Ich halte die übergrosse MACHT der transnationalen Konzerne für schädlich, und für einen Fakt. Diese Macht wirkt nämlich auch auf Prozesse ein, die letztlich mit der reinen "Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern" nichts mehr zu tun haben. Sie wird zur politischen Macht, zur Gesellschaftlichen, zur Zivilisatorischen. Vor allem: sie ist ein Fakt. Man kann darauf hinweisen - aber man kann heutzutage nicht mehr in einer Stadt leben, ohne sie zu stützen, egal wie sehr man das möchte.
Versuch mal, nur zum Beispiel, amerikanische Produkte zu boykottieren. Das GEHT garnicht mehr. Allein schon, weil man gar nicht mehr weiss, wo überall amerikanische TNK mitverdienen. Bei jedem Bioapfel aus Brandenburg hat irgendwo - wasweissich, zB - ein amerikanischer Traktor mitgetan, bis der auf dem Markt war. Man müsste in Sack und Asche gehen, nicht mehr lesen, nicht mehr öffentliche Verkehrsmittel nützen, auch keine Fahrräder, keine Schuhe tragen - überall mischen transnationale Konzerne mit - Du stehst auf, stellst den Wecker ab und kochst dir einen Kaffee, und schon hast du zum konsumistischen, ausbeuterischen Ablauf unserer Gesellschaft beigetragen, ob es Dir nun passt oder nicht. Und zwar auch, wenn Du "Fairtrade" - Kaffee gekauft hast.
Und ich glaube mit Basti, dass man nicht mehr (ohne zB nach einer Megakatatrophe) zurück kann zu einem Warenverkehr wie vor 500 Jahren. Nenn es Ohnmacht, wenn Du willst, aber ich glaube nun mal daran, das MACHBARE zu propagieren.
Man könnte evtl etwas einschränken, durch Umlegung auf Schiene, durch Bewusstseinsbildung, vielleicht auch dadurch, dass man den Subventionswahnsinn mal durchforstet. (Manche Dinge fahren hin und her durch die EU, bevor sie zum Endverbraucher kommen, einfach um verschiedene Subventionen zu kassieren.) Aber ich halte es für müssig, sich Dinge zu überlegen, die einfach nicht machbar sind, bzw wo wir keinen Einfluss haben, weil man dafür nie eine relevante Mehrheit findet. Ich glaube, wenn man bewusstseinsbildende Prozesse in den Mitmenschen anregen möchte, sollte man nicht mit Forderungen beginnen, die einfach zu weit gehen für ihr Verständnis und ihren Willen um Veränderung.
Wenn man mit dem Kopf durch die Wand will, geht meistens der Kopf kaputt, sagte mein Vater immer.