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Peccatum Mundi

Begonnen von Andrea, 01. Februar 2006, 14:52:58

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Andrea

Peccatum Mundi
Sündige Welt  -  Welt der Sünde


Das aktuelle künstlerische Großprojekt des Kölner Choreografen Gregor Weber "Peccatum Mundi", das zum Einstieg in die Karwoche am 7. und 8. April 2006 in St. Rochus in Köln-Bickendorf aufgeführt wird, geht der Frage nach, ob der Begriff der "Sünde" ohne religiösen Bezug zu begreifen ist. Denn kaum
ein zentraler Begriff des christlichen Glaubens hat einen solchen Bedeutungsverlust erlebt wie "die Sünde". Wer kann heute noch zwischen
"Todsünde", "Erbsünde" und "lässlicher Sünde" unterscheiden? Trotzdem werden wir sie nicht los: "Liebe Sünde" und "TV-Sünde" heißen eine Fernsehsendung und eine Programmzeitschrift, im Internet gibt es ein "Sündenportal" - bei allen dreien geht es schlicht um Sex. Veganer fragen "Fleisch essen - eine Sünde?"; die Bemerkung des inzwischen abgelehnten EU-Kommissars Rocco Buttiglione, er halte Homosexualität für eine Sünde, zog heftige Debatten nach sich. Und Neil La-Bute, dessen Stücke "Bash", "Einordnen" oder "Land der Toten" um das Thema "Sünde" kreisen, gilt dem deutschen Theater als derzeit wichtigster amerikanischer Dramatiker. Aller Säkularisierung zum Trotz, das Thema bleibt präsent.

Woher also rührt das zeitgeistige Interesse an Neil La-Bute oder einem Film
wie "Seven" über die Sieben Todsünden? Wenn das Zeitalter der Ironie
wirklich vorbei ist, wie der amerikanische Philosoph Jedediah Purdy meint, und hierzulande Selbstständigkeit, persönliche Verantwortung immer stärker
eingeklagt werden - dann stellt sich die Frage nach der Schuld und der Sünde
neu.

Das Tanztheaterprojekt "Peccatum Mundi Sündige Welt - Welt der Sünde" wählt als Spielort bewusst den sakralen Raum: St. Rochus in Köln-Bickendorf, wo das Stück im Rahmen der Reihe "Intermediale Grenzgänge: Begegnung von Farbe, Klang, Bewegung und Licht" gezeigt wird. Der Einsatz liturgisch-musikalischer Mittel wie Chor und Orgel wird mit Live-Rap-Gesang,
Schattenspiel, Video- und Lichtinstallationen ergänzt und gekontert. Sieben
TänzerInnen interpretieren das Thema in einem ständigen Wechselspiel zwischen individueller Erfahrung und historischer "Entwicklung" (Sündenfall und Bewusstsein, moralische Knechtschaft und Lust an der Übertretung, jugendliche Provokation und Säkularisierung, Gemeinschaft und Schuld). Am Ende wird die Sünde zur Schuld individualisiert sein, die Übertretung hat sich ins Traumspiel oder ins virtuelle Bild zurückgezogen, in ihren Köpfen spielen die DarstellerInnen sündige Spiele, aber ihre größte Schuld ist, dass sie sich nur noch mit sich und nicht mehr mit dem Anderen beschäftigen.

Freitag, 7. April 2006, 20.00 Uhr
Samstag, 8. April 2006, 20.00 Uhr

St. Rochus
Rochusstr. 100
50827 Köln-Bickendorf
Kartenreservierung über
www.rochuskirche.de
KVV Concertkasse Johnen, Venloer Str. 654, Köln-Bickendorf,
Tel.: 0221-5301695

Peccatum Mundi

Choreographie und Regie: Gregor Weber
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Andrea

Ich darf feierlich verkünden, dass ich an diesem Tanztheaterprojekt mitwirken darf. Und ich bin tierisch stolz drauf und freue mich. Gregor hat mich auch schon für weitere anstehende Projekte eingeplant. Bua, bin ich jetzt schon aufgeregt, wenn ich an die Aufführung denke. Das wird noch richtig harte Arbeit, und ich werde an meine Grenzen stoßen. Und wenn wir dieses Stück gut gemacht haben, dann wird das meine größte Freude in diesem Jahr, glaub ich. Abgesehen von meinen eigenen Gigs. Ich hoffe, Ihr kommt und schaut Euch das Stück an. Pennplätze müssen dann aber anders organisiert werden. Da kann ich mich nicht richtig oder nur spontan mit Schlafsack drum kümmern.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Bastian

#2
Oh, das klingt nach Arbeit. Ein kopfiges Thema noch dazu, wie mir scheint. Was machst du bei dem ganzen Ding? Tanzen, Chor oder gar den Rap? :)

Andrea

Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das