Die Dreifach-Alliteration, hmm...das ist clever beobachtet, Kompliment. Könnte auch wieder ein Zufall sein, aber man mags nicht glauben.
Wie anscheinend die meisten hier stört es auch mich nicht so besonders, dass sich GK am Anfang seiner Karriere wohl etwas nachgeholfen hat. Sandra hat natürlich absolut recht: Die Distanz zwischen NY und Wien Anfang der 50er Jahre war unendlich - wenn er dort in einer schummrigen Bar mal was aufgeschnappt hat, das im Amerika dieser Zeit wohl etwa so kommerzialisierbar schien wie heutzutage ein... ein... (ach, da fällt mir kein Vergleich ein, heutzutage ist alles kommerziell nutzbar. Nein halt:) ...eine Best of Barabara Peters CD, dann muss die Versuchung schon sehr gross gewesen sein. Tom Lehrer hatte ja zu dieser Zeit selbst auch noch nicht mehr als ein paar 100 LP's verkauft.
Ich verzeih's also gern, aber glaub sehr, dass er kopiert hat. Vor allem, weil der Umkehrschluss für mich nicht aufgeht: Tom Lehrer nimmt nichts und niemanden ernst - schon gar nicht sich selbst. Moralische Ansprüche erhebt er keine, er sagt so Dinge wie:
"Any ideas expressed on this record should not be taken as representing Mr. Lehrer's true convictions, for indeed he has none. "If any anyone objects to any statement I make" he has said, "I'm quite prepared not only to retract it, but also to deny under oath that I have ever made it".
Er geht durchaus grosszügig mit Quellenangaben um in seinen Konzerten - kopieren und danach abstreiten passt da einfach nicht rein, sagt mein Bauch und der hat zwar nicht immer recht, aber diesmal schon.
Hier ist übrigens ein Link zu einem netten BBC-Special (etwa 5 Jahre alt, schätze ich) von und mit ihm, das auch ein kurze Herleitung zu Poisoning Pigeons und I hold your hand in mine enthält.
http://members.lycos.co.uk/cubehouse/lehrerdocs/bio.mp3Um noch zu Ende zu faseln: Georg Kreisler dagegen nimmt sich selbst sehr ernst, dünkt mich, und angesichts der hohen moralischen Anprüche, die er an die Welt stellt, bringt ihn ein Plagiatsvorwurf auch in eine deutlich schwierigere Situation. Da macht das Abstreiten schon eher Sinn.
Aber wie gesagt: What the hell.
Höllisch interessieren würde es mich hingegen, mehr über Abe Burroughs' Lieder zu erfahren. Weiss da jemand was, abgesehen von Titel-Referenzen zu Opern-Boogie und jetzt auch noch zu den drei blauen Augen? Das verdammte Internet gibt nichts, aber auch wirklich gar nichts her: keine Lyrics, keine Plattenverzeichnisse, keine 2002 abgelaufenen Ebay-Angebote, nada, rien-du-tout.
Erschüttert mein Weltbild, wonach nur real sein kann, was virtuell ist, zutiefst.