Terrorismus - lasst uns diskutieren.

Begonnen von Lanie, 16. September 2004, 10:52:04

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Sandra

AAARGH!! Was ist mit dieser Seite los? Ich ahbe jetzt eine ur-lange und ur-fundierte  ::) Antwort geschrieben, sie weggeschickt - und sie ist nicht da!!!
Jetzt isses mir zu blöd. Nämlich das war jetzt schon das zweite Mal. jetzt bin ich müde. Morgen vielleicht.

Andrea

Zitat Dagmar:
Das Worte IMMER Implikationen enthalten ist ein Allgemeinplatz. Es gilt, eine reflektierte Balance zu halten zwischen "am besten sage ich zu gar nix nix,
weil meine Worte ja in einem Sinn verstanden werden KÖNNTEN, an die ich im Traum nicht gedacht habe

Für mich geht es darum, dass du in solchen Situationen die Zusammenhänge vielleicht klarer ausdrücken solltest – nicht nur die Probleme anreißen, sondern die positiven und negativen Seiten des Problems klarer zu formulieren und zu definieren, damit du gar nicht Gefahr läufst, dass deine Worte anders verstanden werden könnten. - Du lässt z.B. in deinem Beitrag, auf den Sandra kritisch reagiert hat, zu viel Interpretationsspielraum.
 
Zitat Sandra:
Ich meine, dass man im Moment in JEDER Diskussion nur die postiven Seiten erwähnen sollte, sie dadurch stärken, und schon dadurch auch den Negativen den
Boden entziehen kann.

Zitat Dagmar:
Sorry, aber das halte ich für einen untauglichen und naiven Ansatz.

Das verstehe ich nicht. Was ist daran untauglich und naiv?

An der Fahd-Akademie ist nichts gut. Da stärke ich gar nichts positives, einmal abgesehen,
dass es da nichts positives gibt, was ich zum Stärken finden könnte. Ich würde auch an den Zuständen dort SO nichts ändern. Ich bin nicht bereit, das hinzunehmen,
was dort mit Kindern gemacht wird. In keiner Weise.

Aber es zu verbieten würde die Situation nicht verbessern, sondern verschlechtern. Denn alles, was es nicht geben DARF, gibt es im Untergrund immer noch.

Zitat Dagmar:
Und ich bin absolut gar nicht der Meinung, dass man das in einem toleranten Staat hinnehmen muss. Diese
Sichtweise halte ich für gefährlich.

Sandra sagt ja auch, dass man andere Mittel finden muss, damit solche Leute keinen Zulauf bekommen. Was ist an ihrer  - und übrigens auch meiner - Sichtweise gefährlich?

Zitat Sandra:
entweder man IST tolerant und Liberal, oder man ist es nciht.

Genau.

Zitat Dagmar:
Auch dazu muss ich das Problem versprachlichen mit allen möglichen Implikationen. Jeder kann kommen und kann sagen,
"wenn Du das SO sagst, schmeißt Du ja alle Koranschulen in einen Topf". Also ehrlich gesagt, müsste und würde ich dann antworten "jeder hört, was er hören
will - und dreht anderen das Wort im Munde um". Das ist ja ein bekanntes rethorisches Mittel, dessen Einsatz ich immer und überall perfide finde.

Für mich ist das noch nicht dem-Anderen-das-Wort-im-Mund-umdrehen, sondern es anders wahrgenommen zu haben als z.B. du es gemeint hast.

Zitat Sandra:
Nicht nur wollen sie unsere Lebensweise teilweise NUTZEN, sie tragen auch selbst nichts bei zur verbesserung des Standards. Sie wollen unsere gebratenen
Tauben, aber sie wollen ausser Gewalt nichts dafür tun.Sie erfinden nix, sie produzieren nix, sie lehren nix. Ihre Lehre besteht vorwiegend aus Verneinung.
Aber wenn es dann darum geht, Autos zu fahren, dann ist der westen plötzlich gut genug.

Zitat Dagmar:
Ich verstehe ziemlich genau, was Sandra mit diesen Sätzen gemeint hat, und ich teile sie obendrein. Aber ich KÖNNTE sie auch so verstehen, dass am Ende
die Botschaft hängen bleibt: Alle Islamisten sind Schmarotzer, die obendrein dumm, faul und ignorant.

Nicht, wenn man liest, was Sandra vorher geschrieben hat.

Zitat Sandra:
Was mich an den Islamisten nervt (nicht an den Muslimen per se, wohgemerkt - da ist ja ein Himmelhoher Unterschied - der sich leider in der Sprache nicht
ausdrückt, man sollte sie leiber Jihadisten nennen oder so, finde ich) ist...

Zitat Sandra:
Oder/oder, denke ich mir. Wenn ihr unsere Lebensweise ablehnt, dann bitte total.

Zitat Dagmar:
Es KÖNNTE hängenbleiben: Deshalb sollen die bleiben, wo der Pfeffer wächst (ich der reinsten Wortbedeutung - nämlich in Madagaskar).

Ich verstehe daran: Wenn diese Leute unsere westliche Lebensweise ablehnen, warum nutzen sie dann das Internet oder fahren mit dem Auto...? Dann bräuchten sie unsere Technik, die sie ablehnen, nicht nutzen. Alles andere mit ,,Die sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst!" ist mir an dem Punkt zu weit her geholt. Nicht, weil ich Sandra kenne, nicht, weil ich weiß, wie sie's meint und das für mich richtig interpretiere, nein, weil sie diesen weit hergeholten Interpretationsspielraum durch ihre Argumentation meiner Meinung nach gar nicht lässt.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

#27
Danke Andrea! In vielem sagst Du ziemlich genau das, was ich gestern so langatmig geschrieben habe - und mir ein gütiger Computer gelöscht hat. du sagst es kürzer und besser.
Nur eines:
ZitatZitat Sandra:
Ich meine, dass man im Moment in JEDER Diskussion nur die postiven Seiten erwähnen sollte, sie dadurch stärken, und schon dadurch auch den Negativen den
Boden entziehen kann.

Zitat Dagmar:
Sorry, aber das halte ich für einen untauglichen und naiven Ansatz.


Da bin ich in meine eigene Falle getappt, und habe mich einfach schlecht ausgedrückt. (ich habe allerdings nie behauptet, dass es leicht ist, sich unmissverständlich auszudrücken ;))
Dagmar hat natürlcih Recht. Ich hätte sagen WOLLEN (und sollen)
Dass man immer AUCH oder ZUVORDERST die positiven Seiten  erwähnen sollte - statt "nur"

ZitatZitat Dagmar:
Das Worte IMMER Implikationen enthalten ist ein Allgemeinplatz.

Stimmt. Ist ein Allgemeinplatz. Ist aber deswegen nicht weniger wahr.
Und ich denke halt: Wenn ich etwas SAGEN möchte und nicht nur REDEN - dann liegt es auch in meinem Interesse, dass ich alles tue, um nicht missverstanden zu werden, oder?
Und deswegen ist,
Zitat[Zitat Dagmar:
"jeder hört, was er hören
will - und dreht anderen das Wort im Munde um".  

zwar vielleicht perfide - aber warum lässt man dem Anderen auch noch eine einfache Möglichkeit, es zu tun??

ZitatZitat Dagmar:
Ich verstehe ziemlich genau, was Sandra mit diesen Sätzen gemeint hat, und ich teile sie obendrein. Aber ich KÖNNTE sie auch so verstehen, dass am Ende
die Botschaft hängen bleibt: Alle Islamisten sind Schmarotzer, die obendrein dumm, faul und ignorant.

Zitat Andrea:
Nicht, wenn man liest, was Sandra vorher geschrieben hat.


Danke. Ja - ich denke, das ist der ganze Unterschied. Ich habe zumindest alles getan, damit ich nicht so missverstanden werde - ich habe sehr klar gemacht, (oder es versucht) wen ich meine: die Cheffs von det Janze - die zumeist ja garnicht hier bei uns leben.

Ich bleibe dabei: Ausweisen und schimpfen sind keine demokratischen, liberalen, weltoffenen Methoden.
Wenn man das macht, macht man letztlich das Gleiche, wie die, die man kritisiert.
Der andere Weg: überzeugen, argumentieren, helfen, (in den meisten Fällen ist der Zulauf bei allen Extremisten ja vor Allem auf materielle Angst zurückzuführen - und das Aus-dem-Boden-Spriessen von unguten "führerpersönlichkeiten" auf das Ausnützen derselben.) die Leute stabilisieren, mit Gutem Beispiel vorangehen - all diese Methoden sind steiniger, langfristiger, schwieriger - bringen auch nciht so schnell Wählerstimmen - ABER: sie sind Nachhaltiger.
Ausweisen, einsperren, verteufeln - das löst das Problem nicht, es verlagert es nur woanders hin - und dann kommt es vielleicht doppelt so stark zurück.

Ausserdem - wie ich schon im NPD/DVU Thread schrieb: Eine wirklich gefestigte Deokratie muss sowas aushalten können. Und damit umgehen können.
 Man muss höllisch aufpassen, meine ich, dass man sich in seinen Reaktionen nicht auf die gleiche Stufe mit seinen Widersachern begibt - auch wenn das das einfachste wäre.

Das heisst beileibe nicht, "die andere Wange hinhalten" - aber dieses "eine andere Sprache verstehen die doch nicht" sollte wirklich nur das aller- allerletzte Mittel bleiben - wenn überhaupt.

In meiner Strasse in Berlin gibt es direkt nebeinander zwei Döner-Läden. In dem Einen hat man Roger relativ rüde hinauskomplimentiert, als er ein Bier kaufen wollte "Wir haben keinen Alkohol!! - grummel" - in dem daneben - wo auch eine Frau mit Kopftuch arbeitete - gab es Bier in Hülle und Fülle. diese beiden Döners gibt es schon seit Jahren. Nebeneinander. Ohne Probleme.
DAS ist gelebte Demokratie und Vielfalt.


Bastian

#28
Hier in der Altstadt gibt es einen jugoslavischen Imbiss da arbeiten ein Kroate, ein Slovene, ein Serbe, eine Kroatin. und ein Bosniak friedlich zusammen. Gut ab und zu streiten sie sich laut, aber ich darf dafür anschreiben. Das nenn ich Demokratie.

Es ist auch richtig und wichtig, dass man akzeptiert, dass die eine Dönerbude eben kein Bier verkauft. Und sich nicht künstlich drüber aufregt. Hier gibts auch beide Versionen von Buden. Ein entfernter Bekannter von mir kam einmal wutschnaubend an, und sagte: "Da kauf ich nicht mehr ein! Die geben mir kein Bier! Das Essen hab ich stehenlassen und bin gegangen... Unerhört!!" Und ich hab nur gegrinst, weil mir nix besseres einfiel als Grinsen. Man darf eben auch nicht erwarten, dass Zugereiste sich voll und ganz assimilieren. Schon gar nicht, wenn man es selbst nicht in Ansätzen hinbekommt, wenn es nur um einen Besuch beim Imbiss geht.

Dorian

ZitatGibt es denn einen Leitfaden mit Redewendungen, die man besser nicht anwendet?
Ein Standardwerk ist:  Viktor Klemperer: "LTI".
Die Redewendung mit dem Rost kommt im Übrigen nicht aus der Nazizeit, die ist viel älter. Nur die Assoziation ist halt da, weswegen empfohlen wird aus Sensibilität diese Redewendung nicht mehr zu verwenden.

Andrea

Zitat:
Dagmar hat natürlcih Recht. Ich hätte sagen WOLLEN (und sollen)
Dass man immer AUCH oder ZUVORDERST die positiven Seiten  erwähnen sollte - statt "nur"

So hab ich das auch gehört - innerlich. -
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

whoknows

Andrea, bitte entschuldige, wenn ich das hier jetzt so offen sage - aber mir fällt langsam auf, dass Du ALLES, was Sandra sagt, gut und richtig und toll findest - sogar, wenn sie sich selbst  korrigiert - dann hast Du's eben innerlich so "gehört"...
Sei mir nicht böse, aber ich finde das schon komisch.
Ich kann schon verstehen, wenn Du mir ihr befreundet bist, dass Du ihr eher zustimmst, das ist schon klar - aber irgendwie kommt selten was Eigenes, hab ich das Gefühl.

Erschlagt mich jetzt alle. :P

Bastian

#32
Hust...     Das mit der argumentativen Überlegenheit ist eindeutig sexistisch. Und wenn Ihr Euch jetz hier noch in die Arme fallt und Euch küsst, dann will ich hier nix mehr von Privatheit hören!
Da bin ich total meiner Meinung!
Basti und Basta

Sandra

Wir könnten uns ja wieder dem thema widmen - ich fang mal an - aber dann muss ich echt schlafen gehen...

Also:
Mir fällt auf, dass die Terroristen sich irgendwie in einen Wirbel  bomben - und ihnen wird das auch mal auffallen.
Es gibt jeden Tag soviele Selbstmord- und andere Attentate, dass man schon total abstumpft: in in Israel wieder 5 Tote, im Irak wieder 10...man hört schon garnicht mehr hin.
Das führt zu immer grösseren Attentaten - damit sie wieder die Aufmerksamkeit der Weltpresse kriegen.
Aber das stumpft dann auch irgendwann ab - und was dann?

Andrea

#34
Und bei uns wird fast jede Woche ein Kind misshandelt und getötet. Ehrlich: Früher wusste ich noch, wie das Kind hieß, um das es in den Nachrichten ging und wie das arme Kind... Naja. Und jetzt ist es schon so, dass ich denke: Dadurch, dass das so oft in den Nachrichten kommt, steht es da, als gehörte ein Kindestod durch irgendwelche Perverslinge zur "Tagesordnung". Es ist doch erschütternd, dass so oft in Deutschland Kinder ihres Lebens beraubt werden.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Andrea

@Whoknows:
Wenn mir was nicht gefällt, was Sandra sagt, dann melde ich mich schon. Schade, dass bei dir der Eindruck entsteht, dass ich sie immer NUR TOLL finde. Das kommt vielleicht daher, dass ich ihr lieber privat die Meinung geige als im Forum, wenn's um persönliche Dinge geht. In Diskussionen, wenn ich Gegenargumente habe, dann melde ich mich schon zu Wort. Keine Sorge. Ich hatte eben bisher selten welche. Und im Bezug auf den Satz da oben, naja, ich hab ihn so verstanden, wie er gemeint war. Das wollte ich mit "innerlich hören" zum Ausdruck bringen.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das