- Die Kreislerianer-Karte -

Begonnen von Stroganoff, 07. Oktober 2003, 17:28:35

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Dagmar

... und auch noch nicht Bundesstadt wie heute - ätschibätsch  ;D
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Johannes

@ Dagmar + Sandra:
 :-* :-*


@Sandra
Du meintest:
"...so wie die Deutschen gerne Freud und Mozart auf ihre Fahnen heften."

Ich kann mir die Frage nicht verkneifen:
Echt??
Tun Deutsche sich die Freuds und den Mozart wirklich auf ihre Fahnen heften? *augenreib, wunder*
Das ist mir neu *nachdenk, grübel...*; aber: Das spricht ja eher für die Deutschen...! *lach*  Findest Du nicht?
Ich will nicht eine Lanze brechen beim Denken ans nächtliche Deutschland, aber: Da hättn'se (die Teutschn) dochma watt jelernt...also gute Leute auf die eigene Fahne geheftet. Oder? Hört sich wie gelungenes campaign hijacking an.

Ich glaube, die Freuds - Sigmund wie Anna -, sowie der W.A.M. werden international als ÖsterreicherInnen wahrgenommen und als solche anerkannt bzw. Ö wird international als deren intellektuelle Herkunft anerkannt und geschätzt. Ist mein Eindruck. Zum Glück.
Und da gibt es noch sehr viel mehr hervorragende Menschen und Namen aus Ö, die nicht nur hier mal gewürdigt werden sollten - außer jetzt und hier vorab schon mal Beethoven, weil der war nun wirklich Bonner (und ich mag Bonn echt)...

Liebe Grüße  ;)
Johannes
Heimat bist Du großer Söhne - auch die Töchter man erwähne.

Maexl

jap nat. der Franz... aber der frühere nicht der liszt sondern der schubert ^^.
Aber allgemein kommen /kamen die meisten großen Komponisten nun mal aus Deutschland oder Italien ^^.
Genau so erfolgreich haben esnur noch die Österreicher (habt ihr eigentlich den Spiegelaritkel zu der ösi-kirche gelesen?) geschafft uns Hitler zuzuschanzen. ^^

Guntram

Deutschland, Österreich, ist alles relativ.

Bis zur Deutschen Revolution (da sagte ein Kaiser: Preußen geht in Deutschland auf) hat sich doch niemand in Deutschland um Deutschland Gedanken gemacht. Das Hl. röm. Reich dt. Nationen war ein Anhängsel an die Habsburg-Monarchie (jetzt Österreich, vor den Habsburgern die Ostmark = klein und unbedeutend). Die Habsburger haben sich dann mit den Hohenzollern gekloppt (Preußen auch eher ein Kunstprodukt der Machtpolitik). Ansonsten gab es Baden, Hannover Nassau, Hollstein, Luxemburg, Baiern (da gehörte ursprünglich Südtirol und alles dazwischen dazu. Dafür war Fanken damals selbstständig). Das Restösterreich der k.u.k Monarchie nach dem 1. Weltkrieg wollte sich der zukünftigen Weimarer Republik anschließen (durfte aber nicht).
http://www.lsg.musin.de/Geschichte/gesch_Karten/deutscher_bund.htm

oder

http://www.lsg.musin.de/Geschichte/gesch_Karten/wpe30.jpg

oder

http://www.lsg.musin.de/Geschichte/gesch_Karten/teilung_karl-gr.htm

Also wohin gehören die deutsch/österreichischen Promis aus der deutschen Geschichte vor 1945?

Ich habe bewußt 1945 gewählt den so was sie eine Staatsbürgerschaft Deutschland oder Österreich hat vorher niemand interessiert. Bestes Beispiel Hitler: geht 1913 nach München um nicht in die österreichisch-ungarische Armee eingezogen zu werden und tritt 1914 als Freiwilliger (!!!!!) der bayerischen Armee bei. Jemand mit nicht deutscher Staatsbürgerschaft in der Bundeswehr heute undenkbar.

Oder wie ist ein Wissenschaftler zu bewerten der in Deutschland geboren ist und direkt nach dem Studium in die USA ging um dort in einer Forschungseinrichtung zu arbeiten. Er kommt nie wieder nach Deutschland, wird aber auch kein amerikanischer Staatsbürger, macht aber bedeutende Entdeckungen und bekommt den Nobelpreis. Die deutsche Presse jubelt, Deutscher erhält den Nobelpreis. Richtig oder Falsch?

Oder ist Otto Rehagel jetzt noch Deutscher weil er lieber "seiner" engagierten griechischen Mannschft treu bleibt und nicht weil der DFB (Deutschland) ruft (brüllt) und mit viel Geld winkt zurückkommt um die deutsche Gurkentruppe zu trainieren. Ehrengrieche ist er ja, muß er dann noch Deutscher sein?
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Bastian

Von mir aus kann er sehr gut beides sein. Edelgrieche und Deutscher. Das mit der Herkunft wird ja nur dadurch ein Problem, dass andere auf einen einzelnen Stolz sein wollen. Dieser blöde Stolz auf Dinge und Menschen, mit denen man selbst gar nichts zu tun hat. Nur, weil er sich vieleicht mal kurz an diesem Ort setzen musste, bekommt der Kilometerstein eine Messingplakette: "Hier band sich Lenin im Jahre 1915 den rechten Schuh zu. Wir danken ihm dafür. Stadt Zürich."

Dorian

Zitat
Oder ist Otto Rehagel jetzt noch Deutscher weil er lieber "seiner" engagierten griechischen Mannschft treu bleibt und nicht weil der DFB (Deutschland) ruft (brüllt) und mit viel Geld winkt zurückkommt um die deutsche Gurkentruppe zu trainieren. Ehrengrieche ist er ja, muß er dann noch Deutscher sein?

Der ist ja sowieso was viel höheres, nämlich Essener. ;D

Guntram

Ich glaube Jesus wird auch zu den Essenern gerechnet.  :-*
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Dagmar

Nee eindeutig zu den Bonnern  ;)
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Andrea

Warum in aller Welt wollt ihr denn Jesus in euren Städten haben? ;-)
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

christian

Ne - also ich finde jesus gehört zu den kölnern - hier gibt es in jedem stadtteil min. 7 kirchen und 3 moscheen und schon ca. 10% schwule  

:D und da würde er doch super rein passen...  ;D

(überhaupt nix gegen schwule... bin mir bei jesus nur nicht sicher, ob er eben mehr maria m. oder johannes - den jünger, den er liebte - liebte....
ansonsten: jedem tierchen sein plesierchen!)

apropos, wer ist eigentlich dieser jesus?
mochte er auch kölsch?!

whoknows

Es gab doch mal diese Liste der berühmtesten Deutschen - und da gab's dann grosse Dikussionen, weil Freud und Mozart darauf vermerkt waren...oder irre ich mich?

Jedenfalls, das mit den Nationen ist schon eine ziemlich tief sitzende Geschichte.
Seit die so wesentlich sind, gibt's noch viel mehr Kriege als vorher wegen den Religionen - irgendwas muss der Mensch wohl finden, um sich zu raufen.

bis es Israel gab, gab es ja auch nur "Araber", soviel ich weiss, und seitdem sind es plötzlich Jordanier und Libanesen und Palästinenser, die sich gegenseitig ausnutzen und immer Israel den schwarzen Peter zuschieben...
Das macht die Sache allerdings recht praktisch. ::)

Wenn man aus einer Gegend kommt, die vor dem Krieg Deutschland war, und nachher Polen - was ist man dann?

Die Religionen können aber auch nur bedingt herhalten, um den Menschen ihr "Revier" zuzuteilen - ihre Sandburg, wenn man so will. Denn bei den Juden gilt die herkunft der Mutter, und bei den Muslimen die des Vaters. Was ist man jetzt, wenn man gemischte Eltern hat? Beides? Oder nix davon?

Aber wie kann man sonst den armen Menschlein die Möglichkeit geben, sich zu definieren?
Die müssen doch wie die Hunde ein Revier haben, dass sie anpinkeln können.

Guntram

Nachschlag:

Friedrich II, der Große war unzweifelhaft ein deutscher Herrscher mit Titel "König von Preußen". Zwar noch kein Kaiser, aber König unter der damaligen dt. Kaiserin Maria Theresia (Habsburg/Österreich!!!), was ihn nicht gehindert hat gegen Österrreich Krieg zu führen.

Er herrschte zeitweise über mehr Polen(!!!) die auf preußischem Territorium lebeten, als Deutsche. Am preußischen Hof wurde damals außschließlich französisch gesprochen, weil es "In" war französich zu sprechen. Der französische Hof war in dieser Zeit das Vorbild für alle anderen europäischen Adeligen.

Das mit Deutsche, Österreicher, Franzose etc. ist also mehr eine Modeerscheinung nach dem aufkommen der Nationalstaaten. Und heute geht es wohl mehr wieder ins kleine zu mindest dort wo es sehr selbstbewußte Minderheiten gibt.

Siehe Basken, Korsen, Bretonen, Sarden, Slowenen, Serben etc. und auch bei uns gibt es anerkannte Minderheiten mit besonderen politschen Privilegien, die Dänen in Schlesig Holstein oder die Sorben in, äh ich glaube Sachsen.

Also das mit der Herkunft und Staatsbürgerschaft läßt sich nicht mal heutzutage über eine Kamm scheren.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Bastian

Willkommen, whoknows!
Das erinnert mich daran, dass ich letztes Jahr mal versucht habe mich hier in Deutschland einbürgern zu lassen. Wohne ja schließlich schon seit 24 Jahren hier. Ich hätte dazu allerdings meine angestammte schweizer Staatsbürgerschaft ablegen müssen, was ich natürlich nicht getan hab. Bin ja nicht blöd. Wieso soll ich das denn? Warum kann ich nicht zwei haben? Wo kämen wir hin, wenn man als Ausländer in Deutschland mal einen Vorteil hätte...? Aber man soll sich entscheiden, zu wem man gehören will, als hätten die einzelnen Staaten einen Anspruch auf die eigene Person. Wer Helvetier ist, kann nicht Germane sein, es sei denn er bricht mit seinem alten Staat.

Ausserdem muss man eine Loyalitätserklärung ausfüllen, in der man u.A. das Recht des Volkes anerkennt, in "Wahlen und Abstimmungen" die Staatsgewalt auszuüben...
Dazu bekenne ich mich gerne, gerade in meiner Funktion als direktdemokratische Bergziege, aber der Staat erkennt dieses Recht seiner Bürger nicht an.

Wie soll ich denn da mitmachen wollen...?

whoknows

Heyhey! Danke für die nette Begrüssung, Bastian!
Aber etwas versteh ich nicht: Es GIBT doch Deutsche mit doppelter Staatsbürgerschaft. hat das was damit zu tun, dass die Schweizer nicht in der EU sind?  Aber es gibt ja Amideutsche - oder nict? Oder die Nato? Bei der Nato sind sie doch - wenn auch neutral...


Jedenfalls: Als Michael Moore noch das grandiose Forum auf seiner Website hatte, gab es ellenlange Diskussionen, welches Volk wie ist und warum, die Australier und die Canadier und die Deutschen und die österreicher haben sich da SEHR hervorgetan. Und rausgekommen ist am Schluss, dass die Unterschiede noch viel viel regionaler sind - die Nord-Alaskesen gegen die von weiter südlich und so... Aber  eines wrde auch deutlich: es GIBT ganz starke Unterschiede zwischen den Völkern, wie sie ihre Dinge handhaben und so, und das ist ja genau auch das Tolle daran. Blöd ist nur, dass viele nicht sagen: Wir sind anders - sondern: bei uns ist es BESSER. Nur weil sie es halt so gewohnt sind...
Mit Ausnahme der Deutschen: Die haben ein total mangelndes selbstbewusstsein gehabt, die haben sich immer nur im Flagellantentum geübt... ;D

Dorian

Zitathat das was damit zu tun, dass die Schweizer nicht in der EU sind?   Oder die Nato? Bei der Nato sind sie doch - wenn auch neutral...

Nee, grad mal zur UNO haben die sich vor kurzem durchgerungen.

Bastian

Ja, UNO, nicht NATO. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist möglich, wenn man nachweisen kann, dass ein Elternteil z.B. Germane ist. Oder wenn man trickst (weiß nur nicht genau wie) Leider ist das bei mir nicht der Fall. Es sollte einfach möglich sein, die Staatsbürgerschaft des Staates anzunehmen, in dem man seinen ständigen Wohnsitz hat. Denn es macht keinen Sinn, dort, wo man lebt, mundtot zu sein, und an einem anderen Flecken dieser Kugel Rechte auszuüben, ohne was davon zu haben...

whoknows

Genau. Und zum Beispiel - mein ständiges Leid - sich zählen lassen müssen, aber nicht wählen gehen dürfen.
frechheit, sowas.

Nase

Find ich sehr richtig, was du sagst, WHOKNOWS. Ich möchte nur als starken Faktor für nationalen Unterschiede noch die Kriege einbringen; Wenn man es jetzt in Shinto-Art ausdrückt "können der einzelne Mensch ja nichts dafür, in welchem Land er geboren ist". Trotzdem muss er sich in den meisten Fällen der Staatsgewalt beugen, z.B. im Falle eines Krieges.
So erkläre ich mir u.a. Unterschiede in der Mentalität der Völker.

Warum du deine schweizer Staatsbürgerschaft um keinen Preis aufgeben willst, verstehe ich nicht ganz, Basti. Verbindet dich denn noch soviel mit diesem Land? oder hab ich da was verpasst..
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Bastian

#193
Na, nicht um keinen Preis. Ich hab halt in der Schweiz wesentliche Bürgerrechte, die ich in Deutschland selbst durch eine Einbürgerung nicht bekäme, siehe Dir. Demokratie- Thread. Es ist nicht Patriotismus oder eine andere vergleichbare Krankheit. Mir gehts um die Möglichkeit der Beteiligung. Ich würde im Falle der Einbürgerung etwas redlich Gutes aufgeben, um etwas Mittelmäßiges zu bekommen. Im Übrigen sehe ich nicht ein, dass ich mich gegen meine bisherige Staatsbürgerschaft entscheiden muss. Es gibt dafür keinen nachvollziehbaren Grund. Wieso soll man nicht mehrere Staatsbürgerschaften haben?

Ein zugegeben banales Vergleichsbeispiel: Wenn man für eine Hose schon achtzig Euren bezahlt, und die Kassiererin dann noch sagt: "Wenn sie diese Hose mitnehmen wollen, müssen sie aber ihre alte Hose hierlassen, die können sie jetzt nicht wieder mitnehmen."... Da würde sich doch jeder zu Recht beschweren. Ein blöder Vergleich, aber ich sehe es so.

Frage an whoknows: Wieso lässt du dich zählen und kannst nicht wählen? Ist es das Alter, oder ein anderer Grund?

Bastian

(...tatsächlich ein sehr blöder Vergleich...)

Nase

ich glaube zu verstehen. Ich würde eher den Vergleich wählen: Wenn ich zum Zahnarzt mit einem alten wackeligen Zahn komme, warum muss ich dann noch dafür zahlen, dass er mir gezogen wird?

Aus dem alten Zahn ergibt sich ja kein Nutzen mehr für dich.
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Nase

nicht minder, nicht minder, übrigens  :)
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Sandra

Vielleicht ist whoknows in deutschland lebender Ausländer - wie ich: Ich muss mich auch zählen lassen, und darf nicht wählen.

whoknows

Exact. Das isses. Bin im Gefühl Europäer, aber durch Vaters Schuld zum ausländer geboren. Fast überall.

Sandra

Ach ja, die Väter. Die sind für manches Leid verantwortlich ;D ;)