- Die Kreislerianer-Karte -

Begonnen von Stroganoff, 07. Oktober 2003, 17:28:35

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Sandra

Hi, tobias!!
Ich weiss zwar nicht genau, was du jetzt als "Schöne Idee"  bezeichnest - aber es ist definitiv eine schöne Idee, dass du jetzt hier mit uns plauderst!!

Adi

...also, wenn Ihr mich auch in die Karte aufnehmen wollt:
ich wohne in Waldshut, ganz im Süden, an der Schweizer Grenze.

Maexl

ah - wenigstens mal jemand bei mir in der "Gegend"  :D

Sandra

Es fehlen schon wieder einige in der Karte....

Maexl

wird wohl etwas mit Strogs virtueller Bewustlosigkeit zutun haben - jedenfalls gegenüber uns

Dagmar

Also ich glaube, das können wir jetzt abhaken: In diesem Forum scheint es keinen Moderator mehr zu geben. Wir müssen also irgendwie ohne Moderator zurecht kommen. Solange hier alles gut und sauber läuft, ist das ja auch nicht so wirklich ein Problem. Leider kann niemand von uns außer Strog auf die Karte zugreifen, um sie zu aktualisieren  :-/  

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Ja, schade. Aber ich weiß auch nicht: Wenn ich Strog anrufe, was sag ich dann? Wir zwingen dich jetzt mal, die Karte zu aktualisieren ;-).? Lanie, kannst du denn nicht ein nettes Wort an ihn richten, dass er dir oder jemand anderem erklärt, wie man das macht?
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Dagmar

Ich befürchte, Lanie ist uns auch abhanden gekommen. Vielleicht kann man Strog fragen, ob er die Forums-Moderation an jemand anderen übertragen würde?
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Nase

Guter Vorschlag!

Es ist wie mit einem Kreisler-Lied: "Wenn die Kinder gorß werden sind nicht mehr recht und man überlässt sie den anderen."  :)
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Maexl


Dagmar

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Nase

#236
:mata:

schaun wir mal, was Strog dazu sagt
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Andrea

Das ist ja das Problem, dass er nix sagt. Also wird er dazu auch nix sagen.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Ich glaube, das Hauptproblem ist, dass man bestimmte Zugangsdaten haben muss, um zu übernehmen.

Nase

@ Andrea
Ich dachte du hast seine Telefonnummer?
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Zyankalifreund

Nun denn, falls nochmal jemand die Karte aktualisieren möchte: Ich komme aus Döbeln. Das liegt genau zwischen Leipzig und Dresden.

Sandra

Da ist mir gerade ein Auftritt flöten gegangen - in Leipzig. Weil die plötzlich - nach Fixierung - immer weniger zahlen wollten - und für einen Einzelauftritt, also nicht innerhalb einer Tour war es dann zu wenig - ganz abgesehen davon, dass das keine Art ist, im Nachhinein....

Zyankalifreund

#242
Das tut mir leid, Sandra.

So ähnliche Erfahrungen habe ich leider auch schon machen müssen.
Das hat aber wohl weniger mit unserer Region zu tun, als mit den leeren Kulturkassen.

Vielleicht wirds ja mit der Zahlungsmoral bei kulturellen Angelegenheiten mal noch ähnlich schlecht, wie im -baugewerbe... *seufz*

Mal ne andere Sache: Ich kann mir irgendwie nur schwer erklären, warum es so viele Kreislerianer in Ostdeutschland gibt. Ich dachte erst, ich wäre in ganz Sachsen allein, aber weit gefehlt. Allein in der Leipziger Ecke gibt es so viele.

Neulich hab ich mal bei uns im Theater die Ohren gespitzt, und tatsächlich auch 2 Schauspieler allein in Döbeln gefunden, die Georg Kreisler wirklich mögen und sich wenigstens etwas auskennen.
Tja, Nun gibt es an unserem kleinen Theater (mich eingerechnet) mindestens 3 Schauspieler, die Kreislerfreunde sind. Schön!

Zusätzliche Anmerkung: Sind übrigens alles Männer, die ich in dem Zusammenhang kenne.

Sandra

Ja, mir ist das auch schon aufgefallen, dass das im Osten häufiger auftritt - gerade bei jügeren. Im Westen sind's meistens eher ältere.
ich denke, das liegt daran, dass die West-Kids glaubten, keinen Grund zu haben, nach etwas zu suchen, was in der Vergangenheit entstanden ist. Und im Osten ist man ja erst mal interessiert, zu erfahren, was es alles so gibt und gab. Ich glaube, dass die jüngeren Wessies einfach meistens desinteressierter sind, und daher GK garnicht kennenlernen. Kennten sie ihn, käme er auch besser an. Aber sie wissen's garnicht.
Könnte das hinhauen?

Zyankalifreund

#244
Wie gesagt, ich weiß es nicht.

Was die jungen Leute betrifft: Ich muss sagen, dass ich leider erst wenige Gleichaltrige (16) kennengelernt habe, die auch mal nach was Neuem gesucht haben, fernab von VIVA & Co.

Es frustriert mich eigentlich immer wieder, wie viele Menschen keinen EIGENEN Stil gefunden haben, und sich von der Plattenindustrie und den Medien mehr oder weniger vorschreiben lassen,  was für Musik sie hören.

Mir gibt die Musik aus den Deutschen Charts nichts. Sie hat in meinen Ohren keinen musikalischen oder gar künstlerischen Anpruch. Botschaftslos vertreibt diese Art der Musik die KUNST aus den Plattenregalen, nur danach strebend, sich gut zu verkaufen.

Für einen Künstler ist es eine Schande, zu sehen, wie die Wirtschaft den letzten Rest Kunst kommerzialisiert.

Ich merke das selbst in meiner Musicalcompany. Wir spielen schon seit sieben Jahren in Döbeln und auf kleinen Tourneen nichts anderes als Musicals. Das waren z.B. Elisabeth, Hair, Tanz der Vampire, The Secret Garden...

Alles richtete sich nur danach, was sich gut verkauft. Da werden Ansprüche gestellt, die sich absolut auf dem Niveau eines Profitheaters bewegen. Das betrifft Tanz, Gesang, Schauspiel, etc. Sobald irgendetwas nicht 100%-ig professionell aussieht oder klingt, ist man raus aus dem Stück. Zeit und Geld für Experimentelles u.ä. bleibt dabei nicht.

Auf dem Papier spiele ich zwar in einem Laientheater, aber in der Realität sind wir alle "kleine Profis", die ausschließlich an wirtschaftlichen Interessen sich orientieren. Geld, Geld, Geld... Hauptsache die Theaterkasse klingelt.

Ich mache das aus "Berufung". Geld bekommt keiner von uns. Dabei verbringe ich unter der Woche jeden Tag mindestens 4 Stunden im Theater, am Wochenende täglich 7 im Durchschnitt. Mal mehr, mal weniger.

Aber wenigstens kann ich mir nicht vorwerfen, keinen eigenen Weg gefunden zu haben.
Ich hab vieles probiert und bin am Theater hängengeblieben.

Diese Liebe zum Theater hat mich dann zu Georg Kreislers Musik gebracht. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Nur leider gehen die Wenigsten ihren eigenen Weg, in Ost wie West.


Sandra

#245
Ich glaube, es waren immer schon wenige. Nur merkt man das heute mehr, weil die anderen, die Mainstream-Industrie-Sklaven, einfach lauter geworden sind - viel lauter.

ZitatMir gibt die Musik aus den Deutschen Charts nichts
Das kann ich nicht so bedingungslos unterschreiben. also zum Beispiel finde ich manches von den Fanta 4 richtig fein. Und - zwar nicht charts, aber doch moderner hiphop - da gibt es schon einige Leute, die was zu sagen haben.Musikalisch anspruchsvoll ... ja, das ist weniges, aber das waren auch die netten Lieder aus den 20er, 30er Jahren, Heymann zB nicht wirklich. sie gingen in's ohr. Auch Wecker ist für so richtige gelernte Musiker nicht das Gelbe vom ei, weil er alles auf drei Akkorden aufbaut. (Anders als Kreisler, der alles kompliziert macht.) Aber für die Ohren ist nur wichtig: flutscht es rein oder nicht? Und Wecker hat dafür geniale Arrangements - ausserdem ist es auch oft ganricht so einfach, etwas schönes zu basteln, das nur auf 3 Akkorden beruht. Schlichtheit ist kein Manko, so von vornherein.
auch Sinatra Songs sind nicht die hohe Kunst, trotzdem berühren sie auch heute noch - und viel mehr Menschen als Schostakovich - der mich berührt, aber als Chartsstürmer ist er denn doch nciht so geeignet. sinatrasongs - siehe Robie Williams - schon.

Ich weiss nicht, ob man sich da auf "die heutigen Zeiten" ausreden kann - nur bedingt. Ja, die Industrie ist mäöchtiger geworden, viel mächtiger.
Aber glaubst du, es sind wirklich heute weniger Menschen, die auf Qualität bauen, oder hört man sie nur weniger?

Ich glaube allerdings, das die Optik und das Drumherum heute wichtiger geworden sind, die Inszenierung. Und dass es aussergewöhnliche persönlichkeiten schwerer haben, als jene, die so sind, wie man der Mehrheit als Vorbild verkaufen will. Ich glaube, dass es unmoderner geworden ist - und zwar auch für die Denkenden- für die anderen war es das immer schon - in die tiefe zu gucken. Man bleibt gerne und bereitwillig an der Oberfläche, es scheint wohl sicherer, und es hat wohl auch damit zu tun, dass es heute so irre viel ist, was man mitkriegen zu müssen meint - da hat man keinen Kopf, sich tiefer mit was zu beschäftigen.

Und was schräg ist, ängstigt mehr - man versucht, sich in eine Gruppe einzuordnen, das gibt Sicherheit.

vor allem, dass die Flachen so laut schreien können, das ist neu. Früher konnten nur die "Eliten", (und das waren meist die Vordenker, die Herrschenden, die Studierten) laut schreien. und gerade die haben jetzt immer weniger Stimme.

Dagmar

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Zyankalifreund

Zitat
vor allem, dass die Flachen so laut schreien können, das ist neu. Früher konnten nur die "Eliten", (und das waren meist die Vordenker, die Herrschenden, die Studierten) laut schreien. und gerade die haben jetzt immer weniger Stimme.

-Genau das schreckt mich ab. Ich möchte bitte kein hirnloses "über-gewalt, sex und drogen-gesinge" hören. Wenn es Niveau hat gern, aber nicht auf der Schiene, die jetzt der deutsche Hip Hop mit Sido und Co betritt. Da geht es ja scheinbar nur noch im "figgän" und Kiffen.
In der Vergangenheit mag es ja das eine oder andere Schmankerl, rar gestreut, gegeben haben. Die Swingplatte von RW mochte ich sehr.
Doch auch diese Musik blieb innerhalb der Charts eine Randgruppe. Gekauft haben sie viele nur, weil Robbie Williams "ja in ist".


"Allet klar, Alter?" - Arme Deutsche Sprache. Was hast du nur getan, dass du jetzt so geschändet wirst?


(Ist mit Englisch auch nicht anders.)
See ya! (See you)

Sandra

Naja.
Das ist schon auch ein bissel konservativ, was du da sagst.
Sprache lebt, muss leben, muss sich verändern. Es gibt auch neue deutsche Wortschöpfungen, die die sprache bereichern. Es gibt - gerade in Dialekten - viele Worte, die einer Sache einen so klar gezielten Geschmack geben, dass s sich nicht anders beschreiben lässt. Das lässt dann wieder rückschlüsse auf die jeweilige Region zu.
Aber es stimmt auch, dass ein Grossteil der Jugend einen kleineren Wortschatz hat als noch vor wasweissich vierzig Jahren.
Im englischen war das immer schon so, da waren höchstens 40% des Wortschatzes im täglichen Gebrauch - aber um ein Buch zu lesen, musste man mehr wissen. Das war im Deutschen nciht so - wenn man deutsch konnte, konnte man auch ein Buch verstehen. Insofern gleicht sich auch die Sprache und nciht nur die Kultur der Deutschen den Amis an.

Aber man muss auch wahrnehmen, dass zum Beispiel gerade sido auch mit den Klischees spielt. Er macht seine Aussage nciht direkt sondern indirekt. Mittelbar, nicht unmittelbar. Klar, er macht das so, weil er damit anecken kann - aber das hat Beuys auch gemacht, oder Andy Warhol. Oder Eminem.
Ich bin ein bissel vorsichtig mit dem allgemeinen Kulturpessimismus - obwohl ich genauso unter dieser vermeintlichen Verflachung leide, wohlgemerkt! - aber ich denke, zu allen Zeiten hat es geheissen, früher war alles klüger, höherstehend, besser ... und dann hat es sich nur als eine Entwicklung in eine ANDERE richtung herausgestellt, nicht unbedingt in eine schlechtere.

Ich habe den Eindruck, die Schere zwischen Massenkultur und Hochkultur - oder zwischen Volksmusik und "guter Musik" ist heute merkbarer, weil die Medien mehr Leute erreichen. Das kann natürlich eine Gefahr werden, weil damit  die Hoheit über die Veränderung der Gesellschaft in nicht-intellektuelle Hände gerät.
Und ich persönlich habe schon Angst vor der Dynamik einer Masse.
Andererseits sind die Massen heute trotzdem per se gebildeter und moralischer als zum Beispiel im Mittelalter, und es gibt grössere Gruppen, die sich gesellschaftspolitisch engagieren. Wasweissich: ein Attac zum Beispiel hat es zur Jahrhundertwende nicht gegeben, Bürgerforen, Underground-kunst. Davon hören wir nichts. Aber sie sind trotzdem zahlreicher als noch vor dreissig Jahren.

Ich gehöre also eher zur Fraktion der vorsichtig skeptisch Beobachtenden, als zu der der Aufschreier.

Überdies habe ich die Hoffnung, dass wie jedes Mal, das Pendel, wenn es zu weit ausschlägt, auch wieder zurückfedert. Soll heissen: Ich glaube fest daran, dass die künstlerische Verflachung, die Ablenkungsstrategien, die im Moment von den Medien&Kulturwirtschaft veranstaltet werden, irgendwann das Publikum so überfüllt, dass der berühmte Tropfen zuviel kommt - und man sich wieder tieferen Inhalten zuwendet.
Die Leute werden wieder mehr Authentizität, mehr Tiefe wollen, mehr Antworten - und nicht nur abreagieren und ablenken. Hoffe und glaube ich.
Du, Theaterfreek, bist das beste Beispiel für diese These. Alle unter vierzigjährigen in diesem Forum sind es.



äh...
und freak schreibt man eigentlich mit ea. :-X :-*

Zyankalifreund

Es stimmt, dass man "Freak" mit ea schreibt. Es gibt aber eine Geschichte dahinter. Pass auf:

In unserer jüngsten Revue haben wir einen Tanz auf das Lied "Freeek!" von George Michael drinnen.
Das entstand in der Zeit, in der ich zum Theater gekommen bin. Meinen Eintritt in die Theaterwelt assoziiere ich direkt mit diesem Tanz "Freeek!".

Nun ist es leider so, dass es in Mailadressen und Internetadressen keine Sonderzeichen, wie "!" geben darf. Außerdem konnten sich viele nicht alles auf einmal merken: "Mich schreibt man mit 3 e und einem Ausrufezeichen hinten."

Kurzum: Theaterfreek ist eine Kürzung von "Theaterfreeek!".
Außerdem ist die Kunst doch frei, oder? (free)

Nachlesen kannst du das auch auf meiner Homepage:

http://www.theaterfreek.de.vu