Paula von Preradovic verfasst den Text der österre

Begonnen von Andrea, 18. Oktober 2006, 19:17:00

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Andrea

Paula von Preradovic verfasst den Text der österreichischen Nationalhymne

Autorin: Silvia Topf

Jahrzehntelang haben die Österreicher die nationalen Symbole ihrer zweiten
Republik kaum bewusst wahrgenommen, doch dann, als im Jahr 1989 der Eiserne Vorhang auf- und der Kommunismus zusammenbrach, da fiel es ihnen auf einmal wie Schuppen von den Augen: Ihr Wappenadler hatte ja immer noch Hammer und Sichel in den Krallen! Was haben denn, bitte schön!, diese überall gefallenen Symbole untergegangener kommunistischer Macht ausgerechnet noch in unserem Wappen verloren?
Aber bald war die Aufregung wieder verraucht, die Diskussion verebbt, Hammer und Sichel blieben weiter dort, wo sie jahrzehntelang unbeanstandet gewesen waren. Und auch das Gefieder des Wappentieres wurde nicht gerupft,
wenngleich der Vorschlag eines Scherzboldes, den Adler durch ein
Wienerwald-Hendl zu ersetzen, nicht ohne Reiz gewesen wäre.

Bald hatten die Österreicher aber andere Sorgen mit ihren nationalen Werten,
richteten sie doch ihre Blicke längst über die heimatlichen Berggipfel hinaus
ins gesamteuropäische Flachland, nach Brüssel. Dort mussten sie an vorderster Front nicht nur für abgasfreie Tiroler Bergtäler kämpfen, dort war auch das
nationale Idiom in Gefahr, denn ginge es nach den stromlinienförmigen Herren
in Brüssel, dann müsste nicht nur die österreichische Marillenmarmelade zur
internationalen Aprikosenkonfitüre verfeinert werden, die Österreicher müssten auch von ihren Fisolen, Ribiseln, Paradeisern und vom Karfiol Abschied nehmen
und auf grüne Bohnen, Johannisbeeren, Tomaten und Blumenkohl umlernen und aus dem feinen Tafelspitz würde ein gewöhnliches Schwanzstück. Zwar haben sie längst freiwillig das Schlagobers auf den Altären des Fremdenverkehrs
geopfert, das ginge aber doch zu weit. Wo bliebe denn da auf die Dauer das
Österreichische im Österreicher? - Und wir beeilen uns hinzuzufügen: in der Österreicherin! Denn just zu diesem für das österreichische Selbstverständnis so kritischen Zeitpunkt entdeckte die Obfrau der Grünen im Wiener Parlament eine
himmelschreiende Ungerechtigkeit an gänzlich unerwartetem Orte, nämlich im Text der österreichischen Bundeshymne.

Auch die war im Frühjahr 1994 keineswegs neu, immerhin sang man den Text
unbeanstandet schon seit dem Jahr 1947, aber anscheinend hatte halt schon
lange keiner mehr richtig hingehört. "Heimat bist du großer Söhne", heißt es da,
und "Einig lass in Brüderchören, Vaterland, dir Treue schwören".

Ja, wo bleiben denn da die für das Schöne nicht minder begabten Schwestern, ihre Chöre und überhaupt der ganze weibliche Bevölkerungsanteil? Und was heißt schon Vaterland, wenn Mutterlaut in Gefahr ist? Drum müssen sich jetzt die
Damen und Herren im Wiener Parlament, genötigt von einem Entschließungsantrag der Grünen, ihren Reim drauf machen und den Text der Bundeshymne frauenfreundlich umdichten. Das Dumme ist jetzt nur, dass ausgerechnet eine Frau die beanstandeten Verse verfasst hat, nämlich die Dichterin Paula von Preradovic - geboren am 12. Oktober 1887 im kroatischen Pola. Wir wollen es der tief im Katholizismus verwurzelten altösterreichischen Offizierstochter und Enkelin gar eines kroatischen Nationaldichters nicht verdenken. Früher galt halt der Mann noch unangefochten als Krone der Schöpfung. Sollte jetzt allerdings das Umdichten den Parlamentariern, die nur das Märchenerzählen gewohnt sind, zu schwer fallen, dann könnten die Österreicher und Österreicherinnen ja auf ihre inoffizielle Nationalhymne zurückgreifen.

Schließlich ist der Donauwalzer musikalisch erstklassig, patriotisch
unbedenklich und geschlechtsspezifisch neutral. Allerdings. blau ist die
Donau auch schon lange nicht mehr. und ob da nicht die Grünen. wer weiß? - Oder sollten vielleicht gar die Ungarn und die übrigen Donauländer.? Tja, es ist
gar nicht mehr so einfach, heutzutags, mit den nationalen Symbolen.www.bayern2.de Kalenderblatt
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

whoknows

#1
Hm. Andrea. Eine Blitzkneisserin. Diese Diskussion über die chauvinistische Hymne war in Österreich vor etlichen Jahren. Und dass die Hymne von der Preradovic ist, ist auch nciht mehr ganz neu. Sorry, aber so isses. Wenigstens wird zugegeben, dass die Hammer&Sichel-Geschichte alt ist. Also, was will uns die Schreiberin dieser Zeilen sagen? Mir jedenfalls sagt sie: GÄHN.

Werner

Sei nicht so hart, Österreich ist für mich sehr weit weg und die Erörterung daher durchaus lesenswert. Wann hört man den sonst schon was von Österreich - von einzelnen Bekanntheiten natürlich abgesehen.
(Nein - ich meine keine Maler!)

whoknows

#3
Schonschon. Aber Andrea ist Österreicherin - da hätte ich schon eher gedacht, dass sie das damals schon mitgekriegt hat - ist ja auch nciht so wichtig....wollte niemanden abkanzeln oder so. :-*

Was meinst Du mit Maler? - ach sooo - na DAS ist aber so richtig lang her, und Maler ist euphemistisch. ;)

Werner

Etwas Charme kann auch in hoffnungslosen Fällen nicht schaden, sonst hätte ich Anstreicher gesagt. ;)