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Bildungs-Kanon

Begonnen von Sandra, 04. Februar 2005, 01:12:31

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Katinka Koschka

#50
Moment...ich steh jetzt irgendwie auf der Leitung ???

Welches Cover ist von Kreislers "...Mutterseele..." geklaut...?? Der Sampler, den unsere Musiklehrerin uns vorgespielt hat, ja wohl nicht...oder wie oder was... ??? nusawong...wusawee...wosanuu...nusaweg...:mata: ;D
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

Andrea

#51
Marlu Morgan (oder Morghan?) - weil wir gerade dabei sind - "Der Traumfänger" sollte man lesen. Da lernt man ganz viel über das leben der - und jetzt stolpere ich nochmal über ein Wort - Abori... und dann verließen sie mich... Bücher über Indianer, ich meine über deren kultur, überhaupt Bücher aus anderen Kulturen sollte man lesen. Aber: Wie man merkt, weit bin ich damit auch noch nicht gekommen. ;D
Latein wär nicht schlechzt zu können, weil man dann nicht bei jedem Fremdwort fragen muss, was es bedeutet. Fest steht: Ihr seid alle gebildeter als ich. ;D
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Maexl

#52
Aborigines (lat. ab origine = von Beginn an)?

sind zwar eigentlich keine "Indianer" sondern eigentlich doch explizit die Ureinwohner von Australien, oder? OK - ich gebe mich geschlagen, wikipedia sagt, dass das heute auch für andere ureinwohner benutzt wird *grml*

Andrea

Schon klar, dass Aborigines nicht Indianer, sondern australische Ureinwohner sind. Liest sich das so, als hätte ich das in einen Topf geworfen? Sorry!
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Jap. Mutterseele Cover geklaut für Sampler. Zäts it.

Katinka Koschka

ZitatJap. Mutterseele Cover geklaut für Sampler. Zäts it.

Aaach so....naja...die japanischen Versionen sind sowieso immer recht speziell ;D
Habe zwei CDs von Genesis, die im LP-Look sind (waren für den japanischen Markt, aber glücklicherweise nicht überteuert!) und die Idee ist wirklich hübsch.
Da hat wohl der Sampler-Macher gedacht: "japanische Pressungen kann sich eh keiner leisten oder kennt keiner, also merkts keiner...." ;)

Ok...back to topic

Was mir an Bildungs-Kanons etwas suspekt ist, dass jeder einen anderen Anspruch auf Bildung hat.
Ich kenne Kafka immerhin, hab aber lediglich ein Comic(!!) über ihn gelesen und in die Geschichte mit dem Käfer reingelesen.
Ich kenne auch namentlich diverse "große" Literaten, aber irgendwie reizen sie mich nicht. Und ich denke nichtmal dass das mit meiner leicht escapistischen Neigung zusammen hängt, denn die Großen sind ja nicht zwangsläufig Happy-End-frei.
Hab letztens so einen Test gemacht wo ich rauslesen sollte, welche Worte einer Liste es wirklich gibt. Ich glaube recht weit gekommen zu sein und habe zudem einen Begriff bemerkt, der als nicht-exsistent galt aber inzwischen DOCH exsistiert, nämlich das SANARIUM ;D

Mein Bildungs-Kanon wäre wohl sehr musiklastig und relativ mathematik-arm obwohl ich als Jugendliche auch sehr gern wissenschaftliche Bücher gelesen habe (sofern auch spannende Bilder drin waren) :-/
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

Bastian

Also, ich glaube der Kafka könnte dir schon liegen. Mir ist keine Geschichte mit Happy Ending bekannt, aber sie sind sehr skurril und haben eine Logik, bei der Eskapisten und äh- Konformisten gleichsam in die Hände klatschen können.

Nase

Was ich von Kafka sehr mag sind die "Erzählungen"

Das wäre vielleicht auch was für dich, Katinka. Die sind eher kurz und alle völlig unterschiedlich... nur halt kafkaesk.

Ich bin ziemlich versunken.
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Dagmar

Ja, aber nichts bzw. ganz ganz wenig eignet sich zum Vertonen. Ich habe lange lange herum recherchiert, weil ich unbedingt ein "Kafka-Programm" bauen wollte. Es gibt viel, sehr viel extrem Faszinierendes - aber nichts wirklich geeignet für Songs.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

Aber ein geiles Kafka-Tanzprogramm habe ich mal gesehen.

Dagmar

Wie war das? Erzähl' mal!
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Katinka Koschka

ZitatJa, aber nichts bzw. ganz ganz wenig eignet sich zum Vertonen. Ich habe lange lange herum recherchiert, weil ich unbedingt ein "Kafka-Programm" bauen wollte. Es gibt viel, sehr viel extrem Faszinierendes - aber nichts wirklich geeignet für Songs.


Hmm...komischerweise heißt die erste mit Eigenkompositionen bespielte CD von Nigel Kennedy "Kafka"... ??? ;D

Und wenn ich an die frühen Texte von Peter Gabriel denke, als er noch bei Genesis war....hmm... an "Lamb lies down on Broadway" hätte der alte Kafka vielleicht sogar seine helle Freude gehabt... ;D
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

Sandra

Es ist ja ein Unterschied, ob man zum Thema oder zu den Stimmungen, die "kafkaesk" sind, etwas komponiert, oder ob man konkret einen Text vertont.
Das Stück war von einer Gruppe namens "Pilot tanzt", die ich ziemlich geil finde. Es war mit sehr lauter Musik die aus unzähligen Boxen rundherum schallte, mehr Sounds als Musik, so eine Art Techno-sound. Die Musik hat schon viel gemacht, weil sie eben von überallherkam, und zwar nicht notwendigerweise gleichzeitig. Dann war eine sehr spannende und aufwendige Lichtregie, die ebenfalls wie ein Tanz war. Der tänzer war hervorragend, allein die Bewegungen von ihm haben schon stimmungen und Bilder in mir erzeugt, die sehr kraftvoll waren. Auf den Körper dieses  Tänzers wurden dann auch einmal Bilder projiziert, was ein grossartiger und verstörender Einfall war, er hat zum Teil einen Menschen drauf projiziert gehabt, der ihn selbst zur Gänze überdeckt hat, und durch die Bewegungen des Tänzers kam ein ausgesprochen spannender optischer effekt zustande. Sehr genau gearbeitet.  Es vermittelte auch sehr gut eine art kafkaesker Ausweglosigkeit, und sinnentleertes von-oben-gesteuert-sein, Ausbruch .... urgh. Man kann doch bitte ein Tanzstück nicht erzählen. Was versuche ich da gerade?

Katinka Koschka

Dennoch könnte ich mir vorstellen, z.B. die schräge Geschichte mit dem Käfer z.B. in ein progressive-Rock-Konzeptalbum verpackt zu hören...(huhu, RPWL! Wär das nich was für euch...? ;D )
Wenn ein Peter Gabriel von einem halbpuertoricanischen Punk erzählt, der erst von einer mystischen Wand verschluckt wird und nach einigen Irrwgen auf drei Schlangenfrauen stößt und mit denen den heißesten GV hinlegt, den er je erlebt hat und sich anschließend in einen Glibbermann verwandelt....
(näheres kann man z.B. hier nachlesen... ;)http://www.thomaskosman.de/Lamb/ )
(Übrigens war Gabriel NICHT unter Drogen als er das schrieb... ;D)
oder wenn Rush den Roman "Anthem" von Ayn Rand auf ihrem Konzeptalbum "2112" in Musik umwandeln, dann müßte doch auch möglich sein, aus einer Kafka-Geschichte  Musik zu basteln. ???
Allerdings ist Chanson-Musik wohl zu *ähm* einfach (kein Vorwurf!!) dazu...Kafka ist so schräg, da müßte die Musik auch sehr schräg sein...wenn ich allerdings an Brecht/Weill/Dessau ect. denke... :o  ;D
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

Dorian

Zitatmüßte doch auch möglich sein, aus einer Kafka-Geschichte  Musik zu basteln. ???

Franik Zappa's "Chrome plated megaphone of destiny" ist inspiriert von "In der Strafkolonie".

Sandra

Roger und ich waren mal zu einem Else-Lasker-.Schüler-Symposium eingeladen, Texte von ihr zu vertonen. (grauenvoll überschätzte Autorin übrigens)  Das witzige war, dass alle gedacht haben, wenn der Text dunkel ist, muss die Musik auch so sein. Also: "Dunkle wolken stehen am Himmel"-Text, und sofort gibt's "grumbelgrumbelgrumbel" in der Musik.
Das ist nu wirklcih die simpelste aller Methoden -ausserdem nicht unbedingt zielführend.
Musik kann sehr wohl harmonisch sein, und trotzdem auch eine verworrene Stimmung erzeugen.
Sie kann auch in sich schön sein, und trotzdem ein hässliches Gefühl beschreiben.
Auch Kafka geht durchaus mit den mitteln der romantischen Musik zu beschreiben.

Katinka Koschka

Zitat.
Musik kann sehr wohl harmonisch sein, und trotzdem auch eine verworrene Stimmung erzeugen.
Sie kann auch in sich schön sein, und trotzdem ein hässliches Gefühl beschreiben.
Auch Kafka geht durchaus mit den mitteln der romantischen Musik zu beschreiben.

Klar, stimmt schon...hab da vielleicht etwas zu quer gedacht...immerhin ist ja das Lied über o.g. "Glibbermann" in recht fröhlichem Dur und der wohl romantischste Titel der ganzen Platte - Carpet Crawlers handelt nicht etwa über die Lamien (Schlangenfrauen) sondern über Leute, die einen langen Teppich entlang kriechen, auf eine Wendeltreppe zu an deren Ende die Freiheit sein soll...
Das Lied über die Lamien ist allerdings auch herzzerreißend schön und das Gitarrensolo am Schluß drückt so richtig aus, wie traurig der Rael ist, weil seine Lamien nach dem GV verendeten...(und der arme Kerl weiß nicht, daß die Biester sich regenerieren um das nächste Opfer im Liebesrausch in einen Glibbermann zu verwandeln!! :o )

Am unverfänglichsten sind solche Gemütsumdrehungen aber wohl am ehsten im Satire/Kabarett-Bereich, weil da jeder drauf eingestellt ist "Achtung! Ironie!!" ;)
(vgl. Georgs Bemerkung "man nehme ein an sich grausiges Ereignis...übertreibe es maßlos bis es seinen Schrecken verliert und grotesk wird...dann schreibt man eine Musik die überhaupt nicht dazu paßt und schon ist das Lied fertig!" ;D )
Ich hatte ja für mein "Sauflied" auch anfangs eher eine melancholische Melodie gedacht, aber das fröhliche Wiana Liad von Nase gefiel mir dann doch besser, eben weil es die Sache als ironisch überträgt... :D
Und Genesis-Fans müssen immer wieder Neulinge darauf hinweisen, daß Gabriel weder bei der "Lamb" noch bei dem Stück "Supper's Ready" unter bewustseinserweiternden Drogen stand!! ::)

Übrigens...schräg muß nicht automatisch hässlich sein, wenn ich z.B. an die Violinenduette von Bela Bartok denke... ;D ;)

Ach und noch eine Stimmungs-Sache...
ich finde, der Anfang von Dvoraks Streicherserenade in E-Dur hat bei seiner romantischen Stimmung irgendwas Bedrohliches...dieser Basslauf klingt irgendwie unheimlich... :o
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

Sandra

Schuberts Erlkönig - geniale Musik/Text-Verbindung!!

Maexl

allerdings ein horror zu üben... ich habe es mal versucht aber nach den ersten 2 1/2 seiten taten mir die handgelenke so unglaublich weh.... das stk. ist zum kotzen

aber interessanter:

sonate B-Dur D960
oder Liszts H-Moll Sonate dämonisch aber genial

hat von euch jemand die Noten von Schuberts "Auf dem Wasser zu singen" in G-Dur bzw. G-Moll?
Kanns zwar schon fast auswendig aber muss es in der Musik-GFS einer Mezzosopranistin begleiten...