Moin, moin,
darauf wollte ich gerade auch hinweisen; irgendwie scheinen da doch aber die Maßstäbe zu verrutschen... Weder verstehe ich, warum man als Interviewer in den offenbar gestörten Familienverhältnissen bohren muss, noch, warum man, wenn doch schon aus anderen Quellen klar ist, dass da eine Weltbildtrübung vorliegt, sie immer wieder reproduzieren muss. Ich finde das grob ungehörig und respektlos.
Und die "böse Tochter" qua Überschrift zum zentralen und unverzeihlichen Unrecht eines langen Lebens zu machen, weil sie irgendwas irgendwann gesagt hat oder auch nicht, und das sitzt quer im Hals... Da übertreibt der Weggeher maßlos. Selbst wenn das Beispiel Wort für Wort zuträfe und hätte keine Kehrseite, was ich beides bezweifle: Wo wäre das Problem? Im Vergleich zu manchem anderen auf der Welt doch kaum wahrzunehmen.
Und wenn er das in Überschrift und Interview so, wie hier geschehen, darstellt, stimmt auch die Wahrnehmung des Interviewers nicht mehr.
Recht hat er möglicherweise mit der Einschätzung, das Verhältnis sei irreparabel, es seien Dinge gesagt worden, die dies unmöglich machten. Gerade wieder, in diesem Interview. Nach meinem Gefühl treiben solche Interviewabschnitte und die darin vom Meister gesagten Dinge ein solches Verhältnis jedenfalls in den Grenzbereich des vorerst Irreparablen... Reparieren oder neu ordnen kann man fast alles unter Menschen, wenn sie wollen.
Natürlich gibt es Sachen über die kein Gras mehr wächst, zumal wenn man immer wieder fleißig Gift spritzt an der Stelle, oder Menschensäure... Na, so pflanz doch Stiefmütterchen oder Schlingknöterich, oder lass es halt brach liegen, und schau, was wird. Aber immer wieder dran kratzen ist bled.
Gruß Clas