Ich hab jetzt nirgends gelesen, was der SCHAUSPIELER dazu sagt. Nach diesem Artikel scheint es mir, es sei doch in der Inszenierung gelegen, dass man das Publikum irgendwie "angeht" - aber die hatten dann Angst vor eigenen Courage, als der Schauspieler nicht Otto Plebs angegangen ist - kann das sein?
Aber solange der Schauspieler nicht aus einer Rolle herausgetreten ist, und als Privatperson angefangen hat, während des Stückes wen zu beschimpfen - in diesem Fall fände ich eine Entlassung rechtens, egal wen er beschimpft hat. Wenn es aber Konzeption war, irgendwen im Zuschauerraum anzugehen, und er jemanden wählte, der mit dem Theater in Interaktion lebt, dann kann man ihn beiseite nehmen und sagen: Du Depp, wir wollen doch dem sein Wohlwollen! - aber kündigen? Das ist Duckmäuserisch zur Potenz.
im Übrigens stimme ich voll mit Michi überein, dieses "let's make a scandal" ist einfach nur blöde, und untergräbt Gewicht&Wirkung, die ein Skandal haben könnte.
Auch diese Bemerkung von HasBeen, dass die meinten, Kunst habe nicht zu verstören, verstört mich doch einigermassen. Schon Aristide Bruant beschimpfte sein Publikum , und Handke glaubte, fast hundert Jahre später noch modern zu sein, als er es ebenfalls tat, damals war das schon nicht so RICHTIG skandalös, aber es war doch einige Aufregung wert ---- mir scheint, es hat sich nix verändert.....