Wer kommt nach Dresden?

Begonnen von Clas, 18. Februar 2011, 11:52:30

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Clas

Moin, moin,

kommt von unserem Forum auch jemand nach Dresden, um dort zu blockieren? Konstantin Wecker unterbricht seine Tour, um ein Unterstützungskonzert zu geben.

Näheres dazu: http://www.dresden-nazifrei.com/ . Ich muss mich jetzt tummeln.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Bastian

#1
Huch! Auf deren Webseite läuft gerade was schief. Ich bekomme dort ein:

Zitat403 - Forbidden

You don't have permission to access /index.php on this server.

Additionally, a 404 Not Found error was encountered while trying to use an ErrorDocument to handle the request.
Apache mod_fcgid/2.3.6 mod_auth_passthrough/2.1 mod_bwlimited/1.4 FrontPage/5.0.2.2635 Server at www.dresden-nazifrei.com Port 80
Informationen für morgen kann man behelfsweise noch aus dem Google- Cache der Seite ziehen.

Ich kann leider nicht kommen, muss ja morgen selbst ran. Ist auch etwas weit weg von hier... Wünsche aber friedliches und gutes Gelingen!

No Pasaran!

Heiko

Komme nicht - denn ich will der Demokratiereproduktionsmaschinerie am Sonntag auf die Finger schauen.
;)

Pass auf dich auf, Clas!
"I would prefer not to."

Clas

#3
Moin, moin,

danke für gute Wünsche. Abgesehen von einer gebrochenen Rippe und Quetschungen geht es mir gut... Und nur, weil das Betreten einer Seitenstraße polizeilich nicht geduldet werden konnte, auf die Gefahr hin, dass da Menschen unter die Füße kommen.  Einerseits. Andererseits wirkten zumindest zwei Beamte aufrichtig besorgt über meinen Zustand, als ich darunter wieder herauskam. Vielleicht eine Erinnerung an Duisburg, die sie da hatten. Das waren aber auch die einzigen, die auf mich wirklich erschrocken wirkten. Ich hielt die Rippe da für nur geprellt und dass sie wirklich durch ist, bemerkte ich erst am anderen Morgen zuhause, als ich mich im Bett unglücklich bewegte.

Hunderte Gewaltbereite vielleicht von tausenden, habe ich da auch gesehen, sie wirkten uniformiert, waren bundesweit angereist meist dunkel gekleidet, bewaffnet und zu ihren Ehren kam aus einem Trasistorradio über den Blockadesender das recht passende "Schützen wir die Polizei." Irgendjemand schrieb hier mal, es sei ein Anlasslied und überholt. Ich fand das gerade da gar nicht.

Eigentlich wäre ich gerne zum Weckerkonzert vorgedrungen, aber es ging dann nicht weiter, und schließlich mußte die dann in der Münchener Straße errichtete Blockade auch gehalten werden. Und da hat er nicht gesungen, leider. 

Gut, einige der Jungs die ich so sah, waren auch bereit, Steine oder sonstige Gegenstände zu werfen, und nicht alle waren sie der Belehrung zugänglich. Dass aber nun einige umgeworfene Mülleimer oder hochkant stehende Paletten  gleich Barrikade heißen... Ernst zu nehmende Hindernisse für die da vertretenen amtlichen Fahrzeuge waren das nicht.

http://hinter-den-schlagzeilen.de/ zeigt einen Link zu einem Liedvideo von Prinz Chaos II, das mir gut gefällt, schnell ist der Mann, und kann was, scheint mir... Was sagen die Fachleute?

Dass der Link nicht mehr linkt, ist bedauerlich, ich dachte hier erst, es hinge mit der Razzia dort in den Büroräumen zusammen, bei der Türen aufgebrochen,  Leute entkleidet und gefesselt und Hardware beschlagnahmt wurde. Das war aber erst nach dem Ende der Veranstaltung. Anwälte durften die wohl erst nach einer Stunde benachrichtigen, und einen Durchsuchungsbefehl hatten die Beamten wohl nicht. So las ich es in der DNN.

No pasarán hat immerhin geklappt... So weit dann erst mal und so gut.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Clas

#4
Moin Heiko,

ZitatKomme nicht - denn ich will der Demokratiereproduktionsmaschinerie am Sonntag auf die Finger schauen.

ist dir dabei irgendwas aufgefallen, was das eigentlich angemessene Ergebnis der Marktradikalen mit einem Faktor >2 multipliziert hat? Eigentlich hätte dieses Kürzel doch zu bedeuten: Fast drei Prozent, wenn man mal die Bevölkerungsschicht zugrunde legt, deren Interessen sie wahrnehmen.

Aber irgendwie scheint bei deren Wählern zur Wahlzeit irgendwas auszuhaken: Dass sie eigentlich gar kein Hotel haben, dämmert ihnen für kurze Zeit in der postelektalen Ernüchterung, aber wenn dann Katja! plakatiert wird, sind sie offenbar hin und weg und wählen die... Im Radio hörte ich gestern ein kurzes, wirklich schlecht gesprochenes, vor Genugtuung triefendes Statement von ihr weiter keinen Inhalts außer dass die Partei und ihr Vorsitzender dadurch bestätigt sei: Die Ernüchterung ist also vorprogrammiert. Macht FDP wählen süchtig? Ich sehe da Symptome, die dafür sprechen. Man sollte den Gedanken vielleicht mal mit dem Zeichenstift verfolgen, ich kann das bloß nicht...

Und das die Kahrsjünger sich bestätigt fühlen, bläht sie leider noch mehr, als sie eh schon zu bräsig sind.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Bastian

Hallo Clas,
auweia, das mit der Rippe liest sich ja übel. Wie ist das passiert? "Friendly feet"?

Gute Besserung!
Bastian

Clas

Moin Bastian,

vor allem schnell ist das passiert. Wir waren da umzingelt und wollten weiter und Druck auf die Polizeikette ausüben und die durchfließen oder durchbrechen, jedenfalls in Ausübung unserer staatsbürgerlichen Pflichten unseren Blockadepunkt erreichen. Dabei wurde mir von der Polizei jemand vor die Füße geworfen. Ich wollte nicht drauftreten und wurde aber dann von hinten weiter geschoben. Dann lag ich und meine Frau auf mir und etliche weitere oben drauf, was ich mehr fühlte als sah und auch nicht zählen konnte. So ein last minute Gefühl stellte sich ein...

Dann wich der Druck, und ich wurde gefragt, wie es mir gehe und ob ich in Ordnung sei. Das wußte ich da noch nicht so recht. Dann wurde mir aufgeholfen und mein Ergehen war mir immer noch unklar. Das Loch in meinem aus Lkwplane gefertigten Rucksack spricht im Hinblick auf die Rippe eher für friendly flagstick oder sowas. Den Tag über fühlte sich die Rippe geprellt an, aber ich konnte weiter machen, wenn ich auch körperliche Enge eher vermieden habe. Zu Hause dann strich meine Frau zart über die Seite und es knirschte hörbar und auch sonst bemerklich der gebrochene Knochen aufeinander. Husten geht schlecht und niesen gar nicht, deshalb habe ich einen Arztbesuch vermieden. Möglicherweise gibt es da im Wartezimmer noch eine mir noch neue Rüsselpest, und die will ich jetzt gar nicht.

Schön ist das nicht, aber eigentlich sollte ich im Hinblick auf das Ergebenis eher dankbar sein. Das hätte schlimmer werden können. Dennoch werde ich, sollte es wieder nötig sein, nächstes Jahr wieder hinfahren.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Heiko

Hallo Clas, gute Besserung!

Gut, dass es so viele Menschen gibt, die sich den offen bekennenden Faschisten entgegenstellen.

Zitatist dir dabei irgendwas aufgefallen, was das eigentlich angemessene Ergebnis der Marktradikalen mit einem Faktor >2 multipliziert hat? Eigentlich hätte dieses Kürzel doch zu bedeuten: Fast drei Prozent, wenn man mal die Bevölkerungsschicht zugrunde legt, deren Interessen sie wahrnehmen.

Aber irgendwie scheint bei deren Wählern zur Wahlzeit irgendwas auszuhaken: Dass sie eigentlich gar kein Hotel haben, dämmert ihnen für kurze Zeit in der postelektalen Ernüchterung, aber wenn dann Katja! plakatiert wird, sind sie offenbar hin und weg und wählen die... Im Radio hörte ich gestern ein kurzes, wirklich schlecht gesprochenes, vor Genugtuung triefendes Statement von ihr weiter keinen Inhalts außer dass die Partei und ihr Vorsitzender dadurch bestätigt sei: Die Ernüchterung ist also vorprogrammiert. Macht FDP wählen süchtig? Ich sehe da Symptome, die dafür sprechen. Man sollte den Gedanken vielleicht mal mit dem Zeichenstift verfolgen, ich kann das bloß nicht...
Da die FDP nicht regieren wird, wird auch niemand ernüchtert sein. Ich glaube ein Teil dieses Ergebnisses hat sie wahltaktischen Überlegungen zu verdanken (Verhinderung von absoluter SPD-Mehrheit, eventuell Verhinderung von Rot-Grün, u. ä.). Inhalt spielt da keine Rolle. Warum auch? Reichen dir junge, attraktive Frauen, die zu allem katJA! sagen etwa nicht als Programm? Viel mehr haben die meisten anderen doch auch nicht zu bieten. Eine SPD, die nur ,,Klarheit" und ,,Vernunft" plakatiert, besticht auch nicht gerade durch inhaltliche Aussagen. Selbst die Grünen verweigerten jede Festlegung – man hat ja dazugelernt und Angst, dass der Wähler sich hinterher erinnern könnte. Parteien mit Programm treten auf der Stelle (Die Linke) oder scheitern an den Fünf Prozent. Und wenn sich jemand gar zu Visionen bekennt, wird er abgestraft (C. Ahlhaus: "Ich habe wenigstens welche – andere haben gar keine!"). Die Konsequenz für zukünftige Wahlkämpfe liegt auf der Hand.

Doch ich will nicht nur meckern. Das neue Wahlrecht ist ein qualitativer Fortschritt, weil man nun einzelne Personen anstatt nur Parteien mit ihren prädemokratischen Listen wählen darf. Was ich aber noch nicht verstanden habe: da hat man jetzt 20 Stimmen, aber nur 13 Parteien. Wie um alles in der Welt soll damit eine gerechte Aufteilung möglich sein???
:-/
"I would prefer not to."

Clas

Moin Heiko,

das Neinsagen zu den Faschos ist schon wichtig, und der zivile Ungehorsam auch. Die Menschheitsgeschichte, wenn man der Bibel folgt, beginnt mit Ungehorsam und es ist zu befürchten, dass sie mit einem Gehorsamsakt endet... Soll Erich Fromm mal so ähnlich auf den Punkt gebracht haben.

katJA!? Als Programm? Für einen Abend? Ich bin verheiratet und das ist nicht mein Stil, und in diesem Fall gleich gar nicht; wenn sie singen könnte und würde oder etwas Hörenswertes  vortragen, aber da sie nicht mal richtig sprechen kann und inhaltlich sind es Sprechblasen: Dann setzt meine Ernüchterung ein und ich weiß auch nicht, was ich mit der affirmativen Grundhaltung anfangen soll.

Und das Fdpprogramm ist doch weitgehend substanzfrei, wo es attraktiv nach Freiheitsrechten klingt und wo es Substanz hat, geht es um Sozialstaatsdemontage, Klientel und Umverteilung von unten nach oben.

Und die Wahltaktik, die eine Spdalleinregierung durch Fdpwahl verhindert, ist mir auch nicht ganz transparent...

Aprogrammatische Wahlkämpfe sind ja mindestens seit Schröder dem Gerd kennzeichnend für die SPD, wobei die Vernunft als Begriff ja auch eher wehrloses Opfer ist, als tatsächliche Beschreibung der üblichen Herangehensweise an was auch immer...

Und dieser Herr Ahlhaus... war er denn mal anzudeuten bemüht, wie seine Visionen denn aussehen? Oder sind sie einfach sein Bluntschli?

Die Linkspartei hat im Moment einfach das Problem, in Grund und Boden propagiert zu werden, dass sie sich dennoch hält, zeigt deutlich, dass sie notwendig ist.

Die Grünen sind mir in Hamburg zu fdpös, in BaWü eigentlich auch, und ich befürchte, sie werden auch dort die enttäuschen, die sie als Gegener des vergrabenen Bahnhofes gewählt haben werden, wenn sie denn die Gelegenheit überhaupt bekommen...

Und wer ist dann mit Programm  an der 5% Hürde gescheitert?

Die Bildzeitung druckt gerade Auszüge aus einem Buch über das Bild, das Politiker vom Wähler haben. Wenn das zutrifft, was da stand, gestern, als ich sie wegräumen musste, ist das zumndest ein weiterer Hinweis auf möglicherweise fehlende Geschäftsfähigkeit der Politiker: Offenbar massive Wahrnehmungsstörungen. Hinzu kommen deutliche Mängel in den Basiskompetenzen: . Man schwankt da zwischen Erheiterung und Erhellung. Das erklärt doch einiges, was man bis dahin nicht recht verstand...

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Heiko

#9
Zitatdas Neinsagen zu den Faschos ist schon wichtig, und der zivile Ungehorsam auch.
Uneingeschränkte Zustimmung!  :)
Würde das Neinsagen auch darüber hinaus noch kultiviert sehen wollen!

ZitatUnd die Wahltaktik, die eine Spdalleinregierung durch Fdpwahl verhindert, ist mir auch nicht ganz transparent...
Ganz einfach. Mit einer fdp knapp unter 5% ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der spd ihr Stimmenanteil zur Alleinregierung reicht. Ist die fdp darüber, wird die spd schon eher Koalitionspartner suchen müssen, weil sich der Anteil der gewerteten Stimmen erhöht. Darum haben sicherlich einige der ,,bürgerlichen Wähler" (fürchterliche Floskel!!) fdp gewählt. Noch schwerer wird aber das Kalkül gewogen haben, die Grünen von der Regierung fernzuhalten, weswegen viele cdu-Wähler diesmal direkt spd gewählt haben werden.

ZitatUnd dieser Herr Ahlhaus... war er denn mal anzudeuten bemüht, wie seine Visionen denn aussehen? Oder sind sie einfach sein Bluntschli?
Ich schätze, seine Visionen bestehen im Kern aus einem ausgeprägten Feindbild ...

ZitatUnd wer ist dann mit Programman der 5% Hürde gescheitert?
Na, da wären beispielsweise die semiprogrammatischen PIRATEN mit 2,09%. Wobei ich nicht finde, dass man Pi raten sollte, sondern lieber berechnen. Naja, und natürlich die enpede (0,89%), die durchaus Inhalte plakatiert hat, auch wenn diese völlig indiskutabel sind.


Es bleibt wohl erst mal dabei: alle Macht geht dem Volke aus!
"I would prefer not to."

Clas

Moin Heiko,

diese Wahlkalküle sind aber nicht Widerspruchsfrei: Fdp wählen, um Spdalleinregierung zu verhindern: Da ist mathematisch was dran. Damit aber die Grünen von der Regierung fernhalten: Düt kunn doch woll in de Büx gohn hebben...

Und visionäre Vorstellungen feindbildlicher Natur: Da würde, wenn auch ungern, den alten Helmut zitieren und medizinische Klärung empfehlen... Das könnte in den paranoiden Formenkreis gehören.

Die beiden Beispiele können aber doch eigentlich nicht gegen inhaltliche Aussagen an sich angeführt werden; möglicherweise haben da ja auch die konkreten Inhalte missfallen.

Die eindeutige Mehrheit aber hat doch gar keine Partei gewählt, sondern ist zuhause geblieben. Ich besitze aus meiner Kindheit eine Turnrekordurkunde, des Inhaltes, die Mannschaft des TSV Worpswede habe mit mir einen dritten Platz errungen. Dass es etwas weniger als Pi teilnehmende Mannschaften gab, steht da nicht...

Pi kann man auch nachschlagen oder wissen oder die Pitaste drücken. Da ist also Hilfe möglich, auch wenn man es selber nicht ausrechnen kann.

Eine einfache 7stellige Zahl zu lesen, hat aber beispielsweise den Herrn Seehofer schon arg überfordert, er hat sich dann mit einer Schätzung beholfen...

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Clas

Moin, moin,

das http://www.aktionsnetzwerk.de/cms/index.php teilt inzwischen mit, dass die sächsischen Verhältnisse unter den schwarzgelben Antidemokraten deutlich eskalieren. Man kann das dort nachlesen.

Da wurde in Jena von sächsischen Beamten das Büro und die Wohnung von Lothar König, Stadtjugendpfarrer, durchsucht, Material und der Lautsprecherwagen beschlagnahmt. Er soll zu Gewalt aufgerufen haben. Ich habe auf den Demo mehrere Stunden in seiner Hörweite verbracht: Hat er da nicht. Ich erinnere nur Deeskalation, Mahnung zur Besonnenheit, Gewaltfreiheit und zivilem Ungehorsam. Weiter soll er leitend einer kriminellen Vereinigung angehören, die Nazis verhaut, oder jedenfalls in ein oder zwei Fällen verhauen haben soll... Es ist absurd, aber es stört natürlich, zum Beispiel die Demonstration/Blockade am 27. August in Weimar, wenn der Lautsprecherwagen fehlt. Die brauchen also einen Ersatz.

Die Lautsprecherwagen, die Gewalt androhten, waren in Grün-weiß gehalten, und statt mit "SV Werder" mit dem Wort "Polizei" beschriftet. Es sprach alles dafür, dass auch welche drin war.

Weiter gibt es beim Aktionsnetzwerk ein Diskussionspapier zur weiteren Vorgehensweise.

Gruß Clas


"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Heiko

#12
ZitatDie Lautsprecherwagen, die Gewalt androhten, waren in Grün-weiß gehalten, und statt mit "SV Werder" mit dem Wort "Polizei" beschriftet. Es sprach alles dafür, dass auch welche drin war.
Polizei-Hooligans?! Die perfide Methode ,,Agent Provocateurs" einzusetzen, um legitime Prostete zu kriminalisieren, ist leider nicht neu.

Zur Ergänzung des Dresden-Komplexes: indymedia berichtet über die Speicherung und systematische Auswertung von bis zu einer Million Handyaktivitäten am 19. Februar.
http://de.indymedia.org/2011/06/310591.shtml
"I would prefer not to."

Clas

...moin, moin,

scheint es, hat die Stadt ein gerichtsfestes Verbot für den 27. 08. 2011 verfügt. Geht also  anscheinend auch.

Die Speicherung der Handydaten sollte dann also die Anschaffung und Verwendung von Demohandys nahelegen...

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Clas

Moin, moin,

so, nun kommt das Thema wieder näher. Und ist noch nicht weg, sondern die Vorwürfe, die man in Deutschland von amtswegen machen kann, sind ja nun schon wirklich extrem absurd:
"Beispiel Jugendpfarrer Lothar König: Dem Fahrer des Lautsprecherwagens aus Jena wird wegen des Liedes ,,Keine Macht für Niemand!", das er letztes Jahr in Dresden abgespielt hat, vorgeworfen, ,,Musik mit aggressiven anheizenden Rhythmen" gespielt zu haben. Sein Bus soll die ,,Führungszentrale" der gewaltbereiten Linken gewesen sein, weil jemand mit einer Fahne auf dem Dach stand. Sein Handy wurde drei Monate lang überwacht und seine Wohnung durchsucht. Auf den beantragten ,,besonders schweren Fall von Landfriedensbruch" stehen zwischen sechs Monate und zehn Jahre Haft." Zitat von Sozialismus.info.

Da wir ja hier auch ausübende Musiker haben, sollte diese Möglichkeit der Musikrezeption von Amtspersonen hier doch mal bedacht werden...

Gruß Clas

"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Bastian

ZitatDem Fahrer des Lautsprecherwagens aus Jena wird wegen des Liedes ,,Keine Macht für Niemand!", das er letztes Jahr in Dresden abgespielt hat, vorgeworfen, ,,Musik mit aggressiven anheizenden Rhythmen" gespielt zu haben.

Ist ja auch unerhört, sowas!

(Ich finde ja eh schon lange, dass man in Amtsfahrstühlen und -Paternostern auflegen sollte. Dann kann man sich bei Bedarf und Erregung einfach ne Runde glücklichfahren und danach geht's wieder mit frischem Kopf ans Werk.)

Grüße
Bastian

Clas

#16
Moin Bastian,

dass man als Mensch sowas schön finden kann, verstehe ich ja noch nicht ganz, aber da existiert ja nun ein Videobeweis...

Und wenn das auf Amtsfluren und in den entsprechenden Paternostern gespielt würde und geturnt: Mehr oder minder milder Schwachsinn waltet dort ob und nieder immerdar, und wenn man das gleich sieht, wenn man kommt, ist es nur gut. Wegen des Genius loci.

-

Wie war noch mal der Text?

Ist das nicht eher Fluchtmisik?

Wenn aber einer, und er ist Musizent: Kann der das aushalten?

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Bastian

#17
na'md Clas,

"Fluchtmisik" ist gut!

Was das Musik-Aushalten angeht, muss ich gestehen, dass ich da eine echte Mimose bin. Unglaublich empfindlich. Ich kann den Sch'iß keine vier Sekunden aushalten, ohne einen Schaden zu nehmen. Bin wirklich höchstgradig Ohrwurm- und drehimschädelgefährdet. Ich erinnere mich daran, wie ich vor zwei Jahren mal elf Tage lang "Waterloo" von Abba im Kopf hatte. Elf gezählte und im Kalender später markierte Tage lang hatte ich diesen Refrain im Kopf. und- das ist kein Scherz- ich hatte mir schon Nummern rausgesucht, um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ist wirklich kein Scherz. Vielleicht hat das mit der verdammten professionsstimulierenden Deformation zu tun.

Ich kann mich auch noch daran erinnern, wie mir erst am vierten Tag einfiel, wenigstens die Strophen noch dazuzunehmen, was den "Loop" verlängerte und die Qual dadurch ein wenig minderte...

Möchte das eigentliche Thema aber nicht überwandern.

Zu Dresden und den Nazis kann und sollte man sich diese Tage auf dem Laufenden halten:
"Dresden nazifrei" (Google- News- Suche).

Ich hoffe, dass viele Menschen auf die Straße gehen und dass dieses Jahr nichts bricht.

Grüße
Bastian

Bastian

#18
http://www.taz.de/Folgen-der-Neonazi-Blockade-in-Dresden/!87413/

ZitatBERLIN taz | Freie Bahn für die Dresdner Staatsanwaltschaft: Am Donnerstag hat der zuständige Bundestagsausschuss die Immunität der Bundesgeschäftsführerin der Linkspartei, Caren Lay, und des Abgeordneten Michael Leutert aufgehoben. Damit sind diese als Parlamentarier nicht mehr vor Ermittlungen und Strafverfolgung der Staatsanwaltschaft geschützt.

Lay und Leutert droht nun eine Strafe wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, weil sie sich an einer Blockade gegen den Neonaziaufmarsch in Dresden im Februar 2011 beteiligten. Diese fand am Rande der Gegendemonstration des Bündnisses Dresden Nazifrei statt, mit dem verschiedenste Initiativen dem jährlichen Neonaziaufmarsch am Tag der Bombardierung Dresdens im zweiten Weltkrieg entgegentreten.

Laufen bei dem Naziaufmarsch eigentlich auch V-Männer und -Frauen mit?

ratlos
Bastian

Clas

#19
Moin Bastian,

die Justiz dortzulande hat ganz erheblich was am Wandern, das ist bestimmt mehr als nur ein Ei... oder vielleicht ist das auch so eine Sache von Resonanzen eigentlich nicht notwendig beteiligter Sinne: Nicht ein grünes a, sondern statt dessen ein Antifaschist to be punished, und das dort offenbar auch beständig. Insofern verstehe ich, dass man das auch als Behinderung ausgeprägt haben und am Gegenüber erleben kann.

Vor dem Hintergrund muss ich eigentlich hin. Ich ringe noch mit mir, ob am 13. einen Urlaubstag oder am 18... Außerdem habe ich eigentlich keine Zeit. Wenn jemand auch hinkäme, wäre es jetzt ein geschickter Zeitpunkt, sich zu verabreden.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Burkhard Ihme

Zitat
Laufen bei dem Naziaufmarsch eigentlich auch V-Männer und -Frauen mit?
Muß wohl, sonst wäre die Blockade ja nicht so verwerflich.

Bastian

Die Dresdner and Friends waren anscheinend erfolgreich:

Zitat
Am Nachmittag hatten mehr als 13.000 Dresdner und Gäste eine Menschenkette um die Innenstadt von Dresden gebildet und damit ein deutliches Zeichen gegen Nationalsozialismus, Rassismus und Gewalt gesetzt. Die Menschenkette zog sich etwa 3,6 Kilometer lang über die Elbe durch Alt- und Neustadt. Damit gaben mehr Menschen als im Vorjahr ein klares Bekenntnis gegen den Missbrauch des Gedenktages durch Rechtsextremisten ab.

Bei der offiziellen Feier der Stadt auf dem Heidefriedhof wurde der etwa 25.000 Toten der Bombennächte vom 13./14. Februar 1945 gedacht. Teilnehmer legten an der letzten Ruhestätte vieler Opfer weiße Rosen als Zeichen für die Überwindung von Krieg, Rassismus und Gewalt nieder. Erstmals war es gelungen, die rechtsextreme NPD von der Veranstaltung fernzuhalten.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,815074,00.html