Flora bleibt unverträglich

Begonnen von Heiko, 21. Dezember 2013, 14:40:46

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Heiko

Heute internationale Unterstützer-Demo für die Rote Flora in Hamburg.
http://florableibt.blogsport.de/

Polizei erklärt Einkaufsgebiet Innenstadt zum Gefahrengebiet. D. h. (Taschen-)Kontrollen, Platzverweise und Festnahmen ohne jeglichen Verdachtsmoment möglich.

Demo-Live-Berichtserstattung auf FSK:
http://www.fsk-hh.org/
"I would prefer not to."

Heiko

+++ Krawalle in Hamburg: Vermummte Gewaltäter greifen angemeldete Demonstration am Versammlungsort mit Wasser und Pfeffer an +++ Freiheitsberaubung und Nötigung: Großer Kessel um das Schanzenviertel; kleiner Kessel in der Juliusstraße. Kinder und Anwohner betroffen +++ Menschenjagd: Seit Einbruch der Dunkelheit werden vereinzelt Verfolgungsjagden Uniformierter gegen Oppositionelle beobachtet +++

Augenzeugen werden gebeten, sich an den Ermittlungsauschuss zu wenden.
http://eahh.noblogs.org/
"I would prefer not to."

Bastian

Und wieder einmal die Frage: Wer hat angefangen?

Ich sehe, wie die Polizei die Straße dichtmacht, dann explodieren Böller in den Reihen der Polizisten, dann fahren die Wasserwerfer los:

Was davor geschehen ist, kann ich nicht sehen.

Gerade hörte ich in den Nachrichten einen der Organisatoren (?) sinngemäß sagen, er sehe sich nicht befugt zur Gewaltlosigkeit aufzurufen. Dann schob er hinterher, dass er auch nicht zur Gewalt aufrufe. Was ist das für eine Haltung?

Bastian

Anscheinend ist immer noch Trubel. Ich hoffe, dass Du sicher bist, Heiko.

Heiko

#4
Hallo Basti,
danke, war abends bei Freunden und damit etwa 20 km vom Hotspot entfernt.

Wer angefangen hat? Hier der versuchte Demonstrationsstart:



Nichts von den zunächst behaupteten Böller-, Stein- oder Flaschenwürfe zu sehen. Selbst wenn Einzelne von der Bahnbrücke was geworfen haben, rechtfertigt das nicht im Mindesten das Aushebeln von Grundrechten für Tausende.
Später hieß es dann, die Demo sei entgegen der Absprachen 5 Minuten zu früh losmarschiert. Aaargh *indiefaustbeiß*, als ob das ein triftiger Grund für die Eskalation wäre.

Ich frage mal dezent, wie unsere Medien berichten würden, wäre das in der Ukraine geschehen. Holla, dann wäre aber  die Demokratie in Gefahr, man würde vom semifaschistischen Regime sprechen und in Deutschland lebende Millionäre als Oppositionsführer dort hin schicken.

"I would prefer not to."

Bastian

Hallo Heiko,

freut mich, dass Du wohlauf bist.

Hm, ich sehe uniformierte Schwarzmützen und uniformierte Weißhelme. Und, ganz subjektiv, wäre mir sehr unwohl, wenn meine Demo von einer Kohorte dieser Schwarzmützen angeführt würde. Da möchte ich nicht hinterherlaufen.

Daniel Bröckerhoff hat kein Verständnis:
danielbroeckerhoff.de/2013/12/22/hh2112-ich-habe-kein-verstaendnis/

Clas

Moin, moin,

und Schwarzhelme auch, im weiteren Verfolg. Und einen leuchtend hellblau gewandeten mutmaßlichen Mann, der mit  so zusammengeketteten Stöcken wedelt, gefilmt wird, aber nicht gegriffen, und der mir reichlich provokant vorkommt. Dann kommt ein Filmstück, da muss man sich anmelden, weil nicht jugendfrei. Oder jemand will wissen, wer das guckt.

Der verständnislose Daniel ist irgendwie schief verlinkt, mein Feuerfuchs vermutet den hier im Forum und findet den da nicht.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Bastian

Ah.
Ich hatte mich schon über die seltsame Darstellung der url gewundert, denn sie kam auch nach dreimaligem Kopieren ohne http oder www daher... Und das Forum hat sich dann ihrer erbarmt.

Irgendwie hat aber über Weihnachten ein Wunder stattgefunden. Ich mache wieder copy und mache paste, und jetzt siehe da:
http://danielbroeckerhoff.de/2013/12/22/hh2112-ich-habe-kein-verstaendnis/

Clas

Moin, moin,

fachlich kompetent und recht umfassend würdigt Thomas Wüppesahl die hamburger Zustände:

http://www.kritische-polizisten.de/pressemitteilungen/dokumente/2014-01-05-PM-Rote-Flora.pdf

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Heiko

Tja, der Wüppesahl, viele wichtige Zusammenhänge und treffende Bewertungen, aber etwas anstrengend zu lesen. Sicher seiner schwierigen Biografie geschuldet. Wer die Polizei kritisiert, bekommt sie eben auch zu spüren. Man beachte auch die Fälle, die nach Polizeigewalt die Frechheit besaßen Anzeige zu stellen. Dabei würde gerade dieser Institution ein höheres Maß an Selbstkritik gut tun. Stattdessen nur geheucheltes, selbstmitleidiges Geplärre ihrer Gewerkschaften und Pressestellen, wie sogar schon in der FAZ bemerkt wurde.

Was mich besonders besorgt, ist diese dreiste Selbstermächtigung, mit der sich die Polizei in Hamburg zum politischen Akteur aufschwingt. Angemeldete Demonstrationen zu verhindern und ohne jede gerichtliche Bestätigung willkürlich unbefristete Gefahrengebiete auszuweisen, kann nicht im Sinne der ihr zugedachten, instrumentalen Rolle innerhalb der Gewaltenteilung sein.
Wurde das erste Gefahrengebiet noch mit Bekämpfung des offenen Drogenhandels begründet - Stichwort racial profiling -, wird das erheblich erweiterte Gefahrengebiet nun (politisch) genutzt, um "die linke Szene (...) massiv unter Druck zu setzen".
Wer befürchten muss, demnächst in diesem bürgerrechtsfreien Raum grundlos kontrolliert und durchsucht zu werden, sollte folgendes Formular bei sich tragen, um den Vorgang präzise dokumentieren zu können:

http://eahh.noblogs.org/files/2014/01/formular.dokumentation.der_.kontrolle.v1401.pdf
"I would prefer not to."

Heiko

 - - -  Dramatische Deeskalation in Hamburg: Gefahrengebiete gelten nur noch wenige Quadratkilometer im Umkreis der drei örtlichen Wachen  -  Sachverständige empfehlen Wassergräben und Zugbrücken  - - - 
"I would prefer not to."

Heiko

Ein Versuch kleinschrittiger Dokumentation der Eskalation:
http://maxbryan.wordpress.com/2014/01/15/polizeigewalt-in-hamburg-chronik-einer-krise/

Von der parlamentarischen Linken eine Dokumentation aller aktuellen und alten Gefahrengebieten:
http://www.grundrechte-kampagne.de/map/node

Und die Diskussion von namenhaften Vertretern der radikalen Linken am vergangenen Sonntag im Golem als Podcast.
Für Olaf Kistenmacher sprang kurzfristig Hermann L. Gremliza (konkret) als Moderator ein. Außerdem Andreas Blechschmidt (Rote-Flora-Aktivist), Nils Boeing ("Recht-auf-Stadt"), Christoph Twickel (ebenfalls "Recht-auf-Stadt", bei dieser Diskussion aber in der Rolle des Buhmanns, weil Kollaborateur mit den bürgerlichen Medien) und last and best: Thomas Ebermann.
http://www.freie-radios.net/61369
"I would prefer not to."


Heiko

Netter Beitrag. Selbst der CDUler war wohlwollend und stellt die Flora (1 Million €) in einen gerechtfertigten Zusammenhang zur Elbphilharmonie (800 Millionen €). Die Bilder aus der Flora sind durchaus wirklichkeitsnah. Dort ist es dunkel und schmutzig. Und wer nicht eine entsprechende Ästhetik pflegt, wird es schwer haben, sich dort wohl zu fühlen. Und doch ist mir die trotzige Ablehnung kapitalistischer Spielregeln nicht ganz unsympathisch.
"I would prefer not to."

Heiko

#14



(Samstag 11-19 Uhr /  Sonntag 11-18 Uhr)

Veranstaltungsprogramm

"I would prefer not to."

Heiko

#15
Seit ein paar Monaten ist bekannt, dass für lange Zeit eine verdeckte Ermittlerin in die Strukturen der Roten Flora und des Freien Sender Kombinats eingeschleust wurde. Das ist zwar generell rechtlich gedeckt, jedoch wurden rote Linien der grundgesetzlich verbrieften Rechte überschritten, namentlich die der Unverletzbarkeit der Wohnung und der Pressefreiheit.

http://www.heise.de/tp/artikel/44/44019/1.html

Nun wurde zusätzlich bekannt, dass die Dame mit "fachlicher Anleitung" des LKA einen moblisierenden Jingle für das Schanzenfest 2004 produzierte, welches anschließend niedergeknüppelt und mit brutalem Wasserwerfereinsatz beendet wurde.

http://www.freie-radios.net/68758

"I would prefer not to."