Sandra Kreisler

Begonnen von Dunkelblaue Dille, 25. September 2003, 11:41:29

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Sandra

ZitatIch kann mir nicht vorstellen, dass das (bei Kreislers Perfektionismus) ein unbeabsichtigter Effekt ist.

doch, und genau das ist ja auch das Problem.
Er merkt's nicht mehr, (es ist ihm auch wurscht)und sie findet's gut.

Wir reden übrigens ja auch über andere Interpreten, und wenn das hier extrem böse wirkt, dann deshalb, weil wir halt mehrheitlich finden, dass es wenig Gutes über die Dame zu sagen gibt.
Und ja, jedem Künstler ist es recht, spricht man von andern Künstlern schlecht - und das ist auch okay, finde ich, solange man nicht nur um des verreissens WILLEN verreisst.

Aber bei BP ist es tatsächlich so, dass sie nicht anders KANN als sie tut.  Und alle, die selbst schon mal auf Bühnen gestanden sind, wissen, dass man Kollegen, die MIT einem oben stehen, nicht so gut einschätzen kann, wie wenn man unten sitzt. (Zudem:Selbst Kreisler hat mir vor Jahren bei einer Klage über die mangelnde Qualtität quasi entschuldigend gesagt: "Sie hat sich schon etwas verbessert") - no, und er hat sich halt  daran gewöhnt. Das kommt vor. Ich habe schon öfters mit Kollegen gespielt, wo ich garnicht gemerkt habe, dass sie schlecht sind, weil ich ja mit ihnen geprobt habe - da wirkt das alles ganz anders, als nach unten, das kann man nicht objektiv sehen.
Zumal Kreisler selbst beileibe kein Perfektionist ist, was die Darbietung angeht, sonst hätte er auf seinen Platten nicht so viele Versprecher, falsche Töne am Klavier und andere Unsauberkeiten zugelassen. Er ist ein Schnell-schnell-Aufnehmer, braucht für eine Platte höchstens zwei Tage, soll sein, drei. Dazu kommt: Er findet auch TF nicht soooo berauschend (SIE mag ihn allerdings) aber es ist ihm wurscht. Er liebt seine Lieder nicht sehr - das hat er selbst schon mehrfach auch öffentlich gesagt - und wenn sie gesungen werden, bringt es Kohle, und basta. JEDER darf seine Lieder singen, das hat ihn noch nie gestört.
Und er liebt SIE (sie muss irgendwo ein geheimes Schatzkästchen haben) über alles, das auf jeden Fall. Er ist glücklich mit ihr, und das ist (wenn ich es privat betrachte) die Hauptsache. Also wie soll er merken, wie sie "unten" ankommt? Er liebt sie, er findet alles toll, was sie macht, wie sie es macht. Und ich finde das ist auch sein gutes Recht. Und die Lieder sind so gut - da kann die Eisenbahn drüber fahren, die gehen nicht kaputt. Sie kommen IMMER an - zumindest ein bisschen.

Und eben, die BP macht diese Lieder nicht so schmerzhaft für die Ohren, weil sie es so WILL - sie findet ihre Stimme schön, und sie kann nciht anders.
Und sie stolpert auch sicher nicht auf der Bühne, weil sie das so toll findet... ::)
Anyway.
Man lernt als Interpret auch am Besten, wenn man sieht, was man NICHT machen sollte - und dafür ist sie ja ziemlcih gut.
Und, last not least: Lass uns doch unsere bescheidenen Freuden - über uns lästern dafür andere 8)

Bastian

#51
Jetzt hat es jeder mal gesagt,
Und jedermann versteht das:
Die einen steh'n drauf, andre nicht
(Wir reden von der P.)

Übrigens:
Als Kind da konnt' ich Sellerie
Und Fenchel nicht verdrücken.
Und musste mich nach Dörrobst fast
Über die Schüssel bücken.

Und nie hat man mich je befragt,
Wie es heut' diesbezüglich...
Mit Fenchel bin ich jetzt per Du
Ich dünste ihn vorzüglich.

Und Dörrobst ist mir einerlei.
Wer weiß, wer das so schätzt?
Man nimmt's als Gänseinnerei,
Wo es den Darm ersetzt.

Jetzt brauch ich noch nen guten Reim
Auf den besagten Sellerie...

...Was Künstlerfrauen sonst so trei'm,
You'll find it in this gallery:
http://www.vegsoc.org/cordonvert/recipes/linda.html

Nilepile

#52
McCartneys futterten zumeist
vegetabil gesünder;
Kocht ja nicht ebenso: Ihr beißt
dann bald ins Gras - wie Linda!

joelli

Ist's wohl seither erschlossen,
was John und Yok' genossen?
Man weiss es nicht.
Er wurde schlicht
von einem Irr'n erschossen.

Nilepile

War John auch sonst chaotisch -
(wir sprechen doch vom Lennon?)
er aß makrobiotisch.
Ich finde das zum Flennen.

Dagmar

@Dunkelblaue Dille:

Ich finde das durchaus bemerkens- und bedenkenswert, was Du da schreibst! Trotzdem bin ich überwiegend anderer Meinung. Ich glaube nicht, dass es darum geht, was zu beweisen.

ZitatDass es möglicherweise nicht reicht, Lieder und Interpretationen, die einem nicht gefallen, nicht zu hören, sondern man unbedingt andere Konsumenten "rechtzeitig warnen" muss?

Ich glaube, darum geht es auch nicht. Wenn es darum ginge, würde das jede Musikkritik überflüssig machen. Jeder, der sich entscheidet, mit welcher Kunst auch immer an die Öffentlichkeit zu gehen, macht sich damit auch öffentlich. Solange ich daheim in der Stube singe, geht's doch keinen was an, und ich kann mir mit Recht jeden Kommentar dazu verbeten. In dem Moment, in dem ich aber der Meinung bin, dass sollten auch mal andere hören, aus welcher Motivation heraus auch immer, muß mir doch klar sein, dass ich damit auch eine Art von Öffentlichkeit herstelle. Wenn ich die Peters oder wen sonst noch auf einer allgemein zugänglichen CD höre, fange ich an mit anderen darüber zu reden - mehr oder weniger professionell. Ich versteh' vielleicht nicht alles, von manchen Dingen versteh' ich sogar gar nix. Ich höre aber auf der Basis meiner eigenen Ausbildung sofort, wie jemand seine Stimme einsetzt. Davon versteh' ich was. Und wenn jemand eine CD rausbringt, gehe ich davon aus, dass dieser Person klar ist, dass sie sich damit öffentlich macht und nix dagegen hat, dass andere dann anfangen, über das, was da so produziert wurde zu reden.

Ich bin i.d.R. sehr vorsichtig mit allzu harscher Kritik, weil:

ZitatDass es jedem Künstler recht ist, wenn man von andern Künstlern schlecht spricht

Da ist sicher - finde ich jedenfalls - was dran. Und zwar in mehrerlei Hinsicht: Wenn ich jemandes Musik höre und das Produkt dann eher negativ finde, bin ich persönlich dabei auch restlos ichbezogen. Natürlich freue ich mich, weil ich sofort vergleiche ("wie singe ich denn so?"), darüber, wenn ich dann feststellen kann, dass ich's so schlecht nicht mache. Das ist vielleicht nicht sehr schmeichelhaft, aber die Wahrheit. Gleichzeitig versuche ich allerdings schon, auch fair und objektiv zu bleiben - weil mir sehr klar ist: Auch mich kann dann mal eine schlechte Kritik treffen, und wer freut sich schon darüber.

Aus kritischen Anmerkungen zu meiner Musik habe ich immer nur gelernt. Wäre ich die Peters und würde diese Kritiken hören, wäre ich schon 10-mal zum besten Gesangslehrer gerannt, den ich hätte auftreiben können. Da wär' das Problem mit der Stimme nämlich bald weg. Nur liebe Sachen zu sagen, hieße für mich, dass es keine Weiterentwicklung von Musik mehr gäbe.

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

Ich lagere im Keller nie
Sellerie
Doch wenn Du Reime suchst auf Fenchel

.....

Dann haste Trauer.

Andrea

@dunkelblaue Dille:
Dem, was Sandra und Dagmar zu deinen Fragen gemailt haben, gibt's von meiner Seite kaum was hinzuzufügen. Außer: Wenn ich sowas schreibe, wenn ich Kritik an jemandem übe, gibt's für mich dafür keine strategischen Gründe. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass überhaupt jemand auf so strategische Gedanken kommt. Ich schreibe hier, was ich zu etwas denke, weil ich das denke und andere daran teilhaben lassen möchte, die mit mir über etwas kommunizieren. Ich muss nix beweisen... Und ich möchte damit auch nicht bezwecken, dass jemand, dem die Interpreteationen von BP gefallen, sich das von mir madig machen lässt. Äh, stimmt der Satz jetzt? Egal, Hauptsache, ihr wisst, was ich meine. :-)
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Nase

#58
Wie olfaktorisch frischer Brie
so stehts mit altem Sellerie (?)

Am Markt ein Marktweib saß in Litzen,
die blieb auf den Kartoffeln sitzen
verbittert rief sie aus "Tant pis!
versuch ich´s halt mit Sellerie!"

Den Fenchel muss ich allerdings noch überschlafen...
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Dunkelblaue Dille

Fein, dass es doch noch zu einer sachlichen Auseinandersetzung kommt (abseits von * und Gören)!

Dann habe ich mich ja nicht umsonst unbeliebt gemacht  8)

Ich mag (wen wundert's?) Sellerie,
er bringt in Suppen - Harmonie.
Hingegen ist Foeniculum
mir leicht suspekt, weil immer - stumm.

Sandra

ZitatDann habe ich mich ja nicht umsonst unbeliebt gemacht  

eeecht? du hast Dich unbeliebt gemacht? Bei wem, bitte?

Und: Es gibt meines Wissens drei deutsche Worte, auf die es keinen Reim gibt. Mensch, Fenchel und Silber.

wobei man mit gutwilliger Betonung natürlich
reimen könnte:
Ich ess gerne Fenchel,
weil ich danach Menschel - oder so...

Maexl

Namen zählen nicht oder was? wird doch wohl nen namen oder ein kaff geben, das sich drauf reimt

joelli

Silber? Auch schwer.

Die Milbe die war nicht nur klein,
sondern ausserdem äusserst allein.
Sie betete still:
"Oh mein Gott ich will
enlich auch einen feurigen Milber."

joelli

Mensch?

Dem Europaparlament
stand einst vor ein Präsident.
Er hiess Klaus Hänsch
...

Sandra

 :D jaja, isjaguut. *davonschleich*

Andrea

#65
s war einmal ein Mensch,
der lebte auf 'ner Ranch.
Ihr Schmuck er war aus Silber,
ihr Name, der war Dilber.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Ja..mit englisch - das ist feig.
So wie Farkas:
Er suchte einen Reim auf Donau
ich sagte: Well I have to go now

Maexl

#67
... to the Oberammergau

wau wau

mau

bau

tau

grau

sau

lau

trümmerfrau

gau

fau = v

reimt sich doch nen haufen drauf ???

Andrea

Welch Fantasien schlummern in Dir? Wie kommst du nur auf Trümmerfrau? :-)
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

joelli

Das reimt sich leider alles nicht. :-[
Die Donau betont man doch am O, nicht auf der Au.

Sandra

Genau. (Das reimt sich auch nicht, übrigens ;))
es muss ein Reim auf O-nau sein. Wenn es ein sauberer Reim sein soll...

Bastian

#71
Leider liegt es nicht an der Donau,
sondern irgendwo im Münsterland.
Sonst hätte ich "Donau" gedichtet zu "Gronau"
und somit als sauberen Reim verwandt...

Nase

#72
Ha! Für die Liste der unreimbaren: Apfel!
(Der Reim ..der Kipfel der Kapfel
der herrliche Apfel

aus dem dämlichen Kindergedicht zählt nicht, ja!)
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

Sandra

Wenn ich jetzt hier verzapfel
Mein Name sei Hase
dann beiss in den Apfel
und verzag nicht, Herr Nase.

Oder:
Durch's Dickicht ich stapfel
und ess einen Apfel.
 ;D

Bastian

#74
In meiner Wanne steckt ein Stöpfsel,
in Schneewittchen ein Stück vom Öpfsel.