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Ist das ein Hoax ??

Begonnen von kampmann, 17. Januar 2005, 11:54:51

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Guntram

Irgendwie ist es schön zu wissen, das unsere Politiker doch nicht ganz tun und lassen können was sie wollen. Die Verfasser des GG haben hier dem Parlament keine Möglickeit gegeben zu sagen wir wollen nicht mehr, laßt uns wählen.

Und der Bundespräsident KANN das Parlament nach .... auflösen, muß aber nicht. Obwohl er es vermutlich tun wird, obwohl das Bundesverfassungsgericht Kohl beim letzten mal schon auf die Finger geklopft hat und ein paar Sozies wollen ja Klage einreichen.

Interessant wäre wie Roman Herzog entschieden hätte. Schließlich war der vorher Richter und Präsident des Bundesverfassungsgerichtes.

Köhler wird vermutlich auf einen riesigen juristischen Betraterstaab bauen müssen, als Nichtjurist und vielleicht ein bischen dem gesunden Menschenverstand. Aber den müssen Politiker beim Pförtner abgeben.   :P
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Sandra

#51
ZitatUnd der Bundespräsident KANN das Parlament nach .... auflösen, muß aber nicht.
Lustig, in Ösiland war es vor kurzem genau andersrum: Die Schüssel wollte regieren, und man hat gehofft, dass der Bundespräser ihn nicht will. Der hat aber damals angelobt. Mit Leichenbittermiene. No, auch schon was. Und der Schüssel klebt am Sessel, egal, wie die Länder die Schwarzen abwählen.
Es ist das gleiche in verkehrtem Farbspektrum: Der Schüssel benimmt sich den Kleinen gegenüber wie ein Arsch und der Kultur gegenüber sowieso. Und wenn er abgewählt werden würde (was vermutlich nicht sein wird) kommt die andere Farbe dran, und was werden die ändern? Obwohl ich schon glaube, dass es in Ösiland zwischen Schwarz und rot etwas gröbere Unterschiede gibt, als in Germanien.

Denn, mal im Ernst: Ich habe schon ein bissel den Eindruck, da geht's mehr um Sympathie und "Bild nach aussen" - was Miss Piggy vielleicht doch nicht sooo doll repräsentieren könnte - aber rein fachlich können beide Seiten wenig bis nix, oder? Und was sollte sich denn so gravierend ändern, wenn die Union dran kommt?
Könnt Ihr mich da mal aufklären?

Bassmeister

Wahrscheinlich würden die von den Grünen (trotz aller Schelte, die sie so einstecken müssen) erreichten, ökologischen Standards wieder aufgeweicht.

Inzwischen ist der Sprit so teuer, daß man sich eher zweimal überlegt, ob man Auto fährt oder nicht. (zum "Ausgleich" gibt's die Billigflieger...) es gibt Pfand auf Einwegflaschen und vieles mehr, trotz aller eher kritisch zu betrachtenden Punkte gibt es - glaube ich - mehr "Grün" in unserer Umgebung.

Darum will ich sie. Entweder weiter in der Regierung, oder als starke Opposition.
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Guntram

#53
Sandra, es wird sich nichts ändern, denn ohne Geld kann auch der beste Politiker nichts ausrichten und muß sog. "Sachzwängen" gehorchen. Kenne ich aus eigener Vereinsarbeit, das tut einem selbst weh.

Die Ökosteuer wird bestimmt nicht abgeschafft, AKWs werden allerdings später stillgelegt als jetzt geplant. Man wird versuchen mit allen Mitteln Geld herein zu bekommen und hoffentlich auch sparen. Wir werden noch mehr bluten als bisher, aber da Schwarz die Möglichkeit hat Gesetze zügigst durch Bundesrat und Bundestag zu schleusen, besteht die Hoffnung, daß alles wesentlich schneller vorübergeht als unter Rot/Grün. Vorausgesetzt die Wirtschaft macht mit und die Arbeitslosenzahlen gehen drastisch nach unten UND Klein Guido von der FDP hat keine allzugroßen Profilierungsneurosen und spielt kleiner Bundesrat, sprich blockiert alles.

Neuseeland und Schweden haben vor vielen Jahren solche Roßkuren die richtig weh getan haben mitgemacht und stehen heute gut da.

Bei Sympatie muß ich ehrlich sagen: Angie als Kanzlerin, da dreht sich´s bei mir. Aber alles ist besser als der Ich-lasse-mich-an-den-Arbeitslosenzahlen-messen-Kanzler der sich bevorzugt Filmen läßt wenn er aus sündhaft teuren Autos auf Autosalons aussteigt.

Das einzig gute was Schröder für uns getan hat, war Deutschland aus dem Irak-Krieg rauszuhalten
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Dorian

ZitatDas einzig gute was Schröder für uns getan hat, war Deutschland aus dem Irak-Krieg rauszuhalten

In der Tat. Das war auch einer der wenigen Gründe warum ich ihn gewählt habe.

Bastian

#55
Und er einen Job gesichert. Den von Elmar Brandt.  

Dagmar

Nee, den gab es schon zu Birnes Zeiten. Der hat ihm den Job erst verschafft und auch lange gesichert. Schröder hat da nur angeschlossen. Wenn demnächst die Merkel kommt, dürfen wir gespannt sein, wie es weiter geht mit dem Job von Elmar Brandt. Ich bin jedoch da wie dort und überall sicher, es wird sich nicht viel ändern...

Das ist weniger Politikpessimismus bei mir als mehr die Einsicht in die Tatsache, dass es ein paar Fakten gibt, um die keiner herum kommt. Für die dadurch aufgeworfenen Probleme hat auch niemand wirklich eine Lösung. Guntram hat es schon genannt: Es ist keine Kohle mehr da. Dies ist eines der Fakten. Und ich habe bislang von keiner Partei ein überzeugendes Konzept gehört, wo Geld her kommen soll. Die Kosten explodieren in allen gesellschaftlichen Sicherungssystemen - durch die Bevölkerungsentwicklung wird dies an Dynamik und Tempo ganz schnell noch zulegen in den nächsten Jahren. Auch hier ist mir bislang noch kein überzeugender Vorschlag zur Lösung untergekommen. Das ist ganz wurscht, ob es eine Kopfpauschale im Gesundheitssystem geben wird oder aber eine Prämienerhöhung der Beiträge oder alle zahlen - es ist ganz gleich. Jede dieser Ideen ist keine wirkliche Reform und wird höchstens für ein paar Jahre den Schein erwecken, dass es wieder funktioniert.

Diese Beispiele kann man um viele weitere ergänzen. Radikale Reformen der Sicherungssysteme, eine grundlegend veränderte Herangehensweise an die Frage, ob der Staat tatsächlich für alles zuständig ist oder ob das nicht in erster Linie mal jeder für sich selber ist, um nur zwei Aspekte zu nennen, das schafft keines der Lager meiner Meinung nach alleine. Die nächsten auch nicht. Einzig eine Politik, die sich auf die breite Mehrheit der Bevölkerung stützt, könnte das schaffen - theoretisch aus meiner Sicht deshalb ausschließlich eine große Koalition.

Theoretisch deshalb, weil dieser Ansatz daran scheitert, dass in einer großen Koalition nur noch der kleinste gemeinsame Nenner gefahren werden würde. Womit wir wieder beim Kleben an der Macht und am Einflußwunsch einer Handvoll Leute (im Vergleich zur Gesamtbevölkerungsanzahl) sind.

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bassmeister

Die Kosten explodieren ja überall. Vom täglichen Leben des "kleinen Mannes" bis hin zu den ganz großen Strukturen - Städten und Gemeinden, Länder, der Bund, Europa...
Was ich mich frage, ist: Wenn überall mehr bezahlt wird (werden muß) dann MUSS doch irgend wer auch mehr bekommen? Geld verdunstet doch nicht, oder ist mein Gehirn da nur zu einfach gestrickt dazu? Wer bekommt denn mehr? Es muß ja dann wohl so sein, daß "die Schere zwischen Arm und reich weiter auseinander geht", wie es immer so schön vollmundig ausgedrückt wird. Das geht so lange gut, bis die Bürger richtig sauer werden und ne Revolution anzetteln. Bisher wird immer alles so schön austariertm daß es gerade so noch [/b]funktioniert und jeder alle Hände voll zu tun hat, sich zu ernähren und so auf keine dummen Gedanken kommt. Aber wenn das "kippt" und mensch trotz "alle Hände voll zu tun" nicht mehr genug für seine Family und sich selber hat, was dann...?
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Bastian

#58
ZitatKladeradatsch
...vermute ich. Wir sind es alle nur nicht mehr gewohnt, nur deswegen halten wir es für unwahrscheinlich. Das Geld ist nicht einfach futsch oder allein in den dicken Hosen vom Ackermann. wir stecken ALLE mit drin (nicht in den Hosen... ::))

Hier mein Brainstorm:
1. Es gibt immer weniger Arbeit, ergo mehr Arbeitslose, die mit Geld am Leben gehalten werden müssen,

 2. wir werden immer älter, also auch kränker und kosten mehr,

3. wir arbeiten aber nicht länger, also wird die güldene Rentenzeit relativ zur Arbeitszeit immer länger und dementsprechend magerer,

4. Das Putenschnitzel kostet nur deswegen 1,99, weil es aus dem Billobetrieb kommt, in dem nur noch ein Tierarzt (Gnadenkeule) und eine angelernte Kraft arbeiten ("Supervisor"). Den Rest erledigen Maschinen,

5. Die angelernte Kraft kann sich nur Putenschnitzel zu 1,99 leisten,

6. Der Tierarzt hat massenmordbedingte Depressionen und wird, wie die Truthähne mit teuren Medikamenten vollgepumpt,

7. Wir schätzen die guten Dinge nicht mehr, sondern kaufen tonnenweise getönte, viereckige, zum Erbrechen klebrig zusammengeschweißte geschmacklose Schmelzkäsescheibletten, statt den etwas teureren und kleineren aber besseren und glücklichen Bääärner Käse wirklich zu genießen,

8. Der "Biobauer" geht ein, und mit ihm acht Angestellte und zehn glückliche Rindviecher... - Arbeitslosigkeit

...usw... alles hängt zusammen, und kostet...

ergo: Das Geld ist nicht futsch, wir brauchen es nur dringender als früher. Zum reinen ÜBERleben, nicht nur zum Ausgeben. Und letzterem trauern wir nach.

ZitatDas geht so lange gut, bis die Bürger richtig sauer werden und ne Revolution anzetteln.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Mit Herz und Hirn. Allerdings hat es noch nie eine Revolution gegeben, die nicht auch was wollte. Revolutionen brauchen Ziele, sonst sind sie Strohfeuer. Wut alleine reicht dazu nicht, das macht nur einmal Bumm, und irgendein Innensenator gibt am Abend eine Pressekonferenz zu den Bumm- Ausschreitungen in irgendwo. Ich glaube, dass wir in De noch nicht wirklich herausgefunden haben, was wir wirklich erreichen wollen. Wir wollen exakt das, was auf den Plakaten steht: "Wohlstand für alle" und ansonsten wollen wir unsere Ruh. Wir haben weder Ziele, noch Wege zu diesen Zielen im Kopf.

Scheint mir.

Bastian

#59
Koppseidank kann man mich nicht wählen. Denn ich hätte keine wirklichen Lösungen. ("Danken sie Gott, dass ich nicht Bundeskanzler bin") Aber, wo ich so schön dabei bin: ist euch schon mal aufgefallen, dass sich auch was tut? Erinnert ihr euch daran, dass wegen der Discounter in den achzigern und neunzigern die Tante Emma- Läden verschwanden, und mit ihnen die betreffenden Existenzen und nebenbei auch der Bezug zur Kauffrau und der eingekauften Ware...?

Wenn ich heute durch Düsselstadt gehe, sehe ich sie wieder! Onkel Murat- Läden und (stadtspezifisch) Asia- Läden...usw. Sie machen es uns vor!! Ich kaufe Bulgur beim Türken mit der hohen Stimme, Kokosmilch bei der niedlichen schüchternen Chinafrau, Äpfel und Kohlrabi beim jungen Marokkaner... Und alles nicht teurer als beim Kaiser's, auch nicht immer besser, aber ich kaufe dort LIEBER. Weil dort das sklerotische Herzeli ein wenig mitkauft.

Deutschländer, hört mal für fünf Jahre auf zu dichten und zu denken! Ihr wart doch auch mal tüchtig und bodenständig, wo ist das alles hin? Und wo ist die Fähigkeit zum Genuss hin? Ihr müsst ja nicht gleich Österreicher werden, bloß nicht, seid froh, dass die das machen. Aber sich ein wenig über die schönen und guten Dinge freuen KOSTET über den Daumen gepeilt und verbucht: NIX.

Dagmar

#60
Wo das Geld hin ist? In den Hosen von Ackermann, da hat Basti Recht. Das wollte ich ja schon letztes Jahr auf meinem Brecht - Konzert ganz laut überall hinschreiben und erzählen, aber ich durfte ja nicht... ;) kI

Ich habe vor einigen Wochen einen Kongreß durchgeführt  zum Thema "Zukunft und Medien". Ich hatte 8 ziemlich profilierte Referenten da, die zum Thema Zukunftsforschung Vorträge für die Teilnehmer hielten. Das war super spannend. Unter anderem habe ich da Bastis Beobachtung von einem der Wissenschaftler mitsamt seinen Erkenntnissen gehört (die Anforderung an die Referenten war, sie mögen aus ihrer jeweiligen Wissenschaftsrichtung zum Thema "Die Welt im Jahre 2050" referieren): Im Jahre 2050 wird der gesamte Mittelstand in Deutschland von Indern geleitet. Alle technischen Produkte kommen aus China oder Indien. China ist die Wirtschaftsmacht Nummer 1 auf der Welt. Afrika versinkt in endloser Armut und Europa ist auf dem Stand von heutigen sogenannten "Drittländern". Das Referat war keineswegs eine persönliche Vermutung sondern basierte auf Daten, die allgemein heute bereits bekannt sind.

Und das ist aus meiner Sicht genau das Problem: Die Fakten, von denen ich weiter oben gesprochen habe, sind allgemein bekannt, das nicht seit gestern, auch nicht seit vorgestern, auch nicht seit 5 Jahren, sondern schon 20 Jahre lang. Ich bin immer wieder fassungslos darüber, dass "plötzlich und unerwartet" von Politikern Fakten registriert werden, deren Konsequenzen 20 Jahre lang bereits bekannt sind und bislang ignoriert wurden. Da steht man dann da und sagt "ach du Schreck, 2010 ist ja ein Drittel der Bevölkerung über 70 Jahre alt und 2020 ist es schon die Hälfte, die so alt ist -was machen wir denn jetzt?"

Man weiß heute bereits absolut sicher (und es gibt unendlich viele Berechnungen darüber, die ebenfalls auf Fakten beruhen - das hat ein anderer Referent eindrucksvoll referiert), dass 2050 absolut keine einzige Ölquelle mehr auf der ganzen großen Welt existiert - unter der Annahme, dass weiter das Maß an Energie verbraucht wird, das heute weltweit täglich verbraucht wird. Und? Macht irgendwer irgend etwas? "Wird schon nicht so schlimm werden... diese Zahlenwerke stimmen doch nie... lass' und mal abwarten... usw." 2040 werden alle losschreien "wir haben bald kein Öl mehr, was machen wir denn jetzt?"

Ich bin dann so 80 oder schon tot. Aber meine Kinder und ggf. Enkel können gucken, wie sie klar kommen.

DAS ist für mich der Punkt: Es gibt eine politische Kaste weltweit (und ich bin absolut überzeugt, dass man das heute weltweit betrachten muss und nicht bezogen auf Klein-popel-Deutschland oder irgendeine Tante Merkel oder Fuzzi blabla), die so tut als ob es immer so weiter geht wie gerade jetzt im Moment.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bastian

#61
Na, mit dem Ackermann hast du mich wohl ein wenig missverstanden, aber gut...

Ich kann sagen, in meinen Schulbüchern stand die Alterspyramide auch schon auf dem Kopf. Und ich erinnere mich an Begriffe, wie "demographischer Übergang" und "Überalterung"... Ich habs gewusst, ich war dabei! Jetzt kann ich natürlich Schröder vorwerfen, dass er nicht MEINE Schulbücher gelesen hat, aber das ist wie mit dem Ackermann: er ist mein Sündenbock.

Ein sicher nicht schuldloser Bock, aber trotz allem eben- was die Relationen angeht- ein Bock.

Zum Öl: Es ist in meinen Augen eine wahnsinnige Dekadenz, dass wir einen Stoff, der hunderte von Millionen von Jahren (x00 000 000 Jahre) gebraucht hat um zu entstehen... ...innerhalb von drei Stunden verbrennen, um z.B. von Ratingen nach Frankfurt zu kommen. Nur für unsere vergleichsweise blöde Fortbewegung verbrutzeln wir das gute Zeug. Furz und weg. Würden wir Diamanten tanken, wäre es uns bewusst, was wir da tun.

Erdöl wird übrigens niemals ganz aufgebraucht werden, weil es irgendwann endlich so teuer sein wird, wie es sich für einen so alten Stoff gehört, dann wird es immer weniger und immer teurer und immer weniger... Aber nie Null: Es wird mit Sicherheit noch in einigen Chemielabors gelagert sein, weil es für Medikamente und andere hochstehende Dinge unentbehrlich ist. Aber wir Normalbürger werden es im Jahre 2050 nicht mehr zu Gesicht bekommen... Frankfurt leider schon noch.

Also, wenn du demnächst einen Referenten brauchst...

Bastian

#62
Hach, ich mach noch ein bisschen weiter. Ich habs ja lange nicht mehr gesagt, weil ich nicht penetrant sein wollte, aber ich muss es einfach mal wieder tun. Wir können danach ruhig weitermachen, es passt halt nur so gut...
Zur Einleitung noch mal folgendes:

politische Kaste
Schröder
Merkel
Diedaoben
(tun doch eh, was sie wollen)
watt han isch domit ze donn?
...

http://www.mehr-demokratie.de/  ;)

Das ist keine Sekte!  ;D
So, dies nur als kleines Interlude. Jetzt weiter im Text.

Dagmar

#63
ZitatNa, mit dem Ackermann hast du mich wohl ein wenig missverstanden, aber gut...

Stimmt  :P

ZitatAlso, wenn du demnächst einen Referenten brauchst...

Okay - nächster Zukunftskongress ist im Februar 2006 beim NDR. Aber mach' mir nicht in die Hosen und sei pünktlich...

;)

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Bastian

#64
Ich werde dir nicht in die Hosen machen. Und ich werde schon 2007 absagen.

Sandra

#65
Unsere Cellistin hat erzählt: Sie war engagiert für ein Konzert bei einem empfang der Baden-württembergischen Vertretung (!!) in Berlin.
Super Glaskasten, viertelstunde spielen, 1000 Euro Gage (!!) und ein Buffet, bei dem die Hälfte stehen blieb, wo ihr (sie ist Französin, also von kulinarischen Genüssen nicht verschont) die Augen übergingen, für doppelt so viele Leute angerichtet, wie da waren, natürlich Scampi, Langusten, teure Weine etc.

Jetzt frage ich euch? Wozu hat  Baden Württemberg eine ganze Vertretung in Berlin, mit etlichen Beamten, in einem Riesen Haus, wozu geben die riesige Empfänge, warum zahlen die den Musikern so viel - wo dann eh keiner zuhört, wozu machen die solche riesen Buffets? (Nix gegen die Musiker, für die persönlich freut es mich - aber es ist ein weiterer Tropfen im Fass)

Das ganze ginge auch für ein Drittel des Geldes. Aber nein, das wär ja schlecht für's Renommee.
Drei solche Empfänge weniger, und das Geld stattdessen in den Tränenpalast gesteckt (der grade pleite geht, weil die Stadt zu blöd war, dieses renommierte Stückchen Land zu belegen). Dann gibt es dort weiter Theater, vielleicht kann man es sogar mit einem Büffet weniger im Monat regelmässig sponsern, so dass sie dort auch extrem Publikumsträchtige Sachen spielen können. Dann leben die Kneipen in der Umgebung, dann bringen die Künstler auch Touristen dahin - die nicht nur kurz mal am Bahnhof Friedrichstrasse vorbeilatschen, sondern in der Gegend bleiben, die Geschäfte dort ankurbeln etc.
Ein Beispiel von hunderttausenden. Klar, ein Theaterbeispiel, weil mir das Theater am Herzen liegt.
Aber es gäbe -x andere Möglichkeiten, wo man sparen könnte, und das Geld sinnvoll verwenden. Nur: bei sich selber fängt keiner an zu sparen. Das wird immer nur von "den anderen" erwartet.

Der Herr Rundfunkdirektor sagt: wir müssen sparen. Das bedeutet, dass 30 Redakteure für weniger Geld mehr arbeiten müssen, und dass die Kopfhörer in den Studios 10 Jahre auf dem Buckel haben. Aber der Lusxuswagen des Herrn Direktor bleibt, und sein Fahrer. Und wenn sie ein neues Format vorstellen, dann wird ein riesen Saal angemietet, es gibt ein Büffet um locker Achttausend Euro - für Leute, die garkeinen Hunger haben. Da würde es reichen, ein paar Getränke bereitzustellen - aber das Event selbst muss offenbar immer vom Drumherum in den Schatten gestellt werden. Nur die SACHE selbst, der neue Film, das Theater, der kleine Tante Emma Laden - die müssen  mit wenig Geld auskommen, und die Qualität halten - sonst sagt man: ja, kein Wunder, wenn die Qualität schlecht ist, verkauft es sich halt nicht.
Aber die (ja, Basti!) Herren Grosskopf dürfen weiter urassen.
Der Herr Innensenator von Berlin will in den nächsten Monaten 10.000 Polizisten abbauen, lese ich. Das sind 10.000 Leute, die arbeitslos werden, die, als Polizisten nicht rasend viele Möglichkeiten haben, was Neues zu beginnen. Aber der herr Innensenator verdient weiter seine Brötchen und hat weiter seinen Dienstwagen mit Chauffeur - obwohl er ja, wenn man es genau nimmt, mit einem Twingo und als Selbstfahrer nicht weiger Innensenator wäre, oder?

DA ist das ganze Geld. (weil da oben die Frage aufkam)

Da sagt jeder: naja, ob ich jetzt im Monat 2.000 Euro ausgebe für Auto mit Chauffeur oder 120.- für einen Twingo ohne Chauffeur, das macht das Kraut auch nciht mehr fett. Und vergisst, dass es ja ichweissnichtwieviele Innensenatoren und Obersenatoren und bla gibt - das würde sich schon mal zusammenläppern. Und DANN kann man an den Kleinen sparen.

Es geht nicht darum, einfach irgendwo zu sparen. Es geht darum, dass sie es nicht schaffen, das Geld so zu verwalten, dass es wieder zurück in die Wirtschaft fliessen kann.
Sie sparen falsch, und sie investieren falsch. Sie checken nicht, dass sie mit Ihrer Art zu sparen, die ganze Wirtschaft noch mehr runterziehen.
Und sie lernen nichts aus den Fehlern der anderen. Denn das alles haben wir schon vorgelebt gesehen, in Argentinien zum Beispiel.

Die Sparerei ist schon sinnvoll. Aber es kommt darauf an, wo das ersparte geld hinfliesst. Und solange man ausschliesslich an den kleinen Leuten spart, fliesst nix von dem Geld in die Wirtschaft. Denn es sind die Reichen, die nix ausgeben, die ihr Geld in andere Länder tragen, die es auf Schweizer Banken (sorry) vermodern lassen. Die Frau Busfahrer geht damit auf ein Bierchen oder kauft sich einen neuen Hut. Der Herr Direktor fährt auf die Seychellen.
Blöd nur, dass die Frau Busfahrer nicht entscheiden kann, wo in ihrem Betrieb gespart werden sollte.

Bastian

#66
ZitatWozu hat  Baden Württemberg eine ganze Vertretung in Berlin

Weil dort der Bundesrat tagt.
http://www.stm.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=21051

Guntram

#67
Vermutlich alle Bundesländer haben eine Vertretung in Berlin wegen der Lobbyarbeit. Deshalb unterhalten die auch eigene Vertretungen in Brüssel um direkt ohne Bund Lobbyarbeit für sich zu tun.

Geld anderer, für das man nicht persönlich haftet, auszugeben ist leicht. Jeder kleine Bürgermeister setzt sich in seiner Gemeinde ein Denkmal in Form eines Prestigebaues. Oder irgendein Beamter macht Mist der dann viel Geld kostet. Der jährliche Bericht des Bundesrechnungshofes über Steuerverschwendungen ist übervoll von solchen Beispielen. Aber ändern tut sich nichts, solange nicht eine gewisse Mithaftung kommt oder jemand der unfähig ist wirklich rausfliegt.

http://www.bundesrechnungshof.de/1024.html

Manchmal passierts aber nur wenn man kräftig übertreibt. Die Oberbürgermeisterin von Hanau ist ja geflogen. Sie hat sich z. B. im Dienstwagen vom Chauffeur nach Warschau in eine Schönheitsklink kutschieren lassen.

http://www.faz.net/s/Rub61EAD5BEA1EE41CF8EC898B14B05D8D6/Doc~E4FCA4A228C1144F6B9D6F97A466875C0~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Jetzt reichts aber, man könnte sicher noch stundenlang schreiben ...........................
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Bastian

Na, nicht schlappmachen, Guntram. Ich habs gestern immerhin bis drei durchgehalten. Ohne Vertretung. Allerdings doch mit den damit verbundenen Ausgaben... Jetzt bin ich offenbar schon seit einer Stunde im Forum, obwohl ich gleichzeitig im Volksgarten Joggen war. Jetzt geh ich aber.

Bassmeister

Zitat
Man weiß heute bereits absolut sicher (und es gibt unendlich viele Berechnungen darüber, die ebenfalls auf Fakten beruhen - das hat ein anderer Referent eindrucksvoll referiert), dass 2050 absolut keine einzige Ölquelle mehr auf der ganzen großen Welt existiert - unter der Annahme, dass weiter das Maß an Energie verbraucht wird, das heute weltweit täglich verbraucht wird.

Oh - seid Euch da mal nicht zuu sicher! Uns hat man auch erzählt, daß in der DDR die Braunkohle Ende der Siebziger ausgeht. Und jetzt? Auch heute wird fleißig weiter abgebaut, verschwinden ganze Dörfer und Landschaften, unter anderem, damit ich hier vor meinem Computer sitzen
und ins Kreislerforum schreiben darf.
Außerdem halten die Amis noch einiges an Öl zurück und kaufen fleißig bei den Arabern, damit, wenn dort alles alle ist, sie endlich auch die Macht über die Energie haben.

Im Grunde glaube ich aber an einen "göttlichen Ausgleich".
Will meinen, wenn es soweit ist (aber nicht eher!) wird man auch alternative Energieformen, wie Kernfusion, Brennstoffzellen und weiß der Fuchs was noch zur Serienereife entwickelt haben.

Und noch ein ganz verrückter Gedanke von mir, es ist das erste Mal, daß ich den anderen Menschen gegenüber äußere:
Wenn die Menschheit wirklich untergeht, dann gibt es vielleicht nach uns Wesen, die Schwefeldioxid unbedingt zum Atmen brauchen, eine hohe UV-Einstrahlung benötigen, um lebensfähig zu sein und riesige Mengen an Schlacke verzehren. In der Natur ist nichts umsonst und vielleicht ist das, was wir hier tun nur die Vorebereitung auf etwas kommendes...?
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Sandra

Das kann gut sein, Bassmeister. Oder andersrum ausgedrückt: Die Natur kann Gegebenheiten irgendwie dann doch immer zu ihrem Nutzen verwenden - siehe die Viecher, die in extremer Kälte, Dürre, Hitze entstehen.

Und das mit den Vertretungen: ich weiss schon ,dass die hier auch zu tun haben. Aber: Ein teueres haus mit Tonnen an Angestellten, Reisen hin und her (trotz Internet und Konferenzschaltungen etc) Bediensteten und Riesigen Empfängen? Nimmt sich da nicht jemand a bissel zu wichtig?

Gestern hab ich in der Show gesagt , ein Innensenator ist ein Innensenator, (zum Beispiel) egal ob er einen Mercedes mit Chauffeur hat, oder selbst einen Twingo fährt. Nur SEINEM Selbstverständnis nach nicht.

Ich glaube schon, dass die Regierenden letztlich überfordert sind -weil sie durch diverse Zwischenträger abgekoppelt sind von den realen Gegebenheiten der "Ebene". Wenn man (zum Beispiel) nur mit Leuten redet, die NICHT  selbst einen kleinen Betrieb mit höchstens 2 Angestellten führen - sondern wenn, dann über 100 - dann kann man manche Probleme eben nur akademisch sehen.

Ich glaube, es müssten sich die Kleinen Betriebe zusammenschliessen, zu Loobying Verbänden, die dann locker ebenso mächtig sind, wie die der Multis. In 'Amerika gibt es bereits Ansätze dazu. Das ist halt schwierig, weil es so viele Beteiligten gibt. Aber ohne gemeinsame Schlagkraft, werden die jetzt schon gut organisierten "gewinnen" und die "Kleinen" verlieren.
die EU traut sich viel zu wenig, den Weg des Amerikanischen Wirtschaftsliberalismus aktiv zu konterkarieren - obwohl das meiner Meinung nach die Einzige Chance wäre, um im internationalen Wettbewerb längerfristig zu bestehen.
So wie die Entwicklung jetzt läuft, steht zu befürchten, dass im endeffekt die sogenannte "Erste Welt" auf den Stand der "Dritten" kommt. Und dann dreht es sich wieder um. (Rein Wirtschaftlich gesehen - wenn uns die Umwelt solange erträgt.) Denn zuerst produzieren die jetztigen Drittweltländer so billig, dass hier alle verarmen - dann müssen wir so billig produzieren - und so geht's hin und her.
Wenn Europa aber die Klein und Mittelbetriebe forciert, die Biobauern, die schrägen, kleinen Projekte - dann haben wir einen Stand gegen die grossen Multis. Das wird aber nur passieren, wenn die kleinen Betriebe der Macht der Konzerne etwas entgegensetzt. Denn wie gesagt, im Moment halte ich die europäischen Regierungen für überfordert. Sie sind im Griff der Multis.
Ich hoffe, ich konnte klar ausdrücken, was ich meine?

Bastian

#71
ZitatWenn die Menschheit wirklich untergeht, dann gibt es vielleicht nach uns Wesen, die Schwefeldioxid unbedingt zum Atmen brauchen, eine hohe UV-Einstrahlung benötigen, um lebensfähig zu sein und riesige Mengen an Schlacke verzehren.
Kein Problem, sie sind schon da. Wollen wir denen wirklich die Evolution überlassen?

Sandra

Schlechter als wir könnten's die es auch nciht machen. ::)

Bassmeister

Wer issn das? Das ist ja hoch spannend!
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Bastian

#74
Das sind "Archaebakterien", oder "Archaea". Einzeller, die ohne Zellkern leben, und genau genommen nicht zu den Bakterien gezählt werden. Sie leben z.B. in Salzseen oder kochendheißen Schwefelquellen, wo jeder andere Mensch krepieren würde. Sie haben dort keinen Luftsauerstoff und kein im Wasser gebundenes CO2 und beziehen ihre Energie tatsächlich aus dem Abbau dieser grässlichen Stoffe.

Sie waren vor uns da, und sie werden nach uns weiterleben. Nur, ob die es "besser" machen, kann ich auch nicht beurteilen...