Bastian Kopp

Begonnen von Bastian, 21. November 2005, 22:48:29

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Bastian

#175
... und zwar am 5. Mai 2008

Ausschnitte aus Kopp spielt Kreisler

in der
Langen Nacht der österreichischen Literatur
Die Welt ist eine Ansammlung von komischen Tieren

Gemeinsam mit den Autoren Lilian Faschinger, Thomas Glavinic und Klaus Händl

Veranstaltet vom Literaturbüro NRW e.V.
Im Rahmen von: scene: österreich in nrw
im Forum Freies Theater, Düsseldorf
FFT Kammerspiele
Jahnstraße 3, 40215 Düsseldorf


Beginn: 19:00 Uhr

http://www.literaturbuero-nrw.de/scene_08.html
http://www.forum-freies-theater.de/innen/mai/literatur.html

Bastian

#176
Kopp spielt Barpianist und zwar diesen Mittwoch (Erstausstrahlung)

16.09.2009

20:15 Uhr, ARD

Bloch: Tod eines Freundes

mit Dieter Pfaff
Regie: Züli Aladag




Letztes Jahr ist der Film gedreht worden, und er hat einige Zeit unter dem Arbeitstitel "Kollateralschäden" auf sich warten lassen. Nun kann man ihn wohl getrost ankündigen. Etwas seltsam ist es schon, einen Film zu bewerben, den ich selbst noch nicht in seiner gesamten Länge gesehen habe. Aber das, was bisher über ihn geschrieben worden ist, lässt vermuten, dass er für dieses Format wirklich ungewöhnlich ist und ein paar Wellen schlagen wird.

Wenn sie den Plot nicht geändert haben, sieht man im letzten Bild- dem Kaminzimmer eines Hotels- im Hintergrund einen Kerl an einem Flügel sitzen. Eine Rarität: Mit weißem Hemd, Weste und Fliege wird man mich sonst nie sehen, da letztere mich vitaler Körperfunktionen berauben, aber ich spiele... :)

Es war mir eine große Ehre, mit Züli Aladag und Dieter Pfaff zusammenarbeiten zu dürfen. Das Thema Afghanistan-Krieg und dessen Implikationen auf die deutschen Soldaten und deren Umfeld hat es allerdings wirklich in sich. Es wird gesellschaftlich noch immer nicht als eine Aufgabe wahrgenommen:

Dazu aus http://www.monstersandcritics.de/artikel/200934/article_151367.php/Dieter-Pfaff-Die-Therapie-beginnt-nach-dem-Film
Zitat
[...]
teleschau: Anfang des Jahres gab es ein Fernsehspiel über einen traumatisierten Afghanistan-Soldaten in der ARD, 'Willkommen Zuhause' mit Ken Duken. Ist das Thema Bundeswehreinsatz in Afghanistan in der deutschen TV-Fiction angekommen?

Pfaff: Wundert Sie das? Das Fernsehspiel sollte widerspiegeln, was in der Gesellschaft passiert. Und dieser Krieg ist nun mal ein Thema, das die Menschen immer mehr bewegt. Schließlich wird auch von der Politik und den Medien immer seltener vom 'Einsatz' oder der 'Mission' gesprochen, sondern immer öfter vom Krieg.

Ich habe den Film mit Ken Duken gesehen und finde, dass wir durchaus noch mal einen anderen Blickwinkel einnehmen. Bei uns geht es um die Traumatisierung einer ganzen Familie, die durch einen solchen kranken Soldaten verursacht wird. Die Verwundung setzt sich spinnennetzartig fort - über die Generationen hinweg, bis hinein in den Freundeskreis.

teleschau: Der Regisseur des Films, Züli Aladag, hat sich für eine sehr ruhige Bildsprache entschieden. Wissen Sie, warum?

Pfaff: 'Tod eines Freundes' ist ein sehr emotionaler Film. Durch die ruhigen Bilder, die langen Einstellungen, werden Verletzungen noch deutlicher transportiert.

Es kommt zu fast schon unerträglichen Szenen wie dem schweigenden Essen der Soldatenfamilie oder dem 'Fontane'-Monolog der Tochter bei einer Schultheateraufführung. Action, schnelle Schnitte, lenken oft ab von Gefühlen. Doch wir wollten alle, dass man die hier deutlich sieht. Ich kenne Leute, die den Film bereits gesehen haben, die weinen mussten. Ich denke, dass Züli Aladag alles richtig gemacht hat.[...]


Alexander

Unser Administrator - endlich mal als Künstler medial wahrgenommen...

So etwas kriegt man automatisch, wenn man bei google die News zu Georg Kreisler abonniert hat...

Gratulation!

http://www.derwesten.de/staedte/letmathe/Langenberg-und-Kopp-Schonungslos-liebenswuerdig-id3777090.html 
,,Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Mensch-Sein." (Nikolaus Harnoncourt)

Anke


Bastian

#179
Mal wieder was in eigener Sache: Chansonabend im Hasper Hammer mit Sylvia Langenberg und mir. Ein gemischter Abend, aber gerade von Kreisler gibt es diesmal neben Solostücken, wie z.B. der Telephonbuchpolka, auch ein paar der Duette, die man sonst so selten hört (u.a. den zweitältesten Frauenberuf der Welt ). Ich würd mich freuen, wenn ich ein paar von Euch dort sehen kann.


ZitatSehr menschlich geht es zu, wenn Sylvia Langenberg und Bastian Kopp tief in die Notenkisten großer Komponisten hineingreifen. Stücke von Georg Kreisler, Hugo Wiener, Gerhard Bronner u. v. a. befinden sich ebenso im Repertoire wie die unvergesslichen Klassiker von Zarah Leander, Hildegard Knef und Marlene Dietrich. Sie stellen das Verhältnis zwischen Frau und Mann mal satirisch, mal nachdenklich-melancholisch, mal grotesk dar. Dabei enden Beziehungsprobleme und Selbstfindungs-Trips nicht selten als Kriminalfall. Beziehungsfreude und Liebesgeflüster dagegen versprechen eine unendliche Leidenschaft.
Quelle: http://www.hasperhammer.de/web/index.php/februar/details/142-Sylvia%20Langenberg%20u.%20Bastian%20Kopp%20-%20%5C

Karten gibts es unter:

Hasper Hammer e.V.
Hammerstrasse 10
58135 Hagen
      
Telefon        02331-463681
Fax        02331-42076
http://www.hasperhammer.de/web/index.php/kontakt

Anke

Ich würde gerne kommen!  :)

Leider nicht machbar  :'(


Bastian

#182
War die letzte Zeit etwas selten hier, weil ich meine Seite komplett neu aufgezogen habe. Ein neues Chansonprogramm gibt es auch:

Am kommenden Freitag, dem 10.Februar, hat das neue Programm von Sylvia Langenberg und mir Première im DEW 21 in Dortmund

"Nehmt euch in Acht vor blonden Frau'n"

http://www.coolibri.de/veranstaltungen/07.02.12/nehmt+euch+in+acht+vor+blonden/511555.html

oder hier (leider mit dem falschen Bild):
http://www.dew21.de/default.aspx?g=621&l=1031&r=-1&t=495661&lz3=254551&on=495661&a=11&ID=790155&LK=495661&Z=&Z2=1&Z3=1

Sollte eigentlich dieses hier sein...


Viele Karten sind schon im Vorverkauf weggegangen. Für kurzentschlossene Ruhrgebietler sollte es aber noch ein paar Tickets geben.

Grüße
Bastian

h-j-urmel

Hallo in die Runde! Will mal etwas "schleimen". Hier ein Bericht von der WAZ zu jüngsten Auftritten des Administrators.
Schade, dass ich selten in der Gegend bin. Na ja, irgendwann werde auch ich Gelegenheit finden das Programm zu erleben.

http://www.derwesten.de/staedte/letmathe/ein-glamouroeser-abend-mit-einem-hauch-satire-id7296186.html

Gruß, h-j-urmel

Burkhard Ihme

Allerdings war Hildegard Knef nicht wirklich ein UFA-Star.

Bastian

Das waren wirklich zwei amüsante Auftritte. Auch für Sylvia und mich. Tolles Publikum übrigens, da in Letmathe!

Am zweiten Abend redete ich mich irgendwie in Rage und ließ mich spontan über Duftnoten bei Duschgels und Badezusätzen aus (weiß auch nicht, welcher Teufel mich da ritt, Sylvia machte große Augen...). Ach ja! Es ging um Frauen und Männergedöns, und darum, dass das Badezeug immer nach Essen riechen muss: Natürlich nur süßlicher Kram wie Pfirsiche, Aprikosen, Kokosmilch und so...
Ich fand das nicht gut durchgegendert und forderte für Duschgels endlich ordentliche Männerdüfte wie Röstzwiebeln, Leberkäse oder Mettwurst...

... was ein Fehler war. Denn danach wollte ich "Die Hand" singen.
Was aber kaum noch ging. Ich hatte immer noch diese blöden Röstzwiebeln im Hinterkopf und bei "...und ich beiß auch oft hinein." kamen da so Bilder hoch und es zerriss mich auf der Bühne. Danach musste ich nochmal neu ansetzen. Tja,... die Zwiebeln kamen halt auch für mich sehr überraschend.
Ich hatte an diesem Abend mit vielem gerechnet, nur nicht mit mir.

Bastian

Und schon wieder Letmathe. Diesmal solo.
Und ich muss meinem Vorredner Recht geben: Das Publikum war wieder toll.
Es sind einfach die Leute- sie sind großartig!

Keine ganz so leichte Geburt, da ich die letzten beiden Tage in Berlin gewesen bin, um in Rekordzeit die CD für Tobey einzuspielen (ein Klassik-Chanson-Crossover - auf das Ergebnis kann man neugierig sein!). In der Nacht auf heute bin ich nach Hause gekommen und hab versucht, über Nacht mein Hirn zu entladen, um heute mein eigenes Programm wieder ins Arbeitsgedächtnis zu wummern. Nicht so einfach, nach zwei Studiotagen mit anderen Liedern und bei 35°C erschlagender Boller-und Dauerhitze...

Aber die Pollmeiers und ihr Publikum haben mich getragen - ein paar Texthänger wurden mir nachgesehen. Ebenso die Sandalen:
Zitat,,Auch die Lockerung des Dresscodes kann ein adäquates Mittel gegen die Hitze sein. Für die Änderung der Kleiderordnung gibt es jedoch keinen gesetzlichen Anspruch. Sie muss je nach Beruf und Position angemessen sein, sprich nicht zu aufreizend sein.
http://www.anwalt.de/rechtstipps/hitzefrei-fuer-arbeitnehmer_047588.html
Dem war wohl so.

Leider kann es aus terminlichen Gründen kein Zusatzkonzert geben, obwohl es mehr als genügend Bestellungen für ein Solches gegeben hätte. Auch Freunde kamen nicht mehr rein. Es war ein reines Abonnementenpublikum, so dass die Tickets praktisch bereits bei Erscheinen vergeben waren. Und der Laden war bumsvoll. Leider bekommen wir keinen gemeinsamen Termin mehr hin, um der großen Nachfrage nachzukommen.

Aber: Für diejenigen, die gestern nicht dabei sein konnten, ist der 1. September in Dortmund möglicherweise eine Alternative.

Jetzt leg ich mich erstmal hin :)

Burkhard Ihme

#187
Zitat von: Bastian am 03. August 2013, 01:45:17In der Nacht auf heute bin ich nach Hause gekommen und hab versucht, über Nacht mein Hirn zu entladen, um heute mein eigenes Programm wieder ins Arbeitsgedächtnis zu wummern. Nicht so einfach, nach zwei Studiotagen mit anderen Liedern und bei 35°C erschlagender Boller-und Dauerhitze...

Aber die Pollmeiers und ihr Publikum haben mich getragen - ein paar Texthänger wurden mir nachgesehen.
Gratuliere. Ohne Vorbereitung krieg ich keines meiner Lieder noch zusammen. Bei meinem letzten Konzert vor zwanzig Jahren hatte ich in jedem Lied Texthänger und deshalb gleich mein Textbuch im Publikum verteilt. Danach hab ich nie wieder ernsthaft versucht, solche Veranstaltungen zu stemmen, nur gelegentlich mal ein paar Lieder. Und wenn es mit den Texten klappt, vergeß ich die Gitarrenakkorde. Dabei hab ich eigentlich ein ziemlich gutes Gedächtnis. Kann aber auch daran liegen, daß ich die Lieder nie gelernt habe, sondern nach dem Schreiben und Komponieren auswendig konnte.


Einen Tag vor dem oben erwähnten einstündigen Konzert (vor vielleicht 30 Besuchern) bin ich auf der großen Bühne bei einem Kurzauftritt erstmalig so richtig abgekackt. Ich mußte ein Lied abbrechen, weil mir einfach nicht mehr einfiel, wie es weitergeht und das Textbuch nicht greifbar war. Seither kann ich auf keiner Bühne stehen ohne diese Angst vor dem Blackout. Das nimmt viel Spaß an der Sache.

Bastian

#188
Danke.
Oja, so ne Angst kann einem wirklich alles versauen. Ich bin mir sogar sicher, dass sie erst recht zu Blackouts führt. Gerade gestern, nach einer Stunde Hinfahrt im 35°C-Zug, war mir völlig klar, dass es mich irgendwann aus der Bahn werfen wird. Mir hilft da ein gewisser Fatalimus, so eine Art "Let it be": Wer kann schon anderhalb Stunden flüssig am Stück sprechen, ohne jemals zu stocken oder gar eine Denkpause machen zu müssen? Bei einem Vortrag fällt das nicht so ins Gewicht, passiert das in einem Lied, dann hakt es. (Auch wenn damit noch nicht gesagt ist, dass das jeder im Publikum merkt. Viele hören da drüber hinweg.)

Aber es ist deswegen nicht schlimmer als ein solches Denkmomentchen während eines Vortrags. Ich hab für mich irgendwann akzeptiert, dass mein Hirn sich da organisch verhält. Seitdem ist der Druck, der ja nur mehr Fehler provoziert, gesunken. Sie passieren eh, also was nützt die Angst?

Klingt vielleicht etwas zu abgeklärt, denn ich hab die Angst ja auch. Mir ist ein Erlebnis im Gedächtnis geblieben, das mir gezeigt hat, dass ich Fehler zulassen darf:

Der großartige Ernst Stankovski hatte mich vor ein paar Jahren zu einem seiner Auftritte hier in Düsseldorf eingeladen. Da saß er dann auf der Bühne des Savoy-Theaters am Flügel, stimmte ein Lied an (ich weiß nicht mehr welches) und flog recht früh an einer Stelle raus. Er entschuldigte sich beim Publikum und setzte neu an. Kurz darauf das selbe Problem. Er entschuldigte sich nochmal, stand auf und blätterte in einem Schnellhefter, der auf dem Flügel lag. Dann setzte er sich wieder an die Tasten und - flog wieder raus.
Da zuckte er mit den Schultern und sagte sowas wie: "Es tut mir sehr leid, aber manchmal ist der Wurm drin. Dann lassen wir das und machen mit dem nächsten Stück weiter."
Es gab Applaus, alle fanden's in Ordnung, und der Rest des Abends lief wunderbar.

Und seitdem denke ich immer an Ernst Stankovski, wenn ich Angst vor'm Blackout habe.
(Das freut ihn jetzt bestimmt. :) Auch dass ich das hier schreibe. Natürlich ist er mir aus anderen Gründen und Erlebnissen in weit schönerer Erinnerung. Aber diese ist nunmal für mich sehr hilfreich gewesen. Egal wie bekannt oder erfahren wir sind, Shit happens nunmal. Dem besten Bäcker geht mal ein Brötchen nicht auf, dem besten Metzger platzt mal ne Brühwurst. Und die haben auch ihr Publikum. Bei den Leuten, die auf ner Bühne arbeiten, happens der Shit eben auf der Bühne...)

Ich überlege gerade: Vielleicht ist es überhaupt schwieriger mit eigenen Texten. Von denen hast Du ja die ganze Entwicklung im Kopf, all das, was Du mit dem Text ausdrücken wolltest, als Du ihn schriebst, alle längst (oder unlängst) rausgeschmissenen Textzeilen, verworfenen Variationen, Abläufe, usw... Elton John z.B. braucht für seine eigenen Songs einen Teleprompter.
Wenn ich Kreislerlieder vortrage, habe ich diesen ganzen Rattenschwanz von ablenkenden Assoziationen ja gar nicht. Gut ist auch, wenn man selbst das Instrument spielt. Das ist zwar auf der einen Seite eine zweite, fehlerpotenzierende Quelle, mit der andere nicht zu kämpfen haben. Es hilft aber schon allein dadurch, dass man von niemandem gehetzt wird, sondern variieren kann und so kleinere Hänger unbemerkt auffangen kann. Eine Art ABS. Ein wirklich guter Begleiter sollte das auch können, aber sich selbst ist man halt doch am nächsten...

Anke

Bei mir wird die Angst vor dem Blackout immer schlimmer - und zwar, wenn ich anderen Solisten zuhöre, die auswendig spielen. :o Besonders bei schwierigen, temporeichen Passagen halte ich die Luft an und es bleibt mir vor Angst fast das Herz stehen, der- oder diejenige könne plötzlich nicht weiterwissen!

Man kann auch die Empathie zu weit treiben.  :-[ :(

Burkhard Ihme

Zitat von: Bastian am 03. August 2013, 23:08:26Seitdem ist der Druck, der ja nur mehr Fehler provoziert, gesunken.
Leider sind bei mir die Fehler nicht durch die Angst provoziert. Auch wenn ich im privaten Kreis oder ganz allein ein Lied singen will (sofern ich es stimmlich noch bewältige – leider ), bleib ich mittlerweile bei praktisch jedem Lied hängen (und hängen heißt, wirklich hängen, nicht nur kurz stutzen). Wobei ich natürlich auch selten Versuche unternehme, mir die Texte wieder draufzuschaffen. Es ist aber schon seltsam, daß mein Bruder uralte Lieder von mir, die ich kaum jemals öffentlich gesungen habe, noch auswendig kann.

Ich hab mal einen Abend lang mit Tim Fischer zusammengesessen, der konnte eine unglaubliche Menge von Liedern auswendig. Die meisten kannte ich, viele nicht, aber ich könnte kein einziges Kreisler-, Degenhardt- oder Wader-Lied, keinen Mehring-, Kästner- oder Tucholsky-Text komplett zitieren, weil ich die nie extra gelernt habe.



!980 auf dem Festival des politischen Liedes war ich dagegen bei der Internationale noch einer der Textsichersten, obwohl auf der Bühne Maria Farantouri das Lied auf griechisch sang. Und dann kam die Stelle, wo die griechische Übersetzung eine Strophe mehr hat ...

h-j-urmel

Baldrian und (oder) Johanniskraut wirken wundersam! Kaum Nebenwirkungen!

Bastian

Von Wundern abgesehen...
Zitat von: Burkhard Ihme am 04. August 2013, 04:47:54Wobei ich natürlich auch selten Versuche unternehme, mir die Texte wieder draufzuschaffen.
... also so ganz ohne Vorbereitung kann das doch niemand, oder? Gehst Du nicht etwas hart mit dir ins Gericht?

Burkhard Ihme

#193
Früher konnte ich die Lieder ALLE auswendig, jetzt kein einziges mehr. Und das innerhalb weniger Jahre, das fand ich schon erschreckend. Und es würde bedeuten, daß ich mich jetzt für ein Konzert wochenlang vorbereiten müßte (und dann mit einem Scheißgefühl auf der Bühne stände).


Im Prinzip wurscht, weil ich seit Anfang der 80er Jahre eh keine Konzertanfragen mehr hatte, aber der Gedanke, man könnte, wenn man wollte, hätte was Angenehmes.

Bastian

#194
Heute hatte ich die Ehre, einen Vortrag des Prinzen Asfa-Wossen Asserate  zum Thema "Werte und Tugenden im 21. Jahrhundert" musikalisch zu unterstützen. Der Vortrag fand im Internat am Solling vor einer Versammlung von Altschülern und heutigen Schülern statt.

In der Vorbereitung hatte ich mir den Kopf zerbrochen, was für Lieder ich für diesen Anlass vorbereiten sollte. Schließlich hatte seine kaiserliche Hoheit ein ernsthaftes Anliegen, dem ich förderlich sein wollte.

Also befand ich, dass es, dem Thema entsprechend, Kreislerlieder sein sollten. :)

Mit Adelheid in der Donau und dem Menschen, der weg muss und einigen anderen höchst tugendhaften Ideen lief ich also am Auftrittsort auf. Im Hinterkopf das argumentative Hintertürchen, dass man im Fall ernstester Ernsthaftigkeit diese Stücke notfalls als abschreckende Beispiele inszenieren könnte, und des Prinzen Anliegen dadurch noch mehr glänzen würde. Gesprochen hatten wir im Vorfeld nicht.

Es ging nur um zwei Lieder. Ich schlug ihm "Was sagst Du?" und "Vierzig Schilling" vor. Immer noch in der leisen und möglicherweise dummen Befürchtung, dass die Lieder ihm eventuell nicht ernsthaft genug sein könnten...

Und dann stellte sich zu meiner Freude heraus, dass seine Hoheit Prinz Asserate Georg Kreisler seit Langem sehr schätzt. Er war und ist ein großer Verehrer Kreislers. Zudem erzählte er mir von einer Begegnung mit Qualtinger in einem ICE und outete sich als regelrechter Kreisler-Enthousiast. Meine Vorschläge wurden also freudig angenommen.

Nicht nur das. In einer ruhigen Minute gab er an, dass sein Lieblingslied von Kreisler die "Telephonbuchpolka" sei. Ob ich die denn spielen könnte?
"Ja, sicher. Könnt' ich schon, aber wofür hab ich mir denn all' die Gedanken gemacht? Die Telephonbuchpolka hat doch mit ihrem Thema überhaupt nichts zu tun."
"Darum geht es doch nicht. Ich würde mich freuen..."

Und so spielte ich auf persönlichen Wunsch seiner kaiserlichen Hoheit die Telephonbuchpolka. Ein Vortrag über Werte und Tugenden vor erlesenem Publikum endete mit "Vrbl, Vrtl...".

Ich sag es sonst nie:

"Well...
At your service!"

Burkhard Ihme

#195
Ist die "Telefonbuchpolka", insbesondere unvorbereitet, nicht eine ziemliche Herausforderung?

Ich bin schon zu Zeiten, als mein Gedächtnis noch ziemlich gut funktionierte, oft in einem Liebeslied hängengeblieben, in dem fast  jede Zeile (in Anlehnung an ein Lied  von Reinhard Mey) mit "Du bist mein ..." beginnt.

Du bist mein Himmel und mein Glück,
du bist mein vor und mein zurück,
du bist mein Leben und mein Tod,
du bist mein Hunger und mein Brot,
du bist mein Schiff und meine Fracht,
du bist mein Fenster in die Nacht,
du bist mein Durst, du bist mein Trank,
du bist mein voller Plattenschrank.

Und so weiter, fünf Strophen lang. Mit gelegentlichen Höhepunkten:

Du bist mein hiersein und mein dort,
du bist mein Hammerwurfrekord.

Bastian

Mir fällt es gar nicht so schwer, die vielen Namen und die Abfolge zu merken. Eigentlich ist es ein Text wie jeder andere, nur dass ein übergreifender Sinnzusammenhang fehlt, der das Memorieren erleichtern würde. Das macht es vielleicht etwas schwieriger.
(Dein Beispiel fänd' ich da viel heikler. Wenn man da mal den Einstieg nicht findet, fehlt mindestens ein ganzes Päckchen von zwei Zeilen.) Bei der Polka könnte man notfalls spontan irgendeinen ähnlichklingenden Namen mit "V" erfinden, und kaum jemand würde es merken.

Soweit ich mich erinnere, hab ich die Nummer aber erst einmal verhauen. Da hatte ich schlicht die zweite Strophe vergessen, und das Lied war dann halt etwas früher fertig. Hat aber auch niemandem geschadet.

Clas

Moin Bastian,

bist Du sicher, dass nicht irgendwo in einer Nebenwelt die vergessene zweite Strophe sitzt, wartet und weint? Irgendwo zwischen den Versprechern, geplatzten Nähten, umgefallenen Kulissen und sonstigen Betrüblichkeiten? Ist da nicht Deine Einschätzung etwas arg robust?

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Burkhard Ihme

Hat Peter Alexander den kompletten Text gesungen oder etwas gekürzt?

Wo mir grad eine fehlende Strophe aufgfallen ist: Hans Krankl und Herbert Prohaska (wer sie nicht kennt: österreichische Fußballnationalspieler bzw. Ex-) haben bei mir unbekannter Gelegenheit, aber zumindest im Fernsehen Gerhard Bronners zum Besten gegeben. Eigentlich eine lustige Idee. Aber die Strophe, wo die beiden etwas langsamer und ungeschickter spielen, weil sie nicht genug Geld bekommen haben, haben sie taktvoller Weise ausgelassen. Und ein "P" im "Oppitz" ist auch unter den Tisch gefallen.


Aber schlechter als Bronner singen die auch nicht.

Bastian

#199
Am kommenden Donnerstag (7.11.) wird der Pott weiter bekreislert.
Diesmal gibt es "Kopp spielt Kreisler" im Café Residenz in Castrop Rauxel.

Ein paar Karten gibt es noch, also entschließt nicht zu spät. ;)

Noch etwas in eigener Sache:

Wer sich über anstehende Termine informieren möchte, kann mich gerne auf meiner neuen Facebook-Seite besuchen:
https://www.facebook.com/Pianist.Bastian.Kopp

Liebe Grüße
Bastian