Georg Kreisler Forum

Diskussionen => Gesellschaft => Thema gestartet von: Roman am 17. August 2005, 18:12:37

Titel: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbele)
Beitrag von: Roman am 17. August 2005, 18:12:37
Hallo zusammen,

kann mir jemand etwas sagen zu einer Wiener Ehrenbürgerschaft, die Kreisler einmal bekommen haben sollte? Er soll auf einen neuen Pass verzichtet haben mit dem Hinweis, er habe doch noch einen mit einem "J" darin. Kann mir jemand weiter helfen?

Viele Grüße
Roman
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Bastian am 17. August 2005, 23:05:11
Hallo Roman, wobei soll man dir da weiterhelfen? Verstehe ich nicht, kannst du das konkretisieren?
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 18. August 2005, 01:28:28
Nein, das hast du völlig falsch.
Kreisler ist gebürtiger Österreicher. Dann kamen die Deutschen, und alle wurden automatisch deutsch.
nach dem Krieg wurden alle wieder automatisch österreicher - ausser denen, die gegangen wurden. DIE hätten extra noch mal ansuchen müssen, um die österreichische Staatsbürgerschaft. Und das war GK verständlicher Weise zu blöd. So ist er bis heute Amerikaner - allerdings hat er sehr wohl das Goldene (oder war's das silberne?) EhrenZEICHEN angenommen, ist ne art Orden.Aber keine Staatsbürgerschaft. Wurde ihm auch nciht angeboten. Da hätte er, wie gesagt, erst mal ansuchen müssen, und das fand er doof.

Achso, und Hallo Roman! Herzlich willkommen!! :D
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Roman am 18. August 2005, 15:03:13
Ebenso hallo und Danke! :-)

Nun sind das leider nur Dinge, die ich schon wusste. Mir geht es tatsächlich um diese Geschichte mit dem J. Die Dokumentation wird das bei dem Artikel belegt wissen wollen. Aber ich kriegs raus - zur Not ruf ich bei ihm an.

Lieben Dank und lieber Gruß
Roman
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 18. August 2005, 15:18:59
Das J ist damals in jedem deutschen Pass gewesen, wenn der Inhaber als jüdisch galt. Den Pass hat er noch, und irgendwo im Netz - ich glaub auf seiner Seite - ist auch ein Foto davon. Der gesamte Text ist auf einem Plattencover nachzulesen - also der Text, den er damals in der süddeutschen veröffentlicht hat, anlässlich der Geburstagswünsche. Er sagt in diesem offenen Brief irgendwas in der art von: Da bleibe ich lieber Deutscher, wenn auch mit einem j.  
Österreichische Pässe mit J gab es jedenfalls nciht. Das haben die Deutschen installiert. Und die Ehrenbürgerschaft wurde ihm auch nie angeboten. Eshat nur der damalige Bürgermeister von wien, Helmut Zilk bei ihm angefragt, ob er nicht wieder Österreicher werden wolle (der Zilk ist nämlich der Mann von einer Frau, die damals mit GK im "Orchester" aufgetreten ist - daher wusste er überhaupt, dass GK Ami ist) und GK hat gemeint, warum nicht, und dann kam heraus, dass er irgendwelche Ansuchen ausfüllen hätte müssen. So war das.
Das ist alles, was da dran ist.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Roman am 18. August 2005, 15:23:19
Klar, dass das so war damals. Das Problem ist ja: Es gibt definitiv eine Äußerung von ihm dazu. Und die suche ich. Aber das wird schon irgendwie klappen. Danke auf jeden Fall!
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 18. August 2005, 15:26:32
Es gibt eine CD (blaues cover mit BP und ihm drauf) da steht drinnen der gesamte Brief aus der Süddeutschen.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Guntram am 18. August 2005, 21:05:54
@Roman

Wenn du GK angerufen hast kannst du uns ja mal schreiben was raus gekommen ist. Wäre sicherlich interessant.

Für was brauchst du die Info eigentlich?
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Nase am 19. August 2005, 23:57:06
ZitatEs gibt eine CD (blaues cover mit BP und ihm drauf) da steht drinnen der gesamte Brief aus der Süddeutschen.

Die Cd heißt "Fürchten wir das Beste" und ist in der Neuauflage mit grauem Cover. Erschienen bei kip.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: grex am 30. September 2005, 17:05:22
Zitat@Roman

Wenn du GK angerufen hast kannst du uns ja mal schreiben was raus gekommen ist. Wäre sicherlich interessant.

Für was brauchst du die Info eigentlich?
Also bei "Brand eins" gibts ja nen Roman der dort schreibt, wobei es mich aber wirklich interessieren würde, was BE über GK "machen" will  ;D
Titel: "brand eins"
Beitrag von: angel am 30. September 2005, 21:34:38
Hallo,

der Artikel über die Grünen von Roman in "brand eins" ist recht interessant aufgemacht und geschrieben:
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1779&MenuID=130&MagID=65&sid=su85178491245355360
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 30. September 2005, 22:11:50
Und der im Artikel apostrophierte Herr Ströbele hat bei uns im Berzirk 90% der Direktstimmen bekommen. Er ist knapp 70 Jahre alt, hab ich gehört.
ich finde, er sieht aus wie ein braver Schwabe. Mehr weiss ich von ihm aber nicht... 8)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 30. September 2005, 22:14:41
Zitatich finde, er sieht aus wie ein braver Schwabe.

 ;D Ein braver Schwabe also... Vorsicht sagt nichts gegen Schwaben! Schließlich war ich in Stuttgart und lebte da mit einer Schwabin / Schwäbin unter einem Dach.

Sind teilweise irrsinnig nett, teilseise langweilig und Erbsenzähler. Der typische Schwabe ist ein Klischee, man findet ihn, aber nur schwer!
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 01. Oktober 2005, 14:38:51
Sandra,

unser aller Broder ;) sieht in Ströbele den "Prototyp des linken Antisemiten"  8).

Zitat>>Oder wenn ich an Ströbele denken, den Prototypen des linken Antisemiten: Der wollte Israel keine Patriot-Raketen gegen Saddams Giftgas zukommen lassen - hatte aber keine Schwierigkeiten mit der Kampagne "Waffen für El Salvador".<< (http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_98/18/03a.htm)


Nu ja - "Israelkritik"... - die hatte Georg Kreisler ja auch inmitten seiner Lesung in Berlin losgelassen. Unter den Zuschauern befand sich im übrigen auch die Avantgarde der sog. "Antideutschen" (die "Bahamas"-Redaktion), die jedoch keinen Protest einlegten, als GK davon sprach, daß jeder Nationalstaat bzw. jedes Volk, was einen begründen will, Leichenberge produziert und Israel diesbezüglich auch nannte.


@ Roman

dieser hier ist ein interessanter Thread zur Selbstreflexion des Journalisten:
http://www.georgkreisler.net/cgi-bin/yabb/YaBB.cgi?board=soc;action=display;num=1116961721;start=25#25

Sandra postete diesen interessanten Artikel aus der SZ:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/685/61624/

Was denkst Du dazu?
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 01. Oktober 2005, 23:42:39
Wie gesagt: Ich weiss von Herrn Ströbele nix. Ich weiss auch nicht, wie sehr das stimmt, was Broder da von ihm sagt. Wenn es aber stimmt, gebe ich ihm Recht: Das IST das klassische Beispiel von linkem Antisemitismus.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 02. Oktober 2005, 07:08:20
Ich hab Ströbele als Befürworter der Legalisierung von weichen Drogen in Erinnerung. Stefan Rab hat dazu auch ein Lied gemacht, in dem Ströbele spricht. Mir fällt aber gerade der Titel nicht ein.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 02. Oktober 2005, 14:57:40
"Gebt das Hanf frei!"
Hanf ist zwar Maskulinum, aber die Aussage ist schon OK. :)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Maexl am 02. Oktober 2005, 16:50:57
&#956;Chri hat recht.

naja - ich mag Stöbele

er ist ja auch der einzige grüne Direktkandidat. Sein SPD-Gegner hatte sich nach der letzten Wahl, meine ich, umgebracht?
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 02. Oktober 2005, 18:17:31
Ich bin dagegen. Man sollte HAnf nicht legalisieren. Gibt schon genug (auch gefährliche!) legale Drogen. Da muss man nicht noch eine mehr auf den legalen Markt lassen.

Man kann dadurch zwar den Konsum nicht verhindern, aber man kann vorsorgen, damit Hanfkonsum nicht genau so "gängig" wird, wie der Konsum von Alkohol und Tabak.

(Meine Meinung)

Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 02. Oktober 2005, 19:33:13
Indem man was verbietet, macht man es für Jugendliche noch viel spannender als wenn es legal ist. Hanf wird z.B. auch für medizinische Zwecke eingesetzt (im Gegensatz zu Tabak). Alkohol wirkt sich auf jeden Fall schädigender aus als Hanf. Klar, wenn man zu viel kifft, ist das auch nicht gut. Aber mit Maß...
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 02. Oktober 2005, 19:36:33
Und die harten Gefängnisstrafen in Bezug auf das Verkaufen von Hanf hat schon viel zu vielen Leuten die Existenz kaputt gemacht.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 02. Oktober 2005, 21:40:06
Ja, da gebe ich Andrea Recht. Hanf macht nicht süchtig, und ist keine Einstiegsdroge. Was der "Einstieg" in härtere Drogen ist, ist die Illegalität.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 02. Oktober 2005, 21:59:47
Cannabis kann sehr wohl süchtig machen, weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung, habe mich fast 10 Jahre meines Lebens damit rumgeschlagen, daher war es auch besser für mich, damit aufzuhören.(mittlerweile 2 Jahre) Seitdem geht es mir auch psychisch insgesamt besser, litt lange unter depressiven Verstimmungen, denen ich endogene Ursachen unterstellte; waren aber drogeninduziert.
AAAAAAber: Die meisten Leutz, die ich kenne, können sehr gut mit Cannabis umgehen, ohne damit Mißbrauch zu betreiben. Eine Legalisierung würde die Mißbrauchsrate wahrscheinlich noch weiter senken, aufgrund der Chance auf Einbettung des Konsums in die allgemeine Tradition mit daraus resultierender erhöhter sozialer Kontrolle.
Abgesehen davon ist die Potenz des Cannabis als Medikament hinlänglich bekannt, und es ist ein Skandal, dass chronisch Kranke (z.B. MS, Tourettesyndrom, CA-Patienten usw. usf., einfach mal "Franjo Grotenhermen" googeln), die sich dadurch wirksame Linderung ihrer Beschwerden verschaffen, kriminalisiert werden (wiederum abgesehen von gesunden erwachsenen Menschen, die vielleicht eine gesündere (sic!) Alternativmöglichkeit zum Alkohol bevorzugen).
Synthetisches THC als Medikament (Marinol) ist in Deutschland zwar schon möglich zu verschreiben, aber es müssen, dabei nicht unerhebliche bürokratische Klippen umschifft werden, verglichen dazu ist das Verschreiben von Morphium ein Witz. Auch eine Auswirkung der Illegalität (Cannabis gilt in D als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel!) Ausserdem deutet die Empirie darauf hin, dass reines synthetisches THC keineswegs natürlichem Cannabis, das ja noch einige andere Derivate von THC enthält, gewachsen ist, was die Wirksamkeit bekifft, äh betrifft.
LEGALIZE IT!


P.S.: Ich kenne nur wenige Themata, die sich schrecklicher zu Tode diskutieren lassen, als dieses... nur mal so zur Warnung.... weils in diesem Thread ja garnicht darum geht..... ;) ;) ;)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 02. Oktober 2005, 22:40:43
Zitatund ist keine Einstiegsdroge. Was der "Einstieg" in härtere Drogen ist, ist die Illegalität.

Darum geht es (mir) garnicht.

ZitatUnd die harten Gefängnisstrafen in Bezug auf das Verkaufen von Hanf hat schon viel zu vielen Leuten die Existenz kaputt gemacht.

Da hast du Recht. Bemitleiden werde ich den Verkäufer aber sicherlich nicht, denn er wusste von anfang an worauf er sich einlässt. Das Wort "leider" wirkt wie eine Bemitleidung. Niemand ist gezwungen, Hanf zu verkaufen. Allein ein solcher Zwang würde Mitleid für mich rechtfertigen.


Zum medizinischen Punkt:

Cannabis medizinisch einzusetzen ist in meinen Augen kein Problem, ich dachte auch nicht dass das so schwierig wäre, wie du beschreibst.

@Sandra:

Es macht süchtig!!! Vielleicht nicht körperlich aber psychisch!!! (Genau so wie alles süchtig machen kann, was wir gewohnheitsmäßg betreiben.)

Beispiele:

Tabak, Alkohol, Kaffee, Nasenspray, Computerspiéle, Kaufen, unser Forum  ;)... etc p.p.

Und dann nennt mir bitte einen einzigen vernünftigen Grund, warum man Cannabis legalisieren sollte?

Cannabis als Erstzdroge für Alkohol? So ein Schmarren (wie ich denke). Es ist ja sinnlos, eine Droge durch eine andere zu ersetzen.

Legalisierung um den Konsum besser unter Kontrolle zu haben? Okay. Das ist ein positiver Effekt. Nur dumm dass es dann öffentlicher und populärer wird.

Ich weiß noch wie ich als kleiner (Grund-)Schuljunge draußen auf einer Bank gesessen habe. Da saß immer ein ca. 45jähriger Mann und rauchte seine Zigaretten in Kette. Damals belehrte ich ihn ständig, Rauchen sei gesundheitsschädlich und teuer und so weiter und so fort...

Und was ist heute? Heute bin ich der "Mann", der raucht. Ich glaube schon, dass eine Droge weiter verbreitet wird, umso öffentlicher und ungenierter sie "genossen" wird.

Denken wir uns, Cannabis sei ab morgen legal. Dann säße da in Zukunft auf der besagten Bank wieder dieser Mann (Er ist inzwischen übrigens an LUNGENKREBS! gestorben) und würde seinen Joint rauchen. Jeder sieht es, es wird alltäglich und normal. Folge: Man gewöhnt sich daran und gliedert Cannabiskonsum mit in das Kulturbewusstsein ein.

Nein Leudings, auch wenn ich da jetzt vielleicht als Außenseiter dastehe: Es gibt keinen Grund, die Legalisierung von Cannabis voranzutreiben.
Man muss es nicht unterstützen, dass Leute vor ihren Problemen davonrennen in dem sie sich betäuben. Aber leider scheint diese Mentalität typisch deutsch zu sein, vor Problemen davonzurennen und dabei noch unterstützt zu werden, anstatt sie zu lösen.

Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 02. Oktober 2005, 23:52:49
Hi Eric,

interessante Abwege eines Threads ;) ..., dabei wollte ich doch nur auf einen von Roman geschriebenen Artikel aufmerksam machen... - in dem auch Ströbele erwähnt wurde..., Andrea fiel dazu was ein ... und schon debattieren wir die Legalisierung des Hanfes :)

Nu ja, ich mag Ströbele nicht so sonderlich, aber ich mag eh keine Politiker.

Bezüglich Cannabis denke ich ganz anders als Du und Du hast ja schon Argumente hier eingebracht, die Verbote absurd erscheinen lassen: Alles kann süchtig machen... -  und willst Du etwas dieses Forum verbieten lassen, nur weil ggf. einige Suchtcharaktäre stundenlang vor'm Monitor bzw. diesem Forum in Erwartung Deiner Beiträge hocken? Sind sie vielleicht sogar Eric-süchtig? Müßte Eric also das Posten im Kreisler-Forum verboten werden? ;D

Ich finde z.B. übermäßigen Alkoholkonsum bzw. Alkoholismus viel schlimmer als Cannabis-Konsum bzw. -abhängigkeit. Ich bin auch schon oft von Betrunkenen unziemlich übel und aggressiv angebaggert worden, von jemandem, der Haschisch konsumiert hat jedoch noch nie.

Doch Alkohol gehört zu unserer Kultur, Cannabis nicht.

Sicher kannst Du die Zigarettenindustrie, die Gesetzgebung die die Produktion legitimiert und alle Raucher dafür verantwortlich machen, daß Du rauchst. Ist es aber nicht in Wirklichkeit Deine eigene Charakterschwäche?

Verbote bewirken zumeist üble "Nebenwirkungen" und die sind oft weitaus tragischer als der Genuß bzw. sie schmälern den Genuß...
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 01:03:21
ZitatSicher kannst Du die Zigarettenindustrie, die Gesetzgebung die die Produktion legitimiert und alle Raucher dafür verantwortlich machen, daß Du rauchst. Ist es aber nicht in Wirklichkeit Deine eigene Charakterschwäche?  

Eine wirklich interessante Frage... Ich würde dafür niemanden verantwortlich machen als mich selbst und das was in meinem Hirn vorgeht.
Es gibt eben gewissen Knöpfe in uns, die uns dazu veranlassen, in bestimmter Art und Weise zu handeln. Wenn man sie kennt sollte man sie meiden... Naja ich bin da wohl auf den Leim gegangen.  ;D


ZitatDu etwas dieses Forum verbieten lassen, nur weil ggf. einige Suchtcharaktäre stundenlang vor'm Monitor bzw. diesem Forum in Erwartung Deiner Beiträge hocken? Sind sie vielleicht sogar Eric-süchtig? Müßte Eric also das Posten im Kreisler-Forum verboten werden?  

Naja, die Wirkung von "Eric" mit der Wirkung von blöd machendem (sorry) Cannabis zu vergleichen find ich auch nicht grad angemessen.
Ganz Unrecht hast du nicht, wenn alles suchtpotenzial in sich birgt ist es potenziell "gefährlich" und man sollte über ein Verbot nachdenken.

ABER: Meine Überlegungen stützen sich vor Allem auf den Schaden, den Drogen an unserer GEsellschaft anrichten. Sozial schädlich wird es eher nicht sein, ist jemand Internet- oder angelsüchtig oder weiß der himmel.
Den sozialen Schaden den Drogen in unserer Gesellschaft anrichten, DEN finde ich so schlimm.

Das ist übrigens auch bei bestimmten Filmen und Videospielen der Fall und deswegen gibt es auch da ja Beschränkungen, vor allem für die jüngeren Jahrgänge.


Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 03. Oktober 2005, 01:18:46
Wie kommst Du darauf, daß Haschischkonsum "blöd" macht, Eric?

Beim Verbot von Filmen und Computerspielen für Kinder und Jugendliche geht es um den Inhalt (wenn also "Jugendgefährdung" angenommen wird), nicht um die Menge. Sucht zeichnet sich aber dadurch aus, daß man einen spezifischen Stoff immer wieder (tagtäglich) zu sich nimmt und dieser zunehmend das Leben bestimmt.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 01:21:40
ZitatWie kommst Du darauf, daß Haschischkonsum "blöd" macht, Eric?  

Schonmal nen Interview mit Adam Green gesehen? Also ich kenne genug Kiffer und es ödet mich immer total an, wenn ich denen ne Frage stelle und die brauchen ewige ehe sie antworten. Außerdem kommt trotz der langen Bedenkzeit oft nichts gescheites raus.

Aber das sind meine persönlichen Erfahrungen, ich mag ungern alle über einen Kamm scheren.  :)

(Mein gott dieses Thema ist aber schwierig...)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 03. Oktober 2005, 01:38:53
 ;)Sag´ ich doch! ;D
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 03. Oktober 2005, 01:41:02
Zitat

Schonmal nen Interview mit Adam Green gesehen? Also ich kenne genug Kiffer und es ödet mich immer total an, wenn ich denen ne Frage stelle und die brauchen ewige ehe sie antworten.

Adam Green kenne ich nicht. Was für schwierige Fragen stellst Du Kiffern denn? 8)

ZitatAußerdem kommt trotz der langen Bedenkzeit oft nichts gescheites raus.
Das sage ich auch immer, wenn ich nicht die Antwort bekomme, die ich haben will 8)

ZitatAber das sind meine persönlichen Erfahrungen, ich mag ungern alle über einen Kamm scheren.  :)
Das wäre auch ungerecht. Obwohl ich lange und viel in meiner Jugend gekifft habe, gelte ich nicht als "blöd" 8)

Zitat(Mein gott dieses Thema ist aber schwierig...)

Ich find's gar nicht so schwierig: Just legalize it :D
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 01:46:30
ZitatObwohl ich lange und viel in meiner Jugend gekifft habe, gelte ich nicht als "blöd"  

Das mag ich auch nicht behauptet haben. Aber es soll sie geben, solche Konsumenten. ;)

Naja, der nächste Schritt wäre dann wohl doch, Heroin zu legalisieren. Wenn ich das recht sehe, dann ist das der selbe Aspekt:

Es gibt keinen Grund es zu verbieten, jeder sollte es frei konsumieren können´. Medizinischen Nutzen hat es ja, also ist es gut.

Also ich versteh den Unterschied nicht... Würden eure Argumente pro Cannabis nicht genau so gut auf Heroin, Kokain und wie sie alle heißen zutreffen?

Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 03. Oktober 2005, 01:52:13
Lieber Eric,

ich halte mehr davon, der Jugend und den Menschen eine menschliche gesellschaftliche Perspektive zu eröffnen und damit eine geeignete Prophylaxe zu betreiben statt mit Verboten zu agieren.
Cannabis ist *keine* "Einstiegsdroge"...
Jemand der Bier trinkt, greift ebenfalls nicht "automatisch" später zu härteren alkoholischen Getränken...
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 01:58:12
Nö darum ging es auch nicht. Das sagte ich ja bereits. Wie der Weg zu Heroin und co ist... Da hat Cannabis nicht viel mit zu tun.

Ich würde trotzdem gern wissen, ob eure Pro-Cannabis-Argumente nicht genau so  gut passen würden auf härtere Drogen?

Überhaupt ist doch die Abteilung in weiche und starke Drogen sinnlos! Das gaukelt dem Konsumierendem nur eine falsche Sicherheit und Harmlosigkeit vor.

Den Punkt mit der Prophylaxe, den du ansprichst: Genau so isses!!! Deswegen bin ich einfach für ein Beibehalten der aktuellen Situation. Cannabis NICHT legalisieren aber auch nicht unnötig extrem kriminalisieren.

Stattdessen Energie in Prophylaxe zu stecken finde ich vernünftig. Eine Legalisierung würde jede Prophylaxe aber in gewissem Maße kaputt machen. HAt doch bei Alkohol und Tabak auch nicht geklappt, oder? Unsere Eltern haben uns immer aufgeklärt, dass das nichts Gescheites ist und uns aufgeklärt.

Trotzdem befindet sich bei mir immer eine Pall-Mall-Schachtel. (Auch wenn ich verhältnismäßig wenig und unregelmäßig rauche)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 03. Oktober 2005, 01:07:35
ZitatIch würde trotzdem gern wissen, ob eure Pro-Cannabis-Argumente nicht genau so  gut passen würden auf härtere Drogen?

Warum sprichst Du mit mir im majestatis pluralis?
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 01:10:50
 Ich spreche mit dir und Müchri. Ihr beide habt wenn ich mich recht entsinne, in erster Linie Argumente für Cannabs-Legalisierung gebracht.  :-*
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 03. Oktober 2005, 09:24:20
Auch Sandra und ich haben Argumente für die Legalisierung gebracht.

Zitat:
Überhaupt ist doch die Abteilung in weiche und starke Drogen sinnlos! Das gaukelt dem Konsumierendem nur eine falsche Sicherheit und Harmlosigkeit vor.
Nein, Eric, es ist Fakt, dass reihenweise Leute an Heroin sterben (harte Droge) und dass Kokainkonsum die Menschen auf Dauer paranoid macht. Wie es sich sonst auswirkt, wenn man's täglich nimmt, kann ich dir nicht sagen.

Wenn Kiffen blöd macht, warum kann ich dann hier noch so schlaue Dinge von mir geben? ;D
Wenn jemand ein Suchtpotential hat, wird er alkohol- oder drogensüchtig. Was aber mit denen, die mit Canabis ganz normal umgehen, es nicht jeden Tag rauchen, es aber gerne rauchen? Die werden kriminalisiert.
Zitat:
aber auch nicht unnötig extrem kriminalisieren.
Wo guckst du denn hin? Es ist extrem kriminalisiert. In dem Moment, in dem ein Kiffer zu jemandem einkaufen gehen muss, begehen er und der Dealer eine kriminelle Handlung. Was heißt da: ,,nicht extrem kriminalisieren"? Jetzt fangen aber deine Argumente langsam zu wackeln an. ;-)

Vielleicht möchte jemand so nett sein und unsere Beiträge zu diesem Thema in den Thread verschieben, in dem wir das schon mal hatten? Da ging's um Alkohol und Canabis, ich weiß nur die Überschrift nicht mehr.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 09:25:32
Nö,Eric, zu den Befürwortern der freigabe kannste mich gerne mit dazuzählen.
Also, Heroin ist eine ganz andere Sache, gefährlich wie Alkohol, was das Suchtpotenzial betrifft sogar mehr. Man ist ab dem spätestens zweiten Schuss körperlich abhängig - allerdings ist der Entzug nicht ganz so schwierig wie nach jahrelangem Alkoholmissbrauch. Vorausgesetzt: Das Hirn spielt mit, das ist sehr abhängig von psychischen Faktoren.
(Ich spreche hier durchaus mit einem tiefen Wissen um die Materie)
Das ist allerdings auch alles ein Frage der Kultur. Alkohol ist bei uns gesellschaftlich anerkannt, daher gibt es die Alkoholabhängigkeit in einem der Gesellschaft relativ angepassten Verhältnis. Wenn Du Dir Kulturen anschaust, bei denen der Alkohol nicht zur Kultur gehört, dafür aber Opium, ist es genauso, nur andersrum. (Frühe chinesische Kulturen beispielsweise).
Oder, nehmen wir ein aktuelles Beispiel: HOlland (Basti, wieso sagst Du nix?) Da ist Haschisch schon lange legal. Du kannst es in Coffeeshops kaufen, und dort auch rauchen. Und es gibt keine Probleme, die über die Probleme die man mit Alkoholmissbrauch hat, hinausgehen. Sogar weniger, denn wie Angel schon gesagt hat: Haschisch macht nicht aggressiv, Alkohol schon.
Es geht noch einfacher: Gegenden wo Alkis sind, sind total versifft, Gegenden wo Kiffer sind, nicht. Kiffer sind vielleicht langsamer, aber sie sind auch achtsamer.

Die Gesellschaften, wo Haschisch zum Kulturgut gehört, sind zumeist (bei den Assassinen gehört das Haschisch eher in den Bereich der Mythen) friedvoller.

Und das Potenzial, zu einem Süchtigen zu werden, hat, wie man herausgefunden hat, auch mit gewissen Botenstoffen im Hirn und wasweissich Neuronen zu tun. Man hat eine Disposition dazu. Und die Gesellschaftliche Stimmung kann das dann begünstigen.
Wenn man jetzt aber psychisch und durch zB familiäre Unzulänglichkeiten als junger Mensch in eine Sucht rutscht, und sie ist legal, kann man Dich erstens: Leichter befreien, und zweitens ist immer noch die Hemmschwelle zu einer der verboten weil WIRKLICH eminent gefährlichen Drogen (und solche, die auch Beschaffungskriminalität födern)  - diese Hemmschwelle ist immer noch da, wenn man sich einer legalen Sucht hingibt.

Aber nicht nur das sind gute Gründe zu einer Legalisierung.
* Wenn etwas illegal ist, wird darüber nciht so viel gesprochen - also ist die Information kleiner und von Mythen geprägt. Damit sind die Hilfestellungen aus der Situation heraus auch schwieriger.

* Haschisch ist unter anderem auch deshalb noch immer illegal, weil sich in dieser Form damit mehr Geld verdienen lässt. Man junktimiert es mit  Waffenhandel etc - und alle verdienen schön daran. Das ginge nicht so gut, wäre es legal. Ausserdem sind dadurch auch die Gewinnspannen höher

* Kaffee war auch mal illegal. Und Kaffee ist durchaus in vielem mit Haschisch vergleichbar. Wenn man etwas nicht mythifiziert, ist der Missbrauch davon sofort kleiner.
Viel weniger Menschen würden sich dafür interessieren. Die meisten würden es vielleicht mal kosten, ab und an konsumieren - aber in Massen. (Mit langem a) Die meisten der Leute, die sich jeden tag zukiffen, tun dies auch aus einer Protesthaltung heraus.

* ausserdem ist Haschisch eine klassische Jugenddroge. Man kifft, bis man an die 30 kommt, längstens, dann drängen sich andere Interessen in den Vordergrund. Bei vielen ist es aber so, dass der Gebrauch von Haschisch sie in dieser Zeit mit einer Schicht von Menschen in Berührung gebracht hat, die ausserhalb der Gesellschaft agiert - und DAS ist die Gefährdung.

* Verbote haben, wie Angel schon sagte, eine Eigendynamik, und sie sind zumeist kontraproduktiv. Denke an die Zeit der Prohibition in Amerika. Es ist immer sinnvoller, etwas gesellschaftlich so zu integrieren, dass die Information vorrangig ist, und nicht die Verteufelung.


Und, bis zu einem gewissen Grad kann man diese Argumente vielleicht auch bei härteren Drogen anwenden - aber nur bis da hin: Jeder ist seines Glückes Schmied, und je mehr man keine Mythenbildung sondern normale Informationen über etwas erhält, desto mehr kann man selbst abschätzen, ob man sich dem Begeben möchte.

Aber sonst gibt es weinge Argumente, die man auch für harte Drogen verwenden kann  - allein schon, dass zB wenn Heroin legal würde (klar, ein gesamter Berufszweig bis hin zum Verteidigungsminister könnte aussterben  ;) ) die Folgekosten wesentlich höher würden als die Einnahmen. Denn das sind Drogen, in die kann man sehr wohl hineinrutschen, ohne es zu wollen. Wie gesagt: beim zweiten Schuss hängt man bereits.
Das ist bei Haschisch definitiv nicht so. Und  Krankheiten sind auch nicht Folgen von Haschischkonsum. Es geht nicht auf die Zähne, auf die Haut, auf die Nieren, auf die Leber, auf eigentlich alles. Es geht noch nicht mal rasend stark auf die Gehirnzellen - nicht so irreparabel wie Cocain oder Heroin oder Extasy. Es geht nur ein bissel auf die Augen - die werden lichtempfindlicher. Haschisch  ist noch nciht mal so ungesund wie Nikotin, und auch nciht so ungesund wie Alkohol. Man müsste auch Zucker verbieten, wenn es danach ginge - der ist übermässig genossen auch ungesund.
Überhaupt, wenn du, Eric, alles verbieten willst, was potenziell ungesund oder gefährlich sein kann - da hättest Du viel zu tun. Das ficken müsstest Du dann auch verbieten. ;D

Nein, da ist schon ein eminenter Unterschied zwischen harten und weichen Drogen - und die Argumente sind nicht beidseitig anwendbar.
Weiche Drogen zu verbieten, nützt nur den Geschäftemachern. Sonst niemandem.

Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 03. Oktober 2005, 09:37:25
Zitat:
v* ausserdem ist Haschisch eine klassische Jugenddroge. Man kifft, bis man an die 30 kommt, längstens,
Äh, naja... Ab 30 kann man jedenfalls anders damit umgehen als vielleicht mit 15 oder 20.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 09:54:10
Ich spreche von der Mehrheit - nicht von den Spätentwicklern.  ;D :-*
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 03. Oktober 2005, 10:07:27
 :P
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 10:13:52
Ich finde das eine ziemliche Schönrederei, die ihr betreibt. Wenn ich mir die ganzen Beiträge durchlese, dann klingt das so als wäre Kiffen was ganz harmloses und tolles.

Zitat* Haschisch ist unter anderem auch deshalb noch immer illegal, weil sich in dieser Form damit mehr Geld verdienen lässt. Man junktimiert es mit  Waffenhandel etc - und alle verdienen schön daran. Das ginge nicht so gut, wäre es legal. Ausserdem sind dadurch auch die Gewinnspannen höher

Na nö, der Staat könnte es ja hoch besteuern, wäre es legal. Damit ließe sich schon gut Geld machn, von dem wir alle was haben.  ;D

ZitatHaschisch  ist noch nciht mal so ungesund wie Nikotin, und auch nciht so ungesund wie Alkohol. Man müsste auch Zucker verbieten, wenn es danach ginge - der ist übermässig genossen auch ungesund.

Naja ungesund oder nicht... Das muss schon jeder selbst wissen ob er sich das antun mag. Aber Zuckerkonsum dürfte wohl weit weniger gesellschaftsschädigend sein...

ZitatDas ficken müsstest Du dann auch verbieten.

Begründung bitte!  ;D

Sage ich es mal so: ICH will garnichts verbieten. Stattdessen will ich etwas nicht erlauben, was bisher verboten war.  ;D

"Und auch in Holland", heißt es immer," ist Cannabis legal".

So ein Quastch. Das stimmt schlichtweg nicht. Es ist genau so wenig legal wie in Deutschland, aber es wird von der Justiz nicht mehr verfolgt. Das sorgt für eine "Scheinlegalisierung", denn eigentlich is es auch verboten. Nur eben mit Zugeständnissen.

In Berlin habe ich über dieses Thema schonmal mit meinem Choreographen gesprochen. Der meinte es habe da bis vor ein paar Jahren noch so ungefähr 10 Läden in Berlin gegeben, in denen man ganz legal kleine Mengen Cannabis kaufen konnte.
Weiß nicht warum es das nicht mehr gibt...

Durch das Zulassen von Coffeeshops (Müssts euch nur mal die Presse darüber angucken) gibt es in Holland übrigens inzwischen ernsthafte gesellschaftliche Probleme. (Schon allein durch den Kiffertourismus).

Eine Legalisierung würde für Deutschland das Selbe bewirken, schätze ich.

Im Übrigen: (Ich bin mal ketzerisch) Ein Alkoholverbot erschiene mir durchaus sinnvoll.  ;) Denn Alkohol richtet tatsächlich sehr großen Schaden an. Das tut er einmal im Menschen selbst aber auch in seiner Umgebung.

Leute ich bin mir darüber bewusst, dass ich mit meiner Meinung hier voll alleine dastehe und vielleicht etwas spießig wirke jetzt: DON'T LEGALIZE IT!!!

Tut mir Leid.

Btw, SO kriminalisiert wie ihr sagt ist es ja garnicht. Zumindest Drogen zu besitzen ist in kleinen Mengen noch okay. Selbst wenn man damit erwischt wird passiert garnix, weil die Staatsanwaltschaft nämlich (genau wie in Holland) sowas nicht verfolgt.

Was illegal ist ist der Verkauf´. Und das soll er bitte auch bleiben.

Wo kommen wir denn hin wenn auf der Straße neben Zigarettenautomaten dann noch 5 andere mit "weichen Drogen" stehen?

(Wie groß die Verlockung eines Zigarettenautomaten ist hab ich selbst als Kind erfahren. Die zogen mich immer regelrecht magisch an, als Geheimnis der Erwachsenen.)  ;D

Also unterm Strich... Alles so lassen wie es ist find ich okay. Vielleicht noch ein wenig entkriminalisieren. Aber auf keinen Fall sollte man Cannabiskonsum ZU öffentlich betreiben und verkaufen können. Der Weg zu nem Gramm Cannabis sollte schon ein wenig schwieriger sein, als der zu Zigaretten.

(Das ist MEINE Meinung)  ;)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 10:44:58
Zitatzogen mich immer regelrecht magisch an, als Geheimnis der Erwachsenen.

Das ist genau der Punkt.
Und bezüglich Alkohol verbieten: Überleg Dir mal, was während der Prohibition in Amerika war - Verbote sind fast immer kontraproduktiv. Die bewirken meist nur, dass die Dinge interessanter werden. Wieviele Leute werden von Kaugummiautomaten magisch angezogen?

Und bezüglich Geld machen fürchte ich, dass Du da ein bissel blauäugig an die Sache rangehst. Die Gesellschaft braucht offenbar  ein paar Punkte, wo sie ihr schwarzes Geld verarbeiten kann. Ein paar Steuern würden da nicht die Hälfte der  GEwinne bringen. Da laufen ganz grosse transnationale Dinger mit den verbotenen Drogen - grössere zwar mit Opiaten und so, weil da die Gewinnspannen noch höher sind, aber ich würd mich da nicht täuschen über die Skrupellosigkeit im grossen Geld. Da lebt eine Industrie ganz gut davon, dass Drogen verboten sind, und ich finde, jede Droge, die man ihnen "wegnehmen" kann ist gut. Entzaubern, erklären, diskutieren, das sind alles gute Massnahmen - nur verbieten bringt nix.

Und - denk doch mal an die Gesellschaftlichen Folgekosten von zu hohem Zuckerkonsum. Krankheit durch Fettleibigkeit, Zahnersatzkosten, Diabetes und so. Oder, beim Ficken: Hepatitis, Aids, andere Geschlechtskrankheiten, Missbrauch, die Verführungen denen man aufgrund sexuell konnotierter Werbung erliegt,  Frauenfeindlichkeit, Mädchenhandel und und und.
Aber: Da wird all das diskutiert, es wird entzaubert. Und daher scheinen die Gefahren im Griff. Jetzt stell Dir mal vor, was das Verhalten wäre, wäre es verboten.

Ich glaube, Du bist da ein bissel der Mythifizierung aufgesessen, was die Gefahren von Haschisch betrifft.
Ich finde, es ist die weitaus angenehmere Droge - was das Zusammenleben mit Haschischrauchenden betrifft -  als Alkohol. Alkoholkranke sind sehr sehr unangenehm in der Nachbarschaft. Kiffer fallen höchstens mal durch laute Musik oder zu lautes Lachen auf.

Georg Kreisler hat mal gesagt: Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der es verboten ist, zu verbieten.

ZitatSO kriminalisiert wie ihr sagt ist es ja garnicht.
Stimmt. Es ist in so einer Grauzone gefangen - und das ist das Doofste überhaupt. Denn dadurch hat man alle Nachteile eines Verbotes - zb dass man in Gesellschaft kommt, die kriminiell ist, dass dadurch die Hemmschwelle zu anderer Kriminalität viel kleiner wird, (wer mal Hasch verkauft hat, der verkauft auch viel leichter Cocain oder Heroin), dass man keine gesicherte Information erhält und sich nicht in einer Angst- und Vorurteilsfreien Umgebung über die Gefahren austauschen kann, dass man, gerade als Jugendlicher, sich schwer tut, ein vernünftiges Mass zu finden und so weiter. Aber die VORTEILE, die man von Verboten manchmal hat, nämlich, dass es weniger in die Gesellschaft eindringt, die hat man auch nicht. Studien zufolge ist ein Jugendlicher, der mit 18 Jahren noch nie direkt mit Haschisch in Verbindung gekommen ist, nicht "normal" aufgewachsen: Es gehört offenbar zum Erwachsenwerden in einer industrialisierten Gesellschaft dazu, mit Haschisch in Berührung zu kommen auf die eine oder andere Weise.

Du hast also - zumeist in einem Alter, in dem man Grenzen sprengen muss und will -  den Reiz des Verbotenen, wenig und häufig falsche Informationen, befindest Dich mit einem Fuss in der Illegalität und kommst in ein Umfeld der Schwerkriminalität, weil die Dealer ja kriminell sind, und sich dementsprechend verhalten müssen (und dadurch auch wesentlich häufiger zugleich auch mit härteren Drogen dealen), aber irgendwie ist es "eh okay", weil es ja nicht gesellschaftlich so ganz RICHTIG geahndet wird. Das halte ich für die schlechteste Lösung.

Auch am Beispiel von Holland sieht man, dass es nicht zur grossen Hasch-Invasion kommt. Es sind die Nachbarländer, in denen es kriminalisiert ist, die den Holländern Probleme machen. Es ist nicht so, dass ganz Holland verkifft ist, ganz im Gegenteil. Es gibt in Holland nicht an jeder Ecke einen Hasch-Automaten und es gibt auch nciht mehr Kiffer als in Deutschland. Wenn die anderen Länder ebenso leger damit umgehen würden - zero tolerance für harte Drogen, und weiche Drogen sind wurscht - dann hätte auch Holland keine Probleme. Aber die Kriminellen aus Deutschland fahren nach Holland und benehmen sich dort auch kriminell.
Das wäre eine Verkehrung der Tatsachen, wenn man in Holland jetzt Hasch wieder kriminalisieren würde, weil die ANDEREN zu doof sind, um damit umzugehen. Das ist so, wie wenn Mädels nicht Bauchfrei gehen dürfen, weil die Männer damit nicht umgehen können und sie vergewaltigen.

ZitatDer Weg zu nem Gramm Cannabis sollte schon ein wenig schwieriger sein, als der zu Zigaretten.
Also, DAS finde ich nu gerade nicht!! Denn mit Zigaretten aufzuhören ist angesichts der gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit (mit der man auch damit beginnt: irgendwie ist es zwar "das tun nur Erwachsene und es ist schlecht für Dich" - also reizvoll und es ist soooo easy, anzufangen) angesichts der Zigarettenautomaten überall ist es die HÖLLE, damit aufzuhören. Aber es hat ein mindestens 300000 mal höheres Suchtpotenzial. Du hast zB KEINE körperlichen Entzugserscheinungen wenn du mit Kiffen aufhörst. Du hast allerhöchstens geistige - und auch die sind nciht psychisch in dem Sinne, sondern Gewohnheiten wie der Kaffee in der Früh (weniger - ich hab beides aufgehört, kein Vergleich!!) Das, was es schwierig macht, mit Shit rauchen aufzuhören, ist - neben Deiner persönlichen "Erwartungshaltung" -  DEIN FREUNDESKREIS. Die kiffen alle, also kiffst Du halt auch. Wenn du aber zB mit Mammi und Pappi in den Urlaub fährst, und niemanden kennst, der was zu kiffen hat, naja, das ist so, wie wenn Du eine Woche das forum nciht hast: Es tut dir leid, und es fehlt Dir, nuja, geht aber auch so. Und nach ein paar tagen isses dir wurscht. Und wenn Du dann wieder zu Hause bist, na, dann biste halt wieder im Forum.
Zumal, wenn man ohne Nikotin kifft.
Kiffen aufhören macht nur dann depressiv, wenn man erst lernen muss, das Leben ohne zu geniessen. Und es macht  nur dann lustlos, wenn man sich selbst EINREDET, dass das Kiffen einem Antrieb gab. Oder wenn man sich selbst EINREDET, dass man ohne nicht so gute Ideen hat. Aber das sind nicht Dinge, die man nicht kontrollieren kann - das Kiffen ist nicht etwas, was "stärker ist als Du". Alkohol und Zigaretten können das sehr wohl sein. Das ist echt ein Kampf. Ich kenne nur wenige Leute, die als Jugendliche exzessiv gekifft haben, die nicht irgendwann einfach die Schnauze voll davon hatten. Irgendwann war es nicht mehr so interessant. Die, die damit immer und immer weitermachen, hatten psychische Stützen nötig, und wäre es nicht das Kiffen gewesen, hätten sie eine andere Stütze gesucht und gefunden - die meisten dieser Leute können auch mit Alkohol nicht umgehen, nur zum Beispiel. Ein normaler, gesunder Mensch verliert die Kifferei einfach irgendwo unterwegs.

Aber mit Zigaretten aufzuhören - ganz abgesehen von dem wesentlich höheren Suchtpotenzial, das ist nämlich sehr wohl körperlich - ist irre schwer, weil Du überall damit konfrontiert bist.
Aber wie Beispiele wie die Schweiz (in manchen Kantonen ist es legal, in manchen nicht) oder Holland zeigen: Keineswegs wird eine Stadt, in der Hasch legal ist, mit Haschautomaten überschwemmt und keineswegs ist dann die gesamte Gesellschaft nur noch bekifft. Es bleibt zum allergrössten Teil eine Droge, die in einem gewissen Alter benützt wird, und auch in einem gewissen Umfeld - und man hat, siehe Schweiz, auch Freundeskreise, die mit Kiffern und nicht-kiffern durchmischt sind. Und es ist eine Gesellschaftsdrogeim Sinne von: Wo es legal ist, kiffen die wenigsten allein so vor sich hin - höchstens, wenn sie sich zu Hause nen Film reinziehen. Man kifft bei Parties, mal so nebenbei - viel mehr ist da nicht. Wie anders aber dort, wo es illegal ist!
Man kriegt  von seinem Freundeskreis in der Schweiz und in Holland auch viel weniger Druck, "dabei zu sein", es ist in den Gesellschaften, wo es legalisiert ist, viel akzeptierter, "nein" zu sagen als  innerhalb einer Gruppe. wo es verboten ist: Da sitzt Du mit einer Gruppe Kiffer, und sagst: Nein -  und da ist es viel eher möglich, als "Spassverderber" und "uncool" zu gelten. Denn es ist eben in den Ländern wo es illegal ist nicht nur eine Tätigkeit, es ist ein gesellschaftliches Statement, zu kiffen.

Und dann kommt noch was: man kann sich nicht zu tode kiffen. Aber zu tode saufen kann man sich schon. Und zwar nicht nur mit den Jahren, sondern auch einfach mit einer einzigen Überdosis. Beim Kiffen GEHT das einfach nicht.

Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 11:04:18
ZitatEntzaubern, erklären, diskutieren, das sind alles gute Massnahmen - nur verbieten bringt nix.

Das tut man doch. Es gibt tausende Internetseiten an allen Ecken und Enden, die sich mit dem Thema befassen. In Schulen wird schon ab der zweiten Klasse oder so aufgeklärt und die Krankenkassen schmeißen dir Infomaterial nur so hinterher.

Ach ja, das Zuckerargument hinkt eh, weil Zucker nicht grad ne hohe Suchtgefahr in sich trägt.

Es ist eine leidige Diskussion. ICh schätze wir werden da nie auf einen Nenner kommen, weil die persönliche Einstellung jedes Einzelnen da anders ist. Jeder hat damit irgendwie seine Erfahrungen gemacht. Der eine Gute und der andere Schlechte.

Vielleicht ticke ich auch bloß so, weil Cannabis bei mir keine Wirkung zu haben scheint.
Mit 14 oder so (Jedenfalls im tief pubertären Alter ;)) ab ich das mal probiert mit meinem besten Kumpel und seinem Bruder.

Hab haufen Geld für ausgegeben, wir haben Eimer geraucht. Eimer ist verhältnismäßig "gefährlicher" und höher dosiert, als Joint.

Na jedenfalls waren die beiden richtig schön dicht und ich hab trotz mehrerer intensiver Züge nichts gemerkt. Fand das also nicht sooo spektakulär und spannend.

Ich hätte nix davon, es zu legalisieren. Machts doch was ihr wollt.

Mir fällt da spontan Kreislers "Beschluss" ein:
ZitatSag ich aber nein, und man lässt die Sache gehn, könnten wir noch weiter diskutieren

 ;D


Mich würde mal interessieren, wie es sich mit dem Cannabiskonsum in Ösiland verhält. Da ist ja sogar der Besitz strafbar und das Thema tatsächlich auf's Schärfste kriminalisiert.


Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Andrea am 03. Oktober 2005, 11:18:10
Wieso sagst du dann nicht einfach: Legalisiert es doch! Wenn du selber zu der Entscheidung kommst, du willst nicht kiffen, dann kannst du doch trotzdem okay finden, dass andere es möchten. Oder?
Ach in Ösiland ist es ähnlich wie in Bayern. Das wird strenger gehandhabt als z.B. in NRW. Aber kleine Kiffer sind kleine Fische, so lange sie nicht am falschen Ort einkaufen...
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 11:25:14
ZitatWieso sagst du dann nicht einfach: Legalisiert es doch! Wenn du selber zu der Entscheidung kommst, du willst nicht kiffen, dann kannst du doch trotzdem okay finden, dass andere es möchten.

Nein da bin ich zickig.  ;D Es kann doch eh kiffen, wer es will. Das ist ja kein Problem. Eine Legalisierung wäre eine unnötige Verharmlosung und öffentliche Anerkennung. Und damit kann ich mich einfach nicht abgeben.
Ich möchte einfach nicht, dass meine Kinder in einer Gesellschaft geboren werden, in der Kiffen offen anerkannt wird, weil ich der Meinung bin, dass es schadet.

Kiffen macht gleichgültig! Man benebelt seine Sinne damit und nutzt es als Fluchtmöglichkeiten für Probleme. Cannabis ist in meinen Augen eine Droge, kein genussmittel.

Aber offensichtlich wird es unter uns eher als Genussmittel angesehen. Diese Meinung teile ich aber nicht.

DESWEGEN sage ich das nicht.  ;D

PS: Mein Gott bin ich aber stur und vernagelt wie eine Bretterbude  ;)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 11:26:55
ZitatAch ja, das Zuckerargument hinkt eh, weil Zucker nicht grad ne hohe Suchtgefahr in sich trägt.
Du wirst lachen - die gleiche wie Haschisch.
Zitatab haufen Geld für ausgegeben, wir haben Eimer geraucht. Eimer ist verhältnismäßig "gefährlicher" und höher dosiert, als Joint.
*kicher* Also, ich weiss ja nicht, wo Du Deine Informationen herbeziehst, und ich weiss auch nicht, was der Ausdruck andernorts für "Eimer" wäre - aber die Dosierung hängt in jedem Fall erstens von der Qualität des Haschischs und zweitens der Menge, die Du hineintust ab - egal ob jetzt Pfeife, Bong, Kaboom, Cookie oder Joint.
Und wie gesagt: gefährlich ist es nie. Man kann sich mit einem einzigen Mal zu Tode fressen (auch und gerade an Zucker) und zu Tode saufen - zu Tode  kiffen kann man  sich nicht.
Aber mir scheint tatsächlich, dass deine Meinung in erster Linie eine Folge der Fehlinformation ist - und das ist mein Hauptargument für eine Legalisierung. Die Infos, die Magazine, Filme und Schule einem geben, sind zu einem grossen Teil schlicht falsch und von diffuser Angst getragen.
In Österreich wird das ähnlich gehandhabt wie in Deutschland. Mit kleinen Mengen erwischt zu werden, die in "persönlciher Gebrauch" fallen, bleibt meist unter der Strafverfolgungsgrenze.  Gilt als Geringfügigkeit.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 11:38:08
Beim Eimer inhalierst du in rasender Geschwindigkeit die selbe Menge THC wie wenn du den Stoff in einen Joint gibst.

Der Effekt ist höher, weil das Zeug sofort in voller Dosis in's Blut geht. Aber das soll ja jetzt egal sein.

Fehlinformationen sagst du...

Ich verfüge über einen gewissen Erfahrungsschatz und kenne genug Kiffer. Dass deren Leistungen in der Schule ins bodenlose Fallen ist ein Fakt den ich selbst beobachtet habe. Das ist keine Fehlinformationen.

Ich denke da an jemanden ganz bestimmten, der hatte nur schlechte Noten, erschien nicht regelmäßig zum Unterricht und wenn er da war machte er nie mit, sondern saß nur träumend rum.

Das hat mich arg geschockt, denn bis vor einer Weile war der noch ganz umgänglich und ein netter Kerl.

Die Schule hat er inzwischen abgebrochen und hat eben auch keinen Schulabschluss folglich.

Da rede nochmal einer von Fehlinformationen.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 11:46:59
Zitatweil ich der Meinung bin, dass es schadet
So gesehen, müsstest Du Werbung, Autos, grosse Aktiengeschäfte, Waffenhandel, Alkkohol, Zigaretten und noch tonnen mehr auch verbieten. Vor allem aber Werbung, Kino, Liebesromane, comedy im Fernsehen und so, denn:
Zitatmacht gleichgültig! Man benebelt seine Sinne damit und nutzt es als Fluchtmöglichkeiten für Probleme

Eric, das ist doch Quatsch. Das ist eine reine Fehlinfo. Wieso sind dann Länder wie Holland oder Schweiz wirtschaftlich auf so hohem Niveau? Wo sie doch eine Gesellschaft von Kiffern sind, und es legal ist?

Wenn jemand seine Sinne benebeln will und Fluchtmöglichkeiten braucht, findet er weiss G*tt genügend Möglichkeiten - und wieso sind es denn zB vorrangig Kiffer, die zB Demos organisieren, die politisch-kritisch sind, geile Musik machen - man denke nur an  praktisch alle Rocknroller von den Stones abwärts, an die Entstehung der grünen Partei - einst von Kiffern getragen und Tonnen an Besipielen mehr.
Wer der Gesellschaft enträt, ist eher Alkoholiker. Kiffer sind nicht so grosse Flüchter - Kiffer sind meist linksorientiert, und relativ häufig auch gesellschaftlich irgendwie engagiert. Ich garantiere Dir, das zwei Drittel aller linken Aufrufsplakate, die in Berlin überall hängen, zum 1. Mai oder gegen Faschismus etc, von Leuten gehängt wurden, die Kiffen. Rechte Recken kiffen nicht, die saufen. Nur zum Beispiel.
Klar, es gibt auch Rumhänger und Nichtstuer unter den Kiffern, keine Frage - aber die wären auch Rumhänger und Nichtstuer ohne kiffen. Vor dem Aldi hängen Alkis rum, keine Kiffer. Die gehen in Rastakonzerte. ;)

Kiffen - wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre - brächte wesentlich weniger Schaden, als Saufen, das gesellschaftlich akzeptiert ist. Und TROTZDEM Alkohol so eine unglaublich schlechte Wirkung auf die Produktivität einer Gesellschaft haben kann, überleben die Länder ganz gut mit der Freigabe von Alkohol. Wieso sollte das bei Haschisch anders sein? Das Hauptproblem von orientierungslosen Jugendlichen ist Alkohol, und nciht kiffen - obwohl das Kiffen zwar kriminalisiert ist, ist es nicht  viel schwerer, an Hasch zu kommen, als an Alkohol, zumal als Jugendlicher, wo es doch wenigstens hin und wieder Geschäfte und Läden gibt, die NICHT an 14-jährige Alkohol verkaufen. Einem Dealer ist die Altersgrenze wurscht. Und trotzdem ist die grosser Sorge gerade in Deutschland, wie man es verhindern kann, dass immer jüngere Menschen immer mehr saufen. Das liegt nicht daran, dass Alkohol erlaubt ist und Haschisch verboten - es liegt daran, dass die, die Haschisch rauchen, gesellschaftlich wesentlich weniger Probleme machen. Die fallen nicht so auf, die fallen nicht so leicht dem Staat zu Last.
Kiffer studieren weiter, arbeiten weiter, interessieren sich für ihr Umfeld. Alkis nicht. Klar, es gibt auch Kiffer, die das nicht tun. Aber wie gesagt: erstens saufen die meist auch, und zweitens gibt es immer einen Prozentsatz an Leuten, die aus dem Gesellschaftlichen Mittel fallen. Aber das Kiffen holt sie da wesentlich weniger raus, als der Alkohol.
Das sind doch Mythen, denen Du aufsitzt.

die Frage, ob jemand faul und unproduktiv wird, ob jemand der Gesellschaft "schadet", ob jemand sich Flucht aus der Gesellschaft als Lebensinhalt nimmt und derartiges hängt nicht damit zusammen, ob der jetzt kifft oder nicht. Das hängt ausschliesslich damit zusammen, in welchem erzieherischen Umfeld der aufwächst, was für Zukunftsaussichten ihm gegeben werden, wie ihm Interesse für seine Umwelt näher gebracht wird.
Das hat mit dem Kiffen doch nix zu tun - ebensowenig wie es mit dem Allkoholtrinken oder Zigarettenrauchen zu tun hat. Das sind andere Faktoren.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 11:53:34
Zitatch denke da an jemanden ganz bestimmten, der hatte nur schlechte Noten, erschien nicht regelmäßig zum Unterricht und wenn er da war machte er nie mit, sondern saß nur träumend rum.
Und ein lieber Freund von mir in Wien ist ca 15 Jahre lang nicht mal aufgestanden, ohne vorher nicht einen  Joint geraucht zu haben, und hat im Laufe des Tages noch seine gut 10 Stück reingezogen. Der hat in rasendem Tempo  (doppelt so schnell wie der Durchschnitt) sein Medizinstudium durchgezogen, nebenbei täglich 8 Stunden als Fahrer gearbeitet, eine medinzinisch-technische erfindung gemacht, die heute überall eingesetzt wird (ein Computer, der Blutproben schneller bestimmen kann) und ist heute Chef einer Serologischen Abteilung.

Das sind doch alles Faktoren, die von der Einzelperson abhängen. Ich kann die Joints, die ich in meinem Leben geraucht habe garnicht zählen. Und gerade im Alter zwischen 14 und 18 habe ich gekifft wie ein Weltmeister. (und alles möglcihe andere auch)
Kreisler hat gekifft. Ich kenne TONNEN an bekannten und berühmten und auch sehr verdienstvollen Menschen, die kiffen. Ich kenne auch verdienstvolle Menschen, die nciht kiffen. Und ich kenne Menschen, die sind eine Schande für jede Gesellschaft, wollen nix lernen, brechen die Schule ab, und werden niemals was aus ihrem Leben machen, und die kiffen nix.

Mit Eimer wirst Du wohl das meinen, was ich Kaboom nenne - jedenfalls:
ZitatDer Effekt ist höher, weil das Zeug sofort in voller Dosis in's Blut geht
gefährlicher ist das nicht. Es wirkt schneller - dafür aber auch kürzer. Und auch hier: Wenn das Zeug scheisse ist, nützen Dir dreissig Kabooms nicht - was dir dann in's Blut geht, ist höchstens das Nikotin drin. ;D
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Roman am 03. Oktober 2005, 11:55:04
Hallo zusammen,

ich war länger nicht hier und werde sicher ein bisschen brauchen, bis ich die Diskussion von Kreisler über brand eins und Ströbele bis hin zu Drogen nachvollzogen habe. :-) Ihr habt mich aber richtig erkannt. Ich bin dieser Roman. :-) Es gab diesen Link zur Süddeutschen. Ich werde gleich mal lesen. Allerdings gebe ich zu: Man kann ich über die Sinnhaftigkeit von politischem Journalismus bisweilen wirklich streiten. Was brand eins mit Kreisler will? Das Magazin ist ja schon sehr breit gefächert, was die Themen anbelangt. Es gab so eine Idee für eine Kolumne, für die ich vielleicht etwas zu Kreisler schreiben wollte. Wenn sich etwas ergibt, gebe ich Bescheid!

Lieber Gruß und bis bald
Roman

PS: Wer von Euch ist denn gerade in HH. Bin normalerweise in Köln, aber gerade hier beim Spiegel bis November.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 12:03:44
Gute Musik machen, sich für den Anderen interessieren, gute Texte schreiben etc...

Sandra, ich kann mir vorstellen, dass das ohne Drogen auch geht. Ist doch Quatsch, man braucht die Droge doch nicht. Wäre ja schlimm wenn man auf Droge sein muss, um gute Musik zu machen und sonstwas. Das alles ist in dir drinnen, es kommt allein von dir und nicht von der Droge oder sonstwas.

Na gut, ehe ich von Sachen rede die ich nicht erfahren habe (Warum auch immer?).
Vielleicht solte ich einfach ein Mal Cannabis konsumieren. Vielleicht denke ich dann anders. Da das ja ungefährlich ist und die Suchtgefahr fast null...

Mal schauen, vielleicht schreib ich mir dann auch auf meinen Schulrucksack: "Legalize it"  8)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 12:26:47
Zitatman braucht die Droge doch nicht. Wäre ja schlimm wenn man auf Droge sein muss, um gute Musik zu machen und sonstwas
Das stimmt letztlich ( zumindest für die Meisten von uns, manchen hilft es, weil sie so lernen, sich in den dazu nötigen Geisteszustand zu versetzen, erst mit, dann ohne Droge.)

Aber: Es stimmt eben auch im Umkehrschluss: Drogen (WEICHE Drogen!!!) bringen Dich auch nciht dazu, nix zu tun, doof zu sein, antisozial zu agieren etc. Es ist schon in dir drin - es kommt durch Drogen nur manchmal schneller oder deutlicher an's Tageslicht, WAS in Dir drin ist.

Aber:
ZitatVielleicht solte ich einfach ein Mal Cannabis konsumieren. Vielleicht denke ich dann anders.
Ich dachte nicht, dass es eine Diskussion ist, in der es nur um Dich und Deinen persönlichen Umgang damit geht.
Oder willst Du schwule Liebe auch erst dann erlauben, wenn Du es selbst probiert hast? ;)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 03. Oktober 2005, 12:30:35
nur ein kleiner Einwurf zum Thema "Kriminalisierung in D":
Nicht nur der Handel, auch der Besitz ist strafbar. Bei kleinen Mengen stellen die Staatsanwaltschaften die Verfahren meist ein, je nach Bundesland unterscheiden sich die Größen dieser "kleinen Mengen".
Wenn jemand selbst anbaut (und das tun mittlerweile sehr viele), um autark gegenüber "Dealern" zu sein, hat er schnell eine Menge bei sich rumliegen, die ohne weiteres zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung führen kann. Es ist sogar oft so, dass, wenn von den Verfolgungsbehörden lediglich junge Pflanzen sichergestellt werden, die Gerichte extrapolieren, welche Menge rauchbares Material daraus hätte werden können, und das fließt ins Strafmaß dann mit ein. Ähnliches Problem: wenn sich einer (oft eben auch Kranke, die Cannabis zur Selbstmedikation einsetzen) in Holland oder auch in der Schweiz mit einer größeren Menge versorgt, um für ein paar Monate Ruhe zu haben, und wird dann erwischt, dann ist das Schmuggel, und der kommt einen ebenso teuer zu stehen.
Noch ein Beispiel: Wenn bei einer Hausdurchsuchung (die meistens durchgeführt wird, wenn jemand mit einer auch kleinen Menge erwischt wird) z.B. eine Feinwaage sichergestellt wird, gilt das als Indiz für Handel, selbst wenn der User sie nur hat, um die erstandene Menge nochmals zu kontrollieren, Briefe abzuwiegen etc.
Eine große Menge zu besitzen gilt sowieso als "beweisend" für Handel.
Der "neueste" (naja, allzu neu ist er auch nicht) Trend, Kiffern das Leben schwer zu machen ist der, dass man zwar nicht den Konsum per se bestraft, aber Ihnen einfach den Führerschein nimmt. Da muss man nicht einmal bekifft gefahren sein: THC-Metabolite (inaktiv) bleiben im Körper lange nachweisbar (Speichel, Schweiß: >=72h p.p., Urin, Blut: >= 6 Wochen p.p., Haare über Jahre, je nach Länge), und mittlerweile ist es, v.a. bei uns in Bayern, gängige Praxis, neben einer Alhoholprobe auch eine Urinprobe bzw. eine Schweißwischprobe zu nehmen. Die Testmethoden sind inzwischen sehr sensitiv (wenn auch noch nicht sehr spezifisch), und wenn dann jemand auf einer Party bei einer Tüte mitraucht und drei Tage später in eine Polizeikontrolle gerät, dem Beamten seine Nase nicht passt, dann ist er plötzlich dran, wegen Fahrens unter Drogeneinfluss. Was dann kommt, wird stressig und teuer: Blutprobe, Führerscheinentzug, Anwalt, MPU (muss man ja selbst zahlen), und ich kenne Fälle von Leuten, die sich zwei Jahre und mehr mit den Behörden rumgeschlagen haben, bis sie ihren Schein wieder hatten. Bitte nicht mißverstehen: Ich befürworte keinesfalls Autofahren unter dem Einfluß von Rauschsubstanzen jeglicher Art, aber aufgrund der Natur des THC sind die bisherigen Testverfahren rechtlich eigentlich nicht verwertbar, es wir dennoch getan. Solange es kein Testverfahren gibt, das beweisen kann, dass mit dem Vorhandensein der Substanz im Körper eine Fahruntüchtigkeit kausal begründbar ist (so wie bei Alk), ist das rechtswidrig, und von wegen "Konsum ist straffrei", den Satz kannst du mit dieser Praxis genausogut in die Tonne kloppen.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 12:38:09
ZitatIch dachte nicht, dass es eine Diskussion ist, in der es nur um Dich und Deinen persönlichen Umgang damit geht.
Oder willst Du schwule Liebe auch erst dann erlauben, wenn Du es selbst probiert hast?  

Ja klar, was denkst du denn???  ;D
Nein mal im Ernst, ich habe ja eh da nichts zu sagen. Und hätte ich etwas zu sagen, muss ich gestehen, dann würde ich nicht gern eine Entscheidung fällen wollen. Das ist eine blöde Situation.

Wieso sollte es in der Diskussion um mich gehen? Ich scheine nur insofern allein hier zu stehen, dass ich da halt genau anders drüber denke als alle anderen hier. Demzufolge muss uns ja irgendetwas unterscheiden, nicht? (Was uns unterscheidet ist der Erfahrungshorizont, nichts anderes)


Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 12:38:49
Wobei ich leicht (!!!) angetrunken im Auto mich sicherer fühle, als bekifft - da kann ich überhaupt nicht fahren. Aber grundsätzlich fahre ich nicht betrunken - auch nciht beschwipst, ist mir zu gefährlich.
Aber betrunken autozufahren gilt in manchen Kreisen immer noch als Kavaliersdelikt - und da musst Du, in Österreich zumindest - drei mal erwischt werden, um den Führerschein loszuwerden. Und irgendwer hat behauptet - ich weiss aber nciht, ob das stimmt - dass  Dein Führerschein auch weg sein kann, wenn Du beim Kiffen, aber nicht beim bekifft FAHREN erwischt wurdest.
Und DAS ist wirklich eine Unform.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 12:39:46
ZitatWas uns unterscheidet ist der Erfahrungshorizont, nichts anderes
Stimmt. Und die Sozialisation.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 12:40:57
ZitatUnd irgendwer hat behauptet - ich weiss aber nciht, ob das stimmt - dass  Dein Führerschein auch weg sein kann, wenn Du beim Kiffen, aber nicht beim bekifft FAHREN erwischt wurdest.

Das muss eine Hoax sein. Wissen tu ich's aber auch nicht.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 03. Oktober 2005, 12:45:11
Leider definitiv keine Hoax. In Bayern schon lange nicht mehr, zunehmend auch im weiteren Bundesgebiet, und wenn der Beckstein (oder Stoiber) erstmal Bundesinnenminister ist, dann pfiatigod...
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 12:46:26
Ups

ZitatTrend, Kiffern das Leben schwer zu machen ist der, dass man zwar nicht den Konsum per se bestraft, aber Ihnen einfach den Führerschein nimmt. Da muss man nicht einmal bekifft gefahren sein: THC-Metabolite (inaktiv) bleiben im Körper lange nachweisbar (Speichel, Schweiß: >=72h p.p.,

Das sollte man anfechten könne, denn es ist ja bewiesen dass es keine eindeutige Beweiskraft dieses testes gibt. ???
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 03. Oktober 2005, 12:49:39
Ja, anfechtbar ist das schon, wird von den Anwälten auch getan, aber, wie gesagt, das kann sich dann über Monate bis Jahre hinziehen, und wenn man beruflich vom Führerschein abhängig ist, ist das schon sehr bitter.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 12:51:45
Aber auch eine Legalisierung würde daran nichts ändern, denn das Autofahren auf Gras wird auch dann verboten bleiben. Das ist also ein relativ unbehebbares Problem.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Müchri am 03. Oktober 2005, 12:54:52
Wollte damit nur sagen, dass diese rechtlich nicht haltbare Praxis (zumindest solange nicht haltbar, bis es senistivere und spezifischere Testmethoden gibt) ein "Hintertürchen" darstellt, um den Grundsatz "der Konsum ist straffrei" ad absurdum zu führen.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 13:04:41
Stimmt. Und dass man nüchtern und munter sein sollte, wenn man in ein Auto steigt, ist auch klar.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 13:04:54
Ja das stimmt. Das ist tasächlich nur sehr eingeschränkt wahr, mit dem "straffrei".

Ziehe ich ein kurzes Fazit: Macht was ihr denkt. Kiffen sowieso, Legalisieren wegen mir. Ich bin kein Verurteiler der Kiffer. Ich ganz persönlich würde mich dabei aber unwohl fühlen.

Eine eben solche Sache des "Unter den Teppich kehrens" erlebe ich jetzt in der Schule.
Ab morgen ist unsere Schule eine "rauchfreie Schule". Man verbietet uns, während der ganzen Schulzeit von 7.40h bis 15h zu rauchen. Dies gilt nicht nur für das Schulgelände, sondern auch für die umliegenden Straßen.

Der Sinn der Sache soll es sein, damit Rauchen nicht mehr so öffentlich vor den kleinen betrieben wird, das in den "Untergrund" zu kehren, ein Problem also "unsichtbar" zu machen.

Das finde ich erstmal grundsätzlich falsch und nach dt. Grundgesetz unzulässig: "Jeder Bürger hat das recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, solange er damit niemandem Schaden zufügt". Aber da gibt es ja diese Gesetzesschranke, die man hier ausnutzt.

So lange man aber schon das Rauchen mehr und mehr in der Untergrund zwängt und den Rauchern das "Leben schwer" macht, sehe ich nicht ein, gleichzeitig eine weitere "weiche Droge" zu legalisieren, obwohl ich Tabak nun wieder eher als Genussmittel denn als eine Droge sehe.

Aber da heben wir es ja wieder, das Ich. Wie gesagt das ist eine persönliche Einstellung von mir. Diese wird sich auch so schnell sicher nicht ändern. Bin eben ein Dickschädel.  ;D
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: kampmann am 03. Oktober 2005, 13:31:26
ZitatAber auch eine Legalisierung würde daran nichts ändern, denn das Autofahren auf Gras wird auch dann verboten bleiben. Das ist also ein relativ unbehebbares Problem.

Oh je, hier argumentiert man ja bis aufs "Messer" ... Es ist sehr mühsam, sich hier durch zu lesen. ... Aber ich glaube ich habe es jetzt einmal wenigstens geschafft.

Ein Argument zum obigen Zitat: meine älteste Tochter hat in ihrer Doktorarbeit an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) herausgefunden, dass die Einschränkungen von körperlichen und geistigen  Reaktionen bei Nahme von THC nicht existent ist. Also: Alkoholgenuss führt letztendlich zum Führerscheinverlust, der THC-Genuss offensichtlich unbegründbar dazu.

Ob ich GRas legalisieren würde weiß ich nicht, es sieht so aus, als ob man es legalisieren könnte. Auch waren ja wohl in der älteren BRD die Stimmungen in Richtung Legalisierung am Kippen. Wir könnne das aber nicht entscheiden, das tun unsere lieben Politiker, wir können nur Argumente zusammen tragen.

Mich persönlich tangiert das recht wenig, meine drei Töchter sind aus dem Kiff-Alter heraus - offenbar. Und vor einigen Tagen meinte unsere Mittlere, dass sie sicher in dem entsprechenden Alter in einer gefährdenden Umgebung war, aber letztlich doch nicht langfristig beim Kiffen dabei geblieben ist. Und als ich so alt war, gab es diese Drogen nur vom "Hörensagen" - glückliche Zeit ...

Und mein Eindruck ist - ich bin da noch ein wenig zögerlich - man muss noch einmal die Argumente zusammentragen und bewerten.

Grundsätzlich frage ich aber: Warum muss man (exzessiv) kiffen, warum muss man (exzessiv) rauchen, warum muss man (exzessiv) trinken ??

@Sandra: warum muss man fi...;D ?
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Sandra am 03. Oktober 2005, 13:49:23
*ggg* und auch noch exzessiv!!! ::)

Ja, ich glaube, grundsätzlich, wenn man sich in Extreme fallen lässt, ob jetzt beim Gebrauch von irgendwelchen Stimulanzia oder beim Glauben oder bei der politischen Einstellung (gehört eigentlich auch zum "Glauben") - das ist immer eine Frage der persönlichen Disposition gemischt mit Umwelt- und Erziehungseinflüssen.
Wenn man frühzeitig lernt, sich zu interessieren aber eben auch zu hinterfragen, und wenn man frühzeitig lernt, sich selbst lieb zu haben - dann fällt man nicht so leicht in extreme Verhalten.
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: kampmann am 03. Oktober 2005, 15:03:02
Zitat*ggg* und auch noch exzessiv!!! ::)

Ja, ich glaube, grundsätzlich, wenn man sich in Extreme fallen lässt, ob jetzt beim Gebrauch von irgendwelchen Stimulanzia oder beim Glauben oder bei der politischen Einstellung (gehört eigentlich auch zum "Glauben") - das ist immer eine Frage der persönlichen Disposition gemischt mit Umwelt- und Erziehungseinflüssen.
Wenn man frühzeitig lernt, sich zu interessieren aber eben auch zu hinterfragen, und wenn man frühzeitig lernt, sich selbst lieb zu haben - dann fällt man nicht so leicht in extreme Verhalten.


exakt!!
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Bastian am 03. Oktober 2005, 23:01:39
Jaja, der Ströbele... ::)

Hui, ihr habt ja einen Heidenkommunikationsbedarf gehabt...

OK, dann schau ich mal, was ich machen kann:
ZitatOder, nehmen wir ein aktuelles Beispiel: HOlland (Basti, wieso sagst Du nix?)
Ich bonn doch in Bin gewesen!? Aber ich sag doch gerade ::), ich schau mal was ich machen kann...

Zu Legalize it oder nicht, muss ich ehrlicherweise sagen: Es ist mir egal. Punkt.

Das ist nicht laue Indifferenz, sondern eine resultierende Haltung, die sich aus den gesammelten Erkennt- und Erlebnissen ergibt. Ich bin früher ganz klar dafür gewesen, aber der Drang dafür zu kämpfen hat merklich nachgelassen. Holland ist nicht DAS Paradebeispiel, als das es immer ausgegeben wird und sich auch selbst verstanden hat. Wenn du heute durch Rotter- oder Amster- oder Edam gehst, werden sie Dir tendenziell eher was husten, Sandra. In den letzten Jahren sind unter anderem die Hälfte aller grenznahen Coffeeshops geschlossen worden, weil sich die Märkte der "weichen" und den "harten" Drogen nicht etwa getrennt, sondern regelrecht zusammengetan haben.

Sie sind über die Jahre zu Anlaufpunkten geworden, an denen man unterm Ladentisch und hinterm Haus zunehmend auch an Kokain und Heroin kam. Um die Shops herum etablierten sich Szenen, in denen bald jede Droge zu kaufen war. Jetzt mag man sagen: "Das muss aber nicht so sein.", aber in Holland ist es so gekommen, selbst unter Überwachung. Und diese Erkenntnis darf man nicht ausblenden. Wenn so viele Leute, auch ich, immer die Niederlande als Beispiel anbrachten, muss man heute auch ALLE Resultate sehen, und insgesamt sind die nicht so rosig, wie viele denken. Vraag 'n Nederlander.

Dazu kommt: Kiffen macht doof. Genau so, wie Saufen doof macht, und Fixen krank macht. Nicht unweigerlich, aber wahrscheinlich. Dabei macht bei allen- wie immer- die Dosis das Gift. Wenn ich vergleiche, was Northern Lights vor über zehn Jahren für eine feine Sorte gewesen ist, und welche Konzentrationen an psychoaktiven Substanzen heute in den Supergigaskunk usw. steckt... Dann verhält sich das etwa wie ein Eselfuhrwerk zu einem ICE. Ich wage ehrlich gesagt nicht mehr zu beurteilen, wie mich die heutigen hochgezüchteten Gräser wegblasen würden, weil ich schon seit zig Jahren nicht mehr gekifft habe...

Ich hatte es zugegebenermaßen sehr leicht, damit aufzuhören, weil ich schlicht keine Lust mehr hatte. Mich hat's nur angeschlufft, und das wollte ich nicht mehr. Aber ich kenne einige Leute, die über lange Zeit regelmäßig gekifft haben, und deren Persönlichkeit sich spürbar verändert hat. Das gehört auch mit zur Wirklichkeit.

Ich halte auch nichts davon, den ewiggestrigen Scheinkampf "Alk versus Gras" zu führen. Dabei machen sich genaugenommen alle Beteiligten lächerlich. Aussschlaggebend ist der Umgang mit diesen Drogen, nicht "die Seite auf der man steht". Dieser Scheinkampf hat auch dazu geführt, dass die Gefahren des Kiffens über Jahre hinweg runtergespielt wurden, nach dem Motto: Deine Flasche Wodka am Tag ist viiiel schädlicher als meine fünf Köpfchen am Abend. Heute sitzen der Süffel und der Powerkiffer gemeinsam im Stadpark: Der eine pisst in den Teich, der andere füllt dort seine Blubber auf.

Wenn dann jeder den jeweils anderen für blöder hält, spricht einiges dafür, dass keiner von beiden klüger geworden ist, oder?

Also, ich bin kein Fan von Kriminalisierungen. Bin totaal gegen jedwelche Kriminalisierung. Aber mit dem bisschen Kriminalisierung kann ein Kiffer doch leben. Also ich habs jedenfalls gekonnt... 8)

Sorry, aber mir ists einfach wurscht.

@Roman: Beim spiegel? Als Freier oder zum Praktikum? Grüß mir doch bitte mal meinen ehemaligen Mitbewohner Marian, wenn du ihn siehst!
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Zyankalifreund am 03. Oktober 2005, 23:45:21
Bastian du sprichst mir aus dem Herzen. Auch wenn es mir nicht gaaaanz so egal ist wie dir, ich geb dir (ausnahmsweise ;)) wirklich mal recht.

Hört auf unseren Basti, er spricht wahr!!!
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: angel am 03. Oktober 2005, 23:57:10
Hallo zusammen,

hier ging's ja echt heute ab mit der Debatte über's Kiffen und in puncto Legalisierung. Danke Sandra, für die langen und erklärenden Beiträge sowie die Zeit, die Du diesem Thema geopfert hast! :-*
Ich merke gerade, daß ich dazu gar keine so große Lust mehr habe. Aber auf die strikte - und, wie ich empfand, recht spießige - Ablehnung von Eric  m u s s t e  ich gestern einfach Widerspruch anmelden. Für uns (d.h. meine Freund/innen und mich) gehörte es auch mit zur Widerstandkultur gegen das Spießertum und natürlich war es für uns auch ein Reiz, daß es verboten war. Ich mußte wegen meinen shocking Hippy-Aufritten (ich trug die Haare in etwa so wie Janis Joplin, hängte mir einen Rosenkranz um den Hals und trug einen flatternden bunten Umhang, den mir meine Freundin genäht hatte) aber auch viel Prügel von meinen superspießigen Erzeuger einstecken, die mich nur rebellischer machten...
Später habe ich auch mit Haschisch gearbeitet, d.h. gemalt und viele Menschen kennengelernt, die dies ebenfalls gemacht haben, auch musikalisch. Unter Haschischeinfluß verstärkt sich die Empfindung/Sensitivität und deshalb eignet sich Haschisch für künstlerische und sensible Kreationen. Bei Alkohol dagegen stumpf man ab...
Ich habe im Grunde Erfahrung mit allen Drogen. Die härteren lehne ich entschieden ab und sie sollten nur zur Therapie, auch Schmerztherapie eingesetzt werden. Doch "kaputt" macht auch im harten Drogenmilieu die Kriminalisierung bzw. Beschaffungskriminalität sowie der Einfluß der Drecksgeschäftemacher, die oft Zusatzstoffe daruntermischen. Viele sind aufgrund unsteriler Spritzen (auch eine Folge der Kriminalisierung) krank geworden (Hepatitis und Aids)...
Fast niemand meiner früheren engeren Drogenbekanntschaften lebt noch. Einmal wurde der Junk mit Strichnin gestreckt und daran sind sehr viele jugendliche Junkies gestorben, darunter einer meiner besten Freunde.

Doch nun Themenwechsel zur Gegenwart:
Ich komme gerade von meinen lieben Nachbarn, bin mit Küßchen und Äpfeln mit Honig sowie leckerem Kuchen eingedeckt und gefüttert worden und habe zusätzlich mit der Mame noch einen Kasten Pralinen geleert... bald passe ich in keine Hose mehr, d.h. muß jetzt aufpassen :) ...
Wir haben uns abends auch zusammen den Polanski - Film "Der Pianist" angeschaut und uns gefreut, daß dieser am 3. Oktober im ARD lief. Wir haben während des Filmes viel geweint, uns aber auch interessante Geschichten erzählt. Mein Freund berichtete mir, daß auf dem Dachboden des Hauses, in dem sie jetzt wohnen während der Nazi-Zeit Juden versteckt überlebten und fast von den Soldaten der Roten Armee erschossen worden wären, weil diese dachten, auf Nazis gestoßen zu sein... (ähnlich dem Piansten Wladyslaw Szpilman, der eine Gewehrsalve zur Begrüßung bei der Befreiung erhielt und sich gerade so eben und mit viel Glück retten konnte... )

Nu ja, wäre meine Freundin Lena nicht heute nachmittag mit einem Kasten Pralinen gekommen und hätte mir mein Freund Rudi, der mich ebenfalls besuchte nicht 10 Euro geliehen, dann hätte ich mit leeren Händen da gestanden, da ich momentan keinen cent mehr habe... - ich hab' nämlich verschusselt, meinen Folgeantrag für's AlG rechtzeitig abzugeben... - so haben mich mal wieder meine Freund/innen gerettet...:) Nu ja, so konnte ich zur kleinen Feier auch noch eine Flasche leckeren Rotwein organisieren... :D

Dir auch shana tova, ein süßes Neues Jahr
sach ma, hast Du Zeit das etwas zu feiern?
Viel braucht's dazu ja nicht...
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.clicksmilies.com%2Fs0105%2Fparty%2Fparty-smiley-006.gif&hash=690fdbb22bde083f38f5b0eabc8897534fcb7f7b)
Titel: Re: Ehrenbürgerschaft Wien (Frage für "brand
Beitrag von: Bastian am 03. Oktober 2005, 23:57:31
ZitatHört auf unseren Basti, er spricht wahr!!!
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.netlink.de%2Ftm%2Fmahar.jpg&hash=ea358a3a11d26ad83fcb2b2b5853f001e1f31061)
 ::)
Hört auf Eric, er hat Recht! ;)
Euer Baharishi
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: kampmann am 04. Oktober 2005, 10:07:48
Zitatvon Bastian: Wenn du heute durch Rotter- oder Amster- oder Edam gehst, werden sie Dir tendenziell eher was husten, Sandra. In den letzten Jahren sind unter anderem die Hälfte aller grenznahen Coffeeshops geschlossen worden, weil sich die Märkte der "weichen" und den "harten" Drogen nicht etwa getrennt, sondern regelrecht zusammengetan haben.

Sie sind über die Jahre zu Anlaufpunkten geworden, an denen man unterm Ladentisch und hinterm Haus zunehmend auch an Kokain und Heroin kam. Um die Shops herum etablierten sich Szenen, in denen bald jede Droge zu kaufen war. Jetzt mag man sagen: "Das muss aber nicht so sein.", aber in Holland ist es so gekommen, selbst unter Überwachung. Und diese Erkenntnis darf man nicht ausblenden. Wenn so viele Leute, auch ich, immer die Niederlande als Beispiel anbrachten, muss man heute auch ALLE Resultate sehen, und insgesamt sind die nicht so rosig, wie viele denken. Vraag 'n Nederlander.
Dies scheinen harte Fakten zu sein. Nach dem Motto "Gut gemeint ist nicht immer gut" - die Coffeeshops in den Niederlanden haben sich also pervertiert. Trotz Kontrolle. Es - und da bitte ich um philosophische Nachsicht bei Euch allen - ist der Kampf "Gut gegen Böse", der sich wie ein roter Faden durch die Weltgeschichte zieht. inclusive der "Nichtgeschichte" des Terrors und der Mafia. Und schwache Naturen - ich denke, die meisten Drogenabhängigen werden so (abhängig) in einem Alter der Orientierung, wo sie naturgemäß schwach sein können. Und wenn es dann zu spät ist, haben sie keine Zeit mehr, stark zu werden. Denn dann sind sie mausetot ...

Ich halte Erics Standpunkt in keiner Weise für spießig. Ganz im Gegenteil. er hat einige sehr blöde Erfahrungen gemacht. Dass er sich aus diesen Erfahrungen ein Urteil gebildet hat, ist doch legitim und in keiner Weise spießig. Das einzige was da spießig aussieht, ist, dass die sogenannten Spießer genau so denken, aber das ist mehr zufällig, da diese Klasse von Menschen sich mit Tabus und Vorurteilen zuknallt ...

ich rege mich auf. Jetzt hat es dieser Thread doch noch durch die Hintertür geschafft, mir eine Stellungnahme abzuringen  ;D
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: Zyankalifreund am 04. Oktober 2005, 10:12:56
ZitatDir auch shana tova, ein süßes Neues Jahr
sach ma, hast Du Zeit das etwas zu feiern?
Viel braucht's dazu ja nicht...  

Jep!!! Frohen Jahreswechsel wünsch ich euch allen. Lasst es euch gutgehen für das bereits neu angebrochene Jahr.  :-*

shana tova.
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: Andrea am 04. Oktober 2005, 10:24:03
shana tova. auch von mir. Danke, Angel, dass du uns auf das neue Jahr aufmerksam gemacht hast.
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: kampmann am 04. Oktober 2005, 11:27:31
Zitat

Jep!!! Frohen Jahreswechsel wünsch ich euch allen. Lasst es euch gutgehen für das bereits neu angebrochene Jahr.  :-*

shana tova.


Eric hat mich aufgeklärt, was das bedeutet, Also: Alles Gute zum Jahreswechsel, to whom it may concern ...  shana tova, feliz a~no nuevo, ...
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: Dagmar am 04. Oktober 2005, 12:14:19
Uff! Das ist ja eine ellenlange Diskussion, durch die ich mich jetzt auch mal mühsam gearbeitet habe (gestern war ich ja in Bin mit Baharishi). Shana tova übrigens.

Ich bin mit dem Thema ziemlich unemotional, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass ich nie wirklich gekifft habe (1 x ziehen zähle ich nicht mit), und es ganz sicher auch nie tun werde, weil: Ich vertrage es schlicht nicht, nach meines Lebens einzigem Joint hatte ich grausige Hallus. Aus dieser also distanzierten Haltung heraus, kann ich - in diesem Fall auch besonders als Mutter von 2 Kindern - nur sagen: Alles was strikt verboten wird, wird knallreizvoll. Das ist mit Gummibärchen, Fast Food von Macdoof, Fernsehen, Videospielen usw usw. genauso. Wenn es bei uns zuhause Fritten mit Mayo gibt und dazu Kekse mit Schokolade, essen meine Kinder die Portion, die sie auch sonst essen, wenn es nicht so einen Scheiß gibt. Die zum Essen anwesenden Freunde von ihnen, kreischen auf (weil: ist ja Pfui-Essen, totaaaaaal ungesund und streng bei denen zuhause verboten) und stopfen sich das Zeug rein bis sie göbeln.

Und nun sag mir mal keiner "Das ist aber nicht vergleichbar, weil macht ja nicht süchtig" Ich habe mehrere Adipositas-Patienten (= Fettsucht), die vom Vollfressen nicht wegkommen.

Also kurz und schmerzlos: Legalize it.
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: Zyankalifreund am 04. Oktober 2005, 12:34:52
Entschuldige ich lach gerade herzhaft. Ist das nicht grade das Argument gegen eine Legalisierung?
Denkt mal genau drüber nach:

ZitatWenn es bei uns zuhause Fritten mit Mayo gibt und dazu Kekse mit Schokolade, essen meine Kinder die Portion, die sie auch sonst essen, wenn es nicht so einen Scheiß gibt. Die zum Essen anwesenden Freunde von ihnen, kreischen auf (weil: ist ja Pfui-Essen, totaaaaaal ungesund und streng bei denen zuhause verboten) und stopfen sich das Zeug rein bis sie göbeln.

Was denkst du warum sie so reinhauen? Eben weil es in dem Moment mal legal und anerkannt ist, wenn sie sowas essen, denn bei euch ist das ja ganz normal und nicht "illegal".

 ;D

Eric.  :-*

PS: Gast bei Anuths müsste man sein. All you can eat...  ;D
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: Bastian am 04. Oktober 2005, 13:18:36
ZitatGast bei Anuths müsste man sein. All you can eat...
Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, es stimmt! :D "...and drink", möcht ich noch hinzufügen.

Na Bravo, jetzt haben wir also auch noch einen Cannabisthread... ::) Willkommen Mainstream! ... inclusive Ehrenbürgerschaft Wiens. Das nenne ich wahres Feuilleton. Kohl und Möhren. Ich vermisse in der Überschrift übrigens noch den Begriff "Ströbele". Soviel Genauigkeit muss man auch im Wahnsinn noch walten lassen. Gerade dann!
(Red)
Titel: Re: Cannabis ehem. Ehrenbürgerschaft Wien und Strö
Beitrag von: Bastian am 04. Oktober 2005, 13:39:03
So!
Da isser.
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien)
Beitrag von: Guntram am 04. Oktober 2005, 13:45:02
@Eric
Falsch! Es ist immer noch verboten. Das "Verbot" der Eltern gilt auch für "fremde" Haushalte. Das begreifen selbst kleinste Kinder (z. B. betteln nach Süßigkeiten bei der Oma, wenn Mama nicht da ist).

Es wird einfach die Chance der Stunde genutzt ohne Strafe verbotenes zu Essen. Was die Eltern nicht wissen, werden sie auch nicht bestrafen. Das ist uraltes Sozialverhalten das noch in uns steckt.

Anstatt zu verbieten, sollten diese Eltern lieber ihre Kinder dazu bringen sich mehr zu bewegen, dann vertragen sie auch ein paar Kalorien mehr.

Ganz nebenbei, die "Gier" nach Zucker stammt noch aus der Zeit als es schwer war an diesen (in Form von Früchten) heranzukommen. Wenn unsere Vorfahren einen Baum mit Früchten entdecken wurde der eben leergefuttert man konnten nicht wissen, wann der nächste entdeckt wird. Unsere Eßgelüßte sind ebenfalls uralt und rein vom Instinkt noch nicht in der Neuzeit angekommen, wo es alles im Überfluß gibt. Unser Intellekt sollte diesen Instinkt allerdings im Zaum halten können. Kommt halt drauf an wie groß und geschult der ist.

Zum Thema legalisieren. Wir hatten schon mal einen Thread dazu. Ich habe damals ziemlich drastisch die Meinung vertreten, wer aus eigener Schuld süchtig wird soll auch für die Folgen zu 100 % aufkommen. D. h. Entzug, Arzt-, Krankenhauskosten etc. werden nicht mehr vom Staat und der Gesellschaft übernommen. Dazu stehe ich immer noch. Wenn einer mit Drogen (Nikotin, Alk, Hasch, LSD, Heroin, et.) umgehen kann (oder glaubt es zu können) soll er, aber auf eigene Verantwortung. Dazu zähle ich dann auch den Lungenkrebskranken oder den Alki mit der Leberzirrose. Die Vergleich welche Droge harmloser als eine andere ist halte ich für Äpfel mit Birnen vergleichen. Sucht ist Sucht!!!

Vorteil wäre die Polzei hätte für andere Dinge Zeit, weil die Beschaffungskriminalität entfiehle, Krankenkassen könnten auch einiges einsparen und eine "Drogensteuer"(Ersatz für Alkohol- und Tabaksteuer) würde auch noch was einbringen.

Jetzt noch mal ganz ernsthaft.
Ab welchem Alter würdet ihr den alles freigeben wollen? Wer möchte den entscheiden, was harmlos und was gefährlich ist? Wer übernimmt dann die Verantwortung für die Folgen. Denkt dran wer die Legalisierung befürwortet übernimmt dafür auch die Verantwortung!
ZitatAlles was strikt verboten wird, wird knallreizvoll.
Stimmt bei Kindern und Jugendlichen, aber sollte man als Erwachsener nicht vernünftiger sein?

Meine Kinder sind noch nicht in der Schule. Aber ich weiß (und ich rede hier von einem Dorf) das an unserer Grundschule und auch der Hauptschule bis vor einiger Zeit (und vielleicht auch jetzt noch) von einem ältern Jugendlichen (und der einflußreiche Papa hats immer wieder gerichtet) an die Kids Drogen (Hasch, kleine Pillen, etc.) verhökert wurden. Ich weiß jetzt nicht wie alt Dagmars Kinder sind, aber sie kann es vielleicht nachvollziehen. Da überlege ich mir als Vater ob sich die Anschaffung eines Basballschlägers nicht rentieren würde.
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Dagmar am 04. Oktober 2005, 14:43:04
Ja aber dagegen musst Du doch die Kinder stark machen. Die "inneren" Baseballschläger in den Kindern aufbauen sozusagen. Und das schaffst Du im Leben nicht mit Verboten. Eric hat das doch schon weiter oben beschrieben: Was glaubt man denn, was passiert, wenn Rauchverbot in Schulen und auf Schulhöfen herrscht? Das kann ich Euch als etwas älteres Semester ziemlich genau sagen: Zu meiner Schulzeit herrschte nämlich striktes Rauchverbot in den Schulen. Muss mal niemand glauben, dass das irgend etwas verhindert hat. Ganz im Gegenteil: Rauchen wurde nur noch interessanter, weil es ja auch noch obendrein verboten war. Und geraucht wurde nicht weniger sondern nur heimlicher. Es galt quasi als Sport, zu rauchen und sich nicht erwischen zu lassen.

Was soll ein solches Verbot also bringen?

Es ist bei allen diesen Dingen immer die Frage, ab wann gibst Du das frei. Ab wann darf man Zigaretten, Alkohol und Pornos kaufen? Normalerweise dann, wenn man einen Heranwachsenden für verantwortlich genug hält, solche Entscheidungen zu fällen. Solche Altersfestlegungen sind immer auch willkürlich - der eine ist reifer, der andere noch nicht. Meine Erfahrung mit mir und auch als Mutter ist bei all dem aber immer die (gewesen), was strikt im Kindes- und Jugendalter verboten war, hatte einen totalen Reiz, einfach nur deshalb, weil es verboten war. An meinen ersten Joint bin ich genauso gekommen. Mein Vater pflegte zu predigen "Wenn ich Dich mit Drogen erwische, fliegst Du raus". Ich habe das erste Mal mitnichten geraucht, weil ich so neugierig war, sondern weil ich dachte, DAS muss ja DAS unglaubliche Ding sein, wenn Papa so eine Welle darum macht. Ich hab's dann sofort nicht vertragen, und die Sache hatte sich damit, wie schon gesagt, erledigt.

Der Umgang als Erwachsener mit jeder Art von Droge ist doch ganz stark abhängig von der psychischen Konsitution und von der Sozialisation dazu. Die Leute, die "drauf" kommen, kommen so oder so "drauf", egal ob erlaubt oder verboten. Ich glaube aber, dass gerade viele junge Leute nur deshalb herum probieren, WEIL es verboten ist und sonst aus wenig Gründen.

ZitatDas kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, es stimmt!  "...and drink", möcht ich noch hinzufügen.
 :-* :-* :-*
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Sandra am 04. Oktober 2005, 15:12:04
Danke Dagmar, meine Rede!
Wie es wirkt ist unterschiedlich, und wie sehr man überhaupt für Suchtverhalten anfällig ist, auch.
Das ist aber alles nciht das Problem. Das problem ist, dass die Erziheung zum Erwachsenen von unterschiedlicher qualität ist - je nach Eltern&Umgebung - und die gesellschaft gern ihre Regeln nach den Dümmsten richtet....
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Zyankalifreund am 04. Oktober 2005, 15:18:53
Teilweise geb ich dir Recht Guntram, aber nur teilweise. Denn: Ich bin mir sicher dass in dieser Situation die Eltern ihrem Kind nicht verbieten würden, das zu essen. Warum? Da prallen zwei erzieherische Grundsätze aufeinander, denn es wäre Dagmar gegenüber unhöflich zu sagen "Das ess ich nicht". In diesem Moment ist also der Verbot durch ein anderes Gebot mal außer Kraft gesetzt.

Ach ja Sandra:

ZitatWie es wirkt ist unterschiedlich, und wie sehr man überhaupt für Suchtverhalten anfällig ist, auch.
Das ist aber alles nciht das Problem. Das problem ist, dass die Erziheung zum Erwachsenen von unterschiedlicher qualität ist - je nach Eltern&Umgebung - und die gesellschaft gern ihre Regeln nach den Dümmsten richtet....

Jawoll!

Es ist auch völlig richtig, dass niemand die Verantwortung übernehmen will, zu entscheiden´. Und um auf Nummer sicher zu gehen entscheidet man "dummiegerecht".  ;D

So ist das eben. Und ich bin mir nach wie vor sicher, dass man sich in der Drogenfrage auch selbst nur schwer einschätzen kann. Es haben schon so viele gemeint, sie könnten mit Alkohol oder Nikotin umgehen. Leider wurden sie von sich selbst enttäuscht.
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Sandra am 04. Oktober 2005, 16:30:35
Ja, dennoch glaube ich, dass derartige "lässliche" Sünden sich schnell von selbst entzaubern, wenn man sie lässt. Aber solange man dadurch in völlig schräge "Szenen" kommen muss, zwangsläufig, kann man Kiffen an sich nicht als wurscht bezeichnen. Denn da kommt dann eben ein ganzer Rucksack an Mit-erscheinungen, die auch prägen und ändern.

Die Junktimierung mit der harten Drogenszene in Holland) kommt allerdings vermutlich auch durch die Drogen-Touristen. In der Schweiz zB ist das aber nicht so - die haben einfach nie viel Wind um ihre Drogenpolitik gemacht, und sind sowieso ein teures Land, da gibts also ergo nicht so viele Drogentouristen.
Ich halte es immer noch für am Gefährlichsten an der ganzen Kifferei, dass man sich damit ausserhalb der Legalität begibt, und so Kontakt zu Kriminellen aufnimmt.

Und dass eszessive Kifferei doof macht, kommt auch darauf an, was Du sonst für ein Mensch bist - ob Du Dich grundsätzlich gerne weiterbildest und in Frage stellst, oder ob Du lieber headbangend in Discos rumhängst. Denn mein G*tt, was habe ich gekifft in meinem Leben, über Jahre und wirklcih exzessiv. Aber soooo blöd find ich nicht, dass ich geworden bin, und auch nicht sooo schlaff....oder?
Kein Mensch kann sagen, ob die Leute, die Ihr kennt, die sich so rasend verändert haben, sich nicht auch rasend verändert hätten, wenn sie "nur" gesoffen hätten, oder in einem Lagerraum gearbeitet und Kinder gekriegt hätten. Ich kenne solche, die das Kiffen überhaupt nicht verändert hat, solche, die es tatsächlich Bewusstseins-ERWEITERT hat, und solche, die zu irgendwelchen Unnötigen Doofis wurden...
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Bastian am 04. Oktober 2005, 16:49:15
Naja, irgendwie gleichen sich die Diskussionen zu diesem Thema. Manchmal hat es was von: "Wenn ein Hase Flügel hätte könnte er fliegen."

Oder "Man muss nur damit umgehen."- ist auch so ein Satz. Die konkrete Frage ist: wie? Alles andere ist Schall und Rauch, oder? Ist wie bei der Diskussion über das NPD- Verbot. Was meint man mit "damit umgehen"? "Damit umgehen" schließt ja blöderweise die Möglichkeit des Verbots ein. Es fängt schon bei Kleinigkeiten an: Man kann ja auch sagen: "Über die rote Ampel gehen sollte legal sein, es kommt ja darauf an, WIE man drüber geht. Oder wann oder in welchem Alter."

Gleiches gilt für Rauchen im Bahnhof, Biertrinken im Klassenzimmer, Onanieren im Fahrstuhl und Reden mit vollem Mund. Alle haben sie bestimmte Konnotationen, Bewertungen, unterschiedliche Grade von Akzeptanz- und es gibt keine klaren Grenzen...
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Sandra am 04. Oktober 2005, 18:14:21
Sag ich doch. Anstatt einfach alles mögliche zu verbieten, sollten Eltern vielleicht wieder mal ihre Aufgabe als Gedankenvermittler wahrzunehmen lernen.
"Damit umgehen" können heisst: Nicht so lange durch Ver- und Gebote zum Trottel erklärt worden zu sein, bis man einer geworden ist - sondern dass man im Gegenteil gewöhnt ist, mitzudenken.
Das ist nämlich höchst selten geworden....
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: angel am 04. Oktober 2005, 22:54:10
LOL,

laßt Euch diese Aussage mal auf Eurer Hauptsynapse zergehen:

"Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Ströbele"

Hatte Cannabis mal eine ehemalige Ehrenbürgerschaft in Wien ?
(https://www.georgkreisler.net/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.clicksmilies.com%2Fs0105%2Fgrinser%2Fgrinning-smiley-043.gif&hash=3a2e0ecb81f8ab372720bd50d8aeabfe6c9adc80)
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Dagmar am 05. Oktober 2005, 01:43:10
 ;D *hihihi - da hast Du Recht  ::)

ZitatDa prallen zwei erzieherische Grundsätze aufeinander, denn es wäre Dagmar gegenüber unhöflich zu sagen "Das ess ich nicht". In diesem Moment ist also der Verbot durch ein anderes Gebot mal außer Kraft gesetzt.

Sorry @Eric, aber das geht so etwas von total an der Wirklichkeit vorbei, was Du da erzählst: Was glaubst Du, was bei mir los ist, wenn ich den Freunden meiner Kindern plus meinen Kindern zum Beispiel Graupensuppe vorsetze. Das geht wirklich völlig an jeder Kinderwirklichkeit vorbei, dass die das dann alle brav essen würden, weil sie nicht unhöflich sein wollen. Das Gegenteil ist der Fall: "Iiiiiiiiihhhhh - das sieht aber ekelig aus!"

Nein nein, Eric: Sie stopfen die Fritten bei mir wie blöde rein, weil Fritten zuhause bei denen verboten sind. Aus keinem anderen Grund. Und dasselbe passiert eben Jahre später u.U. auch mit Cannabis, bloß weil es verboten ist. Meine Kinder stopfen nämlich keine Fritten rein wie blöde. Komisch, nicht wahr? Wo doch deren Freunde bei mir den Frittenfreßwahn kriegen. Wieso kriegen meine Kinder den denn nicht? Wieso fressen sie auch bei Macdoof nicht wie doof, sondern sagen "nee, mag ich heute nicht, ich will lieber das und das"? Weil ihnen das alles bei uns erlaubt ist. Sie essen sowas gerne, aber eben normal, wie Salat zum Beispiel. Mal mögen sie es und mal nicht. Sie gucken auch nicht wie die Bekloppten Fernsehen, sondern sagen nach maximal 45 Minuten: Kannste mal aus machen, wir wollen was spielen. Dasselbe Beispiel: Sind Freunde von ihnen da, hängen die Freunde am liebsten 5 Stunden vor der Glotze bei uns. Dann kommt deren Mutter, um die abzuholen, und dann ist was los, sag' ich Dir (habe ich schon mehr als einmal erlebt). Es gibt Kinder, die dürfen deshalb nicht mehr zu uns kommen. Meine Kinder verhalten sich so wie sie sich verhalten, WEIL es nicht verboten ist, auch Fernsehen zu gucken. Das ist keine Theorie von mir sondern ganz praktische Elternerfahrung. Klar reduziere ich die Konsummenge. Meine Kinder dürfen auch nicht unbegrenzt Fritten fressen und Glotze gucken. Da achte ich natürlich darauf. Aber es ist eben nicht strikt verboten. Sie haben auch Internet und Spiele und jeder einen PC, obwohl sie "erst" 8 und 6 sind.

Den Kindern den richtigen Umgang und eine kluge Haltung mit und zu solchen Dingen nahezubringen, egal ob es Fressen, Glotze, Drogen, Sex, Gewalt, Nazis und was weiß ich noch ist: DAS ist das Zentrale. Da nützen Verbote null komma null. Das lass Dir mal sagen, Eric.

Ich sage meinen Kindern seit Jahren, schon von klein an: "Drogen können Euer Leben total kaputt machen. Drogen werden Euch aber angeboten werden. Wenn Ihr es unbedingt wissen wollt: Probiert sie aus und ruft mich an, wenn Ihr irgendwo bekifft in der Ecke liegt und jemanden braucht, der Euch da abholt. Ich finde nicht, dass man sich dauernd bekiffen oder besaufen muss. Wenn Ihr das anders seht, probiert es halt. Vergesst aber nicht, dass Drogen auch ziemlich Scheiße anrichten können."

Ich habe bislang den Eindruck, dass meine Große, die ja näher dran ist, eine ziemlich differenzierte Haltung dazu entwickelt. Und das kam nicht durch Verbote!!

Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Sandra am 05. Oktober 2005, 10:42:31
Wobei Deine Kinder, Dagmar - vermutlich genau durch Deine Erziehung - schon ganz besondere Kinder sind: Reflektiert, charmant, humorvoll, klug, interessiert - das sieht man überaus selten!
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Dagmar am 05. Oktober 2005, 12:21:22
oh, *freu und *rot werd. Dankeschön!
Titel: Re: Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Strö
Beitrag von: Zyankalifreund am 05. Oktober 2005, 15:32:37
ZitatSorry @Eric, aber das geht so etwas von total an der Wirklichkeit vorbei, was Du da erzählst: Was glaubst Du, was bei mir los ist, wenn ich den Freunden meiner Kindern plus meinen Kindern zum Beispiel Graupensuppe vorsetze. Das geht wirklich völlig an jeder Kinderwirklichkeit vorbei, dass die das dann alle brav essen würden, weil sie nicht unhöflich sein wollen. Das Gegenteil ist der Fall: "Iiiiiiiiihhhhh - das sieht aber ekelig aus!"

Nein nein, Eric: Sie stopfen die Fritten bei mir wie blöde rein, weil Fritten zuhause bei denen verboten sind. Aus keinem anderen Grund.

Tut mir Leid, Dagmar. Tatsächlich gewöhnen sich deine Kinder dran und verfallen in einen "normalen" Konsum der Fritten. Wenn du aber so argumentierst lieferst du widerum ein Argument gegen die Legalisierung in Deutschland, denn dann setz mal für die Fritten Cannabis ein und statt Nachbarkinder NAchbarländer. Selbst wenn sich der Konsum hier wieder auf ein "gesundes Maß" einpegelt, hat das eben dann wieder in den Nachbarstaaten seine Probleme. Damit wären wir dann bei den selben Problemen, wie sie Holland hat.

Also ich steige an dieser Stelle aus der Diskussion aus, denn wir werden hier niemals auf einen Nenner kommen. Ein pro-Argument liefert ein Contraargument und andersrum. Wir könnten Jahre lang diskutieren.

Trotzdem find ich es schön, dass im DISKUSSIONSforum mal bissi die Fetzen fliegen. Bravo!  ;D
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: Bassmeister am 05. Oktober 2005, 17:37:32
Für die Nachbarkinder ist Dagmar aber nicht verantwortlich. Und wir für die Nachbarländer auch nicht. Das ist jetzt kein "sich verkriechen", aber jeder muß erst einmal vor seiner eigenen Türe kehren.
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: Zyankalifreund am 05. Oktober 2005, 17:45:10
Nur dumm, dass wir die Probleme mit Drogentourismus etc. selbst an der Backe kleben haben.

PS: Ups... Eigentlich wollt ich mich ja raushalten  ;)
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: Sandra am 05. Oktober 2005, 17:56:14
Aber dafür hast Du ein nettes neues Foto. ;D

Ja, die Gesellschaft wächst zusammen, und derartige Fragen kann man nur noch in Gemeinschaft mit den Nachbarländern lösen. Das ist auch ganz gut so, denn wenn die Nachbarländer - hier also Schweiz und Holland - liberaler sind, könnte das einen positiven Effekt haben. Nur schade, das solche Diskussionen in der Öffentlichkeit selten von sachlichen Argumenten getragen werden. Da ist immer Medienhype und Hetze angesagt, und kaum Information...
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: Zyankalifreund am 05. Oktober 2005, 18:25:38
ZitatAber dafür hast Du ein nettes neues Foto.  

Naja... Ein besseres Foto hab ich leider nicht.
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: Sandra am 05. Oktober 2005, 22:20:04
Aber besser als TF isses.  ;D ;D 8)
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: kampmann am 05. Oktober 2005, 23:05:12
Zitat

Naja... Ein besseres Foto hab ich leider nicht.

ja - ich wollte mich ja auch ausklinken, da wir in der Diskussion zu keinem Ende kommen. Aber zum Foto muss ich Dir auch gratulieren. Ich kenne es ja bereits vom Skyping her !!

Und: dass eine solche Diskussion möglich ist, das finde ich gut, auch mit "Fetzen fliegen" ... Aber wie gesagt, es sieht so aus, als ob alle Argumente ausgetauscht sind ... und deshalb geht JK aus diesem Thread erstmal raus ...
Titel: Re: Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbe
Beitrag von: Bassmeister am 07. Oktober 2005, 13:20:24
ZitatDen Kindern den richtigen Umgang und eine kluge Haltung mit und zu solchen Dingen nahezubringen, egal ob es Fressen, Glotze, Drogen, Sex, Gewalt, Nazis und was weiß ich noch ist: DAS ist das Zentrale. Da nützen Verbote null komma null. Das lass Dir mal sagen, Eric.

Du bist die Erste, die ich näher kennen lerne, die das so schon praktisch durchgeführt und gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Dagmar, Du machst mir echt richtig doll Mut! Diesen Weg will ich nämlich auch gehen, habe aber die Erfahrung nicht und da ich den Sprüchen und Ratschlägen und Ängsten aus der Umgebung täglich ausgsetzt bin, fürchte ich mich entsprechend. Aber ich fürchte mich sowieso viel zu viel beim Umgang mit kleinen Kindern. Meine Liebste ist da - Gott sei Dank - viel gelassener.