Neueste Beiträge

#1
Die CD von Stella Fürst suche ich seit Jahren. Bisher nirgends gefunden. Sind aber laut Alexander nur Lieder drauf, sonst nichts von der Aufführung. Alexander könnte die gestellte Frage beantworten. Hat die Aufführung nach seinen
Berichten besucht. Vielleicht besteht die Möglichkeit einen Mitschnitt zu erwerben. Wäre schon interessant.
#2
Georg Kreisler: Theaterstücke und Filme / Antw:Heute Abend: Lola Blau
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 19. September 2024, 03:03:47
Infolge eines Facebook-Beitrags von Christian Feichtinger Jean Génie hab ich mal seinen Wikipedia-Eintrag gelesen und bin dabei auf diese Zeilen gestoßen:

ZitatNach 1996 war er auch als Regisseur tätig und hat seine eigenen Theaterstücke und Drehbücher verfasst. Seine politisch visionäre Version von ,,Lola Blau" ging nicht nur mehrfach an andere Häuser, sondern wurde auch im Rahmen der ORF-Sendung ,,Licht ins Dunkel" gezeigt.

Weiß jemand etwas über über diese "visionäre Version"? Hat Feichtinger das etwa selber so formuliert?

Das hab ich immerhin gefunden:
https://www.josefstadt.org/programm/stuecke/archiv/stueck/stueck-1885.html

Ich vermute, Topsy Küppers hatte keinen Choreographen. Aber das allein macht die Aufführung noch nicht zu "visionär".
#3
Georg Kreisler: Allgemeines / Musikkritiker
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 26. Mai 2024, 18:27:58
Georg Kreisler hätte sicher seine Freude an dieser Kritik an Musikkritikern gehabt.

https://www.academia.edu/37379576/Zur_Musikkritik?email_work_card=title

Kann man wahrscheinlich nur lesen, wenn man bei academie.edu registriert und angemeldet ist.

Ein paar Sätze aus der Einleitung.


Zur Musikkritik

von Johannes Kreidler


Die ZEIT hat es geschafft, in zwei Sätzen über mich drei sachliche
Fehler (zwei falsche Zahlen, ein Werktitel inkorrekt)
unterzubringen. Seitdem traue ich keiner Information der ZEIT mehr.
Ein Darmstädter Kritiker unterstellte drauflos, bar der Wahrheit (hat
eigentlich jemals ein Kritiker Recherche betrieben?), ich hätte
Claqueure angeheuert. Er übersetzte außerdem den Namen des
Stücks definitiv falsch doch hielt sich für befugt, vom ganz hohen
Ross auf das Werk spucken zu dürfen.
Ein Autor schrieb einen ganzen Fachzeitschriftenaufsatz gegen
mich, auf Basis einer nicht-autorisierten Partitur. Dadurch wurden
mir Aussagen in den Mund gelegt, die ich nie von mir gegeben habe,
wurden Falschinformationen gestreut, solange sie nur der These
dienten; nebenbei wurde offenbar, dass er die Komposition gar nicht
in der Konzertfassung, auf die er sich berief, gehört haben konnte.

Ein Vertreter der NMZ hielt sich ebenfalls für qualifiziert, sich
despektierlich über eine Musik öffentlich äußern zu können, bei
deren Aufführungen er nicht gesehen ward.
Ein Journalist der NZfM bekannte mir gegenüber, dass er das
kontroverse Buch, bei dessen Rezension er für eine Seite Partei
ergriff, gar nicht durchgelesen habe.
Ein Redakteur der MusikTexte verriss ein Werk von mir, da es an
dem Provokationsanspruch gescheitert wäre. Nur: Nirgends hieß es,
dass das Werk provozieren solle, im Werk nicht, im Programmtext
nicht, von keinem der Mitwirkenden wurde derlei verlautbart. Er hat
ein irriges, sinnwidriges Maß an das Stück gelegt; wahrscheinlicher
aber war es ein Vorurteil, der Stil Strategie, um eine künstliche
Fallhöhe zu generieren, von der er das Stück stoßen konnte.
Ich würde als weißer, westlicher Mann von einer privilegierten
Position aus agieren hielt mir ein weißer, englischer
Universitätsprofessor vor. Ein anderer Publizist verglich mich in
einer auflagenstarken Musikzeitung mit Faschisten.
Schreiber, die sich sichtlich überhaupt keine Mühe geben, etwas zu
verstehen, dem Gegenstand nicht das elementarste Interesse
entgegenbringen, die sich nur produzieren wollen, ad personam
gehen (man hat in Konzertberichten auch schon wieder der
Darmstädter Kritiker über meine Kleidung hergezogen, selbst
meine blasse Hautfarbe hielt das SZ-Feuilleton für
kolportierenswert), bis hin zum spanischen Musikwissenschaftler,
der seitenlang jedes nur auffindbare Material gesammelt hat, das
seiner Ansicht nach gegen mich spräche (auch Stücke, in denen ich
nur Ausführender war), und der danach trachtete, mich intellektuell
öffentlich zu überbieten. Ich kannte ihn bis dahin gar nicht, habe ihm
nichts getan, wie auch keinem anderen seiner Zunft.
Und dann war da noch der Kritiker der NMZ, der mich in der
Konzertpause freundlichst um ein Gespräch bat, das ich ihm
natürlich nicht verweigerte; er lobte mir gegenüber die
Neuschöpfung, um hinterher einen Totalverriss darüber zu
veröffentlichen. Das muss dieses Verhalten sein, wofür der
Ausdruck »hinterfotzig« erfunden wurde. Ob solcher Erlebnisse
könnte man an der Menschheit verzweifeln. Komponisten haben am
besten keine Psyche.


#4
Kunst / Antw:Comics (& Graphic Novels)
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 17. Mai 2024, 04:37:47
Und schon wieder ist ein COMIC!-Jahrbuch erschienen. Zumindest fast, derzeit wird es noch von der Druckerei bearbeitet.

Das COMIC!-Jahrbuch 2024 ist die 24. Ausgabe der Reihe. Es könnte die 25. und damit eine Jubliläumsausgabe sein, aber ganz so regelmäßig, wie der Titel suggeriert, ist das Teil nicht erschienen. Leute mit dem Drang zur akribischen Recherche können ja versuchen, rauszukriegen, wo die Lücke ist.





Pünktlich zum Internationalen Comic-Salon: 
das COMIC!-Jahrbuch 2024!



Voller Stolz präsentieren wir das Cover von Matthias Kringe für das neue COMIC!-Jahrbuch. Man beachte die feinen Anspielungen.

DIN A4, 216 Seiten in Farbe
15,25 €
ISBN 978-3-88834-954-6


Der Inhalt:

Vorwort 
von Burkhard Ihme

Disney-Comics, Rassismus und Zensur
von Stefan Pannor

20 Jahre »Deutsche Comicforschung«
Ein Interview mit Eckart Sackmann
von Andreas Dierks

Zwischen Zeichnung und Zeitgeist
Die Erich-Schmitt-Jubiläumsausstellung
von Adroth Rian

Wir können Science Fiction!
Aktuelle deutschsprachige Science-Fiction-Comics im Überblick
von Thorsten Hanisch

Neues Comicmagazin GRAPHICA
Eine Heimat für die einheimische Szene
Interview mit Björn Wiele von Andreas Alt

Die Sprache der Maschine
Comicübersetzung mittels KI
von Stefan Pannor und Hanna Reininger et al.

Trommeln im Altenheim
Interview mit Peter Butschkow
von Burkhard Ihme

Kirchenmaus, Schöckelhexe, Comicschule
Der ambitionierte COMIC.CIRCLE von Gerald Lagler
Interview von Alfred Schuh

»Den Schneeball kann man noch zertreten,
die Lawine hält keiner mehr auf«
Interview mit Nils Oskamp von Burkhard Ihme

»Zensur in jeglicher Art finde ich bedenklich«
Interview mit Reinhard »Trumix« Trummer
von Burkhard Ihme

Nachgefragt
ICOM-Mitglieder im Kurzinterview

Der US-Comicmarkt 2022/2023
von Stefan Pannor

Die Außenseiter der niederländischen Comicszene
von Rik Sanders
Aus dem Niederländischen von Marcus Kirzynowski

Neues Leben für alte Helden
von Wolfgang Höhne

Die ICOM-Preisträger 2024
Die Laudationes zu den Preisträgern und Nominierten

Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart 2024
Neue Leitung, altbekannte Qualität!
von Thorsten Hanisch

Shakespeare und die Nibelungen
Interview mit Hannes Rall von Burkhard Ihme

Alles in Handarbeit
Die Münchner Animationskünstlerin Caroline Hamann lebt für den Trickfilm
von Heiner Lünstedt

Animationsproduktion und KI
von Hannes Rall

Wer wir sind und was wir wollen
Der Interessenverband Comic e.V. ICOM

Die Autoren des COMIC!-Jahrbuchs 2024



Das COMIC!-Jahrbuch 2024 erscheint am 30. Mai im Anschluss an die Preisverleihung des ICOM Independent Comic Preises um 19 Uhr 30 in der Orangerie (Nähe Schlossplatz).
#5
Gesellschaft / Antw:Norwegen singt
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 23. April 2024, 22:19:03
Lillebjørn Nilsen und Melanie Safka sind dieses Jahr innerhalb einer Woche gestorben und beide sind mit "Children of the Rainbow" eng verbunden. Melanie lernte das Lied von Pete Seeger und nahm es 1972 für ihre LP "Stoneground Words" auf. Die GEMA-Datenbank nennt sie auch als alleinige Autorin des Liedes (oder eines gleichnamigen), während Pete Seeger dort nur als Komponist, nicht aber als Texter aufgeführt wird (offenbar hat es also keinen Text).


#6
Georg Kreisler: Allgemeines / Antw:Tod & Wien
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 31. März 2024, 19:55:50
288 Seiten für "Der Tod ist ein Wiener", nur 64 Seiten für "Der Tod ist eine Wienerin". Wenn das nicht wieder Diskriminierung des weiblichen Todes ist ...
#7
Kreisler-Interpreten / Antw:Andere Interpreten
Letzter Beitrag von Heiko - 29. März 2024, 11:40:48
Erschossen wird Sonja trotzdem. Vielleicht könnte auch überlegt werden, ob das Liebesmotiv nicht doch bloß vorgeschoben wird, weil sich dahinter die Angst vor der drohenden, künftigen Kränkung versteckt. Besonders die ersten Liedzeilen deuten stark darauf hin.
#8
Kreisler-Interpreten / Antw:Andere Interpreten
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 29. März 2024, 00:20:05
Zitat von: Heiko am 28. März 2024, 10:10:36Im Übrigen ist bei Bidla Buh zwar nicht wortwörtlich von Kränkung die Rede, über Sonja hat er sich aber schon "geärgert" und war "sehr verdrossen".
Genau, das war aber die einzige, über die er sich geärgert hat, alle anderen gaben keinen Anlass.
#9
Kreisler-Interpreten / Antw:Andere Interpreten
Letzter Beitrag von Heiko - 28. März 2024, 10:10:36
Also für mich zielt Hackes Kritik vor allem gegen dieses nicht näher benannte Lied auf youtube und eben nicht gegen Kreisler. Entsprechend wurde auch nicht behauptet, Kreisler hätte sich nicht an Männer getraut, sondern es wird ja sogar explizit auf "Please, shoot your husband!" verwiesen.

Deine Kritik an dem Statistik-Argument zielt ebenfalls etwas daneben, denn Hacke sagt ja gerade, dass Bidla Buh nicht häufig genug gespielt wurde, um Kreislers eigenen Anspruch, Gutes zu bewirken, zu erfüllen. Oder wolltest du sagen, dass Markus einen ähnlichen Anspruch hatte?

Im Übrigen ist bei Bidla Buh zwar nicht wortwörtlich von Kränkung die Rede, über Sonja hat er sich aber schon "geärgert" und war "sehr verdrossen". Im Endeffekt bleibt Mord aus Liebe natürlich Mord. Für die Frau macht das Motiv keinen Unterschied.

#10
Kreisler-Interpreten / Antw:Andere Interpreten
Letzter Beitrag von Burkhard Ihme - 27. März 2024, 15:56:04
Den Inhalt des Kreisler-Liedes gibt Hacke allerdings nicht korrekt wieder. Von Kränkung ist bei "Bidla-buh" nun gar nicht die Rede, es gibt um Mord als Ausdruck innigster der Liebe.  Außerdem ist das Lied nicht von 1955 (und "Please shoot your husband" war schon deshalb nicht erfolgreich, weil die Platte nicht veröffentlicht wurde. Es gibt Kabarettisten, für die ist korrekte Recherche Ehrensache.

Und natürlich dürfte Hacke den Text strenggenommen nicht umtexten. Diether Dehm hat erfolgreich wegen eines Wortes geklagt. Und Hacke nutzt seine Umtextung, um Kreisler zu unterstellen, er hätte sich an Männer nicht rangetraut und würde deshalb auf Frauen losgehen.

Außerdem ist das Argument mit der Statistik albern. Da könnte man genausogut Markus ("Ich will Spaß" und Kraftwerk ("Autobahn") mit der Unfallstatistik kommen. Wedekind hat seine Tante geschlachtet, ohne dass die Mordquote bei Tanten nachweisbar gestiegen wäre.