Ilja Richter - NEHMEN SIE´S PERSÖNLICH

Begonnen von h-j-urmel, 28. April 2023, 22:57:55

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h-j-urmel

Zu Ilja Richter habe ich schon lange eine besondere Meinung. Hätte aber nicht gedacht, dass man in so einem dünnen Buch so viel Schmutz auf andere Personen werfen kann. Im Prinzip wird über jede und jeden der Beschriebenen negative Darstellungen gebracht. Selbst bei den Leuten, die er im Grunde verehrt, auch bei diesen wird Negatives gesucht und gefunden und geschrieben. Der zweite rote Faden, der durch dieses Buch führt ist die Selbstverherrlichung. Habe kaum einen Menschen getroffen, genauer gesagt, noch nie, der sich selbst so auf den Sockel stellt. - Habe das Buch gekauft, weil ich wußte, dass Georg Kreisler darin vorkommt und bis jetzt besorge ich immer noch alles, was mit Georg Kreisler zusammenhängt. Neu war für mich Ilja Richters Erzählung, dass er Georg Kreisler fragte, ob er das Stück "Heute Abend Lola Blau" spielen darf. Zum Glück war Georg Kreisler davon nicht angetan und hatte einen Riegel davor geschoben.

h-j-urmel

Mir wurde gesagt, wenn ich schon den roten Faden zur Hilfe nehme, dann gehören mindestens noch zwei weitere dazu. Nach der Überlegung, ob ich dann nicht auch zu den Schmutz Werfern mitgezählt werden muss, meine ich dann doch, nicht ich habe das Buch veröffentlicht und wenn ich beschreibe, dann zutreffend.

Ja, der 3. rote Faden, der sich durch das Buch zieht ist, dass Ilja Richter immer wieder und wieder erklärt, er seie nicht schwul, auch wenn er sein Leben lang als Edelschwuler hingestellt werde. Zur Bekräftigung seiner Aussage erzählt er von seinen vielen Affairen mit Frauen, die echten und die erträumten und dass er, wenn auch schüchtern, recht frühreif war und sich lange vor dem Jahre dauernden Verhältnis mit Marianne Rosenberg von dem anderen Geschlecht angezogen fühlte.
Verliebt war Ilja Richter auch in Barbara Peters, der Bühnenpartnerin und späteren Ehefrau von Georg Kreisler. Barbara Peters im Kabarett auf der Bühne und er, Ilja mit roter Rose (für Barbara) im Publikum. Im Publikum saß allerdings ebenfalls der ca. 30 Jahre ältere Georg Kreisler, der ebenso die Künstlerin Barbara Peters verehrte und begehrte. Wer das Rennen machte ist bekannt. Diese Geschichte steht nicht im Buch. Diese Geschichte erzählte Ilja Peters anläßlich seiner Auftritte mit Barbara Kreisler Peters im Schloßparktheater in Berlin. Das ursprüngliche Werben des Ilja um Barbara Peters liegt inzwischen fast 50 Jahre zurück. (Georg Kreisler ist mehr als 11 Jahre tot. Mit Barbara Peters war er ca. 36 Jahre zusammen.)

Noch mal deutlich: Ilja Richter ist nicht schwul. Mir komplett gleichgültig. Er hätte es nur nicht so oft im Buch thematisieren sollen, ist irgendwann ermüdend.

Der rote Faden Nummer 4 ist Deutschland und die Deutschen. Hier vorwiegend Nazi-Deutschland und die Deutschen, die keinen Humor haben.

Wäre interessant, ob Ilja Richter ein Buch schreiben könnte in dem ausschließlich positive Handlungen und Eigenschaften seiner bisherigen Weggefährten stehen. Ich erinnere mich an einen guten Freund, der bereits viele Jahre tot ist. Dieser Freund war in Berlin in der sogenannten Kleinkunstszene sehr beliebt und zwar bei den Künstlern und in bei den Theaterveranstaltern. Der "beste Freund" meines verstobenen Freundes schrieb für den Tagesspiegel einen Nachruf. Er erwähnte nahezu ausschließlich negative Seiten, die Aussenstehenden kaum oder nicht bekannt waren. Von den vielen liebenswerten Eigenschaften und Handlungen des Verstorbenen stand nichts in dem Nachruf. Mit einer positiven Betrachtung hätte man Bände füllen können. Für meine damalige Beschwerde beim Tagesspiegel hatte man dort kein Verständnis.
Mein Freund war tot und konnte sich nicht wehren. Rudi Carell ist tot und kann sich nicht wehren, der Text über ihn steht nun in dem Buch von Ilja Richter.

Burkhard Ihme

#2
Stattdessen hättest du besser "Du kommst auch drin vor" gelesen.


Den Ruf, schwul zu sein, hat sich Richter wohl mit dieser Coverversion erworben (das noch etwas skurrilere ist von Tiny Tim, auch der war nicht schwul, zumindest war der dreimal verheiratet).
Das Lied wurde nach Richters Aussage im Rundfunk nicht gespielt, weil zu schwul.