Interpretation, Komponist. Das sind zwei schöne Stichworte. Ich erinner mich an einen Beitrag von Wolf (A. Fröhling?). Er schrieb, damals zum Thema "Tim Fischer":
...Ich finde übrigens, dass man Solo-InterpretInnen von Kreisler-Liedern nicht in einen Topf werfen kann mit Leuten, die sich am Klavier begleiten lassen...
Ogott, sorry, Sandra & Dagmar & Andrea...

Ist ja nix Schlimmes. Im Zweifelsfall bekommt jeder einen eigenen Topf...
Aber ich glaube, ich weiß was er meint...
Im Folgenden über T. F.:
...aber von vornherein für meine Begriffe eher zu schauspielerisch angelegt,..
Das hat er nett gesagt...
Wenn ich mir ein neues Stück draufziehe, merke ich oft, dass ich an meine Grenzen stoße, was das Klavierspiel + das Singen angeht. Herr Kreisler ist ein feinsinniger Komponist und ein wirklich sehr versierter Pianist. Da fällt es mir bisweilen schwer, Passagen, wie beispielsweise "Baumlang raffen die Giraffen..." (der Mensch muss weg) exakt
so zu spielen wie er es tut. Wenn ich dabei noch ins Publikum schauen will, muss ich teilweise Kompromisse machen, die mir zwar nicht so recht passen, aber bei meinem heutigen "Spielstand" noch unausweichlich sind. Sonst singe ich zwar höchst selbstsicher ins Publikum hinein, ramme aber im selben Moment untenrum einen furchterregenden Sch..ß in die Tasten... und das überzeugt keinen.
Würde ich jetzt jemanden am Klavier "begleiten", sähe die Sache anders aus. Da könnt ich mir ein komplexeres Pianieren erlauben. Da ist es keine Schande, wenn man mal länger auf die Tasten glotzt und das Publikum ignoriert. Schließlich steht da eine phantastisch aussehende Sängerin, die- im Gegensatz zu mir- ihre Arme bewegen und mit dem Ärschlein wackeln kann...
... oh, jetzt schweife ich ab. Was will ich damit sagen? Ich glaube, gleich mehrere Dinge auf einmal

. Ich habe in meinem Lebchen viele "Interpreten" gesehen (Niemanden aus diesem Forum!! Ich hab ja bis jetzt nur dich gesehen, Sandra. und ich weiß, dass du sehr hinter guten Arrangements her bist! Und du interpretierst sehr pointiert und "sachdienlich"), die mir nicht das Gefühl vermittelt haben, dass sie wissen, was da musikalisch passiert. Im Gegenzug "interpretieren" sie, als Ersatzhandlung, oder durch Tatendrang beseelt, teilweise derart unkontrolliert in der Landschaft herum, dass das Lied unterwegs verloren geht (siehe TF, BP oder all diese Transvestiten, die Tag für Tag die Dietrich oder die Leander missbrauchen). Sie schauen sozusagen winkend oben aus einer großen Komposition heraus. Und das alles nur, weil sie nicht verstehen, was die Musik tut. Weil sie sie nicht machen.
Und das alles nur, weil sich nicht Klavier spielen können, hehe!