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Mütter

Begonnen von Anke, 15. September 2007, 18:38:54

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whoknows

Zunächst ist mal Quatsch, dass
Zitatrund 80 Prozent der Autoren weiblich ist
. Und dann finde ich es nur noch lustig, dass
ZitatVerlagsmann Willberg
sich unterrepräsentiert fühlt.
Und man muss nur mal gucken, wem Verlage gehören, wer in Zeitungen  schreibt - mehr Männer oder mehr Frauen? - wer Radiochef ist - man sieht sehr schnell, dass die angeblich überrepräsentierten Frauen ausschliesslich Zuträgerjobs haben, keineswegs Entscheidungsträger sind -  in jeder Buchhandlung kann man überdies gucken, ob es mehr Autorinnen gibt als Autoren, dann weiss man, dass das Quatsch ist.
Es gibt vielleicht nicht so viel Bücher über Fussball oder Mechaniker oder Computer oder wasweissich - aber dass es mehr "weibliche Inhalte" als männlich Inhalte gibt - So'n Quatsch. (Abgesehen davon: was sind "männliche Inhalte"?)

Franz08

#26
Ich hab' den verlinkten Beitrag im Stern so verstanden, dass es um Kinder- und Jugendliteratur geht und nicht um das Verlags- und Mediengeschäft allgemein. Dass am Buchmarkt insgesamt mehr Autoren als Autorinnen veröffentlicht werden und dass es insgesamt mehr männliche Führungskräfte bei Verlagen und Elektronischen Medien gibt, ist nicht zu bestreiten.

Wenn ich mich in den Jugend- und Kinderbuchabteilungen der Buchhandlungen umschaue, fällt mir allerdings auf, dass es mehr Abteilungsleiterinnen und Verkäuferinnen gibt als solche männlichen Geschlechts und auch mehr Autorinnen als Autoren. Ob es tatsächlich 80 Prozent sind, das hab' ich natürlich noch nicht nachgezählt.
Match as much as you can!

whoknows

Könnte das auch damit zusammenhängen, dass Mädchen mehr lesen als Jungs? Also einfach Gewinnorientiert gedacht?  8-)

Anke

Ja, es geht um Kinder- und Jugendliteratur, nicht generell um Literatur.  :)

Natürlich gibt es überall mehr Männer als Frauen auf den am besten bezahlten leitenden Posten, das ist ja keine Frage.  8-) Aber sind nicht gerade die "Zuträgerinnen" zu und in den Verlagen diejenigen, die die Manuskripte lesen und ihren Chefs zur Auswahl und Genehmigung auf den Schreibtisch legen?  :-?
Die hochbezahlten Chefs lesen die eingehenden Manuskripte doch sicherlich nicht selber, die müssen doch zu ihren Lizenzverhandlungen und Geschäftsessen gehen.  ::)

Und da kann ich es mir durchaus gut vorstellen, dass eine Lektorin ihren persönlichen Geschmack und ihre tiefen, möglicherweise noch unerfüllten Bedürfnisse als Mädchen und Frau gerne in der Literatur gespiegelt sieht und solche Texte eher als "gut und nützlich" empfindet als wenn sie etwas über Baggerfahrer und Lokomotivführerwünsche zu lesen bekommt oder über eine - in gewissem Alter wohl normale - verächtliche Meinung eines Youngsters über die weiblichen Mitmenschen in seiner Umgebung, wie seine Schwestern, Mitschülerinnen, Nachbarinnen, Mutter, Lehrerin u.ä.  ;)

Und dass sich das im Buchladen und der Leihbücherei tendenziell fortsetzt.

Es ist ja auch für eine Frau sehr schwierig, sich in die Vorstellungs- und Bedürfniswelt eines Jungen einzufühlen, seien wir Frauen doch mal ehrlich. Umgekehrt ist es ja auch schier unmöglich, das wissen wir ja alle.  :-?

Allein schon deswegen wäre es wichtig, dass in den Lektoraten und Buchhandlungen Männer und Frauen gleich bezahlt würden und die gleichen Aufstiegschancen hätten, damit sich die beiden Geschlechter in den verschiedenen Tätigkeiten gleichmäßiger verteilen würden.  :-?

Dass der Verlagsmann vielleicht subjektiv auch überbetont, mag sein.  
Ich habe mir mal eine Liste von "Neuerscheinungen der Jugendliteratur" angesehen - zumindest die Anzahl der männlichen Autoren war da eher über 50 als unter 50 Prozent. Soo schlimm kann es also noch nicht sein, hoffe ich.  ;)