Schöne Werbung / schöne Videos ...

Begonnen von Franz08, 02. Juni 2006, 18:27:02

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Franz08

Nun mal zu etwas ganz anderem  ;)

Manchmal ist Werbung einfach schön... (Und in diesem Falle auch für Musiker und Hundefreunde interessant!)
http://84.40.3.164/
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Zyankalifreund

Wow, sehr inspirativ.  :D

Bastian

Schön gemacht. Nur das mit dem "Hundefreunde" kapiere ich nicht. Oder meintest du "Hondafreunde"...?

Franz08

Ich finde die Szene mit dem Hund einfach nur schön - und sehr lustig  8-)
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whoknows

Cooles Teil. Definitiv.

Franz08

Nun mal was sehr Fußball- und Getränkebezogenes: "Pepsi-Bavarians vs. Professional..."


Die Pepsi-Bayern gegen Fußballstars: Schuhplattler, dralle Blondinen, Musik von Trio (!), Beckham, Ronaldinho, Henry und kein Bier. Irgendwie schon sehr crazy  ;D 8-)
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Dagmar

Ach Franz!!  ::)

Ich klicke das nicht mehr an - diese endlosen links, die Du hier postest. Das ist einfach mühsam ohne Ende! Poste doch einfach mal in DEINEN Worten, was in dem link steht und was Deine Haltung dazu ist! Bitte!! :)
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Maexl

es ist ein werbeclip zur WM... ca. 2 min. ob es sich zu sehen lohnt - weiss nicht.. seine links vertrage ich bedeutend besser als so gewisse andere wandelnde zitatsammlungen

aber trotzdem danke ...

in der faz von gestern war ein kleiner beitrag in dem ganzen WM-kram der ähnlich resümierte... trachten usw.

Franz08

Hallo Dagmar,

das versteh' ich jetzt nicht ganz: Was ich von dem verlinkten Inhalt halte, hab' ich ja klar geschrieben.
Und im Internet Inhalte nachzuerzählen und über die Nacherzählung zu diskutieren und nicht über's Original hielte ich für eine mediale Themenverfehlung.

Die Links, die ich setze, sind ja nur ein Angebot, nichts weiter.

Liebe Grüße
Franz
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whoknows

Wir sind hier einfach alle ein bissel Link-setzen-geschädigt. hat was von "gebranntes Kind..."

Franz08

#10
Liebe Leute,

jetzt muss ich einfach wieder einen Link setzen, ich kann nicht anders  ::)

Worum geht's dabei?
Um die geniale Neu-Synchronisation eines Auftrittes des "Zirkus Habakuk". Die österreichischen Menschen meiner Generation (etwa zwischen 35 und 55), die einmal österreichische Kinder waren, sollten den "Herrn Habakuk", den "Kasperl" natürlich, den "Zirkusdirektor" und vor allem Zauberer "Tintifax" (noch) kennen...

Nun haben die Mascheks wieder mal in genialer Weise "drübergeredet". Das Ganze ist allerdings sehr österreichisch, genauer noch: sehr wienerisch. Ich bin gelegen vor lachen.

Kann das auch ein Schweizer, kann das auch eine Deutsche verstehen?

Schaut es Euch einfach an:
http://www.zippyvideos.com/5588972284727266/zirkus_habakuk/
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whoknows

Bei "Dorfer's Donnerstalk"sind immer wieder kleine Preziosen zu finden - wird auch auf 3Sat wiederholt, g'ttlob. Ich fand das jetzt ganz lustig - am Boden gelegen bin ich nciht, aber es ist ganz lustig....

Noch besser- und leider nie ausserhalb des ORF zu sehen, finde ich die "Sendung ohne Namen" - ich weiss nicht, ob sie das Niveau beibehalten hat, muss ich dazu sagen, ich bin ja seit Jahren nicht mehr in Wien - aber in ihren Anfängen konnte ich sie noch sehen - das beste, was das Fernsehen seit langem hervorgebracht hat....

Franz08

Hallo whoknows,

die "Sendung ohne Namen" hab' ich vor etwa zwei Jahren aufgehört regelmäßig anzusehen. Warum? Sie war einfach zu gut! Die "Sendung ohne Namen" erfordert die ganze Aufmerksamkeit, weil wirklich jede Sekunde im Bild und im Kommentar etwas passiert, das dann wieder für die nächste(n) Szene(n) entscheidend ist. Eine der wenigen Fernsehproduktionen, die totale Aufmerksamkeit von einem zuhörenden Seher verlangt - anders als zum Beispiel ein eher "klassisch-kritischer Kabarett-Abend" wie "Dorfers Donnerstalk".

Nach einer gewissen Zeit sind Struktur und Machart allerdings bekannt - und so wie man dann nicht immer Dorfers typischen Singsang hören muss, muss man nicht immer "die Sendung ohne Namen" sehen. Mittlerweile gibt's auch schon Wiederholungen. Was bei dieser Sendung tatsächlich sinnvoll ist, denn man kann sich unmöglich alle Absurditäten merken.

Wär' ich jetzt sehr gemein, hätt' ich einen Wunsch: Wir schicken Dagmar ein Band der Sendung und sie macht für uns alle eine schöne schriftliche Zusammenfassung...  8-) ;D
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Zyankalifreund

So sah es gestern bei uns hier im Sachsenlande aus:

Dagmar

Zitat
Wär' ich jetzt sehr gemein, hätt' ich einen Wunsch: Wir schicken Dagmar ein Band der Sendung und sie macht für uns alle eine schöne schriftliche Zusammenfassung...  8-) ;D

Scheint kein nettes Posting zu sein, was die Einleitung "wäre ich jetzt sehr gemein" vermuten lässt. So what - ich verstehe es aber schlicht nicht???? Wieso schriftliche Zusammenfassung??? Hääää??? Ich kapiere nun gar nicht, wo entweder der joke oder anderenfalls der Seitenhieb sein soll?!? Ich kapiere es schlicht nicht. Magst Du es denn mal erklären, oder muss ich diesbezüglich doof sterben?  >:(
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

whoknows

Ist nur halb lustig. Wär halt ziemlich viel Arbeit, weil Bild/Tonmässig ziemlich viel passiert.

Franz08

#16
Hallo Dagmar,

da ich nicht gemein bin, tu' ich sowas auch nicht: Dir so viel Arbeit mit dem Nacherzählen eines Original-Beitrages in eigenen Worten aufhalsen. War wirklich nur ein klitzekleiner Seitenhieb zu Deiner Bemerkung zum guten Linkgebrauch (#6)  ;)

Apropos: Da hätt' ich schon wieder einen passenden, der zeigt das unterschiedliche Verhalten von Mann und Frau sehr schön...  
http://www.bozzetto.com/flash/fem_male.htm

Liebe Grüße
Franz
Match as much as you can!

Bassmeister

Ich mag den "Happy Birthday" Spot von http://www.hartabergerecht.de/index.php?id=28.
Den gabs auch mal im Fernsehen.
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

whoknows

#18
also ausgerechnet ein Mann aus der Lombardei soll den Durchblick haben? Ist ja ein Vorurteil, ich geb's zu, aber nach Ansicht - zumindest halb durch, weil dann wurde es fad - hat sich das Vorurteil bestätigt. In weiten Teilen veraltet und latent rechts. Ein paar Treffer, aber nur billige. Das ist so merkbar ein Mann über 50, der das gemacht hat - ein Hasbeen.
(wo ist der eigentlich? - unser Hasbeen meine ich.)

Aber  das mit den Raubkopieren ist zwar ein netter spot - aber inhaltlich auch...naja. Ich muss euch sagen: ich finde, das ist ein "sich sperren gegen etwas, was schon längst Fakt ist". Ähnlich wie die Menschen, die nicht kapieren wollen, dass wir inmitten einer riesigen Völkerwanderung leben. Es hat keinen Sinn, Tempi passati mit allen Mitteln festhalten zu wollen - es ist besser, sich komplett neue Strategien zu überlegen. In diesem Fall also eine Entlohnung der Erzeuger unabhängig vom Verbraucher.
Dieses Hetzen gegen Raubkopierer ist ja in den meisten Fällen von den Multis gesteuert, und garnicht vom Erzeuger der kopierten Ware - denen schwimmen die Felle davon: sie merken, dass sie obsolet werden.
In meinen Augen müssten sich die Erzeuger von Ware, die man im Internet kopieren kann, zusammentun, und sich etwas überlegen, was für die derzeitigen Szenarios tragbar ist, anstatt immer zu versuchen, das Rad der Zeit zurückzudrehen.

Franz08

Hallo whoknows,

auf Dich ist halt immer Verlass! Was ich überraschend fand war, dass ich den male_female-Link unabhängig voneinander von zwei Frauen bekam: die eine im Kultur-, die andere im Sozialbereich, beide engagiert und feministisch bewusst. Und beide fanden den Spot sehr gut.

Ich denke, dass man/frau weniger auf "die Inhalte dahinter" achtet, hat auch mit dem Medium zu tun. Das Internet verführt zu Schnellschüssen und die Reflexionszeit ist in jeder Hinsicht sehr gering. Ich merk's an mir: Im Netz find' ich "auf's erste Hinsehen" Sachen lustig und interessant, die vor Jahrzehnten schon lustiger und interessanter präsentiert wurden.

Was die Raubkopien betrifft: Die Entlohnung der Erzeugerinnen unabhängig von den Verbraucherinnen ist meines Erachtens deshalb ein Problem, weil damit die Beurteilerinnen unverhätnismäßig viel Macht bekommen.

Die Situation ist ähnlich wie bei Software: Auch in diesem Feld wird viel raubkopiert, aber ein großer Teil der "Software-Durchschnittskonsumentinnen" sind Unternehmen und diese können und wollen sich das nicht leisten. Die Konzerne verdienen an den Unternehmen genug, sodass die "Privat-Raubkopien" sozusagen mitfinanziert werden (und auch im Privatbereich kommt die Erstausstattung am Laptop legal zur Konsumentin, ebenso wie im Schulsektor). Das Problem im Musikbusiness ist, dass es diese Masse der Firmenkundinnen nicht gibt.

Die wünschbaren Initiativen der Erzeugerinnen, um direkt an die Konsumentinnen zu kommen, hat's ja immer wieder gegeben. Warum war auch diesen Initiativen im Pop-Business wenig Erfolg beschieden? Weil man auch im Musikbusiness zwei wesentliche Bereiche bedienen und beherrschen muss:
1. Den Vertrieb
Manche Konsumentinnen - und gesamt ist es immer noch die Mehrheit - wollen eben das physiche Produkt (die CD samt Booklet) in Händen halten. "Die Aura eines nackten Datenfiles" ist gering.
2. Medien & Marketing
Um in einer "Ökonomie der Aufmerksamkeit" nicht zweite Siegerin zu sein, benötigt frau, ob frau das nun gut findet oder nicht, Kapital: Geld ebenso wie symbolisches Kapital, um ganz einfach "vorzukommen". Beides haben und beherrschen (im Doppelsinn) die großen wie die kleinen Konzerne. Und um beides ringen die "grassroots" heftig.

Ein weiteres Spezialproblem des Internet ist, dass es die längste Zeit als "Gratismedium" bekannt war und dass Raubkopien eben (fast) gratis sind. Stellt sich die grundsätzliche Frage, wie die Produzentin, also die Künstlerin, zu ihrem Geld kommt. Warum sollten wir Verbraucherinnen für einen Konzertauftritt bezahlen und für eine CD derselben Künstlerin nicht? Weil wir beim Konzert sonst nicht reinkommen. Wenn's geht, wollen wir alles gratis haben. Konzerte mit "freiwilligem Eintritt" (das gilt natürlich nicht für Benfiz-Konzerte!) bringen weniger Einnahmen als normal bepreiste und traditionell verkaufte Konzerte. Menschen sind Schweine.

Also schlägt zum Beispiel auch whoknows die "Entlohnung der Erzeuger unabhängig vom Verbraucher" vor. Was "das Dazwischen" (Medien, Vertrieb) in der Musik-Wertschöpfung unheimlich stärkt. Mit der Musik-Wertschöpfungskette meine ich:

Kunstwerk erstellen --> das Werk erklären/vermitteln/promoten (z.B. durch Auftritte in Schulen, Fernsehshows oder durch Medienpartnerschaften) --> das Werk vertreiben, d.h. zugänglich machen (online und/oder offline, z.B. auf der Webplattform oder im CD-Store) --> das Werk an die Interessentin verkaufen (z.B. durch Geld-. Sach- oder andere Gegen-Leistung) --> das Werk im Gespräch halten (z.B. durch Konzerte, Neuauflagen) --> ein neues Werk schaffen

Eine Idee wäre freilich auch der Staat als Mittler und Entlohner und/oder die Selbstverwaltung durch die Künstlerinnen. Ich bleib' dabei, dass es sehr problematisch wäre, diesen Mittelbereich der Musikwertschöpfung - und zumindest um das Vermitteln und Zugänglichmachen müssten sich dann ja die neuen Machthaberinnen kümmern - dermaßen zu stärken. Das hieße in Hinblick auf die jetzige Situation den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Anstatt der Konzernlenkerinnen bekämen Staats-Kunst-Vertreterinnen und/oder Künstlerinnen-Vertreterinnen die Haupt- und Entscheidungsmacht über die Künstlerinnen-Entlohnung.

Ich würde die direkte Beziehung Künstlerin - Publikum verstärken: Indem ich zum Beispiel in (von den oder im Auftrag der Künstlerinnen selbst und professionell verwaltete) Künstlerinnenstiftungen oder Fonds investiere (von der Jazz- bis zur Austropo-Stiftung), die neue "Produkte" hervorbringen, von denen ein paar wenige den Durchbruch schaffen, andere eben nicht oder später. Oder indem ich "Spenden an Künstlerinnen" steuerlich abzugsfähig mache so wie Spenden für Hochwasseropfer. In disem Fall finanziert auch der Staat (den Steuerausfall), aber entschieden wird von der Konsumentin, an wen das Geld fließt.

Was ich als Konsumentin im Falle einer Investition in eine Stiftung oder einen Fonds habe? Ich kenne "meine Investitionen", kann Konzerte besuchen (sonst wär' ich ohnehin eher zu Hause geblieben), und weiß mich "den richtigen Inhalten", oder zumindest "meinen Inhalten" verbunden. Ähnlich also wie bei Öko-Fonds oder Investitionen in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen. Selbstverständlich wäre das aber nur eine Alternative für jene, die einem demokratisch-marktwirtschaftlichen Modell grundsätzlich positiv gegenüber stehen...
Match as much as you can!

whoknows

Ich hatte es schon mal gepostet - aber da hatte offenbar keiner Lust und Geduld, 6 Seiten englisch zu lesen - aber die Rede von Courtney Love zum Thema Internet ist immer noch aktuell und unerreicht:
http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/index.html

Franz08

#21
Hallo whoknows,

tausend Dank, dass Du den Link zu dieser denkwürdigen Rede nochmals gepostet hast!

Es stimmt nicht, dass sich das niemand angesehen hätte - ich kann Dir sagen, mehr Leute als man denken würde, diskutieren darüber... Nur halt eher weniger im 100-Millionen-Dorf der deutschsprachigen Europäer (ich kehre wieder zur rein männlichen Form zurück, es entspricht den Markt- und Machtverhältnissen auch im Musikbusiness)...

Ich will es mit einer Zusammenfassung versuchen. Was Courtney Love im Grunde sagt, ist:

- Dass die Major Labels schon lange von "Unterstützern der Künstler", die mehr als nur ein "Produkt" vertreiben, zu reinen Distributoren geworden sind.

- Die Majors kappen - ermöglicht durch diese zentrale Stellung zwischen Künstler und Konsument - den direkten Kontakt vom Künstler zum Konsumenten. Und nebenbei vertreiben sie jedes künstlerische Werk ausschließlich als reines Produkt.

- Die Majors haben deshalb Angst vor Napster und Co, weil sie diese Mittlerstellung als Distributoren zu verlieren drohen oder verlieren könnten. (Kleine Randbemerkung von mir: Es geht dabei weniger um Umsatzverlust - denn wie auch Courtney Love anmerkt, die Künstler wollen und sollen auch bezahlt werden -, sondern viel eher um den Verlust dieser macht-strategisch entscheidenden Position.)

- Die Majors haben sich unter Ausnutzung ihrer Distributions-Macht auch gleich die Macht über die kreativen Inhalte angeeignet. Und das ist das wahre Problem.

- Courtney Love ruft die "Creative Class" auf, Modelle zu entwickeln ("Filtering systems"), die eine künstlerische Entfaltung im Musikbusiness ebenso ermöglichen wie den authentischen Kontakt zwischen Künstlern und Publikum...

Hier die aus meiner Sicht wesentlichen Inhalte (die Hervorhebungen durch Fettdruck hab' ich gemacht):

Zitat[...] Somewhere along the way, record companies figured out that it's a lot more profitable to control the distribution system than it is to nurture artists. And since the companies didn't have any real competition, artists had no other place to go. Record companies controlled the promotion and marketing; only they had the ability to get lots of radio play, and get records into all the big chain store. That power put them above both the artists and the audience. They own the plantation.

Being the gatekeeper was the most profitable place to be, but now we're in a world half without gates. The Internet allows artists to communicate directly with their audiences; we don't have to depend solely on an inefficient system where the record company promotes our records to radio, press or retail and then sits back and hopes fans find out about our music.

Record companies don't understand the intimacy between artists and their fans. They put records on the radio and buy some advertising and hope for the best. Digital distribution gives everyone worldwide, instant access to music.

And filters are replacing gatekeepers. In a world where we can get anything we want, whenever we want it, how does a company create value? By filtering. In a world without friction, the only friction people value is editing. A filter is valuable when it understands the needs of both artists and the public. New companies should be conduits between musicians and their fans.
[...]
Let's not call the major labels "labels." Let's call them by their real names: They are the distributors. They're the only distributors and they exist because of scarcity. Artists pay 95 percent of whatever we make to gatekeepers because we used to need gatekeepers to get our music heard. Because they have a system, and when they decide to spend enough money -- all of it recoupable, all of it owed by me -- they can occasionally shove things through this system, depending on a lot of arbitrary factors.
[...]
The corporate filtering system, which is the system that brought you (in my humble opinion) a piece of crap like "Mambo No. 5" and didn't let you hear the brilliant Cat Power record or the amazing new Sleater Kinney record, obviously doesn't have good taste anyway. But we've never paid major label/distributors for their good taste. They've never been like Yahoo and provided a filter service.
[...]
I still need the old stuff. I still need a producer in the creation of a recording, I still need to get on the radio (which costs a lot of money), I still need bin space for hardware CDs, I still need to provide an opportunity for people without computers to buy the hardware that I make. I still need a lot of this stuff, but I can get these things from a joint venture with a company that serves as a conduit and knows its place. Serving the artist and serving the public: That's its place.

A new company that gives artists true equity in their work can take over the world, kick ass and make a lot of money. We're inspired by how people get paid in the new economy. Many visual artists and software and hardware designers have real ownership of their work.

Einer der Unterschiede im urheberrechtlichen Sinne zwischen Europa und den USA ist: Das Urheberrecht verbleibt in Europa dem Künstler. (Nicht aber die Nutzungsrechte.) Die Stellung der Künslerin bei einem europäischen Label ist deshalb eine grundsätzlich bessere: wenn - und das ist freilich die Krux - europäisches Recht angewendet wird.

Anyway: Wovon die Künstler im Alltag leben, das sind ohnehin die Nutzungsrechte. Und es geht immer wieder um den Marktzugang. Wenn der von Majors verstopft ist, wird's schwer - siehe Dotcom-Sterben und Microsoft-Blühen. Aber auch die "Dotcom-Denke" hat so ihre Fallen:

Zitat[...]The celebrity-for-sale business is about to crash, I hope, and the idea of a sucker VC gifting some company with four floors just because they can "do" "chats" with "Christina" once or twice is ridiculous. I did a chat today, twice. Big damn deal. 200 bucks for the software and some elbow grease and a good back-end coder. Wow. That's not worth 150 million bucks.
... I mean, yeah, sure it is if you'd like to give it to me.

I know my place. I'm a waiter. I'm in the service industry.
[...]
It's exactly the same with recorded music. The real thing to fear from Napster is its simple and excellent distribution system. No one really prefers a cruddy-sounding Napster MP3 file to the real thing. But it's really easy to get an MP3 file; and in the middle of Kansas you may never see my record because major distribution is really bad if your record's not in the charts this week, and even then it takes a couple of weeks to restock the one copy they usually keep on hand.
[...]
Most people don't go into restaurants and stiff waiters, but record labels represent the restaurant that forces the waiters to live on, and sometimes pool, their tips. And they even fight for a bit of their tips.

Music is a service to its consumers, not a product. I live on tips. Giving music away for free is what artists have been doing naturally all their lives.

Record companies stand between artists and their fans. We signed terrible deals with them because they controlled our access to the public.

But in a world of total connectivity, record companies lose that control. With unlimited bin space and intelligent search engines, fans will have no trouble finding the music they know they want. They have to know they want it, and that needs to be a marketing business that takes a fee.

Das ist die Vision, die allerdings voraussetzt, dass die "Internet-Kultur" auch tatsächlich zur bestimmenden Kultur wird und TV, Radio, Magazines, CDs e.g. weitgehend ersetzt:

ZitatWe'll still have to use radio and traditional CD distribution. Record stores aren't going away any time soon and radio is still the most important part of record promotion.

Major labels are freaking out because they have no control in this new world. Artists can sell CDs directly to fans. We can make direct deals with thousands of other Web sites and promote our music to millions of people that old record companies never touch.
[...]
A lot of people who haven't been around artists very much get really weird when they sit down to lunch with us. So I want to give you some advice: Learn to speak our language. Talk about songs and melody and hooks and art and beauty and soul. Not sleazy record-guy crap, where you're in a cashmere sweater murmuring that the perfect deal really is perfect, Courtney. Yuck. Honestly hire honestly committed people. We're in a "new economy," right? You can afford to do that.

But don't talk to me about "content."

I get really freaked out when I meet someone and they start telling me that I should record 34 songs in the next six months so that we have enough content for my site. Defining artistic expression as content is anathema to me.

What the hell is content? Nobody buys content. Real people pay money for music because it means something to them. A great song is not just something to take up space on a Web site next to stock market quotes and baseball scores.
[...]
Don't tell me I'm a brand. I'm famous and people recognize me, but I can't look in the mirror and see my brand identity.

Ja, und genau DAS haut die Menschen immer vom Hocker: Dass die Ansicht, dass nicht alles PRODUKT ist, sondern auch nicht messbare KUNST, KREATIVITÄT, VERSTAND (ja, auch der!), GEFÜHL etc.; dass all das AUCH aus den USA kommt.
Dass gerade in den USA das Bewusstsein für die "Creative Class" http://www.creativeclass.org/_flight_riseoverview.shtml wächst und blüht und gedeiht... Richard Florida ist sozusagen der "Wissenschafts-Star", der den Diskurs auf ganz US-amerikanische Weise weitertreibt, in Großbritannien noch sehr bekannt ist und im Rest von Europa http://www.creativeclass.org/acrobat/Europe_in_the_Creative_Age_2004.pdf schon weniger...

ZitatAs a user, I love Napster. It carries some risk. I hear idealistic business people talk about how people that are musicians would be musicians no matter what and that we're already doing it for free, so what about copyright?

Please. It's incredibly easy not to be a musician. It's always a struggle and a dangerous career choice. We are motivated by passion and by money.

That's not a dirty little secret. It's a fact. Take away the incentive for major or minor financial reward and you dilute the pool of musicians. I am not saying that only pure artists will survive. Like a few of the more utopian people who discuss this, I don't want just pure artists to survive. Where would we all be without the trash? We need the trash to cover up our national depression.
[...]
We suffer as a society and a culture when we don't pay the true value of goods and services delivered. We create a lack of production. Less good music is recorded if we remove the incentive to create it.

Schöner kann man das marktwirtschaftlich-demokratische Prinzip einer Gesellschaft nicht ausdrücken. (Und die Rede wird als "Case Study" in Colleges auch rauf und runter gespielt - in den USA, aber NICHT bei uns in Europa.)

ZitatHow dare they behave in such a horrified manner in regards to copyright law when their entire industry is based on piracy?
 

Und wann bitte, wacht die Europäische Politik, wann wachen die Europäischen Künstlerinnen auf und wehren sich dagegen, jetzt auch noch die rechtlichen Regeln der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie übergestülpt zu bekommen?

ZitatIt's a radical democratization. Every artist has access to every fan and every fan has access to every artist, and the people who direct fans to those artists. People that give advice and technical value are the people we need. People crowding the distribution pipe and trying to ignore fans and artists have no value. This is a perfect system.

If you're going to start a company that deals with musicians, please do it because you like music. Offer some control and equity to the artists and try to give us some creative guidance. If music and art and passion are important to you, there are hundreds of artists who are ready to rewrite the rules.
http://archive.salon.com/tech/feature/2000/06/14/love/index.html

Ja genau, einige spannende Projekte in diese Richtung entstehen überall auf dieser schönen Welt - es wäre doch mal eine tolle Sache, SOLCHE Projekte an dieser Stelle (in einem eigenem Thread) vorzustellen und zu promoten!
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Andrea

Passend dazu habe ich heute eine Mail aus der Liedermaching-Mailingliste eerhalten, die mich schon nachdenklich stimmt. Lest doch bitte mal diesen offenen Brief
http://www.spreeblick.com/2006/06/19/

offener-brief-an-musikschaffende/>
Ich denke, die GEMA hinkt kräftig ihrer Zeit hinterher, und damit auch die Majors. Es gibt nun mal das Internet, Leute setzen Musik ins Netz, weil sie anderen ihre Lieblingsmusik zeigen wollen, und im Netz sind doch auch schon ein paar Hits wie z.B. das blöde "Schnappi" entstanden. Nun häufen sich wohl die Abmahnungen und die Leute müssen zahlen. Das kann doch nicht der Sinn der neuen Technologie sein. Oder? Wie seht Ihr das?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Alex

Hallo Franz08,
bin von Deiner Schrift zum "Runterladen etc." sehr angetan. Sehr decidiert, -auch wenn ich nicht allem völlig zustimmen kann, -wirklich klasse gedacht und geschrieben!  [smiley=thumbsup.gif]

Franz08

Hallo Alex,
danke für das Lob zu meinen Ausführungen - freut mich wirklich sehr, wenn Ihr etwas damit anfangen könnt  :)  Vielleicht hast Du auch mal Zeit und Lust, die Dinge, denen Du nicht zustimmen kannst, näher zu erläutern...

Liebe Andrea,
das "Abmahn-Unwesen" ist wirklich eine lästige Plage. Bei jedem neuen Gesetz (bei der Impressums-Pflicht - z.B. auch für Blogs - war's dasselbe) finden sich Anwälte und Kanzleien, die dann losziehen und Abmahnen als eigenes Geschäftsmodell betreiben. Bis dann die ersten Klagen gegen die Anwälte entschieden sind, haben schon viel zu viele "arme Hunde" bezahlt.

Hier hilft meines Erachtens nur "Lobbying" bei den Standesvertretungen (RA-Kammern) und auf EU-Ebene. Aber die Mühlen mahlen langsam und die Materien sind dermaßen kompliziert. Man kann von Abmahnungen Betroffenen (Weblog-, Musikbörsen-Betreiber u.ä.) nur raten, sich vor der Zahlung an entsprechende Vereinigungen zu wenden und evtl. auch in die Öffentlichkeit zu gehen:
http://www.abmahnung-hilfe.de/
http://www.rettet-das-internet.de/
http://www.heise.de/newsticker/meldung/72586

Das Neueste zu diesem Thema kommt aus den USA, wie der SPIEGEL berichtet:
ZitatDie amerikanische Branchenlobby RIAA hat damit begonnen, Web-Karaoke-Sänger, die ihre schrillen Filme bei YouTube und anderen Videoseiten veröffentlichen, abzumahnen. Ein Schuss gegen die lebendige Seite der Web-Kultur - und ins eigene Knie.
[...]
Die RIAA, obwohl formal sicherlich im Recht, scheint hier sehr schlecht beraten. Sie schießt auf einen äußerst lebendigen Teil der Web-Kultur - die Lobby scheint weiter nach Wegen zu suchen, sich extrem unbeliebt zu machen. Doch mehr als das: Ob das Vorgehen der Musiklobby der Branche nützt, die sie vertritt, darf bezweifelt werden. Schließlich führen die Web-Karaoke-Videos vor allem dazu, dass gerade Lieder, die bei der Zielgruppe nicht populär sind, bekannt werden.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,422640,00.html
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