Haben die Stammtische das Fernsehkabarett übernommen?

Begonnen von Bastian, 10. Juni 2015, 13:21:37

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Clas

Moin Heiko,

als er mir gemacht wurde, bestand lediglich die Möglichkeit, ich würde eventuell eine persönliche Verantwortung des Banksters für betrügerische Machenschaften für möglich halten, statt nur und ausschließlich das System zu kritisieren oder, besser noch: zu analysieren. Was sich ja auch deuten lässt als: Vom Arsche her auflösen, und damit wär'n wir wieder bei der persönlichen Verantwortung... Sicher gibt es wirtschaftliche Zwänge, aber auch eine Verantwortung dafür, wieweit man sich denen ergibt, oder sie setzt.

Ich halte die durchaus für gegeben und für reklamierbar.

Der so verstandene strukturelle Antisemitismus braucht auch gar keinen Juden mehr, gegen den er sich etwa richtet, lernte ich da,  und da weiß ich dann auch nicht weiter. Wahrscheinlich hatte mein Diskussionspartner eine Antipathie gegen mich...

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Heiko

Oha, ein Anticlasit und Gegner der Clashaftigkeit dieser Welt. Böse Sache das.

Ja, Zwänge gibt es und persönliche Verantwortung, aber auch legale Möglichkeiten. Denn erst die Kekse auslegen und ein "Bitte bedienen!"-Schild daneben stellen, wenn dann aber zu viele genommen werden, das christliche Korrektiv beschwören ... nunja, wie wär's gleich mit Kekse für alle? Dann braucht sich auch niemand ärgern und sagen: "Typisch für seine Familie!".

Gruß Heiko
"I would prefer not to."

Clas

Moin Heiko,

oha! Dachte ich auch, und staunte mal wieder, was ein Studium der Wirtschaftswissenschaften so alles bei den Denkkräften anrichten kann... Schon dieses Staunen war es ja das den Vorwurf weckte.

Und tja: so verkennt und bekämpft die Huhnhaftigkeit ihre Verteidiger in der Welt... wenn es denn einen Terminus gibt.

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Burkhard Ihme

Zitat von: Heiko am 21. Juni 2015, 22:46:08Rhetorisches Instrument zur Unterdrückung jedes Gesprächs über Antisemitismus. Wird seit der Befreiung aus der nationalen Ecke durch Martin Walsers Friedenspreisrede 1998 auch in bürgerlichen und linken Diskursen eingesetzt.
Wenn ich mich da recht entsinne ging es um die Holocaustkeule. Und Walser war (meiner Meinung nach zurecht) erbost, daß Reich-Ranicky ihm vorwarf, daß in Walsers Erinnerungen an seine Jugend am Bodensee der Holocaust nicht vorkam.
Ob man das in einer Rede zum Friedenspreis thematisieren muß, ist eine andere Frage. Andererseits war der Preis Walser und nicht dem Frieden verliehen worden, da konnte er auch bestimmen, worüber er reden will.

Heiko

Hallo Burkhard,

noch einmal: Walser verwendete lediglich "Moralkeule". Die fürchterlichen Begriffe "Holocaustkeule" und "Auschwitzkeule" stammen nicht aus seiner Rede.
Es dürfte inzwischen auch nach und nach hinfälliger werden, seine Rede überhaupt verteidigen zu wollen, denn Walser selbst bereut längst, sie gehalten zu haben, spricht davon, dass er sich gegenüber Bubis falsch verhalten habe und versucht gerade zu stellen, eigentlich Leute wie Günter Grass, Walter Jens und Joschka Fischer gemeint zu haben.
http://www.bz-berlin.de/kultur/literatur/martin-walser-bereut-seine-paulskirchen-rede


Topic on:
Dieter Nuhr hält einfach nicht die Fresse

"I would prefer not to."

Burkhard Ihme

Ich bin gerade mal wieder über diesen nun schon acht Jahre alten Thread gestolpert. Mit acht Jahren Abstand lesen sich einige Aussagen und Zitate doch ein wenig anders als damals. Ich denke, viele der zitierten "Putinversteher" würden heute ihre Vorwürfe gegen die gleichgeschaltete Presse heute nicht wiederholen.Und solche Sätze waren schon damals totalitäre Scheiße:"Georg Schramm war später nicht nur als Präsidentschaftskandidat für die Linkspartei im Gespräch, sondern ist immer noch ein umjubelter Kleinkünstler und darf regelmäßig im Fernsehen auftreten." Da will wohl einer anstelle das Kalifen selber bestimmen, wer wo auftreten darf.

Interessant der permanente Frontalangriff auf Dieter Nuhr, dem in dem "heise"-Artikel vorgeworfen wird, bürgerlich zu sein. Ich wußte gar nicht, dass heise ein sozialistisches Kampfblatt ist. Oder reitet da nur jemand sein privates Steckenpferd?