Naja, Guntram, ich kenne ihn ja letztlich auch nciht persönlich. Das letzte Mal, dass wir so richtig intensiven persönlichen Kontakt hatten (mehr als eine halbe Stunde im Kaffeehaus) war, als ich 15 war. Und danach reduzierte sich eben alles auf ca halbjährliche Kaffeehaustreffen - und da war das letzte irgendwann Ende der 80er jahre. Ich kann wirklich nicht behaupten, ich wüsste, was in seinem Kopf vorgeht. Ich reime mir halt aus Interviews, Erinnerungen und Handlungen einiges zusammen - ohne jeden Anspruch auf Authentizität.
Aber was den Paule betrifft, so bin ich mir ziemlich sicher: es ist NUR EIN LIED. Es wird sehr oft in seine Lieder irre viel hineininterpretiert - zB tiefenpsychologische Bilder in die Alten Tanten, oder in das Mädchen mit den drei blauen Augen. (wo ja die Idee dazu - bei beiden - garnicht von ihm kommt) Zu der Zeit, als der Paule entstand, hatte GK eine Liederfabrik. Er musste täglich neue Lieder schreiben, für seine Fernsehsendung, für ein allabendliches Kabarett - er hat halt drauflos gedichtet. Eine Mischung aus: gute Zeile/reimt sich/vage Bilder im Hinterkopf/könnte aufregen. Manche dieser Lieder hat er dann fpr so gut befunden, dass er sie auch auf eine Platte aufgenommen hat, die haben dann überdauert. (und sind jetzt vorliegend für Interpeteation) Andere nicht - manche davon sind aber besonders schön, und man fragt sich was die Kriterien der Auswahl waren, und kommt zu dem schluss: die Zeit war halt nach einem anderen Geschmack.
Er ist sehr pragmatisch, was den Bau von Liedern betrifft - das zumindest weiss ich noch. Klar kann die Skepsis gegenüber Deutschen mitgespielt haben - aber wenn, dann unbewusst. Vielleicht hat er's dann sogar gesehen - und einfach drin gelassen, weil es ja eh gepasst hat.
Ich glaube bei den meisten Liedern ist er nachher selbst daran interessiert, was die anderen so darunter verstehen - das habe ich selbst erlebt, und das schreibt er ja auch immer wieder.