Georg Kreisler Forum

Diskussionen => Politik => Thema gestartet von: Anke am 12. Mai 2011, 02:23:08

Titel: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 12. Mai 2011, 02:23:08
ZitatPlagiatsaffäre: Koch-Mehrin tritt zurück

Berlin (dpa) - Erneut ein Politiker-Rücktritt wegen einer Plagiatsaffäre um eine Doktorarbeit: Gut zwei Monate nach dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ist nun auch die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin von ihren politischen Ämtern zurückgetreten.
http://web.de/magazine/nachrichten/deutschland/12770558-plagiatsaffaere-koch-mehrin-tritt-zurueck.html#.A1000107

Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 12. Mai 2011, 07:34:56
Moin, moin,

irgendwie auch schade, sie war immer so nett dusselig und tat sich wichtig... Sprach mit der ganzen Resonanz ihres Doktortitels und dem Gewicht eines knapp und höchstens teilweise verstandenen Briefings über Staatsverschuldung und die Notwendigkeit, da einzuschreiten und hatte von deren Ausmaß vage Vorstellungen, die um 4 Größenordnungen neben der Realität lagen. War aber blond, lieblich anzusehen und lächelte hold. Einfach süß! Sie war immer ein gutes Argument gegen die ohnehin schwach begründete These, die FDP und ihre Spitzen verstünden was von Wirtschaft und Finanzen...

Hören konnte ich diese Resonanz damals schon; dass ich den hohlen Klang nicht der Diss, sondern der Dame zugeordnet habe, tut mir jetzt aufrichtig leid. Moglich aber auch, dass es da zwei Resonanzräume gibt...

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 12. Mai 2011, 21:04:44
@ Clas

Eröffne doch eine Internet-Demo in Facebook oder gib eine Petition ein, dass die blonde Holde wiederkommt!  8-)  ;)

Und jetzt: Die übernächste bitte!

http://www.sueddeutsche.de/karriere/plagiate-in-der-dissertation-stoiber-tochter-verliert-doktortitel-1.1095825 :
ZitatPlagiate in der Dissertation

Stoiber-Tochter verliert Doktorgrad

Unglaublich, wie sich der privilegierte Nachwuchs bedient!  >:(  Wie in alten Zeiten.

Ich hoffe nur, dass die wissenschaftliche Internetgemeinde sich nicht auf die Frauen spezialisiert.  :o




Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 13. Mai 2011, 08:21:25
Moin, moin,

nein, keine Angst, das Wartezimmer ist voll, und es handelt sich nicht um ein gynekologisches Problem... Hier gibt es einen Überblick und Ausblicke...

http://plagiatsgutachten.de/blog.php/vroniplag-wiki-funktioniert-eine-erste-kleine-plag-wiki-bilanz/

Dran gewesen, aber offenbar Damen den Vorrücktritt lassend, wäre wohl der Dr. jur. ruh. Matthias Pröfrock. Details hier: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Home . Dort kann man sich auch beteiligen oder ein neues Projekt starten...

Privileg oder Handicap? Kind eines erfolgreichen Vaters zu sein, ist wohl auch nicht einfach. Und jeder leidet nach Bedarf an den zur Verfügung stehenden Problemen... Im Falle der Frau Saß kommt noch dazu, dass der Erfolg des Vaters in seinen Ursachen sich, von außen betrachtet, nicht recht erschließt: Klugheit und nach außen sichtbares eigenes Denken eher unauffällig, Reden kann er nicht: Warum hat so einer Erfolg? Ist es alleine der Wille zur Macht?

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 13. Mai 2011, 21:44:12
ZitatDetails hier: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Home .
Die Koch-Merin ist ja beim Plagiieren ein Waisenkind gegenüber der Saß! Und beide sind, soweit ich das da sehen kann, offenbar noch Waisenkinder gegenüber Herrn von und zu.  :o

ZitatPrivileg oder Handicap? Kind eines erfolgreichen Vaters zu sein, ist wohl auch nicht einfach.
Schwerer als seine Doktorarbeit selber zu schreiben?  Das glaube ich nun doch nicht.  :-/
ZitatIm Falle der Frau Saß kommt noch dazu, dass der Erfolg des Vaters in seinen Ursachen sich, von außen betrachtet, nicht recht erschließt: Klugheit und nach außen sichtbares eigenes Denken eher unauffällig, Reden kann er nicht: Warum hat so einer Erfolg? Ist es alleine der Wille zur Macht?
Ich denke, es ist die Summe von: nicht abgrundtiefer Blödheit,  verbindlichem Auftreten, gefälligem Äußeren, Sturheit und dickem Fell = der Fähigkeit, allen Angriffen zum Trotz zu lächeln und zu tun, als wär nix.  :P
Titel: Re: Der nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 15. Mai 2011, 17:19:25
Moin, moin,

einer Sendung im HR nach scheint das gang und gebe zu sein, mit dem Schreibenlassen wenn man's zahlen kann ebenso wie mit dem eigenständigen plagiieren. Ich erinnere eine Zahl von 300 Fällen im Jahr, kann aber im Gewirr der Seiten des HR das Ding nicht wiederfinden und daher nicht verlinken. Außerdem entsinne ich ein Recycling einer Arbeit in einer anderen Fakultät...

Und was die Schwierigkeiten beim Verfassen einer Diss betrifft: Es mag ja Menschen geben, die können das nicht und kämen ohne familiäre Einflussnahme auch nie auf die Idee, es zu versuchen. Sie würden vielleicht Tischler oder Biobauer oder auch gar nicht arbeiten. Sie sollen aber Erfolg vorweisen und eine Doktorarbeit, und so kommt es denn...

Wenn ich das auch so verstehen kann, so möchte ich doch drum bitten, von so jemandem dann nicht auch noch regiert werden zu müssen. Auch Vorhaltungen zu meinem Leistungswillen verbitte ich mir da. Billigen tu ich das selbverständlich auch nicht.

Gruß Clas
Titel: ...und noche ein...!
Beitrag von: Clas am 17. Mai 2011, 09:37:06
Moin, moin!

Offenbar Ankes Bedenken Rechnung tragend: http://www.sueddeutsche.de/politik/fdp-plagiatsvorwuerfe-gegen-chatzimarkakis-drei-zitiertechniken-viele-fragezeichen-1.1097780 . Und wieder ein Europa-FDPöter... Gemein! Soviele haben die doch gar nicht.

Gruß Clas
Titel: Doktorhütchenspiel
Beitrag von: Heiko am 19. Mai 2011, 13:51:48
Chatzimarkakis wehrt sich bei Lanz (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1337368/Markus-Lanz-vom-17.-Mai-2011#/beitrag/video/1337368/Markus-Lanz-vom-17.-Mai-2011): alles nur Missverständnisse aufgrund schlampiger, bzw. uneinheitlicher Zitierweisen. Schon mal gehört?
Man beachte den geschmacklosen und latent rassistischen Vergleich mit albanischen Hütchenspieler den Lanz vorbringt, zumal in einem Gesprächsmoment als es um den toten Großvater ging.

Auf der Seite Doktorarbeiten-Domino (http://www.doktorarbeitendomino.de/) wird inzwischen versucht Ordnung zu schaffen.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 23. Mai 2011, 00:36:47
ZitatChatzimarkakis wehrt sich bei Lanz (...)
Hab mal reingeschnuppert.
Interessant finde ich, wie Chatzimarkakis bei Lanz und anderswo reagiert: Er könnte ja sachlich seine Doktorarbeit verteidigen, kritisiert aber viel lieber die böse Anonymität der Plagiatsaufdecker.

Wie schön, wenn ad homines ins Leere laufen...
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 23. Mai 2011, 11:52:59
Moin Bastian,

vielleicht kann er nicht. Sachlich die Arbeit verteidigen, meine ich. Und das ad hominem läuft ja nicht ins Leere, es ist nur mangels konkret beschimpfbaren Gegenübers verkürzt: in der Anonymität liegt doch schon das Böse, schlechthin, wahrscheinlich sogar, und damit noch unwiderlegbarer...

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Burkhard Ihme am 24. Mai 2011, 13:06:39
Soweit ich das mitgekriegt hat, hat Chatzimarkakis doch eingeräumt, unsauber zitiert zu haben (zwar die Quellen genannt, aber nicht genau markiert, welche Teile des Absatzes Zitat sind und welche nicht). Und das ist vermutlich eine läßliche Sünde. Rechtfertigt zumindest keinen Aufstand.
Und was soll Chatzimarkakis nun verteidigen? Der Inhalt ist ja nicht angegriffen worden, die Form will er gar nicht verteidigen.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 25. Mai 2011, 00:24:29
Moin, moin,

er soll gar nix verteidigen, aber auch sich nicht beschweren, die Kritiker seien anonym. Erstens stimmt das gar nicht in allen Fällen, und zweitens ist zur Vergebung auch einer läßlichen Sünde Reue und Beichte Voraussetzung und nicht die motzige Beschwerde über die Petzen, die sie überhaupt erst ans Licht gebracht haben.

Den Vorwurf wird ja nun wohl seine Uni prüfen, und danach wird man weiter sehen.

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Burkhard Ihme am 25. Mai 2011, 02:04:59
Warum soll die das prüfen? Chatzimarkakis hat für seine Arbeit ja schon einen Notenabzug bekommen (behauptet er zumindest. Die Arbeit genau bewertet wurde, habe ich auf die Schnelle nicht gefunden). Da war ja kein Idiot am Werk, der auch noch ein "summa cum laude" dem Adel zu Füßen legte (eine Ehrung, die viele Professoren nur einmal im Leben vergeben).
Ich kenn jetzt den Fall auch nur aus der ZDF-Sendung von Markus Lantz. Aber wenn Chatzimarkakis sein Vorgehen richtig geschildert hat, hat er ja eher mehr Text als zitiert angegeben, als es tatsächlich ist. Da ist Plagiat der falsche Vorwurf.

Doktorabeiten waren ja schon früher Stein des Anstoßes:

ZitatDass Helmut Kohls Doktorarbeit verschwunden sein soll, ist ein Gerücht
,,Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945" lautete der Titel der Doktorarbeit von Ex-Kanzler Helmut Kohl. Dass diese bis heute verschwunden sein soll, ist ein Gerücht, dass sich hartnäckig gehalten hat, nachdem im Juni 1983 ein Anruf des Bundeskanzleramtes bei der Universität Heidelberg, an der Kohl promoviert hatte, eingegangen war. Es wurde darum gebeten, die Dissertation aus der Universitätsbibliothek zu entfernen. Man erwarte eine Diffamierungskampagne linksextremistischer studentischer Kreise zu der die Doktorarbeit missbraucht werden solle. Wenig später stellte sich der vermeidliche Anrufer als Mitarbeiter des linken Studentenmagazins "Rote Blätter" heraus. Das bereits diensteifrig entfernte Schriftstück wurde prompt wiedereingestellt, das Gerücht, die Dissertation sei verschwunden aber blieb und so interessierte sich lange Zeit niemand mehr für die Arbeit des Ex-Kanzlers, die durchaus interessante Aspekte enthalten soll.
Dietrich Kittner witzelte damals: "Kohls Doktorarbeit ist gestohlen worden. Nun ist er erpressbar!" (damals ging gerade auch die Kießling-Affäre durch die Presse).
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Heiko am 25. Mai 2011, 07:29:18
Dünnbrettbohrer in Bonn. Aus den Dissertationen unserer Elite. (http://www.amazon.de/D%C3%BCnnbrettbohrer-Bonn-Dissertationen-unserer-Elite/dp/3821810319)

Habe ich mal vor ´ner Ewigkeit auf einem Flohmarkt entdeckt und mitgenommen. Wenn ich richtig erinnere, war der Autor nach eigenen Angaben selber lange als Dissertations-Ghostwriter für Möchtegern-Akademiker tätig.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 25. Mai 2011, 07:46:15
Moin, moin,

na, weil der Vorwurf eines nicht erkannten multiplen Plagiates über weite Strecken sie ja auch berührt. Und wenn Du mal auf Vroniplag nachliest, gibt es da wohl nicht nur unterschiedliche Zitierweisen in bunter Mischung, sondern schlicht abgeschriebenes in Guttenbergscher Zitierweise. Ich habe jetzt nicht das Ganze nachvollzogen, denn warum sollte ich? Ich brauche da im Moment kein fundiertes Urteil zu. Die Uni schon, und nach Presseberichten kümmert sie sich auch, und die ist auch nicht anonym. Das Ergebnis kann ich abwarten; um ihn nicht zu wählen, hätte mir die Kenntnis seiner Partei auch vorher genügt, seinen Rücktritt fordern kann man ggfs. nach dem Unibericht. Man könnte es auch im Vorgriff, aber dann muss man sich damit mehr befassen, als ich Lust dazu habe. Und er könnte im Vorgriff zurücktreten, aber das wird er wohl nicht.

Aber bis auf weiteres würde ich ihn nicht mit Herr Doktor ansprechen, und da scheint mir für eine Prüfung durch die Uni genug Fleisch dran zu sein. Und ich kann prima vista nicht sehen, dass seine Erklärungen dazu alles vollständig entkräften.

Der Fall Guttenberg ist übrigens möglicher Weise ein gutes Argument gegen die Rentenaltersanhebungen: Wenn man nicht Korruption annehmen will, bleibt ja eigentlich nur die Blendung durch den Kandidaten, und wenn man da, wie hier generelle Blödheit von vornherein des Doktorvaters ausschließen kann, muss die ja erst in jüngerer Zeit entstanden sein... Mit 60 wär das vielleicht nicht passiert.

Gruß Clas
Titel: Man kann es kaum glauben,...
Beitrag von: Bastian am 23. Juni 2011, 14:34:26
... aber die Geiß wird Gärtnerin:

Gerade erst hat Silvana Koch- Mehrin wegen der Plagiate den Doktorgrad verloren. Jetzt wird sie Vollmitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments:

SZ: "Koch-Mehrin drängt es zur Forschungspolitik" (http://www.sueddeutsche.de/politik/trotz-plagiaten-in-doktorarbeit-koch-mehrin-draengt-es-zur-forschungspolitik-1.1111718)

Da bekommt man wirklich den Eindruck, dass sich die Böcke und Geißen in Brüssel die Salatköpfe nur so zuwerfen...
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 24. Juni 2011, 16:06:21
Moin, mion!

Sollen wir mal eine Gärterinnenschürze für Ziegen  und eine Gärtnerschürze für Böcke entwerfen? In der ersten Stufe der Ehrung wäre die dann gehäkelt und als Topflappen verwendbar... Die könnten wir dann in einer kleinen, aber würdigen Feierstunde überreichen. Oder wir versuchen, Herrn Pelzig für die Verleihung  und als Laudator zu gewinnen... 

Anlässe sollten sich ja immer wieder finden lassen.

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 24. Juni 2011, 21:21:35
Schamgefühl scheint etwas zu sein, das Politikern nicht eigen ist. Vielleicht kann man nur dann in der Politik etwas werden, wenn man keins hat.

Daher müssen sich dann immer andere, die einfachen Bürger, für die Politiker fremdschämen.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 24. Juni 2011, 21:31:23
Wer ein besseres Gefühl dafür bekommen will, wie die Kinder von Privilegierten/Arrivierten aufwachsen und wie sie dadurch zu ihrem skrupelfernen Dünkel kommen, mit dem sie uns dann regieren und verwalten, sollte mal "Gestatten, Elite" von Julia Friedrichs lesen.  :-?
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 25. Juni 2011, 02:32:18
Hallo Clas, die Idee mit der Gärtnerschürze gefällt mir. Erst recht mit Barwasser als Laudator. Nen besseren gäb's für den Job nicht.
Ich komme nur im Moment echt nicht zum Häkeln... Vielleicht kann ein Copyshop auch Schürzen bedrucken. Müsste doch gehen, oder? Vorne ein Ziegenkopf drauf, für die Dame noch nen Rüschensaum dran, oder so. Das wär schonmal die halbe Miete.

Natürlich haben die Scienceblogs auch schon reagiert (hab ich die Überschrift so ähnlich schon mal irgendwo gelesen? :))
http://www.scienceblogs.de/2011/06/die-geiss-im-garten-der-wissenschaft.php

Und es gibt eine Petition "Nimm Deine Hufe aus meinem Beet!":
http://www.gopetition.com/petitions/resignation-of-silvana-koch-mehrin-from-the-european-pa/sign.html
Da kann man seinen Hansel drutersetzen, wenn man möchte.

Danke für den Buchtipp, Anke. Das Buch hatte ich mir schon mal vorzunehmen vorgenommen, dann aber irgendwie verschlapst. Scheint mir interessant (http://www.perlentaucher.de/buch/29001.html) und kommt mal auf die to-buy-list.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 25. Juni 2011, 11:14:51
Moin Bastian,

häkeln finde ich besser als bedrucken, es passt schöner, und es fügen sich die Gedanken der Häkelperson, vielleicht auch der Nadel, auf okkulte Weise zwischen die Maschen... Die Schwingung wird ganz anders sein, und das Ergebnis dadurch aussagekräftiger. Und scheußlicher anzusehen...

Dadervon mal abgesehen: Wurde nicht Herr Wiesheu Verkehrsminister, nachdem er im Suff jemanden totgefahren hatte? Für die Auszeichnung gibt es seit je Bedarf, und es wird ihn weiter geben, denke ich.

Das Buch habe ich bestellt.

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 25. Juni 2011, 11:32:28
Moin, moin,

beim Nachlesen fand ich die Anmerkung, das Ganze sei eigentlich ein Nullsummenspiel, da die Geiß den Bock, nämlich Herrn Chatzimarkakis, ersetzt in diesem Ausschuß. Und wenn da auch noch die Proporze gewahrt bleiben sollen, haben wir hier endlich den Beleg für den Fachkräftemangel...

Gruß Clas
Titel: Den nächsten Ausschuss, bitte
Beitrag von: Bastian am 26. Juni 2011, 14:40:58
Zitat... Beleg für den Fachkräftemangel...
..., oder ein Beleg dafür, dass die Partei nicht weiß, in welchen Ausschuss sie ihren Ausschuss entsorgen soll.

Welches Schüsserl hätten's denn gern? (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-06/koch-mehrin-ausschuss)
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 26. Juni 2011, 23:37:20
Immerhin, die allgemeine Empörung und besonders die der Wissenschaftler hat etwas bewirkt, sie verzichtet.

Natürlich geht sie jetzt in einen anderen Ausschuss. Arbeits- und diätenlos wird sie dadurch nicht.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 29. Juni 2011, 07:48:09
Moin Anke,

aber zeigt der Umstand, dass erst eine allgemeine Empörung nötig ist, nicht eine Schwäche in der Eigenwahrnehmung, die ihr grundsätzlich zu denken geben sollte? Und davor warnen, das Fenster überhaupt zu öffnen, schon ganz und gar, sich bis zum Fersenbein hinauszulehnen. Das ist auch eine üble Folge moderner Eisenbahntechnik, dass die Leute nicht mehr lernen, sich nicht hinaus zu lehnen, wo dies gefährlich ist. Früher gab es da diese netten Schilder, die Menschen wurden gewarnt... In gewisser Weise fällt hier allerdings dann die Folge der Mehdornigkeit den Installateuren des Mehdornes selber wieder auf die Füße.

Und der Vorwurf von ihr an die Uni, die hätte halt ordentlich prüfen sollen, wird erstaunlicher Weise von der Bildzeitung nicht als "Verhöhnung der Opfer" gewürdigt.

Gruß Clas

Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 29. Juni 2011, 19:23:40
Zitataber zeigt der Umstand, dass erst eine allgemeine Empörung nötig ist, nicht eine Schwäche in der Eigenwahrnehmung, die ihr grundsätzlich zu denken geben sollte?
Ja, bzw. wie schon gesagt, einen Mangel an Schamgefühl. Davor müsste natürlich die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstbeurteilung stehen, die offenbar mangelhaft ausgebildet ist. ("Gestatten, Elite!")

ZitatUnd der Vorwurf von ihr an die Uni, die hätte halt ordentlich prüfen sollen, wird erstaunlicher Weise von der Bildzeitung nicht als "Verhöhnung der Opfer" gewürdigt.
Hast du da von der BLÖD etwas anderes erwartet? Herrn von und zu hat sie ja auch bis zum letzten Fädchen zu verteidigen versucht.  :o

Von ihr ist das für mich nur ein weiteres moralisches Armutszeugnis. Steht auf derselben Stufe wie die Anklage eines Einbrechers, eigentlich seien die Bewohner schuld, sie hätten sich halt besser absichern müssen.  :(
Und von sowas lassen wir uns regieren.  >:(
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Burkhard Ihme am 29. Juni 2011, 22:22:14
Ganz so ist es ja nicht. Denn in der Tat ist es Aufgabe der Prüfungskommission, eine Doktorarbeit zu bewerten (z. B. auch, ob die Kennzeichnung der Zitate wissenschaftlichen Standards genügt). Die Kritik, wenn sie dem nicht nachkommt, ist also berechtigt. Sie sollte nur nicht gerade von dem kommen, der erfolgreich versucht hat, die Kommission hinters Licht zu führen.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 30. Juni 2011, 07:26:40
Moin, moin,

doch, ich finde Ankes Einordnung richtig, und ich sehe nicht, dass Dein Punkt da im Widerspruch steht. Natürlich soll die Kommission prüfen, und offensichtlich hat sie das nicht ordentlich und es scheint grundsätzliche Mängel in dieser Prüfung zu geben.  Das ist zu kritisieren, von gesellschaftlichen Kräften und von der Wissenschaft und von der Kommission selber. Zu bedenken ist aber eigentlich auch, dass schon das Arbeitsverhältnis ein gewisses Grundvertrauen, der Doktorand werde ordentlich arbeiten, begründen sollte. Gut, sie sollte auch den Eindruck machen, der Aufgabe überhaupt gewachsen zu sein. Ich kenne die Dame nicht näher, aber wann immer ich sie zur Kenntnis nehmen musste, fiel sie durch Phrasenfreudigkeit und Ahnungslosigkeit auf, und blonde Haare und die stete Bemühung, ein ausreichend breites Lächeln zu erzeugen, hinter dem die anderen Auffälligkeiten undeutlich würden... Eine junge Lächlerin, ohne Fragen und ohne Zweifel.

Die bis dahin erfolgreiche Betrügerin oder der zunächst erfolgreiche Betrüger sollten sich den Vorwurf nicht zu eigen machen; wenn sie denn einen Hauch von eigenem Gefühl für die Außenwirkung hätten, unterließen sie es schon deswegen.  Dies Gefühl aber fehlt; und so zeigt sich, dass die Eigenwahrnehmung ebenfalls schwer gestört ist. Elite eben, und Leistungsträgertum. Fehlgesteuert, eigentlich ein Fall für die behutsame Inobhutnahme. Es ist nicht nur eine Stilfrage.

Nein, natürlich hatte ich vom Zentralorgan für volkstümliche Empörung und gerichtete Stammtischenthalpie nicht erwartet, dass es hier laut würde. Ich finde aber auffällig, dass Jugendliche mit ebenfalls gravierenden Sozialisationsstörungen schon aufgrund eines bockigen Gesichtsausdruckes vor Gericht der Opferverhöhnung geziehen werden, während eine offenbar gefestigt fehlsozialsierte Frau K. oder ein Herr G. oder Ch. in Richtung "Dumm gelaufen, aber shit upon!" phrasieren, und das Zentralorgan schließt sich an...

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 01. Juli 2011, 16:36:38
ZitatZu bedenken ist aber eigentlich auch, dass schon das Arbeitsverhältnis ein gewisses Grundvertrauen, der Doktorand werde ordentlich arbeiten, begründen sollte.
Ein Grundvertrauen sollte zu jeder zwischenmenschlichen, inklusive Arbeitsbeziehung dazugehören können - was aber offenbar zunehmend weniger zutrifft.  :'(

ZitatIch kenne die Dame nicht näher, aber wann immer ich sie zur Kenntnis nehmen musste, fiel sie durch Phrasenfreudigkeit und Ahnungslosigkeit auf, und blonde Haare und die stete Bemühung, ein ausreichend breites Lächeln zu erzeugen, hinter dem die anderen Auffälligkeiten undeutlich würden... Eine junge Lächlerin, ohne Fragen und ohne Zweifel.
  ;D

ZitatFehlgesteuert, eigentlich ein Fall für die behutsame Inobhutnahme. Es ist nicht nur eine Stilfrage.
  (https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.cosgan.de%2Fimages%2Fsmilie%2Ffroehlich%2Fk025.gif&hash=d44b9824ee6f50a1bbee0678f3794e071302d523)

ZitatNein, natürlich hatte ich vom Zentralorgan für volkstümliche Empörung und gerichtete Stammtischenthalpie nicht erwartet, dass es hier laut würde.
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.cosgan.de%2Fimages%2Fsmilie%2Ffroehlich%2Fk045.gif&hash=3f4d9e0dd4523b3f5ec17b9f57956939ae3a15c1)

ZitatIch finde aber auffällig, dass Jugendliche mit ebenfalls gravierenden Sozialisationsstörungen schon aufgrund eines bockigen Gesichtsausdruckes vor Gericht der Opferverhöhnung geziehen werden, während eine offenbar gefestigt fehlsozialsierte Frau K. oder ein Herr G. oder Ch. in Richtung "Dumm gelaufen, aber shit upon!" phrasieren, und das Zentralorgan schließt sich an...
Ja, die Welt ist leider wirklich ungerecht.  >:(

Wenigstens hat die Dame ein klein wenig moralische Reaktionen erhalten. Ich hätte es noch furchtbarer gefunden, wenn das glatt durchgegangen wäre.

Künftighin werden die Professoren wohl nicht mehr auf die Integrität ihrer promovierenden Elite-Schützlinge vertrauen dürfen.
Das finde ich traurig.  :'(

Der aufgeblasene andere FDP-Schatzimakaki (oder so ähnlich ;-)) war mir gleich suspekt.  >:( Wie hässlich der über Westerwelle gesprochen hat (macht man als Parteifreund so nicht) und wie aufgeputscht er in der Talkshowrunde (welche war es - Anne?) über seine drei Arten von Zitaten schwadroniert und die Wiki- und Vroniplag-Leute zu diffamieren versucht hat - da war mir gleich klar, dass das faul ist.  :o Was ist nun eigentlich mit ihm? Auf welchen Posten wird der jetzt befördert?

Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 01. Juli 2011, 23:09:38
Moin Anke,

ja, die Welt ist ungerecht, die WELT auch, und man darf es auch nicht anders erwarten. Die WELT jedoch, und das Zentralorgan, sind beide böswillig...

Was den Herrn Ch. betrifft, ist er natürlich in einer misslichen Lage, wenn er sich zum Einen über Zitierweisen und sein Verhalten dazu und über den Herrn W. äußern soll. Ich wüßte in seiner Lage auch nicht wirklich, wie oder was ich da Schönes sagen sollte, aber ich bin da auch nie Parteimitglied gewesen und konnte daher auch nie wegen dessen Entgleisungen in die spätrömische Dekadenz, zum Beispiel, austreten... Ich weiß aber nicht, ob Herr Ch. das meinte.

Die Forderung, wegen der Zitierweisen zurückzutreten, scheint er auch eigenwillig zu verstehen... und auch da schweigt das Zentralorgan für zeternde Vorverurteilung und Griechendiskriminierung, und sieht die Steilvorlage nicht... es ist schon sonderbar.

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 01. Juli 2011, 23:31:13
Zitatdas Zentralorgan für zeternde Vorverurteilung
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.cosgan.de%2Fimages%2Fsmilie%2Ffroehlich%2Fk045.gif&hash=3f4d9e0dd4523b3f5ec17b9f57956939ae3a15c1)
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 02. Juli 2011, 01:05:51
Ein Linktipp:

Blogger der Scilogs und der Scienceblogs haben einen neuen Blog eröffnet, in dem sie den Versuchen der Politik, Plagiate zu bagatellisieren, die Stirn bieten wollen:
http://deplagio.wordpress.com/

Hier gelesen:
http://www.scienceblogs.de/zoonpolitikon/2011/07/de-plagio-wir-wissenschaftsblogger-wehren-uns.php
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Burkhard Ihme am 02. Juli 2011, 21:48:51
Und Herr Ch. kämpft:

ZitatFDP-Mann Chatzimarkakis kämpft um Doktortitel
Der unter Plagiatsverdacht stehende FDP-Politiker bezeichnet alle Vorwürfe als "haltlos" – und wehrt sich gegen die Aberkennung seines Titels.

Der FDP-Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis wehrt sich gegen die mögliche Aberkennung seines Doktortitels. Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel" weist der FDP-Politiker die Plagiatsvorwürfe in einer Stellungnahme an den Promotionsausschusses der Universität Bonn als haltlos zurück.

Jorgo Chatzimarkakis gibt sich weiterhin selbstbewusst: "Fremde Gedanken sind belegt, fremde Gedanken sind als fremd gekennzeichnet"
"Nach eingehender Prüfung ist festzustellen, dass in der Dissertation kein einziger Text aus einem Werk übernommen wurde, das nicht in einer Fußnote oder im Literaturverzeichnis erwähnt wurde", zitiert das Blatt aus dem Schreiben.

"Fremde Gedanken sind belegt"

Zwar habe er Fehler gemacht und durch verschiedene Zitierweisen Missverständnisse erleichtert. Im Wesentlichen gelte aber: "Fremde Gedanken sind belegt, fremde Gedanken sind als fremd gekennzeichnet."

Nach Angaben des Dekans der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, Professor Günther Schulz, will der Fakultätsrat am 3. Juli über die Doktorarbeit entscheiden. Aktivisten der Internet-Plattform Vroniplag haben eine Reihe angeblicher Plagiate in Chatzimarkakis' Arbeit aufgelistet. Demnach gibt es auf fast drei Viertel der Seiten der Dissertation abgeschriebene Stellen.

Die Aktivisten der Plattform hatten bereits Chatzimarkakis' Partei- und Fraktionskollegin Silvana Koch-Mehrin zu Fall gebracht: Sie legte im Mai wegen Plagiatsvorwürfen ihre Ämter als Vorsitzende der FDP im Europaparlament und als Vizepräsidentin des Europaparlaments nieder. Inzwischen hat ihre Universität den Doktortitel entzogen.

Die eigentliche Diskussion müßte wohl eigentlich lauten: Wieviele eigene Gedanken muß eine Dissertation enthalten. Und auch: Wieviele darf sie enthalten. Denn leider muß eine Doktorarbeit auch lauter Unfug enthalten, wenn er nur von genügend Leuten behauptet wird. Darunter leidet z. B. die Comicforschung, weil alle Leute, die eine Dissertation zum Thema schreiben, all den Quatsch erwähnen müssen, der von irgenswelchen Idioten, die keine Ahnung von Comics haben, wissenschaftlich geforscht wurde.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 03. Juli 2011, 12:51:05
ZitatUnd Herr Ch. kämpft:

Zitat"Fremde Gedanken sind belegt, fremde Gedanken sind als fremd gekennzeichnet"
"Nach eingehender Prüfung ist festzustellen, dass in der Dissertation kein einziger Text aus einem Werk übernommen wurde, das nicht in einer Fußnote oder im Literaturverzeichnis erwähnt wurde", zitiert das Blatt aus dem Schreiben.

Demnach gibt es auf fast drei Viertel der Seiten der Dissertation abgeschriebene Stellen.
Die eigentliche Diskussion müßte wohl eigentlich lauten: Wieviele eigene Gedanken muß eine Dissertation enthalten.
Genau. Gibt es dazu eigentlich eine Vorgabe? Es kann ja wohl nicht sein, dass eine Diss. als ok durchgeht, wenn sie zu 100 % belegte und korrekt zitierte Fremdgedanken enthält - oder?  :D
[size=9]([size=9]Welches "Blatt" zitierst du denn da, BI? [/size] 8-))[/size]

ZitatUnd auch: Wieviele darf sie enthalten. Denn leider muß eine Doktorarbeit auch lauter Unfug enthalten, wenn er nur von genügend Leuten behauptet wird. Darunter leidet z. B. die Comicforschung, weil alle Leute, die eine Dissertation zum Thema schreiben, all den Quatsch erwähnen müssen, der von irgenswelchen Idioten, die keine Ahnung von Comics haben, wissenschaftlich geforscht wurde.
Muss das denn neutral oder gar zustimmend zitiert werden?
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Burkhard Ihme am 03. Juli 2011, 16:15:14
ZitatWelches "Blatt" zitierst du denn da, BI?
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13464097/FDP-Mann-Chatzimarkakis-kaempft-um-Doktortitel.html

ZitatMuss das denn neutral oder gar zustimmend zitiert werden?
Keine Ahnung, meine akademische Laufbahn war auf einer Kunstakademie. Aber das Problem war lange, daß man den Quatsch von Wissenschaftlern zitieren mußte und sich wohl kaum einer traute, das Kraft eigner Erkenntnis als solchen zu bezeichnen.

Ich hab letztes Jahr Lambert Wiesing (http://www2.uni-jena.de/philosophie/medien/wiesing/mitarbeiter.html) kennengelernt, der hat "geforscht", daß Comics nur Comics sind, wenn sie eine Sprechblase enthalten.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 03. Juli 2011, 21:24:13
Moin Burkhard,

aber sowas ist doch nicht ein Forschungsergebnis, oder? Das ist doch, wohlwollend betrachtet, wohl eher der Versuch, ein zweifelsfrei diagnostizierbares Merkmal zur Einteilung oder Ordnung zu verwenden, ein System in die Sache zu bringen...? Sowas ist auch schon gruselig genug, zumal, wenn das Merkmal zwar diagnostizierbar ist, aber Tauglichkeitsmängel aufweist.

Man kann es auch als Wichtigtuerei einordnen. Wissenschaft jedoch...?

Wenn er das als Forschungsergebnis wirklich anpreist, würde ich gerne mal den Methodenteil lesen...

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 04. Juli 2011, 23:09:08
Moin, moin,

hier haben wir einen Vorschlag für die weitere politische Karriere der K.-M.:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=9982#h21

Gruß Clas
Titel: Re: Der nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 07. Juli 2011, 02:51:02
Hallo Clas,
Ah, hab ich das nicht auch im Eulenspiegel gesehen?

.

Jetzt haben sie auch den Pröfrock erwischt. Und natürlich ist auch er so instinktsicher, dass er im Landtag bleiben will und sich selbst die Absolution erteilt: "Sie haben mich sicher nicht wegen meines Doktortitels gewählt."

Richtig, Matze!
Die Waiblinger haben Dich sicher nicht wegen auch nur irgendeiner Qualifikation in den Landtag gewählt! Welche sollte das auch sein?

Nein. Sie haben natürlich erwartet, dass eine hochgradig verlogene und titelgeile Juristenlarve mit ihrem auf unendlich eingestellten Lächeln (http://www.google.de/search?tbm=isch&hl=de&source=hp&biw=1228&bih=715&q=matthias+pr%C3%B6frock&gbv=2&oq=matthias+pr%C3%B6frock&aq=f&aqi=g1&aql=undefined&gs_sm=e&gs_upl=2004l2004l0l1l1l0l0l0l0l174l174l0.1l1) den Landtag dekoriert! Was kein Ficus bis dahin vermocht hatte, solltest Du richten (und nicht einmal die allmächtige Grinsekatze könnte so schön lächeln wie Du). Dafür hätten die Waiblinger es auch gerne in Kauf genommen, dass sie einem verlogenen und titelgeilen, volljuristisch verschlagenen und erschleichenden Karrierejungfuzzi ein Mandat erteilen.

Ja: "hätten"...

Denn all das bist Du ja nicht.
Lass uns mal nachschauen, wen die Waiblinger bekommen haben... :

Einen vertrauenswürdigen, christlichen und pflichtbewussten jungen Mann, der das Vertrauen der Wähler niemals enttäuschen würde.

Zitat
Liebe Wählerinnen, liebe Wähler,

herzlichen Dank für Ihr Votum bei der Landtagswahl, mit dem Sie mir das Direktmandat für den Wahlkreis Waiblingen anvertraut haben. Dieser Vertrauensvorschuss ist für mich Ver­pflichtung."

Quelle: http://www.matthias-proefrock.de/

Ich bin mir sicher, dass die Waiblinger das niemals von Dir gedacht hätten, lieber Matthias. Vertrauen und Verpflichtung passen ja so gar nicht ins Bild des verlogenen und titelversessenen Jungspunds.

Ein Grund das Mandat niederzulegen, oder?

Dum excusare credis, accusas.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Anke am 07. Juli 2011, 03:25:25
Was hast du denn nur, Bastian.  Die sind doch alle so ausgesprochen smart.  ;D

Und bitte beachte, dass "smart" gleichzeitig "schmuck, fesch" und "schlau, gerissen" heißt.  Deswegen können die gar nicht anders!   8-)

http://dict.leo.org/ende?lp=ende&lang=de&searchLoc=-1&cmpType=relaxed&sectHdr=on&spellToler=&search=smart
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Burkhard Ihme am 07. Juli 2011, 07:38:33
Und auch "wehtun". Da können sich die Wähler im Nachhinein natürlich nicht beschweren.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 07. Juli 2011, 11:26:22
Moin Bastian,

das kann sein, dass das im Eulenspiegel war...

den Matze hatte ich schon am 13. 5. 2011 erwähnt, als offenbar eigentlich noch vor K. M. an der Reihe, aber höflich und wohlerzogen den Damen den Vortritt lassend... Ich glaube, soweit wird der seine Kinderstube nicht vergessen, dass der vor der letzten Dame, die noch in Amt und Würden ist, und deren Nichtplagierthaben noch nicht glasklar bewiesen ist, zurücktreten würde...

Nu hat die Zeit den Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Herrn Althusmann, am Wickel. Aber Rücktritt würde der Glaubwürdigkeit schaden (!), wird er zitiert... http://www.nachdenkseiten.de/?p=10019#h17 , von da zur Zeit, und dort findet sich dann dieses hier: http://opendata.zeit.de/plagiat/Analyse-Althusmann-Endfassung.pdf .

Gruß Clas

Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Heiko am 07. Juli 2011, 15:01:31
ZitatDie eigentliche Diskussion müßte wohl eigentlich lauten: Wieviele eigene Gedanken muß eine Dissertation enthalten. Und auch: Wieviele darf sie enthalten.
ZitatGenau. Gibt es dazu eigentlich eine Vorgabe? Es kann ja wohl nicht sein, dass eine Diss. als ok durchgeht, wenn sie zu 100 % belegte und korrekt zitierte Fremdgedanken enthält - oder?
Abgesehen davon, dass diese Fragen auch von Thema und Methode der Arbeit abhängen, wie könnten eigene Gedanken überhaupt gemessen werden? Reines Abzählen der als eigene Sätze, Worte, Zeichen identifizierten Passagen hilft wohl nur bedingt weiter. Wäre es so einfach, könnte man ja einen Dr. in % einführen. Der Prozentsatz zeigte den eigenen, bzw. nicht-plagiierten Anteil an. Für Guttenberg ginge natürlich auch ein Dr. in ‰. Will sagen: so einfach ist das natürlich nicht, weil das Eigene sich auch auf Metaebenen wiederfinden kann, beispielsweise in einer Neustrukturierung des Alten.
Titel: Das lese ich erst jetzt...
Beitrag von: Bastian am 13. Juli 2011, 23:00:40
Die Ausreden halten ihr Niveau. Und wieder wird mit dem Finger auf andere gezeigt:
Nachdem bei Koch- Mehrin die faulen Prüfer an ihrem dreist kaschierten Totalversagen schuld gewesen sein sollen, hat auch Chatzimarkakis eine dolle Ausrede parat: Er will das Nicht-Zitieren ausgerechnet an der Universität von Oxford gelernt haben.

(Hätten wir einen Smiley, der sich mit einer Bratpfanne auf den Kopf haut und dabei im Kreis hüpft, dann hätte ich ihn hier gesetzt.)

Gut, ich reiß mich zusammen. Also Oxford:
http://www.ox.ac.uk/

Und was lernt man an der University of Oxford?
Das lesbar machen von Texten!

Unglaublich, aber laut Chatzimarkakis wahr:
Zitat"Die benutzen das Intertextualisieren, also das lesbar machen von Texten."

Soll wohl heißen, in Oxford würden alle möglichen Fremdtexte in die eigene Arbeit eingebunden und ggf. umformuliert. Ohne Anführungsstriche oder ähnliche Markierungen. Am Ende schreibt man irgendwo einen Hinweis auf irgendwelche Quellen hin, und die Sache ist geritzt.

Wie bitte?
Das versteht Chatzimarkakis unter "lesbar machen von Texten"? Das Unkenntlichmachen und erschleichen von Fremdleistungen?

Und jetzt hat er auch noch angedroht eine neue Doktorarbeit zu schreiben. Diesmal echt und ganz alleine. Sehr alleine, vermutlich. Und ich ahne schon, wo er sie nach dieser Lüge über Oxford nicht schreiben wird...

Zum Thema "Wtf is 'Intertextualisieren'?" (meine Worte) gibt's einen launig- entschlossenen Blogartikel eines Oxfordianers, Markus Gerstel:
http://uxp.de/28
Und hier sein offener Brief an die Universität in Oxford als pdf:
http://uxp.de/images/OxfordChatzimarkakis.pdf

Zitat"Gib jeden entlehnten, übernommenen Gedanken [und sei er auch noch so bescheuert. Red] mit seiner Quelle an."

Quelle: Ex-Doktor Jorgo Chatzimarkakis
(das ist der, der in Brüssel tatsächlich immer noch im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sitzt)

Wir brauchen unbedingt so einen Bratpfannensmiley!
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 13. Juli 2011, 23:58:11
ZitatBurkhard Ihme wrote on 02. Jul 2011 at 21:48:
Die eigentliche Diskussion müßte wohl eigentlich lauten: Wieviele eigene Gedanken muß eine Dissertation enthalten. Und auch: Wieviele darf sie enthalten.

Ich denke, die Frage nach der Quantität des Eigenanteils führt nicht weit. Das Ausmaß des Eigenanteils sehe ich eher als ein Resultat der Arbeit, denn als das Ziel an. Eine Doktorarbeit soll ja belegen dass ein Doktorand eine wissenschaftliche Fragestellung selbständig beackern kann und dabei zu neuen Erkenntnissen kommt. Das führt, wenn man methodisch korrekt vorgeht, unweigerlich zu einem Eigenanteil >0%, sonst gibt's nichts Neues. Und um im wissenschaftlichen Kontext eingebettet zu sein, gehört ebenso unweigerlich ein Anteil von Zitaten, Datenmaterial, usw. dazu, der ebenfalls >0 liegen muss, sonst endet man bestenfalls im Vatikan.

Ist natürlich Binse. Soweit ich das Überblicke gibt es da in den Anforderungen enorme Unterschiede, beispielsweise zwischen den Geisteswissenschaften und den Naturwissenschaften. Aber hüben wie drüben beurteilen Menschen die Leistung und zählen sie nicht bloß ab, was ich- bei allen Verfehlungen- auch als eine wertvolle Leistung ansehe.

Es gibt ja bereits Bestrebungen, den Doktorgrad abzuschaffen. Bin gespannt, wie sich die Diskussion darüber entwickelt, denn so manche Alternative, wie Anzahl der Publikationen halte ich für sehr fragwürdig.
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 14. Juli 2011, 00:00:58
Achja (ich Spammer). Diesen offenen Brief einer Mutter an SKM wollte ich auch noch empfehlen. Ich erlaube mir ein längeres Zitat:

ZitatWas mache ich denn nun, frage ich Sie? Wie erkläre ich meinem Nachwuchs, daß sich für Sie nur der Text auf Ihrem Personalausweis ändert, und sonst nichts? Wie mache ich meinen Kindern klar, daß Sie eben keineswegs ihren Job verlieren, sondern sich in der selben Firma einfach einen anderen aussuchen dürfen, auf dem Sie nicht mehr ganz so sehr auffallen, aber immer noch genausoviel Geld verdienen? Und schlimmer noch: Wie soll ich meinen Kindern begreiflich machen, daß Sie nicht nur irgendeinen Job haben, sondern in der Politik sind? Sprich, daß ausgerechnet Sie nach alledem sogar immer noch mitbestimmen dürfen, nach welchen Regeln die restlichen Bürger Europas leben sollen?

Oder mal ganz anders gefragt: Wie erklären Sie all das eigentlich Ihren eigenen Kindern?

Quelle: http://www.rueckspiegel.org/index.php/site/comments/briefeinermutter/
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 15. Juli 2011, 12:46:29
Moin, moin,

ich habe nun auch die Kommentare dazu gelesen, mit Erschütterung insbesondere die der juristisch eingebildeten FDPöter, die schon aber auch jeden Anflug irgendeines Diebstahlsvorwurfes mit Gesetzestexten kontern, von wegen fremde bewegliche Sache, und das sei ja ein Gedanke nicht. Nee, natürlich nicht, und richtig ist auch, dass man da mit Raubkopie auch nicht weiterkommt.
Inzwischen ist offenbar sogar das Zentralorgan gegen Chatzimarkis, sie haben offenbar die griechischen Wurzeln seines Namens erkannt. Dass es hauptsächlich FDPöterInnen trifft und Unionspolitiker sei jedoch einer einseitigen Suche geschuldet, meint der Hugo dort.

Ich glaube das nicht. Ich glaube, die Leute, die Karriere wollen und Macht und Einfluß auf der Titelschiene gewinnen und ausbauen, haben, auch, und vielleicht gerade, wenn sie etwas beschränkt sind, die Neigung, dann eben abzuschreiben. Da sie selber nie drauf kämen, sowas zu lesen, glauben sie auch, es werde schon keiner merken. Primär ist der menschliche Mangel, dem Skrupellosigkeit und Erfolgswille beigesellt sind. Und solche Leute haben nun mal eher nicht Linke und nicht Grüne Ambitionen und landen daher bei der Union oder FDP.

Umgekehrt ist die linke und grüne Subkultur auch nicht so titelgläubig, der Titel also auch keine so weit reichende Begünstigung im Vorwärtskommen. Man muss das da nicht, wie man am Professor h.c. Joseph Fischer deutlich sieht.

Gruß Clas
Titel: Ein Politiker hat keine Liebe...
Beitrag von: Clas am 17. August 2011, 14:43:57
Moin, moin,

nun ist ja hier der Herr von Boetticher über sein Genital gestolpert, bildlich gesprochen und zurückgetreten. Wie mir scheint, aus den falschen Gründen. Es ist ihm die Prüderie und Bigotterie der eigenen Partei auf den Schwunz* gefallen, gewissermaßen. Nicht, dass er sich mit dem Mädel eingelassen hat, stört mich, sondern dass die behauptete Liebe seinerseits so offenbar keine war. Der Mann hat die Beziehung aus Karrieregründen beendet. Dann schweige er von Liebe. Aber wahrscheinlich versteht er davon nichts. Er hätte sich aber kundig machen können und sollen, vorher.

Dass ich überdies nicht verstehe, was so ein Mädel an dem nun ausgerechnet fand, steht woanders zu Papier... Die Familie baltischer Landadel, nach Westdeutschland geflohen, er selber reaktionär, alter Herr einer schlagenden Verbindung, Reserveoffizier und Jurist: Mein Traumschwiegersohn wäre der nicht. Die Familie hat eine Homepage, wo Fotos gezeigt werden und er steht in der ersten Reihe. Es gibt auch eine Seite auf der  Persönlichkeiten, die sie hervorgebracht hat, gewürdigt werden. Er ist nicht dabei. Heute wurde die Seite aktualisiert... Auf seiner eigenen war er vorhin noch nicht zurückgetreten.

Wie Karl Theodor soll er die Fähigkeit zur freien Rede besitzen.

Nu ja. Als Ministerpräsident gibt es ihn dann hier wohl erst mal nicht, des wollen wir dankbar gedenken. Die Empörung setzt für mein Gefühl dennoch an der falschen Stelle an.

Gruß Clas

*vgl.: Wortfront: Schwanzersatz, Radio edit, zensierte Fassung. Ich höre, wo das a weggekratzt ist, ein u, aber vielleicht ist das auch akustische Täuschung...
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 06. Oktober 2011, 09:16:39
Moin, moin,

sie wurde einem anderen Ausschuss zugeteilt, dem Petitionsausschuß nämlich, oder da ist sie verblieben, aber gerade las ich, dort sei sie in zwei Jahren nie aufgeschlagen. Auch in Sitzungen des EU-Parlamentes fehlt sie oft.

Vielleicht mal eine Petition einreichen, sie möge ihre Arbeit tun?

Wie auch, zum Beispiel, Herr Steinbrück, der wohl, statt sich an Debatten zu beteiligen, Vorträge hält im Nebenerwerb...

Gruß Clas
Titel: Schavan tritt zurück
Beitrag von: Bastian am 09. Februar 2013, 14:14:54
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/schavan-tritt-als-bildungsministerin-zurueck-a-882389.html
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: bees am 11. September 2013, 12:43:15
Ich schwör auf meine Möhre, dass diese Doktorarbeit mir gehöre!:-D
Titel: "Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit"
Beitrag von: Bastian am 04. Oktober 2013, 21:41:14
Prof. D. Uwe Kamenz meinte im FOCUS, bei Steinmeiers Doktorarbeit eine "Gesamtplagiatswahrscheinlichkeit" von 63% gefunden zu haben. (Nicht Plagiate, bloß eine errechnete Wahrscheinlichkeit. Und das reicht für eine FOCUS-Schlagzeile. Ebenfalls ganz FOCUS-gemäß drückt man eine Wahrscheinlichkeit nicht durch einen Bruch <=1 aus, sondern in Prozent. Oder in Balken. Oder als Tortenstück. Ich will mich nicht verfransen... : Jedenfalls in Prozent.)

Prof. Dr. Hajo Funke hat stichprobenartig einige Verdachtsfälle überprüft (http://hajofunke.wordpress.com/2013/10/03/plagiats-und-tauschungsvorwurf-gegen-steinmeier-ohne-seriosen-beleg/) (irre, was für einen Ausstoß an Falsch-Positiven Kamenz' Wahrscheinlichkeitsgenerator da produziert) und kommt zu einem vernichtenden vorläufigen Urteil.

Lesenswert. Am schärfsten finde ich aber die Frage-Antwort-Rubrik (http://www.profnet.de/index.php?sv=d4f8r34hna3jsjpkue27djn0v0.di.65.B.5897.440.0.1.0.1.8733c101026bab481799bc12906125f2.), die Kamenz auf seiner doch noch recht spartanischen Seite eingestellt hat.

Für mich der Schwurbel des Monats:

Zitat
F: Laut Frau Prof. Dr. Weber-Wulff ist Ihre Software schlechter als die der anderen. Stimmt das?

A: Die Kollegin testet jedes Jahr die gewerblichen Software-Angebote zur Aufspürung einer Plagiatsquelle im Internet mit ein paar von ihr konstruierten Testfällen. Je nach Testfall schneiden die Anbieter jedes Jahr unterschieldich ab, obwohl diese ihre Software nicht geändert haben. Wir bieten keine solche gewerbliche Software an. Wir wollen Plagiate abschaffen. Deshalb müsste die Kollegin Weber-Wulff unser System mit anderen Systemen zur Abschaffung von Plagiaten vergleichen, was sie nicht tut. Die Anbieter der gewerblichen Plagiatssoftware wollen Plagiate nicht abschaffen, da sie nur Geld verdienen, wenn es weiterhin Plagiate gibt.

Soll heißen: Ja.

Man stelle sich analog vor, die Frage lautete:
F: Stimmt es, dass sie weniger Diebstähle aufgedeckt haben als die Polizei?
A: Die Polizei deckt jährlich unterschiedlich viele Diebstähle auf. Wir machen das Ganze aber nicht gewerblich, denn wir möchten Diebstähle abschaffen. Frau Weber-Wulff müsste unsere Methode also mit anderen Methoden zur Abschaffung von Diebstählen vergleichen, was sie nicht tut. Die Polizei möchte Diebstähle nicht abschaffen, weil sie nur Geld verdient, solange es Diebstähle gibt.

Mich zerreißt's fast, ich muss aufpassen...: Entscheidend für die Bewertung der Effektivität einer Methode sei, so verstehe ich Kamenz' obige Schwurbelwindhose, der Beweggrund zur Aufklärung. Nicht etwa der messbare Erfolg.

er sagt ja:
1. die anderen sind nur deshalb effektiver, weil sie nicht abschaffen wollen
und
2. abschaffen wollen und können wir. Es gelingt uns nur überhaupt nicht.

weiowei... Ich habe Steinmeiers Diss nicht gelesen und habe dazu auch keine Lust. Aber nachdem, was ich bis jetzt gelesen habe, könnte ich mir vorstellen, dass diejenigen, die es tun, durch das Abgleichen der Verdachtsmomente mit den realen Textstellen bald eine relativ robuste Aussage über den "Bullshitoutputskoeffizienten" von Kamenz' Programm treffen können werden.
Und zwar als Balken.

Nicht 100%ig, aber ich will das mal wetten...
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 06. Oktober 2013, 14:54:12
Nu ja, Wirtschaftswissenschaftler und dann Marktingspezialist und zwar für neue Medien... Da wäre Sorgfalt wohl eine paradoxe Forderung.

Das hier vorgelegte ist aber mit Sorgfaltsmängeln nicht nur behaftet: Es besteht daraus. Denn offenbar hat der ja die Hervorbringung nicht einmal selber gegengelesen... oder wenigstens einen Hiwi drangesetzt.  Sonst hätte doch das eine oder andere auffallen müssen.

Dass so jemand eine Professur inne hat: Bitter. Schwarz. Zappenduster. Man führe ihn hinweg von diesem Stein, um Morgenstern zu zitieren.

Ich bin wirklich kein Steinmeierfan; aber diese Kampagne kurz vor der Wahl... Dass Herr Funke da eine Zurücknahme vom Focus erwartet, zeigt aber auch, dass der in der Realität auch noch nicht lebt: Das ist kein Versehen, das ist Absicht und hat wahrscheinlich auch funktioniert. Die Wahl ist gelaufen.

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Clas am 06. Oktober 2013, 15:02:07
Moin, moin,

Prof Dr Kamenz bringt bei Google 398 Einträge, jetzt eben: Der sucht Publicity...

Gruß Clas
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 08. Oktober 2013, 03:11:01
Soll er gerne haben. Und Geld sucht er wohl auch. Das unterscheidet ihn ja so von den gewerblichen Softwareanbietern...

Hehe, wer vom Kölner Stadtanzünder hat Frau Mösken denn da in die Tasten gegriffen? Bis zum 11.11. sind doch noch ein paar Tage.
ZitatUwe Kamenz von der FH Dortmund sucht in Doktorarbeiten nach Plagiaten – und nimmt Geld dafür. Am liebsten will er so viele Prüfungsarbeiten wie nur möglich untersuchen. Steinmeier blickt der Überprüfung seiner Arbeit entlassen entgegen.
http://www.ksta.de/politik/-menschen-schreckgespenst--aller-abschreiber,15187246,24497528.html

Jrööß
Bastian
Titel: Re: Die nächste, bitte
Beitrag von: Bastian am 30. Juli 2014, 16:47:19
Nun dreht Annette Schavan komplett am Rad und erfindet den temporären Doktorgrad:
Zitat"1980: Promotion zum Dr. phil. (gültig bis 2014)."

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/plagiatsaffaere-von-annette-schavan-doktorarbeit-im-lebenslauf-a-983488.html

Mittlerweile ist der Eintrag auf der Botschaftsseite allerdings geändert worden. Da steht nun:
Zitat1980 Promotion zum Dr. phil. (aberkannt 2014)
http://www.vatikan.diplo.de/Vertretung/vatikan/de/02/Botschafter__und__Abteilungen/Behordenleiter__CV__Seite__neu.html