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Was lest ihr so

Begonnen von Killerpraline, 29. Januar 2005, 12:34:30

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Bastian

#175
Oje, Angel.
Du schreibst:
ZitatIch traf in meinem Leben jedoch auch immer wieder auf Künstler/Kulturschaffende sowie Mäzene (die mich auch zeitweise unterstützt haben),
Aha, und du meinst von anderen, dass SIE sich prostituieren? Wo bleibt da nur dein vielzitiertes "subjektives Empfinden"...? Oder sind die anderen wider erwarten vielleicht doch nicht allesamt Nutten?

Dito hier:
ZitatAuch diejenigen, die Intellektuelle darstellen ... praktizieren geistigen Strip.  
Yep!
Aber peinlich ist es MIR.

Ich empfinde eben meistens auch recht subjektiv. Da brauchts keine Entschuldigungen, kein Nachdenken- subjektiv Empfundenes kann nämlich nicht kritisiert oder bedacht werden. Es empfindet sich eben, was solls... Allenfalls ist es ein beiläufiger Irrtum; ein Fehler oder Unrecht kann es nie sein. Wenn dabei ein paar zugeneigte Menschen auf der Strecke bleiben und sich abwenden, hilft einem schließlich das einzig Objektive:
die Ideologie

Mir fällt dazu nichts mehr ein. Ausser einem Zitat, das du verstehen wirst:
Walter Ulbricht, 15. Juni 1961

angel

#176
Zitat
Yep!
Aber peinlich ist es MIR.
Mir ist das aber noch viel peinlicher als Dir !   :-[

Du glaubst gar nicht, wie schnell bei mir die Schmerzgrenze erreicht ist! Ich habe auch schon seit Jaaaaaahhren keinen Fernseher mehr und sage immer allen, die bei mir GEZ-Gebühren eintreiben wollen, daß im Grunde jeder Fernsehzuschauer bei dem miesen Programm, was angeboten wird, Schmerzensgeld verlangen müßte.  8-)

Ideologiekritik finde ich gut. Zur Begriffsklärung sei mir folgende Frage gestattet:
Was ist der Unterschied zwischen Ideologie und Theorie oder Ideologie und Wissenschaft?  8-)

Und da Du mir mit Walter Ulbricht dahergekommen bist, muß ich Dir nun mitteilen:
Du stehst ab sofort unter meiner Beobachtung!

Der Chef gab mir vertraulich die Adresse.
Ich solle mich gleich an die Arbeit machen.
Es sei des Staates höchstes Interesse,
den Mann dort Tag und Nacht zu überwachen.
Ich folgte diesem Mann auf allen Wegen.
Ich stand vier Nächte lang vor seinem Haus.
Verlor ihn selbst beim Pimpern
nicht einmal aus den Wimpern.
Und dabei was seltsames heraus:

Er beobachtet mich.
Ganz genau wie ich ihn.
Wo ich bin ist auch er.
Geh' ich grad, steht er quer
und blickt wachsam zu mir hin.
Erst verfolge ich ihn
und dann geh' ich ein Stück voran
bis man zwischen uns keinen Unterschied merken kann.

Ein Wissenschaftler, dem ich dieses sagte
erzählte mir darauf bei ein paar Bieren:
Der Virus den ich kürzlich erst erjagte,
der benimmt sich auch nicht so wie and're Viren.
Ich hab' ihn unter meinem Mikroskope
mit Müh' und Sorgfalt endlich isoliert.
Und hab zu meinem Schrecken
statt Neues zu entdecken,
bei diesem Virus deutlich konstatiert:

Er beobachtet mich.
Ganz genau wie ich ihn.
Schau ich durch, schaut er fort.
Schau ich fort, ist er dort
und blickt wachsam zu mir hin.
Er ist sehr interessant,
und doch was fang' ich mit ihm an,
wenn man zwischen uns keinen Unterschied merken kann.

Ich glaub' wo immer Menschen sich bewegen
entdecken wir die gleichen Komponenten.
Bei Liebessachen sowie bei Kollegen,
bei Mitarbeitern wie bei Konkurrenten.

Wir halten uns für praktisch und vernünftig,
für ehrlich und vor allem objektiv.
Doch weil ja etwas schief ist,
wenn jeder objektiv ist,
bleibt zuverlässig jeder aggressiv.

Sie beobachten mich.
Ganz genau wie ich sie.
Und sie denken sich still:
er singt nicht, was ich will
und zur falschen Melodie.
Alle Schuldigen schau'n
alle Unschuldigen an
bis man zwischen beiden keinen Unterschied merken kann.



whoknows

Möchte nur darauf hinweisen, dass der von Dir zitierte Hans Peter Martin (Globalisierungsfalle) ein ziemlich schlimmer Finger ist. Geldgierig, unehrlich, wichtigtuerisch. Den würde ich nicht zitieren, wenn ich glaubwürdig bleiben will. ;D

angel, kein Mensch will hier mit Dir derart fundamentalistische Kapitalismuskritik betreiben. Das ist crying over spilled milk (spilt, im altenglischen original 8-))
Man kann im Einzelnen auf besondere Missstände hinweisen, aber so fundamental, wie Du "dagegen" bist, das führt nur dazu, dass kein Mensch mehr hinhört - es ist einfach DA - da hat's keinen Sinn mehr, sich weg zu wünschen.

Keiner hier ist der grosse Kapitalist, und keiner hier findet die TV-Verdummung super. Geh keine Eulen nach Athen tragen.
Trotzdem gibt es ja hin und wieder auch spannendes im TV (man muss nur suchen und/oder sehr lange aufbleiben) und trotzdem ist auch der Kommunismus anfechtbar - überhaupt in grösserem Massstab.

Und ich persönlich finde es einfach exorbitant langweilig, diese Postings von Dir, die klingen wie in den verstaubtesten Tagen - und völlig an der Realität der Menschen vorbeigehen.

Übrigens kann ich nicht verstehen, wieso Du denkst, dass ein Wiederholungstermin in Strümpfelbach NICHT mit Sandra abgesprochen sein kann....

angel

#178
ZitatMöchte nur darauf hinweisen, dass der von Dir zitierte Hans Peter Martin (Globalisierungsfalle) ein ziemlich schlimmer Finger ist. Geldgierig, unehrlich, wichtigtuerisch. Den würde ich nicht zitieren, wenn ich glaubwürdig bleiben will. ;D

Stimmt die Passage mit dem "tittytainment" also nicht? Meine persönliche Erfahrung von Medienleuten ist folgende: Es sind sehr viele Sozialdarwinisten darunter. Erst kürzlich habe ich das wieder anhand eines Filmteams vor meiner Haustür vom RBB beobachten können, das "* t i e r i s c h * im Stress" (O-Ton vom Kameramann) war. Sie drehten einen Beitrag zu "Stalking" (nein, nicht mit mir, ich bin kein "Stalking-Filmsternchen"...  ;)) und ich hatte einen kleinen Disput mit ihnen, der sich dann aber zu einem längeren Gespräch über Medienarbeit entwickelte.

Ohne Wichtigtuerei und Unehrlichkeit kommt der "gemeine" Medienmacher heutzutage scheinbar nicht aus und Geldgier ist die Triebkraft für das mediale Kapitalverbrechen incl. seiner Charaktermasken. Die beiden "Globalisierungsfalle"-Autoren sind oder waren Spiegel-Redakteure und wenn sie innerhalb einer wichtigen Wochenzeitung mit diesen Attributen, die Du ihnen gegeben hast und die unwohl stimmen müssen (denn Du scheinst sie ja zu kennen) wirken können und geduldet werden, so sagt dies sehr viel über den "Spiegel" als als "geldgierig, unehrlich, wichtigtuerisch" aus. Oder? Ggf. habe ich mir gerade einen faux pas "erlaubt" und nur das Verhaltenen Einzelner bzw. einer besonderen Redaktion falsch verallgemeinert?

Ich behalte mir übrigens vor, alle Bücher kritisch zu lesen und zu reflektieren, denn auch diejenigen, die nicht "geldgierig, unehrlich, wichtigtuerisch" sind, können "Mist" (z.B. auf Basis einer Ideologie) schreiben. Umgekehrt jedoch, kann sogar ein "geldgieriger, unehrlicher, wichtigtuerischer" Journalist hin und wieder sogar mal was Richtiges bzw. Wahres schreiben bzw. Fakten wahrheitsgemäß darstellen. Deshalb noch einmal meine Frage: Was stimmt an der Beschreibung der beiden Journalisten in Bezug auf dieses beschriebene Treffen im Fairmont-Hotel nicht?

Zitatangel, kein Mensch will hier mit Dir derart fundamentalistische Kapitalismuskritik betreiben. Das ist crying over spilled milk (spilt, im altenglischen original 8-))
Das stimmt so nicht, whoknows. Ich kenne Menschen, die mit oder ohne mich fundierte Kapitalismuskritik betreiben. "Im Warenhaus" von GK ist sie auch enthalten. Ohne solche kapitalismus- und gesellschaftskritischen Lieder hätte ich mich diesen wunderbaren und talentierten "Anarchisten" (?) auch nie gewidmet bzw. ohne eben diese Kapitalismuskritik wäre ich auch nie auf dieses Forum gestoßen.
Was nun Dein angel-sächsisches Wortspiel betrifft: Denke einfach mal daran, daß es viele Menschen (darunter viele Kinder) gibt, die schreien und krepieren, weil ihnen Milch vorenthalten wird, währenddessen die Agro-Industrienationen immer noch in Milchseen ertrinken bzw. unter Butterbergen ersticken. Damit komme ich einfach nicht klar bzw. werde mich nie daran gewöhnen können.

ZitatMan kann im Einzelnen auf besondere Missstände hinweisen, aber so fundamental, wie Du "dagegen" bist, das führt nur dazu, dass kein Mensch mehr hinhört - es ist einfach DA - da hat's keinen Sinn mehr, sich weg zu wünschen.
Es gibt nun einmal nicht nur das Einzelne und Besondere, sondern auch die "Allgemeinheit". Dies kann ich gern noch genauer ausführen bzw. dazu habe ich einen Artikel publiziert, den ich Dir gern zukommen lassen kann. Er ist aber etwas länger (nein, noch kein Buch und auch name-Dropping wie in der Biografie von GK kommt *nicht* darin vor!). NUR: dazu das zu lesen hast Du ja leider keine Zeit, oder?

ZitatKeiner hier ist der grosse Kapitalist,
Das habe ich auch nicht behauptet. Der einzelne Künstler, der seine Arbeit verkauft ist petit bourgeois (Kleinbürger). Ein Kapitalist ist jemand, der über konstantes und fixes Kapital verfügt und Arbeitskraft anderer kauft, d.h. er ist ein Kommandeur über fremde Arbeit. Das Klassenlage bestimmt sich in Bezug auf die Produktionsmittel. Ein Künstler macht/hat seine kreative und musische Energie zur Springquelle seiner Arbeit, verkauft aber seine Arbeits*kraft* nicht, sondern seine Produktivenergie, die natürlich durchaus auch materielle Gestalt in Form einer CD, eines Buches, eines Bildes, einer Skulptur, eines Filmes (oder auch nur eines Fotos) bzw. kulturelle Dienstleistung (Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen etc.) annehmen kann oder muß. Diese Materialisierung der Kunst nimmt die Form der Ware an und kommt auf den allgemeinen Kultur- bzw. Kunstmarkt.

Zitatund keiner hier findet die TV-Verdummung super.
Das habe ich auch nicht behauptet.  :-X

ZitatGeh keine Eulen nach Athen tragen.
Die "Eule der Minerva" hat sich schon lange vom Hellenismus und dem Abendland abgewandt. Ich bin ihr gegenüber auch nicht nachtragend.

ZitatTrotzdem gibt es ja hin und wieder auch spannendes im TV (man muss nur suchen und/oder sehr lange aufbleiben) und trotzdem ist auch der Kommunismus anfechtbar - überhaupt in grösserem Massstab.

Interessant: Du schreibst TV und Kommunismus in EINEM Satz bzw. nennst sie sozusagen in einem Atemzug. Deshalb meine Frage: Ist "Kommunismus" erst dann existent, wenn er im TV (ggf. sogar "im größeren Maßstab") gezeigt wird? Welche Meßlatte bzw. welches Maß willst Du an ihn anlegen?
Was verstehst Du unter "Kommunismus"?
Und da dieser Thread heißt: "Was lest ihr so": Auf welche Bücher/Theoretiker beziehst Du Dich bezüglich der Würdigung von "Kommunismus"?

Meine Behauptung: Es gab noch niemals "Kommunismus", es gab allenfalls Versuche in diese Richtung, die jedoch scheiterten. Dazu existiert bekanntlich viel Literatur.

Deshalb noch einmal meine Frage: Was hast Du dazu gelesen?

ZitatUnd ich persönlich finde es einfach exorbitant langweilig, diese Postings von Dir, die klingen wie in den verstaubtesten Tagen - und völlig an der Realität der Menschen vorbeigehen.
Nun, niemand zwingt Dich dazu, sie zu lesen. Ich am allerwenigsten, wie auch hier im Forum nachweisbar nachzulesen ist.

ZitatÜbrigens kann ich nicht verstehen, wieso Du denkst, dass ein Wiederholungstermin in Strümpfelbach NICHT mit Sandra abgesprochen sein kann....
Dies habe weder ich noch jemand anderes behauptet! Aber da Du gute Kontakte zu Sandra zu haben scheinst: Frage sie doch bitte bei Gelegenheit, ob der Newsletter mit ihrem Auftritts-Statement incl. der lyrischen "Neujahrsansprache" seitens Bastian nicht nur mit Bastian, sondern auch mit ihr abgesprochen war. Wie ich auf der HP von Sandra las, geht sie selbst sehr seriös und behutsam mit z.B. Postings und Postern (d.h. personenbezogenen Äußerungen samt Personen) um (siehe dazu ihr "Open Diary": "Ich werde jede Zuschrift beantworten, und immer erst um Erlaubnis fragen, bevor ich sie auf diese Seite stelle.") und ich finde, daß jeder Mensch Sandra ebenso seriös, vorsichtig und rücksichtsvoll behandeln sollte!

Zyankalifreund

Liebe angel,
pardon, aber: Wen interessiert das denn ? Du stellst massig fragen und kritisierst alles und jeden, teilweise sogar ohne einen Hintergrund zu haben!

Dieser ganze Disput wird wohl eine unendliche Geschichte werden, auf sowas hätt' ich kein' Bock. Was habt ihr davon ? Ist das alles SO elementar und gibt es nichts wichtigeres als "nen Trinkspruch" oder irgendwelche anderen Sätze in diesem Newsletter ? Sowei ich weiß ist die Sandra mit der Betreiberin des Saustalls gut befreundet, die wird das schon gut selbst einschätzen können was sie schreiben kann und was nicht.

Genauso die Sache, dass du hinterfragst warum whoknows TV und Kommunismus in einem Satz erwähnt etc... Da frag ich mich echt: "Häää?".
Also ich find sowas müßig, total anstrengend. An sowas kann sich echt nur beteiligen wer zu viel Zeit und Langweile hat, ich persönlich habe davon nix und bin mir fast sicher dass es so den meisten hier geht.

Also wirklich, nun reißt euch doch mal alle am Riemen und schaukelt einander nicht gegenseitig hoch!

Eric.

Bastian

#180
Danke, Eric! Ich sehe es genau so.

Deshalb: Zum Thread- Thema:
Ich lese zur Zeit... lieber woanders.

angel

#181
ZitatLiebe angel,
pardon, aber: Wen interessiert das denn ? Du stellst massig fragen und kritisierst alles und jeden, teilweise sogar ohne einen Hintergrund zu haben!

Lieber Eric,

eigentlich wollte ich mir Dir auf der PM-Ebene verweilen...  :-[

Was verstehst Du unter "Hintergrund"? Sprichst Du mir auch "den Grund" ab? (1) :-/

Ich halte ferner jeden für interessiert, der auf meine Beiträge eingeht, sich mit mir austauscht, Anmerkungen macht, Fragen stellt oder kritisiert. Selbst Negation (also begründete Ablehnung) finde ich interessant, denn auch davon kann ich lernen.

Du z.B. darfst mich auch gern ignorieren, da ich auf keine Antwort von Dir wartete. Dies, weil ich Dich in den letzten Beiträgen nicht direkt ansprach bzw. Dir eine Frage stellte.

Was liest Du gern?

Um auf ein Buch zurückzukommen, was wir beide gelesen haben: Warum denkst Du, nannte/betitelte Georg Kreisler sein Buch: "Leise flehen meine Tauben"?

--
(1) Apropos Grund: Was ist eigentlich der (Hinter-)Grund dafür, daß der Theaterkeller Eurer Schule während Eurer letzten Probe nicht beheizt wurde?  

whoknows

Weil's lustig klingt, und weil's eine Verballhornung von einem bekanten Titel ist.
Hans Peter Martin ist schon längst nicht mehr Journalist, sondern EU-Abgeordneter, und hat als solcher ziemlichen Wind gemacht - der aber gemeinerweise gegen ihn gebacklasht hat. :P

Nicht jeder wittert hinter jedem Pfurz mehr als einen solchen. Du tust das, und es nervt.
Eric hat völlig Recht.

Maexl

naja, dann gehe ich einfach mal zum business as usual über:

ich lese atm eine Eisler Biografie (Nach der Kreislerbio, die Lisztbio liegt schon auf dem Schreibtisch - bin grade auf Biografiepfaden)



Kennt ihr vielleicht noch lesenswertes über Eisler - und zwar vor allem über sein Vokalschaffen (mal abgesehen von der Faust-Vertonung) und auch ein wenig über die Filmmusik?

Ein Buch, direkt über seine Kompositionstechnik gibt es ja nicht - oder?

Maexl

angel

#184
@ whoknows

an dem Buch sowie allen, die von nationalistischer oder auch staatsfetischistischer Seite an das Thema "Globalisierung" herangingen habe ich bereits Kritik geäußert. Auch der "Spiegel" bzw. Redakteure, die in Bezug auf den Kapitalismus der USA von "Raubtierkapitalismus" sprachen, wurden von mir öffentlich gerügt.
Insofern interessiert mich es brennend, ob die Fakten darin gefälscht sind. Ich bitte Dich deshalb um die Beantwortung meiner Frage. Mit Gerüchten kann ich schlecht meine Kritik begründen. Insofern warte ich geduldig auf fundierte Gegenbeweise/Fakten, die mein Zitat betreffen. Ich halte in der journalistischen Arbeit und Recherche viel von Seriösität.

Ich habe das Buch gelesen und weiß, das es Einfluß auf die Entstehungsgeschichte bzw. Strömungen der sog. "Antiglobalisierungsbewegung" hatte:
http://www.google.de/search?hl=de&q=Die+Globalisierungsfalle&btnG=Suche&meta=lr%3Dlang_de

Was ich übrigens auch immer wieder gern lese ist die Lyrik von Gisela Gorenflo ("notausgang WORT"). Hier eine kleine Kostprobe:

[edit]
KEIN WORT                                GIB                                   SPRACHE
hält                                             sauerstoff                             ist knast
ausgemergelt                               deinen                                 suchen
von heuchelei                               gefangenen                          nach dem
was es sagt                                  die dir                                  schlüssel
du selber                                     nicht mehr                            durch
nicht                                            waren                                  die mauer
sprichst                                        als sie                                  zum wort
du mit                                          dir                                       lebendig
wem                                            kurzatmig                             zu kommen
                                                  in Schubladen
                                                  sind
[/edit]

Andrea

Zitat:
Diese Kritik richtete sich wesentlich an Andrea, nicht an Dich.
Danke schön! War mir schon klar, Angel. Trotzdem ist diese Kritik eine derart unglaubliche Unverschämtheit!!!, sie entbehrt nämlich – wieder mal – jeder Grundlage. Wenn du dir mal ganz sachlich meine Zeilen durchliest, dann weißt du, dass ich die Fähigkeit besitze, halbwegs behutsam zu kritisieren. Und selbst DAS nimmst du nicht an. Für mich wär das Thema nach meinem ersten Posting dazu auch schon erledigt gewesen. Aber nachdem du mir nicht einmal zugehört hast, nachdem du wieder Buchstaben in die Welt geschissen hast, um dich zu verteidigen – was keiner braucht , musste ich mich halt eben noch mal zu deiner Person äußern. Und nach all dem Kram, den du da produziert hast, nützt es dir auch nicht, wenn du in einem anderen Thread schreibst: Ich fühl mich so klein und klöt oder so ähnlich (mache mir jetzt nicht die Mühe, auch noch den Beitrag rauszusuchen).
Zitat:
Mit Andrea - sofern sie dafür offen ist - werde ich mich via Email austauschen und darin versuchen, ihr meinen (schlechten?) "Trip" (?) zu erklären.
Also 1. geht's nicht darum, MIR was zu ,,erklären", denn es geht um das Klima hier im Forum und darum, dass du dich in Wortwulsten eingräbst und sie immer mehr werden, je mehr Hinweise man dir darauf gibt, dass das nervt.
Und
2. bin ich nicht für jemanden offen, der mich als mobbende Gedankenpolizei bezeichnet – selbst wenn ich das Gefühl habe, diesen Menschen ab einem solchen Augenblick nicht mehr ernst nehmen zu können. -

Du stellst dann auch noch einzelnen Leuten irgendwelche Fragen, die zu beantworten ob deines Tons in der Frage sie sich genötigt fühlen können, und zerlegst Beiträge in Zitate und ,,Gegenargumente" und andere machen sich auch noch die Mühe, das zu lesen und zu beantworten, eben WEIL wir alle dich respektieren. Und du machst – aus einer Trotzhaltung heraus – so weiter wie bisher. Kritik nutzt bei dir ja eh nix.
Sorry, aber wenn ich mal sage, jemand geht mir mit dem, was er sagt oder schreibt, aber so richtig auf die Nerven – und das sag ich dir hiermit -, dann muss ich schon sehr lange geduldig zugeschaut haben.
Und umso mehr leid tut es mir, dass es so ist, weil ich dich als einen liebenswürdigen Menschen kennengelernt habe. Im Augenblick erinnerst du mich an ein trotziges Kind, das immer irgendeinen Senf dazu geben muss, anstatt mal die geäußerten Kritikpunkte in dich aufzunehmen und so zu akzeptieren wie sie da stehen. Und im Optimalfall könntest du dir ja mal im Stillen ein paar Gedanken dazu machen.
Sorry, aber auch deine Kurznachricht dazu macht die Situation nicht besser oder Gesagtes ungeschehen.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

whoknows

Ich hab den Eindruck, der "Schub" den Angel hatte, ist wieder vorbei. Die kommen doch und gehen, diese Zustände - so scheint es mir jedenfalls.
Also Geduld, Andrea. :) :-*

Suse

Eigentlich hatte ich den Eindruck, diese Schübe am besten ins Leere laufen zu lassen indem ich nicht darauf eingehe. Aber jetzt platzt mir so langsam der Kragen!
Für mich war das Bild, das Sandra für das Forum mal gezeichnet hatte ( Lieblingsbar, in der man sich mit netten Leuten trifft für einen auch kritischen, humorvollen, manchmal blödelnden, immer respektvollen Austausch ) absolut passend. Jetzt steh ich dabei und erlebe Angriffe auf Forummitglieder und indirekt auch mich, die einfach bodenlos sind. Gedankenpolizei, ....? Mich entnervt das einfach und ich mag da nicht ruhig neben stehen, denn diese Vorwürfe und Unterstellungen werden durch seitenlanges Geschwafel nicht besser. Eine inhaltliche Auseinandersetzung erscheint auch völlig sinnlos, da jede Kritik zu noch ausufernderen und noch unverständlicheren Texten führt. Ich möchte mich gerne mit ein paar Leuten an einen Nebentisch setzen. Ich will Dich nicht ausgrenzen, dazu habe ich keinerlei Recht und auch keine Lust, Angel, aber ich empfinde es so, daß Du Dich selbst in´s Off katapultiert hast. Komm bitte runter von dem Tripp und setz Dich zu uns (wobei ich mich nicht zur Redeführerin des Forums berufen fühle).


angel

#188
Ich will ob des Streites noch kurz auf die Metaebene gehen und ihn damit hier im Forum und insbesondere in diesem Thread beenden:

[edit]Der Sturm der Entrüstung hatte sich gelegt und die Wellen der Empörung hinterließen einen gestrandeten und rußgeschwärzten Engel, dessen Flügel außerdem noch durch das Öl, das immer wieder auf's Feuer gekippt wurde verklebt waren.
Er schaute sich erschöpft nach einer Möglichkeiten der Säuberung um. Doch ehe er sich dieser widmen und sich auf den Weg dahin machen konnte, sich von den Spuren des Sturmes zu befreien, wurde noch einmal auf ihn eingetreten und er dazu aufgefordert, sich zu einem Strandkorb der ansässigen Kreisler-Strandbar zu bewegen.
Der Engel, der sich aufgrund der Strandungsstrapazen kaum noch bewegen konnte, verharrte in angespannt-starrer Haltung und fragte sich, ob ihn - wenn er diese Aufforderung nicht nachkommen würde - eine Schubkarre für einen Platz in der kommoden Schublade für gestrandete Engel im OFF abholen werde. [/edit]

Damit weitere St(r)and-Gerichte mit Plädoyers und Blöderwehs nun unterbleiben und sich niemand hier irgend einer sowie auch meiner repressiven Toleranz fügen muß bzw. bei Verweigerung und angenommener Intoleranz in eine Schublade im OFF aussortiert wird, hatte ich folgende Idee, die hinter den Kulissen dieses Bar-Theater bereits mit Applaus begrüßt wurde: Ich werde mir ein Blog und neue HP einrichte und mich darauf schriftstellerisch-lyrisch "austoben". Darauf und darin kann ich mich der Leidkultur, der wir unterworfen sind und gegen die wir uns auflehnen in Ruhe und Besonnenheit und fern von persönlichen Beleidigungen widmen.

Mit anderen Worten: Ich entlaste Euch hier in dieser Kreisler-Bar von meinem schwer verständlichen Geschwurbel und wünsche uns auf's Neue unbeschwerte, humorvoll-witzige Kommunikation sowie leichtsinnige und kreative Energie(n) für weitere interessante Kultur-Experimente.

EOD




whoknows


Bastian

#190
Zitat[edit]Der Sturm der Entrüstung hatte sich gelegt und die Wellen der Empörung hinterließen einen gestrandeten und rußgeschwärzten Engel, dessen Flügel außerdem noch durch das Öl, das immer wieder auf's Feuer gekippt wurde verklebt waren.
Er schaute sich erschöpft nach einer Möglichkeiten der Säuberung um. Doch ehe er sich dieser widmen und sich auf den Weg dahin machen konnte, sich von den Spuren des Sturmes zu befreien, wurde noch einmal auf ihn eingetreten und er dazu aufgefordert, sich zu einem Strandkorb der ansässigen Kreisler-Strandbar zu bewegen.
Der Engel, der sich aufgrund der Strandungsstrapazen kaum noch bewegen konnte, verharrte in angespannt-starrer Haltung und fragte sich, ob ihn - wenn er diese Aufforderung nicht nachkommen würde - eine Schubkarre für einen Platz in der kommoden Schublade für gestrandete Engel im OFF abholen werde. [/edit]

[edit]Die anderen Gäste der Strandbar saßen nach wie vor an den selben Plastiktischen und klimperten mit den Kaffeelöffeln. Begriffsstutzig beobachteten sie das Mädchen, das da stirnerunzelnd im Korb saß. Einer von ihnen fragte: "Säg emal: warum häsch dir da sones altes Stuck Fischernetz umg'hänkt? Wo chömed die Fädere her? Und- gopfertelli! Was häsch eigentlich für dräckigi Füess?!"

Das Mädchen sprach: "Ick spiel Engel, du Blödi! Det Netz hab ick da vorn am Wasser jefunden. Dort bei der toten Möwe... Da hab ick ihr ein paar Federn abjenommen und mir ins Haar jesteckt. Anne Füße is Teer." Man konnte sehen, dass der Begriff des Mannes immer noch stutzte. Die neben ihm sitzende Frau mit den zwei Hunden stieß dem Kerl ihren Ellenbogen an den Unterarm, worauf sein Kaffee in die Untertasse schwappte: "Geh', Wastl. Loss sie doch spüün! Nur weil DU's nciht verstehst heissts nohc goar nix! Dös kann dir doch blunzn sein." Eine zweite Frau mit nur einem Hund sekundierte lautstark: "Genau! Das wollt ich auch sagen!"

Das Mädchen sprang auf, flatterte mit den Armen und hüpfte wieder hinab ans Wasser. Sie dachte so leise, dass nur eine zufällig vorbeisurrende Garnele es hören konnte: "Det hätt' ick nich jedacht. Die tun immer so jrooß. Dabei sind die janz jenauso doof wie icke. 'Glaub, wenn ick ma jrooß bin, dann schreib ick ein Buch. Aber det kann noch sehr lange dauern."[/edit]

Bassmeister

#191
Zitat(...)ich lese atm eine Eisler Biografie (...)bin grade auf Biografiepfaden)(...)
Kennt ihr vielleicht noch lesenswertes über Eisler - und zwar vor allem über sein Vokalschaffen (mal abgesehen von der Faust-Vertonung) und auch ein wenig über die Filmmusik?

Neben der DDR-Nationalhymne kenne ich nur noch die Kammersinfonie op. 69 und die fand ich recht genial. Besitze leider keine Aufnahme davon.
Kann mir vorstellen, daß es in der DDR schon Bücher über ihn gegeben hat. Werde mal die Augen offen halten.

Einer der besten Biographen, die ich kenne, ist Martin gregor-Dellin. von ihm las ich eine Schütz-Bio und die war so lebendig und farbig geschrieben, daß man fast meinte, selber dabei zu sein. Auch seine Wagner-Bio soll wunderbar sein.
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

whoknows

@ Basti:
NIE würde jemand, der seine fünf Hunde noch beisammen hat, etwas gegen den Kaffee tun! Der ist doch bekanntlich unglaublich wichtig, vor allem in der Früh. :-*

angel

#193
@ Maexl

Ich telefonierte eben mit einer Freundin, die Musikwissenschaften studiert und zu Eisler ("Ernste Gesänge") ihre Zwischenprüfung macht. Sie beschäftigt sich aber schon länger mit Eisler und empfiehlt Dir zu Deinen Fragen 1. "Musik und Politik" Bd. I (1924-1948), VEB, Leipzig, 1973 o. die 2. Aufl. 1985 (herausgegeben von Steffi Eisler) und 2. Adorno, Theodor W. / Eisler, Hanns: Kompositionen für den Film, München, Rogner und Bernhard, 1969.

Da ich eben noch auf der hp der Eisler-Gesellschaft war, habe ich bezüglich Filmmusik noch dies hier gefunden:
http://www.hanns-eisler.de/DVD/index/

Vielleicht wendest Du Dich bei bestimmten Fragen einfach an die "Internationale Hanns-Eisler-Gesellschaft". Hier ist die Bibliografie:
http://www.hanns-eisler.de/Bibliographie.htm

Maexl

#194
Oh, vielen Dank, ihr beiden für die Hilfe

Also die Kammersinfonie op. 69 (die "Deutsche Sinfonie" ist anscheinend populärer) kenne ich noch nicht....

Bzgl. Eisler-Literatur ist die Sache die, dass viel veröffentlicht wurde - aber das meiste einfach vergriffen ist und keine Neuauflagen geplant sind (bei meiner Liszt-recherche übrigens auch so; spaaren sich Verlage vielleicht für Jubiläen ein). Es wurden viele Aufsätze in DDR-Magazinen gedruckt die man einfach nicht bekommen kann.

1. "Musik und Politik" Bd. I (1924-1948), VEB, Leipzig, 1973 o. die 2. Aufl. 1985 (herausgegeben von Steffi Eisler)  - Sekundärliteratur würde ich eher bevorzugen... zu Eislers Schriften, denke ich mal, ist sicherlich eine tiefgehendere Kentniss der Schriften Marx/Engels u. vl. Lenins notwendig

2. Adorno, Theodor W. / Eisler, Hanns: Kompositionen für den Film, München, Rogner und Bernhard, 1969 ist sicherlich interessant... die DVD hole ich mir vielleicht auch.

in der Biografie ist ein kurzer Werksverzeichnisüberblick über das wichtigste drin und auch viele interessante Literaturangaben auf dem Stand von 1997.

Mich interessiert vor allem jenes (populärere) Liedschaffen, das auch Interpreten wie z.B. Busch o. May gerne gebracht haben, die Theatermusiken zu Brecht-Stücken und die ernsten (musikkategorial) Brecht u. Tucholsky-Vertonungen wie z.B. das Hollywood Songbook von dem ich eine geniale Aufnahme von Matthias Goerne u. Eric Schneider (bei späten Di-Fi-Di Aufnahmen bin ich immer sehr skeptisch)...

Vielen, vielen Dank für die Mühe

Max

Bastian

A propos Eisler: Ich hab wegen unserem Brecht- Gig in Strmpf. jetzt schon seit vier Tagen die Melodie der "Ballade von der sexuellen Hörigkeit" von Kurt Weill im Kopf. Hat mit Eisler gar nix zu tun, ist aber eine wunderschöne Melodie, die nur dazu einlädt, immer wieder von vorne anzufangen. Bin gespannt, wann ich überschnappe...

Je mehr ich mich in diese Brecht- Lieder hineinspiele, desto mehr wird mir klar, dass sowohl Weill als auch Eisler es sich offensichtlich zum Ziel gemacht haben, mit einfachen Stücken Pianisten nervös zu machen... Weil mich mein Gehör doch hin und wieder im Stich gelassen hat, hab ich mir von Dagmar die Noten geben lassen, und bin bisweilen völlig verblüfft, wie schlicht manche Stücke sind.

Sehr irritierend.

Dagmar

#196
Die Lieder "zeichnen" sich alle dadurch aus, dass sie auf eine Art Ohrwürmer sind. Einmal angefangen, kommen sie permanent Tag und Nacht wieder in den Kopf. Wisst Ihr noch damals bei dem Brecht-gig in Bonn? Ununterbrochen haben wir alle irgendwelche Brecht-Lieder vor uns hin gesungen  ;D

Die Lieder finde ich teilweise tückisch. Sie sehen auf den ersten Blick ALLE total einfach aus. Mir ist das immer wieder damit so gegangen. Besonders die Eisler-Kompositionen (nehmen wir z.B. die Mutter Beimlein). Je länger man sich aber damit beschäftigt, desto schwieriger und komplizierter werden diese Nummern aber plötzlich. Ich spiele ja nix Relevantes auf dem Klavier, das kann ich also nicht beurteilen. Aber Gesang und Interpretation dieser Nummern werden immer komplizierter je länger man sich intensiv mit den Stücken beschäftigt. Wenn man dann mal wieder auf die Notation guckt, sieht es wieder ganz einfach aus, aber nur dann...

@Basti: Da bin ich aber echt erleichtert, dass Du bei der sexuellen Hörigkeit angekommen bist  (kI ;) :-*)
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Aha! Ist mir da was entgangen? Was "treibt" Ihr denn so während der Proben? ;D ;D :-*
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

Wer will einen großen Mann haben,
der braucht eine harte Nuss...

angel

#199
Max,

die Beschäftigung mit Eisler ist sehr interessant und Du brauchst Dich nicht zu bedanken, da Du mich ja angeregt hast (insofern danke ich Dir).

Und ich habe weiteres dazu gefunden, das Dir ggf. weiterhilft.

Hier wird - zwischen den Zeilen lesend&reflektierend - auch der Frage nachgegangen, ob Hanns Eisler ggf. ein "Musikideologe" gewesen ist:
http://www.christoph-keller.ch/print/printparalleld.html

Ein Freund hatte mir mal gesagt, daß Vokalmusik grundsätzlich ideologisch sei. Dies würde aber bedeuten, daß Sprache stets ideologisch ist. Ich würde das nicht behaupten. Aber beim Lesen des Essays von Christoph Keller fiel mir dieses Gespräch wieder ein.
Zu Sprache und Ideologie ist mir auch noch ein Interview mit Elfriede Jelinek im Gedächtnis haften geblieben. Sie sagte darin, Sprache würde ideologisch, wenn sie sich vom Produktionsprozeß abspaltet und beginnt - davon abgehoben - ein Eigenleben zu führen. So ähnlich las ich dies auch mal in der Ideologiekritik von Karl Marx. Doch was ist "der Produktionsprozeß"? Der Mensch lebt nicht von Brot allein und liest heutzutage auch gern ein interessantes Buch, hört (Vokal-)Musik etc.

Auch dieser Aufsatz ist sehr interessant:
http://www.christoph-keller.ch/print/printwerkeislerd.html

Hier wird die Subsumtion von künstlerischem Schaffen unter einen abstrakten Zweck dargestellt: "In der DDR, wo Eisler von 1950 bis zu seinem Tod im Jahre 1962 lebte, orientierte er sein Schaffen wiederum stärker an Überlegungen zu gesellschaftlicher Nützlichkeit."
Es wäre interessant, solche Aspekte von (politischer) Instrumentalisierung der Kunst (könnte man dies auch als "Positivismus" bezeichnen?) zu erforschen.

Dies fand ich irgendwo auf einer Adorno-Seite, finde aber den Link dazu nicht mehr:
T.W. Adorno mit mit Hanns Eisler: Works for string quartet. Georgsmarienhütte: cpo, classic production osnabrück 1996, 1 CD. Enthält von Adorno: 1) Two pieces for string quartet. Op. 2; 2) Six studies for string quartet (1920); 3) String quartet (1921).

Werke und Interpreten von Hanns Eisler:
http://www.arkivmusic.com/classical/Namedrill?&name_id=3412&name_role=1

Noten:
http://www.komponisten.at/noten/suche.html?Eisler+Hanns

Nun zur "Deutschen Sinfonie", in die man sich hier hineinhören kann:


>>Erste Skizzen zur ,,Deutschen Sinfonie" erfolgten im Frühjahr 1935. Hierbei handelt es sich um ein Chor-Werk, das im Laufe der Zeit über den ursprünglichen Anspruch - die brutalen Umtriebe des Faschismus in Deutschland (die KZs) anzuprangern - hinaus, zur allgemeingültigen Mahnung gegen selbigen ausgestaltet wurde. Das zuerst zweisätzige Stück sollte anlässlich der Pariser Weltausstellung 1937 uraufgeführt werden. Doch gegen die Aufführung einer ,,Antihitler-Symphonie" intervenierten die Nazis in höchsten französischen Regierungskreisen: mit Erfolg.<<
http://www.cinemusic.de/rezension.htm?rid=5010
Mehr dazu auch hier:
http://www.americansymphony.org/dialogues_extensions/97_98season/4th_concert/deutsche.cfm

Und hier zur "unpopulärer(er)en" (?) Kammersinfonie:
>>Sowohl die ,,Drei Stücke für Orchester", die ,,Fünf Orchesterstücke" als auch die Kammer-Sinfonie op. 69 haben filmmusikalische Wurzeln. Die beiden Zyklen mit Orchesterstücken entstammen einem Dokumentarfilm über den legendären ,,Langen Marsch", 400 Millionen (1938). Es handelt sich um Miniaturen, die traditionelle formale und satztechnische Kriterien für einen neuen Zweck, den der Filmmusik, brauchbar machen - was der Komponist mit ,,Die Kunst zu erben" meinte.
Hier knüpft auch die aus dem Jahr 1943 stammende zwölftönige Kammer-Sinfonie an. Sie geht auf das bereits o. g. Filmmusikprojekt der ,,Rockefeller Foundation" zurück, das Eisler damals leitete. Das Ungewöhnliche und Neuartige ist hier, das nicht nachträglich aus der Filmmusik ein Werk für den Konzertsaal eingerichtet wurde, sondern die Filmkomposition unmittelbar in der endgültigen sinfonischen Form, also direkt auch als besagte Kammer-Sinfonie entstand. Für die Filmmusik zum Dokumentarfilm White Flood - über gewaltige Eisberge im arktischen Polarmeer - setzt Eisler nicht allein auf Zwölftonkompositionstechnik, sondern verwendet, der Kälte der Bilder entsprechend, auch elektrisches Klavier und Novachord.<<
http://www.cinemusic.de/rezension.htm?rid=5010

Interpreten der Kammersinfonie:
http://www.archivmusic.com/classical/Drilldown;jsessionid=CA6C598F7B392D732A1A83848C2E5C9B?name_id1=3412&name_role1=1&bcorder=1&comp_id=29216

Hier sind viele Hörproben, die ich auf der sehr interessanten Seite "Subject Hanns Eisler" gefunden habe:
http://eislermusic.com/cd.htm

Eislers und Brechts "Arbeiterkampflieder" bzw. ihr Sozialismusverständnis muß auf Basis ihrer Zeit reflektiert werden - eine Zeit, in der die internationale Arbeiterbewegung zerschlagen wurde, sie aber ihren Lebenstraum nicht aufgeben wollten und dann - beginnend mit Stalin 1924 aus der Theorie eine Ideologie machten (wobei auch die Mängel und Unzulänglichkeiten der Bolschewiki und KPD etc. ja mittelerweile aufgearbeitet worden sind). Es gibt große Unterschiede zwischen Marx&Engels, Lenin&Trotzki sowie Lenin/Trotzki und Stalin. Hier wird es angedeutet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunisten

Vielleicht läßt sich das Thema ja mal in einem gesonderten Thread ("Anarchismus und Kommunismus"?) besprechen, denn Georg Kreisler bezeichnet sich ja als Anarchist.