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Bauer werden

Begonnen von Kostja, 29. Mai 2008, 11:00:00

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Kostja


Klavierbauer natürlich!

Liebe Leute,

ich befinde mich im Moment auf der (langwierigen) Suche nach einer Ausbildung zum obenn genannten. Dies ist gar nicht so einfach.

Deshalb wollte ich hier -ihr gehört schliesslich alle irgendwie zur Klavier"szene"- einfach mal in die Runde fragen: wer weiss irgendetwas, kennt jemanden, hat was gehört, weiss vielversprechende Betriebe, bildet selber aus, hat eine Cousine/Schwager/Bekannten/Kollegen der helfen könnte ... etc.

Ich bin für jeden Hinweis dankbar, vielen Dank im Voraus!

Patrick


Bastian

#1
Hallo Kostja,
ruf mal bei der Berufsschule in Ludwigsburg an, ob sie dir eine Liste der Ausbildungsbetriebe im Bereich Klavierbau zuschicken können. Sonst frag dich durch bis zu demjenigen, der dir dort weiterhelfen kann, z.B. dem Fachbereichsleiter für die Sparte "Musikinstrumentenbau". Wenn du dich auf deren Seite umschaust findest du unter "Berufsschule" diesen Fachbereich und unter "Verwaltung/Service" den Leiter. Jetzt sehe ich gerade, dass sie dort auch eine Ausbildungsbörse anbieten. Das könnte interessant sein.

Gruß
Bastian

Kostja

Danke für den Tipp, ich war auch schon auf der Seite, konnte sie damals wegen der blöden Plugins nur nicht lesen. Aber jetzt nach deinem Hinweis hab ich alles installiert und es ging. Der Link zu dieser Ausbildungsbörse war nur nicht sehr hilfreich, da es eine ist die ich schon kannte und bei der weit und breit kein Ausbildungsberuf mit "Klavier" vorkommt.

Naja, vieleicht hab ich ja nachher schon irgendwas im Briefkasten.

Bastian

Um Ludwigsburg kommst Du nicht rum. :)

Zitat
ich befinde mich im Moment auf der (langwierigen) Suche nach einer Ausbildung zum obenn genannten. Dies ist gar nicht so einfach.

Worin liegt das Problem genau?

Gruß
Bastian

Kostja

nee, um Ludwigsburg komme ich nicht rum. das ist aber auch nicht das problem, zweimal sechs wochen im jahr geht das durchaus.

das problem mit der ausbildungsbörse hingegen besteht darin dass ich sie aus anderen internettischen zusammenhängen schon kannte und von ihr enttäuscht wurde, da weit und breit keine berufe darin aufzufinden sind die in irgend einer weise mit pianos zusammenhängen, geschweige denn gar klavierbauer.

es gibt eben kaum ausbildungsplätze, da es ein sehr seltener beruf ist, und die betriebe bei denen ich mich beworben habe melden sich nicht zurück arrrgh.

Bastian

#5
Zitatdas problem mit der ausbildungsbörse hingegen besteht darin dass ich sie aus anderen internettischen zusammenhängen schon kannte und von ihr enttäuscht wurde, da weit und breit keine berufe darin aufzufinden sind die in irgend einer weise mit pianos zusammenhängen, geschweige denn gar klavierbauer.

Solche Internetbörsen sind nicht das Gelbe vom Ei, denn es ist gar nicht gesagt, dass ein Ausbildungsbetrieb dort überhaupt annonciert. Deswegen würde ich an deiner Stelle wirklich in LB anrufen und mich vom Sekretariat zum Fachbereichsleiter und zum Werkstattleiter der Klavier- und Cembalobauer durchstellen lassen (Nummer geben lassen, usw...). Hintergrund ist der: Die Schule kennt die Betriebe, von denen die Auszubildenden kommen. Und die Betriebe, die dort Azubis sitzen haben, bilden offensichtlich aus (q.e.d.).

Zitates gibt eben kaum ausbildungsplätze, da es ein sehr seltener beruf ist, und die betriebe bei denen ich mich beworben habe melden sich nicht zurück arrrgh.

Dranbleiben! :)

Du hast Recht, es ist ein seltener Beruf. In einem Markt, der unter großem internationalen Konkurrenzdruck steht. Aber es gibt einen Markt für gute Klaviere und Flügel aus dem deutschsprachigen Raum. Tatsache ist aber leider auch, dass es dem deutschen Klavierbau nicht gerade rosig geht. Zwar kommt Bechstein wieder, aber Ibach, z.B.,  hat sich nicht mehr halten können. Man darf sich da nichts vormachen, auch bezüglich der Übernahme (für den Fall, dass du einen Platz findest). Frag mal die Klavierstimmer in deiner Umgebung, oder die Verkäufer in den Klavierhäusern, wo sie herkommen. So kommst du einerseits an Adressen und Ansprechpartner, und so kannst du dir gleichzeitig ein Bild davon machen, wie aussichtsreich dieser Beruf derzeit ist, und wo man später wahrscheinlich arbeitet.

Zitatnee, um Ludwigsburg komme ich nicht rum. das ist aber auch nicht das problem, zweimal sechs wochen im jahr geht das durchaus.

Wenn es klappt- und da drück ich dir die Daumen- kannst du dort eine ziemlich gute Zeit haben. Also ran an die Klavierstimmer und Verkäufer, ran an die schwäbischen Sekretärinnen und Berufsschullehrer! Die sitzen auf den Informationen, die du brauchst.

Leider habe ich keinen persönlichen Kontakt zu Klavierbauern, auch ein befreundeter Orgelbauer, mit dem ich letzte Woche gesprochen habe, nicht. Da ich weiß, wie schwer es ist, an diese Kontakte zu kommen, werde ich meine Ohren weiter offen halten.

Grüße
Bastian

Anke

ZitatZwar kommt Bechstein wieder

und selbst der macht bereits Outsourcing nach China in erschreckendem Ausmaß.  :'(


Bassmeister

#7
Mein guter Freund Marcus hat bei Blüthner in Leipzig gelernt. Mail dem doch mal und grüß ihn schön von Carsten, dann kann er da ein bissel erzählen.
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Bastian

..., Bauer bleiben?

Schimmel schlingert auch schon. Zwar haben sie nur eine "vorläufige Insolvenz" angemeldet, aber es ist kein gutes Zeichen für heutige und künftige Bauer:

"04. August 2009 Der Klavier- und Flügelbauer Schimmel in Braunschweig, seit mehr als einem halben Jahrhundert Deutschlands größter Pianofortebauer, hat vorläufige Insolvenz angemeldet. In Deutschland ist die Auftragslage nach den Worten von Geschäftsführer Hannes Schimmel-Vogel zwar ,,ganz ordentlich". Zwei Drittel des Geschäfts in den Vereinigten Staaten seien aber weggebrochen, was dank des hohen Exportanteils zu einem Auftragsrückgang von 40 Prozent führte."

http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E061666F5F5494F2D81BB32C9CC03E1F7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Bastian

Was ist eigentlich aus Kostja geworden?

Man kann alte Flügel übrigens noch als Telefon, Hörgerät, oder mp3- Player gebrauchen. Man braucht dazu nur einen Computer, ein ziemlich unhandliches Gestänge und ein paar Pneumatikschläuche:


Anke

#10
Das ist wirklich faszinierend!    :o  :)

Ein bisschen wirkt es allerdings so wie bei den Hunden, die angeblich sprechen.   ^^