Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbele)

Begonnen von Roman, 17. August 2005, 18:12:37

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Roman

Hallo zusammen,

kann mir jemand etwas sagen zu einer Wiener Ehrenbürgerschaft, die Kreisler einmal bekommen haben sollte? Er soll auf einen neuen Pass verzichtet haben mit dem Hinweis, er habe doch noch einen mit einem "J" darin. Kann mir jemand weiter helfen?

Viele Grüße
Roman

Bastian

#1
Hallo Roman, wobei soll man dir da weiterhelfen? Verstehe ich nicht, kannst du das konkretisieren?

Sandra

#2
Nein, das hast du völlig falsch.
Kreisler ist gebürtiger Österreicher. Dann kamen die Deutschen, und alle wurden automatisch deutsch.
nach dem Krieg wurden alle wieder automatisch österreicher - ausser denen, die gegangen wurden. DIE hätten extra noch mal ansuchen müssen, um die österreichische Staatsbürgerschaft. Und das war GK verständlicher Weise zu blöd. So ist er bis heute Amerikaner - allerdings hat er sehr wohl das Goldene (oder war's das silberne?) EhrenZEICHEN angenommen, ist ne art Orden.Aber keine Staatsbürgerschaft. Wurde ihm auch nciht angeboten. Da hätte er, wie gesagt, erst mal ansuchen müssen, und das fand er doof.

Achso, und Hallo Roman! Herzlich willkommen!! :D

Roman

Ebenso hallo und Danke! :-)

Nun sind das leider nur Dinge, die ich schon wusste. Mir geht es tatsächlich um diese Geschichte mit dem J. Die Dokumentation wird das bei dem Artikel belegt wissen wollen. Aber ich kriegs raus - zur Not ruf ich bei ihm an.

Lieben Dank und lieber Gruß
Roman

Sandra

#4
Das J ist damals in jedem deutschen Pass gewesen, wenn der Inhaber als jüdisch galt. Den Pass hat er noch, und irgendwo im Netz - ich glaub auf seiner Seite - ist auch ein Foto davon. Der gesamte Text ist auf einem Plattencover nachzulesen - also der Text, den er damals in der süddeutschen veröffentlicht hat, anlässlich der Geburstagswünsche. Er sagt in diesem offenen Brief irgendwas in der art von: Da bleibe ich lieber Deutscher, wenn auch mit einem j.  
Österreichische Pässe mit J gab es jedenfalls nciht. Das haben die Deutschen installiert. Und die Ehrenbürgerschaft wurde ihm auch nie angeboten. Eshat nur der damalige Bürgermeister von wien, Helmut Zilk bei ihm angefragt, ob er nicht wieder Österreicher werden wolle (der Zilk ist nämlich der Mann von einer Frau, die damals mit GK im "Orchester" aufgetreten ist - daher wusste er überhaupt, dass GK Ami ist) und GK hat gemeint, warum nicht, und dann kam heraus, dass er irgendwelche Ansuchen ausfüllen hätte müssen. So war das.
Das ist alles, was da dran ist.

Roman

Klar, dass das so war damals. Das Problem ist ja: Es gibt definitiv eine Äußerung von ihm dazu. Und die suche ich. Aber das wird schon irgendwie klappen. Danke auf jeden Fall!

Sandra

Es gibt eine CD (blaues cover mit BP und ihm drauf) da steht drinnen der gesamte Brief aus der Süddeutschen.

Guntram

@Roman

Wenn du GK angerufen hast kannst du uns ja mal schreiben was raus gekommen ist. Wäre sicherlich interessant.

Für was brauchst du die Info eigentlich?
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Nase

ZitatEs gibt eine CD (blaues cover mit BP und ihm drauf) da steht drinnen der gesamte Brief aus der Süddeutschen.

Die Cd heißt "Fürchten wir das Beste" und ist in der Neuauflage mit grauem Cover. Erschienen bei kip.
Nur eins, mein Bester; in der Welt ist es selten mit einem Entweder-Oder getan; die Empfindungen und Handlungsweisen schattieren sich so mannigfaltiglich, als Abfälle zwischen einer Habichts- und eine

grex

Zitat@Roman

Wenn du GK angerufen hast kannst du uns ja mal schreiben was raus gekommen ist. Wäre sicherlich interessant.

Für was brauchst du die Info eigentlich?
Also bei "Brand eins" gibts ja nen Roman der dort schreibt, wobei es mich aber wirklich interessieren würde, was BE über GK "machen" will  ;D
Vergiß die falschen Freunde
In unserem Schulterschluß
Und alles was du brauchst Für alles was du hast Vergiß den Quatsch Wie Stolz und Würde

angel

Hallo,

der Artikel über die Grünen von Roman in "brand eins" ist recht interessant aufgemacht und geschrieben:
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1779&MenuID=130&MagID=65&sid=su85178491245355360

Sandra

Und der im Artikel apostrophierte Herr Ströbele hat bei uns im Berzirk 90% der Direktstimmen bekommen. Er ist knapp 70 Jahre alt, hab ich gehört.
ich finde, er sieht aus wie ein braver Schwabe. Mehr weiss ich von ihm aber nicht... 8)

Zyankalifreund

Zitatich finde, er sieht aus wie ein braver Schwabe.

 ;D Ein braver Schwabe also... Vorsicht sagt nichts gegen Schwaben! Schließlich war ich in Stuttgart und lebte da mit einer Schwabin / Schwäbin unter einem Dach.

Sind teilweise irrsinnig nett, teilseise langweilig und Erbsenzähler. Der typische Schwabe ist ein Klischee, man findet ihn, aber nur schwer!

angel

#13
Sandra,

unser aller Broder ;) sieht in Ströbele den "Prototyp des linken Antisemiten"  8).

Zitat>>Oder wenn ich an Ströbele denken, den Prototypen des linken Antisemiten: Der wollte Israel keine Patriot-Raketen gegen Saddams Giftgas zukommen lassen - hatte aber keine Schwierigkeiten mit der Kampagne "Waffen für El Salvador".<<


Nu ja - "Israelkritik"... - die hatte Georg Kreisler ja auch inmitten seiner Lesung in Berlin losgelassen. Unter den Zuschauern befand sich im übrigen auch die Avantgarde der sog. "Antideutschen" (die "Bahamas"-Redaktion), die jedoch keinen Protest einlegten, als GK davon sprach, daß jeder Nationalstaat bzw. jedes Volk, was einen begründen will, Leichenberge produziert und Israel diesbezüglich auch nannte.


@ Roman

dieser hier ist ein interessanter Thread zur Selbstreflexion des Journalisten:
http://www.georgkreisler.net/cgi-bin/yabb/YaBB.cgi?board=soc;action=display;num=1116961721;start=25#25

Sandra postete diesen interessanten Artikel aus der SZ:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/685/61624/

Was denkst Du dazu?

Sandra

Wie gesagt: Ich weiss von Herrn Ströbele nix. Ich weiss auch nicht, wie sehr das stimmt, was Broder da von ihm sagt. Wenn es aber stimmt, gebe ich ihm Recht: Das IST das klassische Beispiel von linkem Antisemitismus.

Andrea

Ich hab Ströbele als Befürworter der Legalisierung von weichen Drogen in Erinnerung. Stefan Rab hat dazu auch ein Lied gemacht, in dem Ströbele spricht. Mir fällt aber gerade der Titel nicht ein.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Müchri

"Gebt das Hanf frei!"
Hanf ist zwar Maskulinum, aber die Aussage ist schon OK. :)

Maexl

#17
&#956;Chri hat recht.

naja - ich mag Stöbele

er ist ja auch der einzige grüne Direktkandidat. Sein SPD-Gegner hatte sich nach der letzten Wahl, meine ich, umgebracht?

Zyankalifreund

Ich bin dagegen. Man sollte HAnf nicht legalisieren. Gibt schon genug (auch gefährliche!) legale Drogen. Da muss man nicht noch eine mehr auf den legalen Markt lassen.

Man kann dadurch zwar den Konsum nicht verhindern, aber man kann vorsorgen, damit Hanfkonsum nicht genau so "gängig" wird, wie der Konsum von Alkohol und Tabak.

(Meine Meinung)


Andrea

Indem man was verbietet, macht man es für Jugendliche noch viel spannender als wenn es legal ist. Hanf wird z.B. auch für medizinische Zwecke eingesetzt (im Gegensatz zu Tabak). Alkohol wirkt sich auf jeden Fall schädigender aus als Hanf. Klar, wenn man zu viel kifft, ist das auch nicht gut. Aber mit Maß...
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Andrea

Und die harten Gefängnisstrafen in Bezug auf das Verkaufen von Hanf hat schon viel zu vielen Leuten die Existenz kaputt gemacht.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Ja, da gebe ich Andrea Recht. Hanf macht nicht süchtig, und ist keine Einstiegsdroge. Was der "Einstieg" in härtere Drogen ist, ist die Illegalität.

Müchri

#22
Cannabis kann sehr wohl süchtig machen, weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung, habe mich fast 10 Jahre meines Lebens damit rumgeschlagen, daher war es auch besser für mich, damit aufzuhören.(mittlerweile 2 Jahre) Seitdem geht es mir auch psychisch insgesamt besser, litt lange unter depressiven Verstimmungen, denen ich endogene Ursachen unterstellte; waren aber drogeninduziert.
AAAAAAber: Die meisten Leutz, die ich kenne, können sehr gut mit Cannabis umgehen, ohne damit Mißbrauch zu betreiben. Eine Legalisierung würde die Mißbrauchsrate wahrscheinlich noch weiter senken, aufgrund der Chance auf Einbettung des Konsums in die allgemeine Tradition mit daraus resultierender erhöhter sozialer Kontrolle.
Abgesehen davon ist die Potenz des Cannabis als Medikament hinlänglich bekannt, und es ist ein Skandal, dass chronisch Kranke (z.B. MS, Tourettesyndrom, CA-Patienten usw. usf., einfach mal "Franjo Grotenhermen" googeln), die sich dadurch wirksame Linderung ihrer Beschwerden verschaffen, kriminalisiert werden (wiederum abgesehen von gesunden erwachsenen Menschen, die vielleicht eine gesündere (sic!) Alternativmöglichkeit zum Alkohol bevorzugen).
Synthetisches THC als Medikament (Marinol) ist in Deutschland zwar schon möglich zu verschreiben, aber es müssen, dabei nicht unerhebliche bürokratische Klippen umschifft werden, verglichen dazu ist das Verschreiben von Morphium ein Witz. Auch eine Auswirkung der Illegalität (Cannabis gilt in D als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel!) Ausserdem deutet die Empirie darauf hin, dass reines synthetisches THC keineswegs natürlichem Cannabis, das ja noch einige andere Derivate von THC enthält, gewachsen ist, was die Wirksamkeit bekifft, äh betrifft.
LEGALIZE IT!


P.S.: Ich kenne nur wenige Themata, die sich schrecklicher zu Tode diskutieren lassen, als dieses... nur mal so zur Warnung.... weils in diesem Thread ja garnicht darum geht..... ;) ;) ;)

Zyankalifreund

#23
Zitatund ist keine Einstiegsdroge. Was der "Einstieg" in härtere Drogen ist, ist die Illegalität.

Darum geht es (mir) garnicht.

ZitatUnd die harten Gefängnisstrafen in Bezug auf das Verkaufen von Hanf hat schon viel zu vielen Leuten die Existenz kaputt gemacht.

Da hast du Recht. Bemitleiden werde ich den Verkäufer aber sicherlich nicht, denn er wusste von anfang an worauf er sich einlässt. Das Wort "leider" wirkt wie eine Bemitleidung. Niemand ist gezwungen, Hanf zu verkaufen. Allein ein solcher Zwang würde Mitleid für mich rechtfertigen.


Zum medizinischen Punkt:

Cannabis medizinisch einzusetzen ist in meinen Augen kein Problem, ich dachte auch nicht dass das so schwierig wäre, wie du beschreibst.

@Sandra:

Es macht süchtig!!! Vielleicht nicht körperlich aber psychisch!!! (Genau so wie alles süchtig machen kann, was wir gewohnheitsmäßg betreiben.)

Beispiele:

Tabak, Alkohol, Kaffee, Nasenspray, Computerspiéle, Kaufen, unser Forum  ;)... etc p.p.

Und dann nennt mir bitte einen einzigen vernünftigen Grund, warum man Cannabis legalisieren sollte?

Cannabis als Erstzdroge für Alkohol? So ein Schmarren (wie ich denke). Es ist ja sinnlos, eine Droge durch eine andere zu ersetzen.

Legalisierung um den Konsum besser unter Kontrolle zu haben? Okay. Das ist ein positiver Effekt. Nur dumm dass es dann öffentlicher und populärer wird.

Ich weiß noch wie ich als kleiner (Grund-)Schuljunge draußen auf einer Bank gesessen habe. Da saß immer ein ca. 45jähriger Mann und rauchte seine Zigaretten in Kette. Damals belehrte ich ihn ständig, Rauchen sei gesundheitsschädlich und teuer und so weiter und so fort...

Und was ist heute? Heute bin ich der "Mann", der raucht. Ich glaube schon, dass eine Droge weiter verbreitet wird, umso öffentlicher und ungenierter sie "genossen" wird.

Denken wir uns, Cannabis sei ab morgen legal. Dann säße da in Zukunft auf der besagten Bank wieder dieser Mann (Er ist inzwischen übrigens an LUNGENKREBS! gestorben) und würde seinen Joint rauchen. Jeder sieht es, es wird alltäglich und normal. Folge: Man gewöhnt sich daran und gliedert Cannabiskonsum mit in das Kulturbewusstsein ein.

Nein Leudings, auch wenn ich da jetzt vielleicht als Außenseiter dastehe: Es gibt keinen Grund, die Legalisierung von Cannabis voranzutreiben.
Man muss es nicht unterstützen, dass Leute vor ihren Problemen davonrennen in dem sie sich betäuben. Aber leider scheint diese Mentalität typisch deutsch zu sein, vor Problemen davonzurennen und dabei noch unterstützt zu werden, anstatt sie zu lösen.


angel

Hi Eric,

interessante Abwege eines Threads ;) ..., dabei wollte ich doch nur auf einen von Roman geschriebenen Artikel aufmerksam machen... - in dem auch Ströbele erwähnt wurde..., Andrea fiel dazu was ein ... und schon debattieren wir die Legalisierung des Hanfes :)

Nu ja, ich mag Ströbele nicht so sonderlich, aber ich mag eh keine Politiker.

Bezüglich Cannabis denke ich ganz anders als Du und Du hast ja schon Argumente hier eingebracht, die Verbote absurd erscheinen lassen: Alles kann süchtig machen... -  und willst Du etwas dieses Forum verbieten lassen, nur weil ggf. einige Suchtcharaktäre stundenlang vor'm Monitor bzw. diesem Forum in Erwartung Deiner Beiträge hocken? Sind sie vielleicht sogar Eric-süchtig? Müßte Eric also das Posten im Kreisler-Forum verboten werden? ;D

Ich finde z.B. übermäßigen Alkoholkonsum bzw. Alkoholismus viel schlimmer als Cannabis-Konsum bzw. -abhängigkeit. Ich bin auch schon oft von Betrunkenen unziemlich übel und aggressiv angebaggert worden, von jemandem, der Haschisch konsumiert hat jedoch noch nie.

Doch Alkohol gehört zu unserer Kultur, Cannabis nicht.

Sicher kannst Du die Zigarettenindustrie, die Gesetzgebung die die Produktion legitimiert und alle Raucher dafür verantwortlich machen, daß Du rauchst. Ist es aber nicht in Wirklichkeit Deine eigene Charakterschwäche?

Verbote bewirken zumeist üble "Nebenwirkungen" und die sind oft weitaus tragischer als der Genuß bzw. sie schmälern den Genuß...