Direkte Demokratie in Deutschland?

Begonnen von Bastian, 27. November 2003, 01:49:15

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christian

Meine Damen - prinzipiell gebe ich euch natürlich recht; die programmdirektoren oder chefredakteure, die mit diesem paparazi-journalismus noch mehr geld scheffeln wollen, sind natürlich absolute scheiße...

Dagegen gibt es immer wieder prominente, die solche journalisten auch allzu gerne bedienen (bespiel einer meiner 'lieblingsmusiker' dieter bohlen) oder andere, die von BILD-journalisten ihre biographie schreiben lassen.

Egal, auf einer liste der schlimmsten diskriminierungs-fälle würden auf jeden fall die promis bei mir erst auf den unteren rängen landen...

Andrea

Ich denke auch, man müsste das Pferd auf der anderen Seite "aufzäumen?" ist das das richtige Wort? Nämlich dort: Wo hört die Privatsphäre eines Menschen auf? Das ist die Frage, die sich Journalisten, die in die Intimsphäre von Promis rein gehen, nicht stellen. Was heißt: Nicht stellen... die sie außer Acht lassen. Es müsste ein gesetz geben, das den Eingriff in die Privatsphäre generell verbietet. Dann müsste man sich so Sachen wie: Wer mit wem und warum nicht mehr im Fernsehen oder Radio reinziehen oder besser - über sich ergehen lassen. Klar brauchen wir die Medien, aber nicht für so oberflächlichen Scheiß. Oder was meint ihr?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#77
Solche Gesetze gibts ja schon. Nur gelten für "Personen von öffentlichem Interesse" leicht andere Regeln. Auch was das Recht am eigenen Bild angeht. Zwar bin auch ich der Auffassung, dass "Promis" Privatsphäre haben, und dass man diese achten soll. Nur: Hat Herr Bohlen meine Privatsphäre geachtet, als ich noch in der Altstadt lebte? Oder Wolfgang Petry? Sie haben mich vollgedudelt mit ihrem Mist. Ich bin dann irgendwann völlig verdudelt weggezogen...

Aber die Herumstocherei in Privatangelegenheiten sind widerlich. Und die Presse und vor allem ihre Leser haben es in der Hand. Als Prizessin Diana in ihren letzten Tunnel fuhr wurde sie von Paparazzi verfolgt, wie sie sie ihr Leben lang verfolgt haben. Und das nur, weil es so viele arme und dumme Seelen gibt die solche Postillen wie bunte, bild, gala etc. kaufen. Als die Queen of Hearts tot war gab dies die beste Geschichte überhaupt, und alle armseligen Seelchen kauften sich die bunte- quick- bild- gala- Sonderausgabe und weinten sich aus. Dass sie ursächlich schuldig waren am verkorksten Leben und dem Tod Dianas haben diese Stumpfbirnen wahrscheinlich bis heut nicht kapiert.

Mir ist Diana egal. Und ich kaufe keine bildzeitung oder anderen Mist. Und ich glotze keine Sendungen, in denen es um Promis geht. Und wenn ich dadurch Wolfgang Petry vor einer finalen Tunnelfahrt bewahrt habe, na bitte. Das hab ich dann davon... :D

Bastian

#78
Ach, das Pferd zäumt man von hinten auf, oder von der anderen Seite. Wenn man es auf der anderen Seite aufzäumt, baumelt das Zaumzeug hinten rum. Man reitet dann rückwärts durch die Gegend. Das lässt sich nur bedingt dadurch ausgleichen, dass man den Sattel unter den Bauch des Pferdes schnallt. Dann hängt man beim Reiten kopfüber vom Pferd runter und es haut einem die Bordsteinkanten, Wurzeln und Dreckklumpen an den Hinterkopf. Bis man merkt, dass man den ursächlichen Fehler am Anfang gemacht hat... :-*

Sandra

Vor hundert Jahren oder so war man noch prominent und wichtig, wenn man zwar viele Leute gekannt hat - aber selbst unerkannt war. Heute ist es genau umgekehrt - Andy Warhol schau oba.

Guntram

Nach dem gestrigen Urteil des EuGh wird sich das etwas ändern.

Übrigens scheinen manche Prominete die das wirklich wollen ihr Privatleben privat zu halten, das auch zu schaffen und die Presse scheint dies zu respektieren. Zumindest wenn man nicht zur adsoluten Promi-Spitzenklasse gehört und zuviel Skandale produziert.

Wer allerdings privat Urlaubmachen will und die Urlaubsadresse über seinen Pressesprecher vertraulich weiterleiten läßt muß sich nicht wundern.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Andrea

@Guntram: Welches Urteil? Quelle?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Guntram

Ging gestern durch alle Sender und steht heute in der Zeitung.

Caroline von Monaco gewann gegen die Bundesrepublik wegen Veröffentlichung von heimlich aufgenommen Fotos in deutschen Illustrierten Aufgrund unzureichenden Persönlichkeitsschutzes im deutschen Presserecht.

Zeitungskommentare sprechen vom Ende der Pressefreiheit.
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sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
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Sandra

ZitatÜbrigens scheinen manche Prominete die das wirklich wollen ihr Privatleben privat zu halten, das auch zu schaffen und die Presse scheint dies zu respektieren. Zumindest wenn man nicht zur adsoluten Promi-Spitzenklasse gehört und zuviel Skandale produziert..

Vor allem dann, wenn man in der wirtschaft tätig ist. Als künstler ...vergiss es. Auch als "gekröntes Haupt" oder so.

Guntram

Sprichts du aus Erfahrung?


Im Ernst, über Woody Allen habe ich gelesen er lebe so gerne in New York weil er dort durch den Central Park gehen kann ohne das ihn jemand anspricht und sein Privatleben respektiert.

Bei Manchen scheints zu klappen. Klar ist die Presse gnadenlos und das Publikum wartet sabbernd auf den nächsten Skandal, aber es gibt genug Promis die wären zu tiefts beleidigt, wenn sie keine Bodyguards mehr bräuchten um sich die Paparazzi vom Hals zu halten.
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Sandra

Ich hab vor Jahrhunderten mal in einer so richtig doofen Fernsehserie mitgespielt. Und solang die lief - ich war in 56 Folgen - habe ich ziemlich genau mitkriegen können, wie es echten Promis so geht. (G*ttseidank vergisst Dich das Publikum wieder, sobald Du nciht mehr permanent am Schirm zu sehen bist). In Deutschland war's besonders arg. Da haben mich die Leute auf der Strasse angefasst, und gefilmt und fotografiert - und ich war nur ganz normal einkaufen oder so. In Österreich waren sie im grossen und ganzen etwas menschlicher. Man hat gemerkt, sie erkennen Dich, aber sie sagen nix. In Deutschland war erkennen und anquatschen quasi eins. War echt nciht auszuhalten. Ich denke mir: Du bist jeden Abend bei denen im Wohnzimmer, und deshalb glauben sie, Du gehörst ihnen. Ist allerdings schon ...urgh... das war 88! Und inzwischen sind diese ganzen "Stars für zwei Tage-Serien" und Superstar und so - Deutschland ist plötzlich überschwemmt mit heimischen Stars, da isses vielleicht besser geworden.
Damals hat mir eine Frau, eine Deutsche, die mich in Wien an der Strassenbahnhaltestelle angesprochen hat, folgendes gesagt: Ich:"Warum sind Sie denn so aus dem Häuschen, bei Ihnen gibt's doch auch Fernsehschauspieler" - und Sie: "Ja, aber bei uns zeigen sie sich nicht so einfach auf der Strasse." ::)

Dagmar

#86
Ich hab' mehrfach Moderationen bei den Öffentlich-rechtlichen angeboten bekommen für sogenannte "Psychosendungen" - "Anuth berät" war ein bereits fixierter Titel.

Ich hab' immer lange überlegt - hat mich natürlich geschmeichelt, wäre auch - mehr oder eher weniger - eine publizistische Chance gewesen. Vielleicht versteht Ihr's nicht oder auch doch: Ich habe es nach langen Überlegungen immer abgelehnt. Ich wollte nicht am Samstag beim Bäcker stehen, mir anhören: "AAAAAch Frau Anuth... blablablabla - Gott was sind Ihre Kinder süß! Hörense mal, ich hab' da 'ne Tante von 'ner Tante - Sie machen das doch in der ARD. Die Tante von der Tante hat ein Problem ... blablablabla...."

Neee danke! Wirklich nicht!
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Ich würde das, wenn ich eine Familie hätte, auch nicht machen. Gerade so ein Psycho-Talk ist es nicht wert, seine Privatsphäre abzugeben, finde ich.
Naja: Prominent sein ist ähnlich wie ein Handicap haben. Man wird halt einfach nicht in Ruhe gelassen.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

Guntram schrieb:
ZitatZeitungskommentare sprechen vom Ende der Pressefreiheit
Den Satz finde ich genau so wichtig. Ich hab auch so ähnliche Kommentare gelesen. Wie dämlich sind unsere heutigen Journalisten, dass ihnen solche Sätze herausrutschen. Welch ein Beweis der eigenen Unfähigkeit. Wer bei der kleinsten Kritik oder Beschränkung schon die Pressfreiheit heranzieht, hat offenbar keine realen Argumente für sein Handeln.

Sandra

Tscha. Das ist eine gefährliche Keule. Aber ich vermute, so richtig Druck kann man wohl nur mit so billigen Sachen machen - denn wenn eine Info vom Ministerium nicht weitergegeben werden kann (oder wenn man als Journalist gezwungen wird, Quellen anzugeben, wenn man strafbare Handlungen recherchiert) dann lockt das keine Sau wegen der pressefreiheit auf die Strasse...

Guntram

Pressefreiheit ist wichtig. In Schweden (glaube ich, auf jeden fall eines der skandinavischen Länder) haben Reporter Zugang zur Post der Regierung und können alles lesen was sie wollen, bis auf ganz wenige geheime Sachen, die speziell gekennzeichnet sind.

Das ist schon sehr viel Freiheit. Freiheit bedeutet auch Verantwortung und 24 Stunden auf einem Baum hocken um nur um einen Promi am Pool zu fotografieren hat für mich nichts mit Verantwortung zu tun. Das ist spannen. Denen sollte man den Baum unter der Arsch wegsägen. Dann hat er noch seine Schlagzeile, "Mann fiel vom Baum und prellte sich seien Steiß".
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Bastian

aus:http://www.kep.de/show.sxp/6661.html?wow=new&sxpident=234918NWI-O-shtVIV--PbhD--gl

Rau fordert verantwortungsvolle Journalisten  
H a m b u r g (KEP) - Bundespräsident Johannes Rau hat am Samstag verantwortungsbewusstere Journalisten gefordert, die sich nicht vom Mainstream des Boulevards oder von ökonomischen Interessen beeinflussen lassen. Medienmacher seien im Kampf um Quoten zu oft bereit, unter dem Vorwand journalistischer Arbeit die Menschenwürde zu verletzten, so Rau.

Vor rund 500 Gästen der Jahrestagung der Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche" sprach Rau über seine Erfahrungen mit den Medien in den 46 Jahren, in denen er politische Ämter inne hatte. Zur Medienkonferenz, die vom NDR unterstützt wurde, trafen sich Vertreter aus Medien, Politik und anderen gesellschaftlichen Gruppen. Das Thema lautete: "Luxusgut Recherche - wie teuer darf Wahrheit sein?".

"Ich finde es abstoßend, wenn Menschen zur Belustigung anderer im Dschungel oder in heimischen Talkshows in demütigenden Situationen vorgeführt werden", so der Bundespräsident. Auch der Einwand, die Kandidaten beteiligten sich freiwillig, überzeuge ihn nicht: "Ich bezweifle, dass die Betroffenen immer richtig einzuschätzen können, was mit ihnen geschieht."

Journalisten trügen Verantwortung für das, was sie tun, sagte Rau. Kein journalistisches Interesse könne eine Verletzung des Grundrechtes auf Würde rechtfertigen. "Wer im Privatleben anderer Menschen wühlt, kann sich nicht einfach auf ein öffentliches Interesse berufen", so der Bundespräsident.

Wenn ein Journalist sich verteidige, die Zuschauer und Leser verlangten nach diesen Grenzverletzungen, so ist dies, so Rau "das armseligste Argument" von allen. "Gute Journalisten brauchen einen eigenen Kopf", forderte der Bundespräsident, und fragte zugleich: "Ist ein Superstar wirklich ein Talent? Oder werden Menschen aus ökonomischem Interesse mit journalistischen Mitteln zum Medienereignis gemacht?"

Rau kritisierte in diesem Zusammenhang, dass sich Redakteure zu oft an andere auflagenstarke Zeitungen hielten: "Ich habe nichts gegen den Boulevard. Aber kann es wirklich sein, dass ein Boulevardblatt zum 'Leitmedium' der deutschen Presse wird?"

"Journalisten sollen die Wirklichkeit abbilden" lautete einer der zehn Sätze, die der Bundespräsident als Leitfaden für den Journalismus präsentierte. Die anderen Sätze befassten sich mit den Problemen im Medienbetrieb, etwa dass Journalisten eine gute Ausbildung und Geld bräuchten sowie unabhängig und eigenständig sein müssten.

Das Netzwerk Recherche ist ein Zusammenschluss von etwa 300 Journalisten, die sich für die "journalistische Tugend der Recherche" einsetzen. Sie untersuchen die Manipulation in den Medien sowie das Spannungsverhältnis zwischen Qualität und Quote.(js)
 
 

Bastian

#92
Die gesamte Rede Raus ist hier nachzulesen:
http://www.netzwerkrecherche.de/html/jtagung2004_rau.htm

Sandra

ZitatRau kritisierte in diesem Zusammenhang, dass sich Redakteure zu oft an andere auflagenstarke Zeitungen hielten: "Ich habe nichts gegen den Boulevard. Aber kann es wirklich sein, dass ein Boulevardblatt zum 'Leitmedium' der deutschen Presse wird?"

Applaus! Applaus!! Applaus!!!

Bastian

#94
Aus der Rede, zum Thema exklusive Berichterstattung: "Inzwischen hat sich aber ein verhängnisvoller Medien-Mechanismus entwickelt, der die Politik und das Land in einen atemlosen Zustand Art permanenter Dauererregung versetzt. Ich will versuchen, diesen Mechanismus an einem Beispiel ganz plastisch zu erläutern. Vor drei Wochen erklärte der Bundesverkehrsminister in einem Interview mit einer Sonntagszeitung, was seit Jahren die Rechtslage in Deutschland ist: Privatunternehmen, die ein neues Verkehrsprojekt privat finanzieren und betreiben, können eine Mautgebühr für dieses Projekt erheben. "Allerdings", so sagte Manfred Stolpe, "ist diese Variante auf Grund europäischer Rahmenbedingungen beschränkt auf Tunnel, Brücken oder Gebirgspässe und einige wenige Bundesstrassen und Autobahnen." So weit der Originalton.

Die Zeitung macht daraus die Überschrift "Stolpe will Maut für Pkw" und gibt eine Vorabmeldung an die Nachrichtenagenturen. Am Samstag meldet die erste Agentur: "Stolpe - Maut auch für Pkw denkbar". Die nächste spitzt schon weiter zu: "Stolpe plant Maut auch für Pkw". Am Abend, das Interview ist noch immer nicht erschienen, beliefert eine andere Zeitung die Agenturen vorab mit einer exklusiven Stellungnahme des ADAC, der "mit allen Mitteln gegen die Pkw-Maut kämpfen" wolle.

Am Sonntag, das Interview ist endlich erschienen, stellt das Ministerium klar, dass keine Maut geplant sei. Wenige Stunden später weist ein Grüner die Pläne Stolpes zurück, der CSU-Generalsekretär spricht von "hemmungsloser Abzockerei", die CDU kritisiert die "neue Schröpfkur".

Am Montag ist die offenbar unmittelbar bevorstehende Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland das Thema aller Kommentare, es gibt Sonderberichte im Fernsehen, Experten werden befragt, die Opposition beschimpft die Regierung und umgekehrt.

So geht das noch drei, vier Tage. Danach kehrt langsam wieder Ruhe ein. Der Nebel lichtet sich. Es gibt keine allgemeine Pkw-Maut, das hat auch niemand geplant. Der Verkehrsminister sei "lädiert", schreibt eine Zeitung, und nicht nur die Bürger sind verunsichert und fragen sich: "Sind denn alle verrückt geworden?"

Es gibt inzwischen leider viele Beispiele dieser Art. Virtuelle Debatten, deren Ursprung keinerlei Aufregung rechtfertigen würde, beschäftigen Journalisten und Politiker tagelang, manchmal wochenlang. Aus Referentenentwürfen werden in den Nachrichten Gesetzesvorhaben, aus Interviewäußerungen werden in der flotten Moderation gleich Pläne. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Die Bürger verstehen immer weniger, was wirklich und was wirklich wichtig ist. Sie wenden sich ab und beschließen, vorsichtshalber gar nichts mehr zu glauben. Dafür tragen Journalisten eine erhebliche Mitverantwortung."

Ein etwas langer Slogan, aber man sollte ihn an jede Wand sprühen...

Andrea

Läuft das erst in den letzten zehn Jahren so, oder fällt es mir erst seither auf? Ich bilde mir ein, dass die Berichterstattung in den 80ern noch seriöser und "langsamer", also ohne Übertreibungen, stattgefunden hat.
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Guntram

Wer bei einer Sonntagszeitung mit 4 großen Buchstaben ein harmloses Interview gibt wird einen großen Skandal bekommen.

Wie blauäugig sind unsere Politiker eigentlich? Für sein Alter ist Solpe noch reichlich naiv und das nicht nur gegenüber Journalisten.

Aber woher solls auch kommen. Ein Kanzler der geglaubt hat mit Hilfe der Bild regieren zu können (jetzt straft er sie ja durch Nichtbeachtung) hat kein besseres Personal verdient, bzw. er stellt niemanden ein der besser sein könnte als er. Der könnte seiner Machtposition ja gefährlich werden können.
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Sandra

Ich glaube auch, dass es schlimmer geworden ist, und vor allem: immer schlimmer wird! Denn sie müssen sich ja gegenseitig immer mehr übertrumpfen.
Mit der "Sicherheit" ist es ja genauso. Den Menschen wird eine Unsicherheit vorgegaukelt, in der Stadt, dass sie sich demnächst wohl alle bewaffnen werden - wer Bowling for Columbine gesehen hat, weiss, worauf ich hinaus will.
es muss immer extremer sein  - alles, das Leben, die Nachrichten, die Kleidung - alles wird auf die Spitze getrieben.
Bis - wie ich SEHR hoffe - die Menschen dann endlich wieder ein bisschen Ruhe und Frieden wollen, und beginnen wieder gerne ZUzuhören...und Chansonplatten kaufen, statt Pop und Rock. ;) und in's theater gehen wollen, weil sie wieder mehr echte Menschen statt nachbearbeiteter Püppchen sehen wollen etc.

@Guntram: Stolpe ist da wohl auch ein bisschen zwischen Scylla und Charybdis: Als Politiker MUSST Du den Medien was sagen - und wenn Du dann was sagst, wird es verdreht. Und zwar so pervers, das KANN man oft nicht vorausbedenken...

Guntram

Dann sollten Politiker versuchen weniger zu reden und mehr zu sagen. :-X
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
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Sandra

Politiker:"(...)man sieht sie hereinkommen, man sieht sie herausgehen, aber was dazwischenliegt - und das ist UNSER Schicksal, was da entschieden wird - das bleibt im Dunkeln.
Deshalb sollten sich Politiker auch nie wie der  liebe G*tt vorkommen. Denn G*tt, der HErr, macht es genau umgekehrt: Seine Entscheidungen trifft er ganz offen. Aber niemand sieht ihn kommen und gehen."

Georg Kreisler in "Heute Abend: Lola Blau"