Politiker vom anderen Planeten

Begonnen von Guntram, 24. Juni 2004, 13:36:04

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Guntram

Seit kurzen gibt es die Aktion "atmosfair" bei der man freiwillig den durch eine Flugreise verursachten Schaden, durch CO2-Ausstoß, an der Atmosphäre, durch Zahlung eines Geldbetrages ausgleichen kann. einer der Schirmherren ist unser lieber Grüner Trittin.

Details unter

http://www.atmosfair.com/

http://www.vistaverde.de/news/Wirtschaft/0406/22_atmosfair.php

Laut Pressemeldung für eine Flug nach Mallorca 10 Euro/Person.

Die Idee ist sicher gut und die Verminderung des CO2-Ausstoßes ist dringend notwendig.

Nun aber zur Realität, auf welchem rosaroten Planeten lebt Trittin eigentlich?

Ich habe mal ein paar stecken auf der atmosfair-HP durchgerechnet (immer Hin-Rückflug):

Frankfurt-Honkong-Melbourne 193,50 Euro
Frankfurt-New York 70 Euro
Frankfurt-Quito 118 Euro

usw.

Mal ehrlich: an wieviel Freiwillige glaubt Trittin eigentlich?

Wie wollen sie Firmen dazu kriegen für ihre Geschäftsreisen das zu zahlen? Die Großindustrie hat jetzt schon Sonderkonditionen bei der Ökosteuer.

Wird die BW für die Flüge all ihrer Maschinen zahlen - auch die Düsenjäger?

.......

Damit keine Mißverständnisse aufkommen, ich bin für Umweltschutz - nicht nur mit Worten. Aber hier soll dem Bürger wieder ein schlechtes Gewissen gemacht werden um ihm wieder Geld aus der Tasche zu ziehen, während andere CO2-Produzenten ungeschoren davonkommen.

Wie wäre es wenn Trittin die USA dzu bewegt, die fast die Hälfte des Öls weltweit verbrauchen, wenigstens mal die Klimaanlagen abzustellen. Oder wenigstens das Kyoto-Protokoll zu unterschreiben. Oder Bush von der Existenz des Treibhauseffektes zu überzeugen, dessen Existenz dieser immer noch abstreitet.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Sandra

yep. Dem ist nix hinzuzufügen.

Nilepile

Und was macht denn "atmosfair" mit der Knete? Neue Ozondecke kaufen, um die alte zerlöcherte zu ersetzen? Das bilden sich vermutlich die wenigen ein, die tatsächlich die "Wiedergutmachungsbeiträge" bezahlen - dann ist wenigstens das ökologische Gewissen wieder beruhigt. Endlich kann auch Trittin ohne rot zu werden das Flugzeug benutzen.

Bastian

#3
Verdammt, das ist ja ein heilloser Mist. Auf der Seite von denen kann man sogar Tips, wie den folgenden lesen:

"Am besten für die Umwelt ist es ohne Zweifel, sein Urlaubsziel mit einem erdgebundenen Fahrzeug anzusteuern: Bus, Bahn, Fahrrad oder auch zusammen mit anderen in einem Auto.  :o

Etwa 20 Prozent  ::) der im forum anders reisen organisierten Unternehmen verzichten deshalb ganz bewusst darauf, Flugreisen ins Programm aufzunehmen, andere haben neben wenigen Flugreisen einen Schwerpunkt in erdgebundenen Angeboten."

Ausserdem werden Teile des Geldes im "Biomasseprojekte" gesteckt. Jetzt soll ich also noch jeden Rinderfurz subventionieren... Na Bravo! ich hätte gerne etwas über die CO2- Bilanz dieser Idee gelesen. Ich vermute, dass bei diesen Sitzungen um diese Furzidee, an sich schon einige Kilo CO2 bzw. Methan emittiert worden sind. Es liest sich sogar, als ob gegen ende dieser Sitzungen einiges an Kohlenmonoxid geatmet worden ist. Es ist offensichtlich, dass Flugreisen Schäden hervorrufen...

Na dann verbleibe ich doch lieber erdgebunden. Hallelujah, die Herren Töpfer/Trittin

Guntram

Das Geld soll "theoretisch", mal sehen was nach Abzug der Verwaltungskosten übrig bleibt, in Wiederaufforstungsprojekte, Solaröfen für die Dritte Welt etc. gesteckt werden.

Das mit den Solaröfen ist übrigens kein Witz, auch nichts hochtecnnisches. Gebt den Begriff mal bei Goolge ein. Das hat damit zu tun Holz zu kochen einzusparen. Vor Jahren hat mal einer ausgerechnet, wie lange bei der anhaltenden Bevölkerungsexplosion es dauert, bis in Afrika und Asien die Wälder zum Kochen verheizt sind. Und wieviel CO2 entsteht. Da war das CO2 das wir hier in Europa damals produziert habe direkt lächerlich dagegen.
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Andrea

Seltsame Geschichte.
Gerade wird darüber gesprochen - im Fernsehen oder hier im Forum (weiß nicht, woher mein Gehirn das gerade hat), WIE LEICHT es ist, den Menschen die Kohle aus der Tasche zu ziehen - ach, war, glaub ich, ein Beitrag im Radio auf WDR 5 - und dann bilden sich tatsächlich Politiker ein, mit einer solchen Masche für Umweltschutz zu sorgen. :mata:
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#6
So, mein einziges "erdgebundenes Fahrzeug" muss ich jetzt reparieren. So erdgebunden wars noch nie: Hinterrad ist abgefallen, weil das Gewinde der Achse durch ist. Drum fiel auch immer die Kette ab, weil's nicht spannt. Außerdem ist es eine 7- Gang Nabenschaltung, na bravo. Und dafür brauch ich jetzt eine neue Achse. Da kenn ich mich gar nicht aus...

Sandra


Guntram

#8
BERLIN. Zur Forderung von Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast, die Mehrwertsteuer auf "ungesunde Lebensmittel" zu erhöhen, erklärt der ernährungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Hans-Michael GOLDMANN:
Der Vorschlag von Bundesministerin Künast, auf bestimmte Lebensmittel den vollen Mehrwertsteuersatz zu erheben, wenn diese "ungesund" seien, ist absurd. Eine Kategorisierung von Lebensmitteln in "gesund" und "ungesund" ist Ausdruck einer obrigkeitsstaatlichen Bevormundung der Bürgerinnen und Bürger. Wer soll entscheiden, welche Lebensmittel "gut" und welche "böse" sind? Ministerin Künast führt eine Ernährungsdiktatur ein, bei der Ministerialbeamte kontrollieren, was auf die Teller der Verbraucher kommen soll.
Ministerin Künast beweist wieder einmal, dass es sich bei ihrer Ernährungs-Bewegung um einen Feldzug gegen die Ernährungsindustrie handelt. Jetzt soll mit Steuererhöhungen der Markt verzerrt werden.
Die FDP erteilt allen Bestrebungen eine Absage, Steuern zu erhöhen und mit dirigistischen Mitteln in den Markt einzugreifen. Das gilt ebenso für Werbeverbote, mit denen die Ministerin für sie missliebige Lebensmittel vom Markt drängen möchte.

Ich habe die Originalmeldung leider nicht gefunden. Das ist "nur" die Retourkutsche der FDP-Fraktion.


Aber hier wird eindrucksvoll demonstriert, das die Grünen Spitzenpolitiker die Bodenhaftung verlieren. Andere Grüne fabrizieren ähnliche Gedanken, die auf eine immer größere Bevormundung im privaten Bereich abziehlen. Ernährung, Kindererziehung, Freizeitgewohnheiten etc., als Ratschläge und Anregungen lasse ich mir so etwas gefallen, aber nicht in Form von Zwangsabgaben, Gesetzen und Vorschriften.

Die Grünen entwickeln sich immer mehr zur Bevormundungspartei und das ob sie doch (vom Alter käme es ungefähr hin) von ihren Eltern antiautoritär erzogen sein müßten. Aber vielleicht kommt es auch daher, das sie jetzt glauben, allen anderen alles vorschreiben zu müssen.

Oder waren es alle mal (Ober)Lehrer? Dann haben sie Bevormundung sogar studiert.
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Sandra

Aber andersrum geschieht's schon lange: Dass Alkoholika billig sind, in Lokalen zb, (auch die Bevormundung beim Zigarettenkonsum ist natürlich ein Vorbild), dass Generika nicht so leicht zu kriegen sind und die Information spärlich - der MARKT selbst ist diktatorisch und bevormundend. Das ist mindestens genauso schlimm.

Dagmar

#10
ZitatDann haben sie Bevormundung sogar studiert.

Sag' ich doch dauernd: Was in diesem Land nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist garantiert verboten. Und: Demnächst bekommen wir vorgeschrieben, wann wer wo welches Klo benutzen darf und wie und warum welches Klopapier benutzt werden muss.

Mir geht das unendlich auf den Keks. Und ich halte das für eine Wechselwirkung und für einen Teufelskreis: Desto mehr Vorschriften um so unmündiger verhalten sich die Leute. Desto unmündiger die Leute, umso mehr neue Vorschriften. In meiner Umgebung stelle ich immer wieder massiv fest, dass dem Normalbürger zunehmend jede Einsicht darin abhanden gekommen ist, dass er zunächst einmal für die Gestaltung seines Lebens selber verantwortlich ist. Guck' Dich doch mal um: Da knickt einer auf dem Bürgersteig um und schreit nach der Kostenübernahme für die Zerrung am Fuß durch die Stadt, die den Bürgersteig dahin gebaut hat.  Egal welches Unbill den Leuten passiert: Als erstes wird lauthals nach irgendwem gerufen, der dafür die Verantwortung übernehmen soll. Das sei ja schließlich die "Pflicht" von dem und dem. Die Politik, gleich welcher Coleur, erläßt immer neue total blödsinnige Verordnungen, die - wie gesagt - demnächst noch das Scheißen regeln.

Der Sozialpsychologe Seligmann hat das alles längst erforscht. Seine These der "erlernten Hilflosigkeit" ist sehr bekannt geworden:

Er konstruierte einen Käfig für Mäuse, der eine schwarze und eine weiße Häfte hatte. Dazischen war eine Wand mit einer Saloon-Tür. Die Mäuse konnten leicht darauf konditioniert werden, dass die Tür in beide Richtungen durchgängig war. Im ersten Versuchsdurchgang sperrte er die Mäuse in die weiße Häfte , die er dann unter für die Mäuse unangenehmen Reizstrom setzte (jetzt bitte keine Diskussionen über Tierexperimente, darum geht's jetzt gerade mal nicht). Die Mäuse lernten sehr schnell, dass sie durch die Tür in die sichere weiße Hälfte flüchten konnten. Nach einer Latenzzeit wiederholte er das Experiment mit dem Unterschied, dass die Tür verschlossen wurde. Die Mäuse lernten, dass sie nichts machen konnten. Im dritten Durchgang wiederholte Seligmann die erste Versuchsanordnung: Strom auf die schwarze Fläche, die Tür war offen. Ergebnis: Die Mäuse unternahmen trotz der offenen Türe und trotz des erlernten Verhaltens im ersten Durchgang keinen Versuch mehr zu flüchten.

Ich will sagen: Wenn man Leute mit immer neuen idiotischen Regelungen bombardiert, werden sie immer unmündiger - das weiß man spätestens seit Seligmann.

Das Phänomen der erlernten Hilflosigkeit ist später in vielen sozialen Bezügen untersucht worden mit dem Ergebnis, dass sich die These bestätigte.

Demnächst liegen die Leute im Bett und warten darauf, dass sie einer rausholt und wäscht und irgendeine Partei wird eine Vorschrift erlassen, dass das selbständige Aufstehen zum Wohle der Allgemeinheit verboten ist. Weil: Wenn man alleine aufsteht und sich selbständig bewegt, könnte einem was passieren, und das muß der Staat natürlich verhindern. Um Schaden abzuwenden von seinen dummen Bürgern.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

ZitatDesto mehr Vorschriften um so unmündiger verhalten sich die Leute.

Stimmt auffallend.
Das ist ja genau das, was mir an Deutschland so auffällt: Da die Deutschen im Allgemeinen ein enorm Gesetzestreues Volk sind (ganz im Gegensatz zu den Österreichern, wo Gesetze dazu gemacht werden, dass man was zum umgehen hat) funktioniert alles nur noch auf Grund der Regeln. Wenn es für etwas keine Regeln gibt, dann wird es garnicht erst versucht.
Jedenfalls sind mir just in Deutschland extrem viele Beispiele dafür passiert - regional unterschiedlich stark ausgesprägt - und klar: Verallgemeinern kann man nix, und vor allem die jüngere Generation, so bis mitte Dreissig hat sich da schon etwas emanzipiert.
aber ganz grundsätzlich sehe ich schon, dass zum Beispiel der ersehnte "aufschwung" unter anderem deshalb nicht wirklcih kommt, weil einfach noch kein gesetz erlassen wurde, dass den Defaitismus verbietet, und Risikobereitschaft einfordert. ;D

Überspitzt ausgedrückt: Am fähigsten waren die Deutschen in der Zeit, als sie die meisten Gesetze und Regeln hatten - in der Nazizeit. (Sogar da haben sie noch einen österreicher an der Spitze gebraucht ;D) Und das ganze brach zusammen, als die Regeln nicht mehr funktionierten.

bin ICH froh, dass ich Amerikanerin bin. Ich muss mich für garnix genieren.

Bassmeister

#12
Das mit den Regeln nehmen die Deutschen aber nicht überall so genau (ich sage nur "Geschwindigkeitsbegrenzung") und ich versuche gerade krankhaft herauszubekommen, woran das liegt und wann es denn nun ratsam ist, eine Regel zu befolgen und wann nicht!

Doch zurück zum Eigentlichen Thema:

Ich war mal ein sehr sehr radikaler "Grüner", meine Ressourcen-Sparsamkeit ging bis zum krankhaften Geiz und das erdegebundene fahrzeug, mit dem ich meinen Kontrabaß transportierte, war eine Sackkarre.
Bis mir eines Tages ein Beitrag eines angesehenen Physikers auf den Bildschirm kam, der anhand ganz einfacher und auch für mich nachvollziehbarer Naturgesetze "bewiesen" hat, daß es den Treibhauseffekt nicht geben kann und daß das alles Phänomene sind, die ausschließlich mit Sonnenenergie zu tun haben und wir Menschen haben da minimalsten bis gar keinen Einfluß drauf.
Ob er recht hat, sei dahingestellt, LEIDER LEIDER ist mir der Link nach einem Rechner-Crash verloren gegangen.
Aber was mir da wie Schuppen aus den Haaren fiel, ist, wie schnell ich selbst zum Gläubigen Sklaven einer Ideologie geworden bin. Ob edel oder nicht, es ist und bleibt eine Ideologie und gerade die Grünen arbeiten sehr viel damit. Meistens sind Ideologien jedoch einseitig un schütten dann das Kind mit dem Bade aus. Und man Kann Menschen damit wunderbar einschüchtern und ihnen Schuldgefühle an allem Übel der Welt einreden.
Ich denke immer noch, daß die einzige Echte Ökologie das Nicht-konsumieren ist, aber ich denke auch, daß wir, um überleben zu können, ein vernünftiges Maß finden sollten. Insofern bin ich nicht mehr ganz so radikal und was ein vernünftiges Maß ist, darüber können wir uns jetzt streiten.
Und zum Thema Erziehung empfehle ich wärmstens das hier: http://www.kraetzae.de/ und ganz besonders die Texte über Erziehung: http://kraetzae.de/erziehung/
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Sandra

ZitatDas mit den Regeln nehmen die Deutschen aber nicht überall so genau (ich sage nur "Geschwindigkeitsbegrenzung") und ich versuche gerade krankhaft herauszubekommen, woran das liegt und wann es denn nun ratsam ist, eine Regel zu befolgen und wann nicht!

also, mir ist auf deutschen Autobahnen folgendes aufgefallen: Da kommt eine Warnung, Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h. Und dann macht man das auch brav - und dann ist genau NICHTS, was das rechtfertigen würde. Oder es steht: strassenschäden, 100 km/h. Und die Strasse ist völlig okay, Strassenschäden schauen anders aus.
Damit ignoriert man dann irgendwann die Begrenzungen.
Und dann kommt aber plötzlich eine, die macht wirklich Sinn. Und das merkt man dann viel zu spät.
In Österreich, wenn 80 steht, tut man gut daran, auch 80 zu fahren, weil dann WIRKLICH irgendwas ist, was das rechtfertigt. AufÖsterreichs Autobahnen - vor allem kurz nach den Grenzen, haben auch viel mehr Deutsche Unfälle als Österreicher - weil sie einfach denken, hier isses genauso, und die Begrenzung ist völlig sinnlos - tscha, pechgehabt.
Aber ich - fahre zwar gerne schnell, aber vor allem auf Autobahnen immer recht defensiv und mit Abstand (in der Stadt ist das anders, da krieg ich oft Ausfälle, wenn die Leute fahren also ob sie henkel auf ihrem Auto bräuchten) - jedenfalls, ich beginne auch, in Deutschland die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu ignorieren, weil sie mich einfach schon zu oft gefoppt haben. In Österreich - und anderen Ländern - halte ich mich eher dran.

Und zum Thema Treibhauseffekt: Da brauch ich keinen Wissenschaftler, um zu merken, dass sich da in den letzten Jahren was geändert hat. Die Sonne beisst einfach mehr und früher im Jahr als noch vor 10,15 Jahren. Das merkt man doch!

christian

Lach - Sandra, entschuldige, ich kann mir folgenden kommentar nicht verkneifen:

War es nicht ein Österreicher, der in Deutschland überhaupt diese Autobahnen angefangen hat?!

(Schöne grüße - bin wieder zurück!)

Katinka Koschka

Zitat

also, mir ist auf deutschen Autobahnen folgendes aufgefallen: Da kommt eine Warnung, Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h. Und dann macht man das auch brav - und dann ist genau NICHTS, was das rechtfertigen würde. Oder es steht: strassenschäden, 100 km/h. Und die Strasse ist völlig okay, Strassenschäden schauen anders aus.
Damit ignoriert man dann irgendwann die Begrenzungen.

Ich halte mich IMMER dran weil manchmal steht eben doch ein Blitzdings da und ich kann mir solche Extrakosten nicht leisten ::)
Ich kann zwar z.B. auch nicht so recht nachvollziehen, warum manche Baustellen auf Autobahnen auf 60 runtergeschneckt werden, obwohl sie doppelt so breit sind wie eine 80-Km/h Landstraße, aber ich halte mich trotzdem (zähneknirschend) dran, denn WENN einer geblitzt wird, nicht die Raser, die mir hinten drankleben und drängeln sondern ICH und da hab ich echt kein Bock drauf >:(
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

christian

... also ich überhole bei diesen geschwindigkeitsbegrenzungen immer die mercedese und bmws, die mich vorher drangsaliert haben, mit meinem alten golf.

... und wenn ich einen finger frei habe, ... 8)

verkehr scheint ja ein dauerbrenner zu sein...  

Katinka Koschka

ich hab dieses Phänomen eher umgekehrt festgestellt. In der 60er Baustelle klebt mir hinten einer dran, aber wenn wieder volle Pulle erlaubt ist, dackelt der mit 110 weiter und ich summe gemütlich mit zivilen 130 vorbei...Manchmal rappelt es aber auch mich, und dann geb' ich meinem Zitronenfalter Dampf und kessel mit Tacho 170 an all denen vorbei die mich vorher noch überholt haben (außer Porsche und co. vielleicht)
Aber das mache ich schon aus Benzinverbrauchsgründen nicht allzu oft, bei DEN Benzinpreisen kann ich mir nicht erlauben, schon nach lächerlichen 450 Kilometer aufm Trockenen zu sitzen und mit moderatem Tempo hält mein Kleiner etwa 600 Kilometer durch :D (och ick lieb meen kleen Ford Ka... ;D)
Apripi -das heißt- apropos, Halli halli hallo

christian

Zitatich hab dieses Phänomen eher umgekehrt festgestellt. In der 60er Baustelle klebt mir hinten einer dran, aber wenn wieder volle Pulle erlaubt ist, dackelt der mit 110 weiter und ich summe gemütlich mit zivilen 130 vorbei...

@katinkakoschka - das muss war doch ich...  ;D

Bassmeister

Eigentlich wollte ich keine Diskussion über deutsche Autofahrer anfachen, die sind gewöhnlich  sehr hitzig und wenig produktiv. Also was anderes Verbotenes: CDs Brennen zum Beispiel.
Ich beobachte den Effekt, daß beim Beachten der Regeln gewöhnlich große Genauigkeit herrscht. Wenn es einen jedoch selber - konkret und alltäglich - betrifft, dann ist das plötzlich "was ganz anderes" oder "da schaut man mal nicht so genau hin" ... oder so ...
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Dagmar

Kognitive Diskrepanzreduktion! :P :P :P

Ist das Fachwort dafür. Man macht was verbotenes, das weiß man natürlich auch. Irgendwo... Eigentlich muss man jetzt vor sich selber sagen: Ich hab' was geklaut. Das kollidiert aber meist mit dem eigenen Selbstbild oder der eigenen Wertewelt, die man ja sonst gerne anderen gegenüber empört bemüht.

Also macht die Psyche daraus: Ich hab' ja nur was von Reichen geklaut. Das sind sowieso Ausbeuter. Von Armen würde ich ja nie was klauen. Und ich hab' ja auch nix. Deswegen ist es so falsch nicht, dass ich was von Reichen klaue.

Oder irgend etwas in der Art.

Die innere Diskrepanz wird so reduziert, und man steht wieder gut vor sich selber da. Ist ein bekannter Psycho-Mechanismus.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

christian

dieser psychomechismus, @Dagmar, muss ja auch nicht immer schlecht sein. (kann er natürlich, im extremfall nennt der volksmund das "selbstlüge"....)

Natürlich sucht die psyche nach ausgleich (?)
d.h. dass vorher ein schlechtes gewissen da war?

Das andere extrem des pendels wäre dann das ewig vorherrschende schlechte gewissen? - ich persönlich glaube ich, trotz reflexivität, neige eher zum ersten extrem, was einen mit einer gewissen kohärenz versieht, aber natürlich dazu neigt, gewisse anzeichen in der umgebung zu übersehen...
(so wie geschwindigkeitsbegrenzungen, womit wie wieder beim thema wären - lol - @bassmeister...)

 8)

Dagmar

Der Psychomechismus ist ein Psychomechanismus  ;) - hat mit Katechismus nix zu tun  ;D

Absolut funktional - die Psyche: Ohne Diskrepanzreduktion würde niemand zurecht kommen und ständig verwirrt durch die Gegend rennen.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bassmeister

Warum um alles in der Welt versucht dann jeder, "ein guter Mensch" zu sein? Können wir uns nicht einfach eingestehen, daß wir es nicht sind, dann lebt es sich viel entspannter. Und dann braucht es auch diese Mechanismen nicht.
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Dagmar

Tja, das kannst Du Dir bloß dummerweise nicht aussuchen. Du kannst ja auch nicht beschliessen: "Ich will jetzt keinen Blinddarm haben, weil der für nix gut ist".

Die Psyche funktioniert nach bestimmten Gesetzmässigkeiten, genau wie der Körper. Ich zum Beispiel finde es total bescheuert, dass Menschen schlafen müssen: Soviel schöne Zeit weg, die ich gerne hätte für alles mögliche. Aber das nutzt ja nun nichts: Man muss halt schlafen und essen und trinken und diskrepanzreduzieren  ;)
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.