Wortfront

Begonnen von Dagmar, 12. Februar 2006, 18:40:53

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Andrea

Wenn ich wieder gesund bin und den Kopf für den Bürgerfunk habe, trag ich die CD hin. Dort sind eventuell potentielle Käufer zu finden. Ich war jetzt schon seit Monaten nicht beim FLoK.
Derzeit wird für den Bürgerfunk in NRW gekämpft, der wie vieles andere in Deutschland ausgetrocknet werden soll. D.h., es gibt uns bald zwar noch, aber ohne Förderungen. Gerade für uns Musiker ist der Bürgerfunk doch ein nicht zu unterschätzendes Sprachror. Noch kann ich Sendungen so gestalten wie ich es möchte, ohne einem Formatradio unterworfen zu sein. Noch können wir diese Blattform nützen. Wer weiß, wie lange noch...
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Zyankalifreund

Zitatwir ertrinken gerade in Kuverts, die ZeiT.-single Aussendung an alle Radiostationen - das sind etliche hundert... Einsacken, Briefe falten, CD dazu, zukleben, Adresse drauf.

::) DAS meinte ich zum Beispiel mit "unter die Arme greifen" (kI)  :-*

Zyankalifreund

In einem Punkt, die CD betreffend, muss ich der Angel aber leider recht geben: Das Cover ist, vorsichtig ausgedrückt, "unvorteilhaft". Vielleicht hat man allerdings den Text auch deswegen mehr oder weniger unlesbar reingedruckt damit man die zahlreichen Fehler drin nicht bemerkt.  :P
Sorry, aber das ist wirklich wahr... Da sind einige kleine "Schusselfehler" drinnen und das Lesen der Texte ist alles andere als angenehm, weil man es so schlecht sieht. Tut mir jetzt Leid Wortfront, aber so ist es.  :-*

whoknows

Tja, man kann nicht alles haben. Das cover wurde dafür von anderer Seite für die Optik gelobt, (Geschmäcker sind eben verschieden) und wenn Du mir wen nennen kannst, der innerhalb von 4 Wochen eine CD komplett aufnimmt, mischt, mastert, produziert, das Cover gestaltet UND ein Programm fertigstellt - und zwar OHNE Hilfe von Profis, dann kriegst n Orden. Insofern ist jeder Fehler wurscht. Denn die Leute, die 8 mal so lange für so ein Pensum brauchen und auch noch PR-Firmen, Grafiker etc zur Seite haben, machen auch (und manchmal mehr) Fehler. :P ;) :-*

Zyankalifreund

#129
ZitatDas cover wurde dafür von anderer Seite für die Optik gelobt,

Die Optik ist ja auch voll okay, nur unpraktisch isses wenn man die Texte lesen möchte. :-)          :P
Aber ich wollte nicht vorgreifen, Komplettrezension kommt noch.  :-*

PS: Beachtung sei bitte auch der neuen Wortfront-Homepage zu schenken: //www.wortfront.com     :-*

whoknows

Ist aber bei weitem nicht fertig, das teil, nur irgendwas braucht man halt gleich...

angel

#131
Meine Mailbox funktionierte heute nicht... und so bekam ich die Mail von Has Been viel zu spät und konnte noch nicht einmal via mail antworten...  :'(

Aber die Seite ist doch gut geworden!

Ich habe die CD z.T. meinen liebsten Freundinnen vorgespielt und die waren sehr begeistert !!! Auch über Sandras Stimme!

Ich hatte soooooooo schöne Gespräche.

Hier ein Aphorismus von meiner Freundin, die auch jetzt beim Chor mitmachen wird:
"Entwicklung ist die Lösung von Verwicklung"

@ Eric
ich habe "Nicht von dieser Welt" / Para-Dies jetzt erst richtig begriffen und Lust, mir es noch einmal anzuschauen bzw. anzuhören  :)

@ Andrea,
heute ist zeit für Dich! Ich muss nämlich zu meiner Schande gestehen, dass ich die CD's immer noch nicht abgeholt habe, das werde ich morgen aber tun und auch meinen Freundinnen vorspielen.

Dagmar

ZitatDas Cover ist, vorsichtig ausgedrückt, "unvorteilhaft". Vielleicht hat man allerdings den Text auch deswegen mehr oder weniger unlesbar reingedruckt damit man die zahlreichen Fehler drin nicht bemerkt

Also, ich finde das nicht: Mir hat das Cover von Anfang an extrem gut gefallen. Ich mag diese "undergroundige" Ausstrahlung mit den verschmierten Buchstaben und den "schmucklosen" Fotos. Ich mochte es echt vom ersten Moment an und fand und finde, es passt sehr zu den Liedern und zu dem Album - und das ist das das einzige, was eigentlich wirklich zählt : Die Stimmigkeit und das geschlossen wirkende Konzept. (Wortfront hat die CD ja nicht nur für's Forum gemacht  ;) sondern in erster Linie zur Vermarktung....)

Was die Texte betrifft: Es ist klein gedruckt, das stimmt (mir macht das nicht soooo viel, habe ja schon in meinem Alter eine Lesebrille  :o). Aber ich möchte zu bedenken geben: Wer druckt heutzutage überhaupt noch ALLE Texte im Booklett aus, egal wie groß??? Das ist selten und eine Homage an das Publikum!

Und was ein paar Tippfehler betrifft: Das finde ich auch eher nebensächlich und im übrigen ziemlich normal. Ich kenne kaum ein Booklett ohne Tippfehler. Ich persönlich finde sowas auch echt wurscht.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

angel

#133
Ich stimme Eric zu!  :-*

Dagmar,
reflektiere doch bitte, warum dieser Thread hier eröffnet wurde !

Zyankalifreund

Ich bin ein wenig traurig über die Feedbacks die ich aus meinem Freundeskreis zur Wortfront-CD bisher bekommen hab. Die eine Hälfte sagt: "Mach aus, es nervt, wir wollen uns nicht so auf die Texte konzentrieren müssen", die andere Hälfte lässt es über sich ergehehn, aber der einheitliche Tenor: "Is nich grad so mein Ding, aber dass es schlecht ist kann man nicht sagen".

:( Schade dass die eine Hälfte sich nicht auf wortfront einlassen will und die andere Hälfte es nicht mag. Wortfront - immernoch was für "Minderheiten", nicht massenkompatibel wie es ausschaut.  :'(

angel

#135
mein lieber,

es gibt DIE masse nicht! es kommt darauf an, wer was zu welchem zeitpunkt hört!
meine freund/innen waren begeistert und hatten sehr viele Assoziationen - auch zu "schwanzersatz" - !

als mein bruder sagte: "toll!" (ihm habe ich nur "postmodernes a-loch" vorgespielt) habe ich ihm gesagt: "du bist ein postmodernes A-loch" .... denn es steckt in jedem von uns drin....
... und das gab er dann auch zu... und lachte.

es wäre gut, wenn bei konzerten die texte - wie bei opern - zu lesen wären und es eine pause des dialogs ohne lüge / heuchelei gäbe bzw. nach dem konzert mit dem publikum eine debatte!

was mich SEHR traurig macht:
alle musiker und kreisleristen hier machen jeweils ihr "eigenes" und konkurrieren zeitlich / örtlich gegeneinander - natürlich nicht nur, denn es scheint ja auch freundschaften zu geben, die sich aber bislang nicht wirklich produktiv-ästhetisch entwickelt haben. ich fände es guter / gütiger, wenn wir gemeinsam mit und füreinander wirken könnten!





Bastian

#136
Zitatwas mich SEHR traurig macht:
alle musiker und kreisleristen hier machen jeweils ihr "eigenes" und konkurrieren zeitlich / örtlich gegeneinander - natürlich nicht nur, denn es scheint ja auch freundschaften zu geben, die sich aber bislang nicht wirklich produktiv-ästhetisch entwickelt haben. ich fände es guter / gütiger, wenn wir gemeinsam mit und füreinander wirken könnten!

Hm, da irrst du dich. Komm doch mal nach Strümpfelbach, Berlin, Köln, Neuköllner Oper, etc... da findest du produktivste wechselseitige Kollektivästhetik einiger der hier Anwesenden.

angel

#137
in berlin warst du z.b. nicht mit dabei. :(


Andrea

Man muss und vor allem kann man nicht überall dabei sein. Sieh das doch mal realistisch.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

angel

#139
hier sind die bisherigen termine:

Tourdaten 2006                                            
       
WORTFRONT KOMMT NACH:

Stuttgart
am 2. und 3. März 2006
Renitenz Theater
Eberhardstr. 65/1
70173 Stuttgart
Kartenbestellung 14-20 Uhr:
Telefon:0711-29 70 75
Fax:0711-23 61 433

Und nach

Plauen
am 4. März 2006
im Malzhaus
Alter Teich 7-9
08527 Plauen,
Telefon +49(0)3741-1532-0
Telefax +49(0)3741-1532-11

Und nach:

Bremerhaven
Preisverleihung Lale Andersen Preis an Sandra Kreisler
am 23. März 2006
Bei der Preisverleihung ist der Eintritt gratis
Das Programm an diesem Abend ist eine Mischung aus "Kreisler singt Kreisler" und "Wortfront - Lieder eines postmodernen Arschlochs" beides im Theater im Fischereihafen (TiF)
Informationen & Tickets unter:
Tel. 0471/9313136
tif@nord-com.net

und nach

Hamburg
am 24., 25., und 26. März 2006
im Polittbüro
Steindamm 45
20099 Hamburg
Karten unter: 040-280 55 467

Und nach

Erlangen
am 11.und 12. Mai 2006
Fifty-Fifty
Südliche Stadtmauerstr. 1
Karten unter:09131-24855

Und nach

Würzburg
am 15. Mai 2006
Bockshorn- Theater
Karten unter:
0931-460606-6

ich wünsche ihnen alles Gute und kluge sowie sensible Gäste !

mmeixner

Zitatsorry, call me Kampmann. ;)
:-*

What's a Kampmann? :question

mmeixner

Zitat

Hm, da irrst du dich. Komm doch mal nach Strümpfelbach, Berlin, Köln, Neuköllner Oper, etc... da findest du produktivste wechselseitige Kollektivästhetik einiger der hier Anwesenden.


hehe...
hab sogar entsprechende Fotos im Handy...und nur Wenige können von sich sagen, dabei gewesen zu sein, wenn Silvesterraketen zu Bastianischen Lobreimen abgefeuert werden   :)

Zyankalifreund

 ;D Ich lieg grad unterm Tisch :-D

A "Kampmann" is a member of our community here who's living in Peine (Nether-Saxony)  ;)

mmeixner

Zitat;D Ich lieg grad unterm Tisch :-D

A "Kampmann" is a member of our community here who's living in Peine (Nether-Saxony)  ;)

ah...man lernt nicht aus...aber so fernab von der Welt im alten Wien...

angel

#144
Ich wusste gar nicht, dass wortfront(R) auch Silvesterraketen produziert  ;)

... und warum kann mensch hier mit niemandem zur ästhetik der cd  sprechen?  :'(
weil das gespräch vom und durch den geschmack erschlagen wird?

"extrem" - "gut" - "gefallen" ?

Geschmack oder (visuelle) Ästhetik?

Wie steht beides in Verhältnis zueinander?

Was bedeutet Ästhetik für die emotionale Disposition?


Dagmar

Zitathab sogar entsprechende Fotos im Handy...

:D Ach, die hätte ich gerne!!! Mail mir die doch mal bei Gelegenheit  :-*
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

angel

#146
menschen
würde
ich
gern
haben


============
wo liegt die betonung / toN / ver-notung?

==========================

ici n'est pas un homme.

Alexander

#147
Kurzgruß aus Wien (Kurzurlaub), Kurzbericht (erster Eindruck) etwas verspätet, sorry ...

DER EINZELNE – VERLOREN?

,,Wortfront" im Renitenztheater (Stuttgart), 3.3.2006

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema durch diesen ungewöhnlichen, spannenden Abend: Wie kommt der Einzelne in der Gesellschaft zurecht? Mit viel Augenzwinkern, aber auch sehr nachdenklich werden Typen, Möglichkeiten und Wege vorgestellt – großteils als ungemein spannend aufbereiteter Hip Hop: ein ,,Postmodernes Arschloch", der ,,Beifahrer der Belanglosigkeit", ein ,,Notausgang", die eigene Befindlichkeit angesichts aller Probleme (,,Erst einen Kaffee"), eine ,,Schwalbe" (,,Du kannst nicht fliegen"), die Aufforderung ,,Werde Fußgänger", ,,Die älteste Firma der Welt" (ein Beziehungslied), ,,Herz", die Aufforderung ,,Bleibe in Bewegung" im vielleicht berührendsten, schönsten Lied des Abends ,,Kein Beweis", die ,,Besserwisser", die ,,Worte", das schöne Jahreszeitenlied ,,Herbstmanöver", ein ,,Söldner der Gegenwart" und die alles beherrschende ,,Zeit" - so bunt, schräg, schillernd, aufrüttelnd wie die Weltsituation 2006 kommt das Kaleidoskop der ,,Wortfront" über die Besucher des Renitenztheaters. Es kommt in Gestalt des viel zu sympathischen Roger Stein und dessen in ihrer künstlerischen Herzlichkeit genauso für sich einnehmenden Sandra Kreisler (die auch auf der Bühne deutlich zu erkennen gibt, wer auch privat die Nummer 1 in ihrem Leben zur Zeit ist, was angesichts der Ausstrahlung von Roger bei Damen jeglichen Alters im Publikum wohl nur zu Eifersucht führen kann!), und dazu kommen Lucy Hall (Geige) und Arne Kircher (Cello), die Roger Steins musikalisches Material mit einer Intensität und Virtuosität ausführen, dass man aus dem Staunen nicht heraus kommt. Roger spielt auch Klavier, und Sandra und Roger moderieren sehr klug zwischen den Liedern. Und vor allem, das ist ihnen ganz wichtig, es ist der musikalische Kern der meisten Nummern: Es ist Hip Hop. Man muss sich hineinfallen lassen können in diese Art der Musik, in dieses treibende, bewegungsanimierende Element des Computerrhythmus, dann funktioniert es. Vieles ist rhythmischer Sprechgesang, einige Lieder kriegen aber auch wirklich inspirierte Roger Stein-Melodien dazu. Mit dem Hip Hop gewinnen die Lieder sogar eine gewisse Leichtigkeit. Der Schreiber ist grundsätzlich skeptisch (und bewundert die beiden Streicher): Mit dem Einschalten des Computers sind alle in einem Korsett ,,gefangen". Selbstverständlich funktioniert das, es passt ineinander. Trotzdem strahlen die paar Nummern OHNE Computer dann (diese konservative Melancholie bleibt dem Schreiber noch, sorry, aber er ist lernfähig und mit dieser Konzerterfahrung auch willig!) eine eigene Magie aus, die Magie, wenn Klavier, Geige und Cello miteinander musizieren, und Sandra oder Roger (oder beide) singen dazu. Zu den genannten Liedern kommt noch eine Vertonung von Else Lasker-Schüler (mehrere Zeilen von ihr, Titel ,,Seit du nicht da bist"), der Tango von Oliver Vollmann ,,Marie, in deiner Haut will niemand stecken", Roger Steins kleines Ständchen am Klavier ,,Korali", zwei grandios inspirierte Instrumental-Inventionen (Nr. 6 und Nr. 9), Rogers Gesangssolo ,,Dein Lachen mag ich gern" und die Zugaben ,,Schwanzersatz", Rogers ,,Schweizer Beat" und sein wunderbar nachdenkenswertes Solo-Chanson am Klavier ,,Nur manchmal glaube ich dran". Das Renitenztheater ist leider nicht ganz ausverkauft, aber die da sind, zeigen sich begeistert. Trotz (oder/und auch mit) Computer: Das ist handgemachte, ehrliche, nachdenkenswerte – und nicht zuletzt auch tanzbare Kunst! Man freut sich auf die CD von ,,Wortfront"!
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

angel

#148
Schön beschrieben, Alexander!

Ach, wenn doch nur die Journalisten in den Kulturredaktionen so eine gute und genaue Beobachtungsgabe und ein so fundiertes Kunstinteresse hätten ! ! !

Zu "Herbstmanöver" nur so viel von mir, die auf dem Konzert war und die CD mehrmals hörte sowie den Text auch dieses Liedes las: Es ist wie eine schön inszenierte Hinrichtung bzw. "Spiel mir das Lied vom Tod". Kann ein Manöver, eine Hinrichtung "schön" sein? Der Tod ein Spiel und/oder Lied?

Natürlich löst dieses Lied noch mehr an Fragen und Assoziaten in mir aus, doch ich werde Dir diese lieber via PM mitteilen, um hier nicht wieder fruchtlose Proteststürme zu ernten.

Suse

Danke Alexander für diesen differenzierten Bericht. Da ich Wortfront nicht selbst erleben konnte, finde ich es sehr spannend, so detailliert über den Auftritt zu lesen.