Also, bis zur Ausbildung stimmts. Aber die Agentur - auch die obige - bringt genau nix. Da rufen nur Wappler an (ihr wisst inzwischen, was Wappler sind?

) Die wollen nix zahlen, und erwarten auch eigentlich nur halbprofis.
Man geht Klinkenputzen, hinterlässt Demobänder, lässt nicht locker und hat Geduld und sehr sehr viel Glück und eine aussergewöhnliche Stimme. Und eine Begabung, schnell Inhalte zu erfassen und weiterzugeben.
Hören kann man mich zum Beispiel bei den Kultursendungen im ORF, die auf 3Sat wiederholt werden. Treffpunkt Kultur,Tipp-Die Kulturwoche und manchmal werden auch Beiträge auf Kulturzeit übernommen.
Und auf ö1 im livestream, Samstags bei Diagonal, Sonntags bei Menschenbilder und manchmal auch bei Ambiente.
Und in österreich auch bei Werbungen, bei "Gewinn" zum Beispiel, oder bei Seat, und jetzt bei den neuen Verkehrsministeriums-Spots.
Leider ist das ein aussterbender Job. Die wenigsten kriegen mit, was ein guter Sprecher ausmacht, die wenigsten hören noch darauf, wie etwas präsentiert wird. Alle Sprecher stöhnen - ich, (die ich mich offiziell als die beste Sprecherin Österreichs bezeichnen darf, nicht nur wegen Stimme und Sprache, sondern wegen Vielseitigkeit und Geschwindigkeit) verdiene jetzt ziemlich genau ein Drittel bis ein Viertel von dem, was ich noch vor 6 Jahren verdient habe. Wohlgemerkt, nicht ein Viertel
weniger sondern ein Viertel
davon. Das ist herb, glaubt mir. Und es geht allen so.
Andererseits hab ich auch wieder Glück gehabt, denn ich bin mit bald 23 Jahren on the job auch in Österreich die längstdienende - was daran liegt, dass ich eben schnell bin (spart Geld) und vielseitig, und dass ich die Texte gleich noch mitkorrigiere. (Besserwisserisch bin

) Die meisten Kollegen (wenn sie nicht einen Job bei einem Sender als Angestellte/r kriegen (gibt's das in Deutschland noch?) - dann sitzen sie von 9-5 oder Spätdienst, und verlesen die Nachrichten) die meisten kollegen sind nach 5 -6 Jahren, soll sein 10 weg vom Fenster. Und für Frauen ist es noch schwieriger, Männerstimmen sind gefragter.
Anyway:
Rosel, wenn du Gesang und Schauspiel machst, dann bist Du vielleicht wirklich richtig bei meinem Kurs?
In jedem Fall bist Du dann schon mal auf dem richtigen Weg zum Kabarettisten. Weil jetzt geht's nur noch um das Schreiben und das auftreten, abstinken, wieder auftreten, wieder abstinken - bis es dann irgendwann gut läuft.
Aber Lieder von anderen Kabarettisten oder Autoren singen - das ist nicht Kabarettist sein. Vielleicht hast du die falsche Frage gestellt? Komisch sein, und lustige Lieder singen - die auch noch vielleicht ein bissel politisch sein dürfen - das ist was anderes. Das geht eher in Richtung Diseuse.