Georg Kreisler, herzlichen Glückwunsch zum 85. Geburtstag und alles Gute von mir ...
und DANKE für all die wunderbaren Lieder! [smiley=dankk2.gif]
Anbei ein dpa-Bericht, der heute in vielen Zeitungen zu lesen ist:
Wenig zu lachen
Georg Kreisler, Kabarettist und Meister des schwarzen Humors, wird heute 85.
Von Irmgard Schmidmaier (dpa)
Wenn man sich die Welt anschaut, gibt’s eigentlich wenig zum Lachen“, meint Georg Kreisler. Der Kabarettist aus Wien mit US-Staatsbürgerschaft sieht viel Schlechtes auf unserem Planeten: „Wer kann denn lachen über Hunger, Entfremdung oder Armut?“, fragt der politische Liedermacher, der seinen Fans seit „Gemma Tauberln vergiften im Park“ als Meister des schwarzen Humors gilt. Zum Arbeiten regen ihn die düsteren Themen dennoch an, nach wie vor schlägt sich sein politischer Unmut in Liedern und Texten nieder. Seinen heutigen 85.Geburtstag will er, der kürzlich mit seiner Frau von Basel nach Salzburg gezogen ist, nicht groß feiern. „In dem Alter ist das nicht mehr so wichtig“, findet er.
Kreisler kam am 18. Juli 1922 in Wien zur Welt. Der Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts musste die Stadt im März 1938 verlassen. In Los Angeles setzte er seine musikalische Ausbildung fort, wurde US-Bürger, kam als US-Soldat nach Europa zurück und ließ mit einem ersten Soldatenmusical aufhorchen. In New York versuchte er sich Anfang der 50er-Jahre als Nachtclubsänger, stieß mit seinem wienerischen Hang zum Makabren im Big Apple jedoch auf Unverständnis. Der künstlerische Durchbruch gelang ihm, als er 1955 nach Wien zurückkehrte. Er stieg rasch zu einem Großen des musikalischen Kabaretts auf. Boykott und Zensur begleiteten ihn sein Leben lang, gleichzeitig wurde er als einer der tiefsinnigsten und facettenreichsten Kabarettisten gefeiert – auch in Berlin, wo er ab 1976 zum beliebten Publikumsmagnet im Theater „Die Wühlmäuse“ avancierte. Seit den 80er-Jahren verlegte er sich zunehmend aufs Schreiben.
Unzufrieden ist der Altmeister des Genres mit der heutigen Kabarett-Szene: „Wo sind denn Kämpfer für eine Anti-Gesellschaft oder Kräfte gegen das Establishment, da fällt mir niemand ein“, schimpft er. „Die machen entweder Comedy oder sind bei der SPD.“