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Literatur: Anregungen

Begonnen von Franz08, 04. Mai 2006, 23:08:24

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whoknows

Irgendwie schade, dass *** sich nie so RICHTIG durchgesetzt hat - gerade in Europa wäre das ein netter Schachzug....

Werner

Aus logischer Sicht: Absolut! Aber bei dieser Dichte alter Kultursprachen? :-/

Werner

Hätte ich fast zum Thema vergessen: Die Tendenzen in Europa zur Festigung der eigenen Identität auch sprachlich abzudriften, siehe die ganze sprachliche Kleinstaaterei, mitunter  auch von Bomben begleitet. Ein wirklich friedliches, d.h. auch kulturell und politisch integratives Miteinander - was sich z.B. auch auf politischer Ebene mit Wahlberechtigung für ausländische Minderheiten widerspiegeln sollte - ist sehr selten. Hier fallen mir u.a.  die dänische Minderheit im Norden ein, aber die Verhältnisse stufe ich vermutlich nur als spannungsfrei ein weil man von denen überhaupt nie etwas hört, bzw. die Sorben im Osten, aber das sind Deutsche obwohl die Sprache keine Schnittstelle mit Deutsch hat. Die Vehemenz, mit der sich ansonsten die Minderheiten von Italien bis Schottland "mögen" lässt auch nicht auf die Grundvoraussetzung für die Vereinigten Staaten von Europa hoffen. Und das ist der Euro nur zum kleinen Teil, die gemeinsame Sprache als Basis einer gemeinsamen Kultur wäre der weitaus grössere.

whoknows

Tscha, wenn's nur so leicht wäre!! Es ist doch gerade die gewachsene Sprache der allergrösste anteil von "eigener Kultur" - nicht grundlos sagen Sprachen enorm viel über Mentalitäten aus.
ich verstehe allerdings nicht ganz, warum eine kulturelle Besonderheit immer gleich zu Ausgrenzung führen muss - es gibt doch Überbegriffe, wo es  eigentlich ausreichen müsste, dass man die durchsetzt? Aber wenn man sieht, wie zB der Überbegriff der gemeinsamen Ethik und der Menschenrechte sofort aussetzt, wenn es um Kulturrelativismus geht ....."bei den Arabern ist es "kulturell" und damit legitimer, wenn Frauen ausgegrenzt werden, bei uns gelten die ja die Menschenrechte, da muss man eben die anderen Kulturen auch einfach machen lassen" ... derartige Umkehrschlüsse und Fehlschlüsse führen dann dazu, dass man sagt: wir müssen die Sprache ändern - anstatt: Ihr habt ne eigene Sprache, aber unsere Ethik schweisst uns zusammen.
Wenn man die Sprache ändert, als "zeichen von Zusammengehörigkeit", glaubst Du im Ernst, dass sich dann was ändert? Man fühlt sich zugehörig zu Europa, wenn es endlich verbindliche WERTE durchsetzt, auch bei Zuwanderern. Die Sprache ist genügend Differenzierung um die eigene Ethnie zu definieren.

Werner

Eigentlich dachte ich nur zu beschreiben; die erwähnte gemeinsame Sprache als Fundament einer gesamteuropäischen Gemeinschaft sehe ich als Chance eines Neuanfangs, mehr eigentlich nicht. Die in Europa aktiven Separatisten benutzen die Sprache zwar zur Abgrenzung, okay,  sie ist selbstverständlich aber nicht die Ursache der Konflikte. Und ein einziges, winziges Beispiel für ein Nebeneinander trotz aller Unterschiede zeigen Tschechen und Slovaken, im Gesamten bestätigt diese Ausnahme in ihrer Einzigartigkeit aber eher die geltende Regel das nichts mehr geht wenns mal geknirscht hat. Die gemeinsame Sprache hatte ich ausschliesslich als Basis, d.h. lediglich einen notwendigen Grundstein für einen eventuellen Dialog im grösseren europäischen Umfeld bezeichnet, Chancenvergrösserung wirtschaftlicher Natur zum Wohle aller Beteiligten inclusive, warum auch nicht?
Zitatderartige Umkehrschlüsse und Fehlschlüsse führen dann dazu, dass man sagt: wir müssen die Sprache ändern - anstatt: Ihr habt ne eigene Sprache, aber unsere Ethik schweisst uns zusammen
Bist du da sicher? Oder meintest du unsere Ethik? Nur um einem verselbstständigt vorausgeeilten Missverständniss sofort den Strom abzudrehen: Ich bin nicht für die Abschaffung des babylonischen Sprachdschungels (ich bin kein Phantast), nur denke ich - analog zu den USA - an eine Sprache für alle, den Verständigung hängt nun mal von Sprechen und Verstehen ab. Die Relativierung fremder Wertvorstellungen beim Transfer in unser Rechts- und Wertesystem richtet sich in der Regel an unserem grundsätzlichen Wertekatalog aus. Danach wird Steinigung für pflichtvergessene Ehefrauen als Verbrechen geahndet, während Bigamie, wenn irgendwo Usus, dagegen schon besser in den I.O.-Katalog für Neubürger aus Wasweissdenwerschonwo passt. Für diesen Neubürger mag beides zu seinen religiösen Angelegenheiten gehören, für uns natürlich nicht. Such da mal den Konsens wenns an das Eingemachte geht...Asylberechtigung mit der Giesskanne verteilt schafft zwar ein ruhiges Gewissen für den Menschenrechtsbeflissenen aber auch Gerechtigkeit für die Betroffenen? Und aus wessen Sicht?

whoknows

Mit einem Wort, Du meinst: zusätzlich zu den jeweiligen Sprachen als Amtssprache, als Dach-sprache oder so? Das wäre sicher nicht verkehrt.

michael

Hach, wie schön, alle reden über ***. Hätte jemand (irgendjemand) einen Thread über *** angefangen (ohne Sternchen), wäre bestimmt nicht so viel geredet worden...

[size=14]Ausdruck! |[/size] Hatte in den letzten Tagen nicht soviel Zeit, auf einiges meinen Senf beizusteuern, obwohl es mir in Fingern kribbelte...

Ich habe wohl all die Phasen durchgemacht, die ein *** so üblicherweise erlebt, man (oder frau...) lernt es kennen, ist begeistert, lernt es, lebt es. Mensch will alle anderen begeistern, missionieren, aber das klappt dann nicht.
Dann kann mensch entweder resignieren und *** vergessen - oder man lebt es. Wer will, der findet seine  ***, es gibt sie überall, wenn ich will, kann ich zu Treffen gehen, ganz nach meinem Geschmack.
Das ***- Völkschen hat so ziemlich alle Interessengruppen, die interessant sein könnten, da findet mensch immer jemand, mit dem mensch reden kann.

Und FLÜSSIG reden - das können nun wirklich viele, fast alle ***

Und vom Ursprung der Idee her, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, das man dort rechte Dummbolzen antrifft, immerhin war der Initiator ein  russich- polnischer Jude, der die internationale Verständigung und Gleichberechtigung fördern wollte - da bleibt eine bestimmte Klientel aussen vor, die trifft mensch da nicht als Anhänger... ::) ::)

Übrigens sollte *** immer nur die ZWEITsprache sein, die meistens *** legen da grossen Wert drauf.

Wenn ich mir das übliche Denglisch hier im Land angucke....
Also *** ist mir da lieber... und würde den Menschen ihre eigene Sprache / Kultur belassen.

Lieder in *** klingen übrigens toll.

Na, will sich jemand missionieren lassen?

michael

#132
Bevor ich es vergesse:
Das ist doch das GK-Forum....
Natürlich sind auch GK-Texte in *** übersetzt:
[size=14]R |[/size]z.B: (mein Problem: Diese Übersetzung sollte ich fairerweise nur verlinken, aber dann sieht ja jeder, was *** ist)

Geht also nicht.




Oder doch??


Ersetze im folgenden Link die *** durch das Zauberwort:
http://www.uni-leipzig.de/***/texte/bibl/kantoj/muzikkritiko.html

(insgesamt vier übersetzte Lieder)

whoknows

Hihi - sogar metrisch ziemlich okay. Liest sich lustig.

whoknows

#134
Eines der spannendsten, wahrsten, klügsten, erhellendsten Bücher seit langem. UNBEDINGT zu empfehlen, eigentlich (gerade angesichts unserer Diskussionen) ein absolutes "must":

Timothy Garton Ash:
[size=14]Freie Welt [/size]
Europa, Amerika und die Chance der Krise[/b]






Bin völlig hingerissen davon - und liest sich wie ein Krimi

Stroganoff

Danke für den wertvollen Buchtipp!!
Ich werd wohl diese Ausgabe kaufen/verschenken/lesen: klick.

Bin gespannt darauf, es zu lesen!

whoknows