, wie gesagt, auch mit euch allen sehr gut gefallen. Dass Ihr zugehört habt, das hat mir sehr viel Kraft und große Unterstützung gegeben.
Und dass Basti so situativ einfühlsam spielt, das zeigt, dass wir einen guten musikalisch guten Dialog führen. Ich spüre das auch auf der Bühne, dass wir meistens sehr gut harmonieren.
"Sie denken über mich nach" heißt in Wirklichkeit "Sehnsucht nach den Wenigen", und das Stück, das Flo komponiert hat, heißt: "Deine Stimmung nehm ich gerne in Empfang".
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

angel

Liebe Andrea,

es wirkt noch in mir und ich finde Euch mit Euren Lieder so gut, daß ich Euch angenehme Räume und ein angenehmes Publikum sowie ein gutes Honorar wünsche.  Darüber hinaus eignen sich die Lieder als Input, um anschließend dazu zu philosophieren und ggf. eine weiteres Lied zum gleichen Thema zu erstellen.

Ich hatte ja anfangs ehr den Schoko-Laden in der Ackerstr. empfohlen und hatte meine Assoziationen mit dem Zartbitter-Schokoladen-Fondue, was ich gern dazu gemacht hätte. Der "Nachtschwärmer" kam dann über Rüdiger ins Spiel, oder? Kann aber auch sein, daß ich ihn aus puren Egoismus eingebracht habe  ..

Ich mache mir gerade Gedanken, was auf die Stimmung, d.h. Gefühlswelt einwirkt. Eines kenne ich: selbst die schrecklichsten Orte werden durch schöne Menschen schön. [smiley=old_cheesy.gif]

Im Haus, in dem sich der Nachtschwärmer befindet, dem "Sprengel-Haus", existiert nun auch eine Künstler-Etage und z.Zt. wird dort eine interessante Austellung gezeigt. Eine tolle New Yorker Künstlerin beteiligt sich auch daran.

Organisiert wird dies von der Frau, die Dir gleich am Anfang 2 CD's abgekauft hat und ggf. läßt sie Deine Lieder auch während der Ausstellung laufen. Ich habe eben noch mit ihr gesprochen. Sie hat sie sich wegen der anspruchsvollen Texte gekauft.





Andrea

Gute Besserung, Angel! Jetzt husten und schnupfen wir beide vor uns hin. Bua ist das ätzend!!!
Stimmt! Man kann jeden Ort durch sein Tun verschönern. Ich glaub, das ist uns an dem Abend auch gelungen. Die Frau, die die CDs gekauft hatte und leider gleich arbeiten musste, fand ich sehr nett und sehr interessiert. Ich fände es toll, wenn sie meine Lieder während der Ausstellung spielen könnte. Falls du sie triffst: Einen herzlichen Gruß von mir.
Klar, der Nachtschwärmer kam über Rüdiger ins Spiel. Aber du fandst ihn auch gut - ich auch. - Ich möchte den Gig dort nicht missen. Vor allem fand ich Ernsts Großzügig uns dreien gegenüber sehr fein. Catering bis zum Anschlag usw. Damit hatten wir nicht gerechnet. Ich denke, er ist auch jemand, der weiß, wer gerade was braucht. Er wusste, wir kommen extra aus Köln usw. und hat sich erkenntnlich gezeigt. Er hat es nicht verdient, dass wir nur wegen der paar Alkoholiker plötzlich seinen Laden nicht mehr mögen würden.
Fein, dass dich meine Lieder so inspirieren, Angel.
@Dagmar: Ich freue mich für dich darüber, dass du so eine interessante und tolle Erfahrung gemacht hast.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das


Andrea

Wozu gehörte "Düsseldorf" zu welchem Zusammenhang?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

angel

Hi Andrea,

ZitatWozu gehörte "Düsseldorf" zu welchem Zusammenhang?

zum Künstlerteam Andrea Eberl, Köln-Düsseldorf  [smiley=old_kiss.gif]

angel

Hallo Andrea und Bastian,

viele liebe Grüße von den "Nachtschwärmern", insbesondere dem Pianisten und Klavierstimmer Wolfgang. Am Freitag abend feierte die Uli in den Räumen Eures Auftrittes Geburtstag. Robert und Siegmar spielten dort einige GK-Lieder.

Ein Wunsch, der dort auch geäußert wurde, nachdem ich sagte: "Schade, daß Andrea und Bastian heute abend nicht hier sind": Ihr sollt bald mal wieder nach Berlin kommen und hier auftreten!

LG,
angel
--
p.s.: Viele Grüße auch von Horst, der von Euch sehr angetan war und sich auf ein Wiedersehen mit Euch freuen würde. Er schwärmt auch jedem von Smokey vor.  :)

Zyankalifreund

Angel, nimm doch bitte wenn du mal wieder da bist dem Ernst auch ein paar Grüße von mir mit. Er kann sich sicher noch an den Jungen aus dem Osten mit dem Kreislerforumwerbeshirt erinnern. Wenn nicht er, dann seine Bedienung.  :)

Bastian

Na, grüß mir die Leute mal lieb zurück. Ich mag schon bald mal wieder nachtschwärmen...

Andrea

Auch von mir liebe Grüße. Ich werde jetzt mal einen Auftritt in Köln buchen, und Berlin werd ich auch in Angriff nehmen. Aber nicht so knapp hinter dem ersten Auftritt.
Wer war Horst? ;-) Bei mir scheint er keinen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. ;D
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angel

#14
Das ist derjenige, der Euch zur U-Bahn gebracht und Deinen Rucksack bis dort getragen hat...

Andrea

Ah, verstehe! Bei so vielen Leuten kann ich mir nicht alle Namen merken. Sorry! Ihr habt ja wenigstens als Merkhilfe für euer Gedächtnis in Betrieb zu halten, noch die Gesichter. ;D
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Alexander

Also ich mache mich jetzt bald auf, ab 17 Uhr singt Andrea, mit Bastian am Klavier, beim Streetlife Festival hier in München, Ecke Ludwigstraße / Von der Tann Straße. Nach ihr kommt dann Klaus Kreuzeder, der unverwüstliche Saxophonist. Ich wünsche Andrea ein gut zuhörendes Publikum und viel Applaus. Bericht folgt ...
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Zyankalifreund

Oh, München - cool !!! Toi-toi-toi !!!  :-*

Alexander

SIE SINGT SICH DIE SEELE AUS DEM LEIB

Andrea Eberl und Bastian Kopp - Open Air beim Streetlife Festival in München (BehinderungsARTFestival-Bühne, Ecke Ludwigstraße/Von-der-Tann-Straße), 16.7.2006

Ludwigstraße und Leopoldstraße wurden zur Fußgängermeile umfunktioniert, von der Feldherrnhalle bis zum Siegestor gibt es Bühnen, Sportmöglichkeiten, Kulinarisches, Infostände. Dem Engagement des Handicap Event Managements sind die Auftritte einiger Künstler zu verdanken, die sonst wohl nicht nach München gekommen wären. Der Schreiber hört der blinden Sängerin Leslie Mader zu, die mit Herzblut vor allem Musicalmelodien von Webber und Levay singt, versiert begleitet von einem Münchner Pianisten – und mit einem originellen Faktotum mit Hut neben sich auf der Bühne, das entweder wie eine Vogelscheuche herumsteht, Noten umblättert oder bei zwei Duetten mitsingt. Dann die Gruppe ,,Blind Foundation", auch großteils blinde Mitwirkende mit einer routinierten Leadsängerin, eine feine Jazzrockcombo – die Musik stellt keine Fragen, sie pulsiert aus sich selbst heraus. Großartige Coverversionen, etwa ,,Power of Love". Und endlich die aus Wien stammende, in Köln lebende Liedermacherin Andrea Eberl mit Bastian Kopp am Yamaha E-Piano: Was zuvor noch ansatzweise bewusst zur Schau gestellte Fähigkeit war, auch mit Behinderung großartige Musik zu machen, hebt sich hier in der Selbstverständlichkeit bester Deutschpopsongs auf. Andrea hat den Mut, eigene Lieder zu bringen. Man bedenke: Heurigentische vor der Bühne, vorbeischlendernde Menschen, einige bleiben nur zum Essen und Trinken sitzen, Lärm von der Nebenbühne – da haben es Interpreten mit Band und mit Altbewährtem schon viel leichter. Beide treten mit Sonnenbrillen auf, Bastian Kopp groovt los, Andrea singt sich vom ersten Ton weg die Seele aus dem Leib – ,,Freiheit der Gedanken". So singt nur jemand, der seine Lieder er-lebt hat und sie mit jeder neuen Interpretation neu er-lebt. Andrea ist nicht begeistert vom Nebenbühnengedröhn (und formuliert das auch offen), aber es wird sich in wenigen Minuten beruhigen. ,,Es lacht in mir", ,,Sing mich träumend lächelnd" – man hört Andrea gerne zu, ihre Texte wirken authentisch, und Bastian gibt jedem Song das individuell notwendige Fundament. ,,Toleranz Opus 69 Variation 21d" ist eine Vertonung eines Textes von Götz Widmann, der sich mit Wasser, Luft, Liebe und mit dem Guten befasst. Bastian kann bei der ,,Schwarzen Lederjacke" wieder tüchtig grooven, und er singt auch die zweite Stimme. Dann wechselt er zur Gitarre: ,,Das Besondere an ihr" ist einer Lehrerin von Andrea gewidmet. Immer wieder gern hört der Fan die wunderbare Ballade ,,Souvenir von dir". Bastian spielt hier ein besonders impulsives Zwischenspiel am E-Piano. Dann geht es noch um die ,,Große Frau" und um ,,Meine Freiheit" (Bastian wieder mit Gitarre), ehe die ,,Frau mit Alkohol" zum bisher größten Publikumserfolg wird, wie der Applaus deutlich beweist. Es sind doch einige Menschen stehen oder sitzen geblieben und haben Andreas ehrlichen Liedern gerne zugehört. Eine schöne Überraschung ist das Finale von Andreas Kurzkonzert. Die ,,Blind Foundation" sowie noch einmal Leslie Mader und der vor dieser aufgetretene Robert Lütteke gruppieren sich auf der Bühne dazu, und gemeinsam bringt man eine ausgiebige Bandversion von ,,Dialog im Dunkeln". Das ist Deutschpop vom Feinsten! Der Star dieser Bühne wird dann Klaus Kreuzeder sein, mit neuem Duopartner und neuem Programm. Man freut sich aber zunächst mit Andrea und Bastian, dass ihr anspruchsvolles Programm doch einige sehr aufmerksame Zuhörer gefunden hat.

,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

whoknows


Andrea

Danke Alexander. Ich bin zu Tränen gerührt von deinem Bericht. Fein, dass bei uns das Thema Handicap sich aufhebt. Aber: Leslie war, glaub ich, schon weg, als wir "Dialog im Dunkeln" spielten. Nadine, die Sängerin von Blind Foundation hat mitgesungen. Und Robert Lütteke meinte im nachhinein, er wär zu faul gewesen, nochmal auf die Bühne zu gehen. Die Blind Foundation und Basti, die waren echt eine großartige Band. Ich hab vor lauter Entzücken den Anfang der zweiten Strofe nicht sofort singen können, weil ich ihnen zugehört habe und glücklich war. Und dann: "Wie geht der Text? War die Zeile denn nicht schon? Oh nein, die ist schon die richtige Stelle." , und plötzlich hatte ich mich von meinem Entzücken wieder erholt... Ich hätte echt mit denen weiter machen wollen. Na vielleicht ergibt sich da auch noch was.
Basti und ich hatten heute noch so einen schönen Tag, und er sagte noch: "Komisch! Dieses Wochenende läuft alles so rund. Da fehlt doch noch was." Selbsterfüllende Profezeiung nennt man das... Die Gage hätte meine Rechnungen gerettet, wenn sie noch da wäre...
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Andrea

Zitat:
– und mit einem originellen Faktotum mit Hut neben sich auf der Bühne, das entweder wie eine Vogelscheuche herumsteht, Noten
umblättert oder bei zwei Duetten mitsingt.
Das ist Udo Hombach. Leslie hat ihn über mich kennengelernt, was mir, offen gestanden, peinlich ist. Ich kenne den Typen flüchtig über die Talentskulptur (Kölner Tauschring). Er hat uns bei Sandras Konzert in der jüdischen Gemeinde schon genervt - bzw. eher davor und danach. - Da lief er immer in so komischen Soldatenklamotten oder Generalsklamotten oder sowas 'rum und musste immer darauf aufmerksam machen, dass er zwei Wochen später mit genau diesem Outfit in der jüdischen Gemeinde auftreten würde, ohne auch nur darauf ein klein wenig Rücksicht zu nehmen, dass gerade eine Diskussion zum Thema Juden und Christen in Deutschland geführt worden war und jeder noch von dieser Diskussion und von Sandras Liedern ergriffen war. Ich erinnere mich, glaub ich, schon richtig daran, dass Sandra da auch jidische Lieder gesungen hat... Na jedenfalls hätt ich die Vogelscheuche schon an jenem Tage am Liebsten woanders hingebeemt.

Danke, Alexander, dass du uns so lange Gesellschaft geleistet hast. Das war sehr schön, und Basti und du, Ihr hattet ja auch intensive Gespräche, die ich teilweise halbohrig mitgekriegt habe. War fein mit dir, Alexander.
Und danke fürs Toitoitoi! Eric und für die Gratulation, Whoknows.
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Andrea

Hallo Freunde!

Hier meine neuen Konzerttermine. Der Schwerpunkt liegt diesmal in Berlin. Falls jemand Zeit und Lust hat, meinem neuen Pianisten Arne Siebert und mir zuzuhören, freue ich mich sehr.

Termine:

16.09.2006
ab 17.00 Uhr
Hof 95028
Wittelsbacher Park / Sofienstraße
Aktionstag gegen Rechts

29.09.2006
21.00 Uhr
Berlin 13353
Nachtschwärmer bei Ernst
Sprengelstraße 15
www.bei-ernst.de

30.09.2006
14.00 Uhr
Berlin 14055
Reha-Fair-Messe
Messe Berlin GmbH
Messedamm 22
14.00 Uhr Beginn des Forums
"Barrierefreier Tourismus"
Ich singe zwischen und nach den Diskussionspunkten

Das Management arbeitet daran, eventuell für den Abend des 30. September auch noch einen Gig in Berlin für mich zu checken.

12. November 2006
20.00 Uhr
Köln 50670
Offene Bühne
Erstes Kölner Wohnzimmertheater
Probsteigasse 21
Kartentelefon: 0221 / 1300707
Infos unter:
www.offenebuehne-koeln.de
www.wohnzimmertheater.de
Da spielen wir nur acht Minuten. Ich hoffe, wir kriegen noch für den November einen Folgegig in Köln, den ich dort ankündigen kann.
Das Handicap Event Management arbeitet dran.
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Zyankalifreund

#23
ZitatDer Schwerpunkt liegt diesmal in Berlin. Falls jemand Zeit und Lust hat, meinem neuen Pianisten Arne Siebert und mir zuzuhören, freue ich mich

Du hast einen neuen Pianisten ???  :'( Hatte mich schon auf Basti und dich gefreut, wenn ich am 29ten nach Berlin fahren sollte !!! Schade  :( Ich mein ich freu mich natürlich auf dich genauso, war aber innerlich so ein bissel auf Basti eingestellt, den ich auch furchtbar gern mal getroffen hätte !

Andrea

Tja, Basti hat viele Projekte, und wenn man Gigs für eintritt spielen will und jemanden braucht, der auf das Geld noch nicht sooo angewiesen ist, dann muss man sich so jemanden halt suchen. Arne ist Musikwissenschaftstudent. Er hat noch Mama und Stipendium oder sowas im Rücken. Basti muss von der Musik leben. Und beide sind geniale Musiker!!!! Ab und zu werden bestimmt auch wieder mal Basti und ich zusammen spielen, wenn Arne mal nicht kann und genug gage 'rum kommt.
So ist das Leben! Ich singe auch sehr gerne mit Basti, aber Arne und ich groofen uns jetzt auch schon schön aufeinander ein, proben viel, ich feile mehr und mehr an meinem Gesang, und es macht uns Spaß. Und hoffentlich gefällt's dann auch dem Publikum.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das