Aber offenbar funktioniert Werbung mit Prominenten immer wieder. Der Kartoffelsalat, für den Barbara Schöneberger wirbt, hat auf Grund dieser Werbung seine Umsätze um 40 % steigern können.
Unschön sind für den Prominenten natürlich solche Entwicklungen wie der T-Aktie. Nun sind alle Besitzer dieser Aktie sauer auf Manfred Krug.
Ina Müller behauptete gestern in der NDR Talk Show im direkten Gespräch mit Barbara Schöneberger, dass sie keine Werbung für Fleischsalat machen würde.
Zickenkrieg oder inhaltliche Auseinandersetzung? Ich weiß es nicht, denn ich habe weiter gezappt ...
Bei MM tippe ich auf Müller Milch. Die werben ebenfalls gerne mit Prominenten. Harald Juhnke und die Putzfrau der Lindenstraße fallen mir dazu ein. "Wenn´s schön macht" ist ein landläufiger Spruch geworden.
Ach klar, das wird es natürlich sein!
Wer ein Gerät der Unterhaltungsindustrie erwerben will, der muss es nach unseren System in irgend einem Laden gegen Geld erstehen. Unternehmensverantwortliche habe dafür zu sorgen, dass dieses Geschäft möglichst bei ihnen abgewickelt wird. Media-Markt und Saturn gehören zu den erfolgreichsten Ketten dieser Branche. Dieses Resultat wäre nicht zu erzielen, wenn man zimperlich in der Ecke steht. Der Werbeagentur darf gratuliert werden. Bei der Media-Markt Eröffnung am Alexander Platz in Berlin, die um Mitternacht stattfand, war ein riesiges Aufgebot an Sicherheitskräften notwendig, um die Menschenmassen in Zaum zu halten. Es lockt das Schnäppchen, also Geld sparen oder bei den Künstlern/Promis die mitmachen, Geld verdienen, oft viel Geld für wenig Einsatz. Und nur das liebe Geld kann die Motivation gewesen sein, dass Rio Reiser´s Erben sein Werk für Werbezwecke her gaben. - Konsumfreiheit hin, Konsumfreiheit her, ich muss meine Ausgaben sorgfältig kalkulieren und habe den Preis als Maßstab, nicht das Werbeumfeld. Bei Nokia dagegen gibt es für mich keine Kompromisse. Die kriegen keinen Cent von mir.
Ok, du hast mit allem Recht.
Es ist aber wie immer eine Frage des Blickwinkels. Und weil wir uns im Unterforum Kunst befinden, versuche ich eben Werbung aus dieser Ecke zu betrachten. Wir könnten jetzt natürlich erfolgreiche Werbeführung durch eine manipulative Emotionalisierung der Masse als „Kunst“ definieren. Für mich bleibt es nur „Können“, weil Kunst etwas mit Wahrheit zu tun haben und nicht einzig durch Geld motiviert sein sollte.
Selbstverständlich kann man auch Geld verdienen wollen und es kommt trotzdem Kunst heraus. So wie beispielsweise Kreisler seine Lieder schrieb, weil er mit diesen Geld verdienen konnte, ohne sich dabei inhaltlich zu verbiegen. Andere suchen sich einen Brotberuf um künstlerische Ansprüche verwirklichen zu können.
Konsumfreiheit hin, Konsumfreiheit her, ich muss meine Ausgaben sorgfältig kalkulieren und habe den Preis als Maßstab, nicht das Werbeumfeld.
Gut, so mancher akzeptiert für sich als
homo oeconomicus eben das wirtschaftliche Primat. Seine Freiheit! Ich werde auch weiterhin andere Kriterien bei Kaufentscheidungen berücksichtigen. Meine Freiheit!
Und nur das liebe Geld kann die Motivation gewesen sein, dass Rio Reiser´s Erben sein Werk für Werbezwecke her gaben.
Jaja, Reisers Erben! Warum hat man nicht gleich „Alles Lüge“ genommen? Von der Melodie her durchaus werbetauglich, könnte man „Alles Tiefstpreis“ texten. Meines Wissens hat Rio nie Werbung gemacht – bitte korrigiert mich, falls doch – wieso glauben die Erben eigentlich, dass ginge schon in Ordnung? Bitte nicht nochmal „das liebe Geld“ als Erklärung anführen. Das Motiv habe ich durchaus verstanden.
Wie sähe es denn irgendwann mit Kreisler aus? Wenn beispielsweise ein fiktiver Gigantomarkt aufmachen würde und sich für seine Kampagne in sinnverkehrende Weise bei Kreislers „Im Warenhaus“ bedient?
Tote können sich halt nicht wehren. Und so müssen auch Marx, Lenin und Che heute unfreiwillig für ein Automobil werben. Da kann ich über den satirischen Anspruch sogar ein wenig schmunzeln. Aber eben auch Ärgern, weil die Betroffenen im Leben nicht zugesagt hätten. Wer traut sich als erstes mit Hitler zu werben? Natürlich nur um gezielt zu provozieren und den Markennamen bekannt zu machen.