Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbele)

Begonnen von Roman, 17. August 2005, 18:12:37

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Dagmar

Uff! Das ist ja eine ellenlange Diskussion, durch die ich mich jetzt auch mal mühsam gearbeitet habe (gestern war ich ja in Bin mit Baharishi). Shana tova übrigens.

Ich bin mit dem Thema ziemlich unemotional, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass ich nie wirklich gekifft habe (1 x ziehen zähle ich nicht mit), und es ganz sicher auch nie tun werde, weil: Ich vertrage es schlicht nicht, nach meines Lebens einzigem Joint hatte ich grausige Hallus. Aus dieser also distanzierten Haltung heraus, kann ich - in diesem Fall auch besonders als Mutter von 2 Kindern - nur sagen: Alles was strikt verboten wird, wird knallreizvoll. Das ist mit Gummibärchen, Fast Food von Macdoof, Fernsehen, Videospielen usw usw. genauso. Wenn es bei uns zuhause Fritten mit Mayo gibt und dazu Kekse mit Schokolade, essen meine Kinder die Portion, die sie auch sonst essen, wenn es nicht so einen Scheiß gibt. Die zum Essen anwesenden Freunde von ihnen, kreischen auf (weil: ist ja Pfui-Essen, totaaaaaal ungesund und streng bei denen zuhause verboten) und stopfen sich das Zeug rein bis sie göbeln.

Und nun sag mir mal keiner "Das ist aber nicht vergleichbar, weil macht ja nicht süchtig" Ich habe mehrere Adipositas-Patienten (= Fettsucht), die vom Vollfressen nicht wegkommen.

Also kurz und schmerzlos: Legalize it.
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Zyankalifreund

#76
Entschuldige ich lach gerade herzhaft. Ist das nicht grade das Argument gegen eine Legalisierung?
Denkt mal genau drüber nach:

ZitatWenn es bei uns zuhause Fritten mit Mayo gibt und dazu Kekse mit Schokolade, essen meine Kinder die Portion, die sie auch sonst essen, wenn es nicht so einen Scheiß gibt. Die zum Essen anwesenden Freunde von ihnen, kreischen auf (weil: ist ja Pfui-Essen, totaaaaaal ungesund und streng bei denen zuhause verboten) und stopfen sich das Zeug rein bis sie göbeln.

Was denkst du warum sie so reinhauen? Eben weil es in dem Moment mal legal und anerkannt ist, wenn sie sowas essen, denn bei euch ist das ja ganz normal und nicht "illegal".

 ;D

Eric.  :-*

PS: Gast bei Anuths müsste man sein. All you can eat...  ;D

Bastian

#77
ZitatGast bei Anuths müsste man sein. All you can eat...
Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, es stimmt! :D "...and drink", möcht ich noch hinzufügen.

Na Bravo, jetzt haben wir also auch noch einen Cannabisthread... ::) Willkommen Mainstream! ... inclusive Ehrenbürgerschaft Wiens. Das nenne ich wahres Feuilleton. Kohl und Möhren. Ich vermisse in der Überschrift übrigens noch den Begriff "Ströbele". Soviel Genauigkeit muss man auch im Wahnsinn noch walten lassen. Gerade dann!
(Red)

Bastian

#78
So!
Da isser.

Guntram

#79
@Eric
Falsch! Es ist immer noch verboten. Das "Verbot" der Eltern gilt auch für "fremde" Haushalte. Das begreifen selbst kleinste Kinder (z. B. betteln nach Süßigkeiten bei der Oma, wenn Mama nicht da ist).

Es wird einfach die Chance der Stunde genutzt ohne Strafe verbotenes zu Essen. Was die Eltern nicht wissen, werden sie auch nicht bestrafen. Das ist uraltes Sozialverhalten das noch in uns steckt.

Anstatt zu verbieten, sollten diese Eltern lieber ihre Kinder dazu bringen sich mehr zu bewegen, dann vertragen sie auch ein paar Kalorien mehr.

Ganz nebenbei, die "Gier" nach Zucker stammt noch aus der Zeit als es schwer war an diesen (in Form von Früchten) heranzukommen. Wenn unsere Vorfahren einen Baum mit Früchten entdecken wurde der eben leergefuttert man konnten nicht wissen, wann der nächste entdeckt wird. Unsere Eßgelüßte sind ebenfalls uralt und rein vom Instinkt noch nicht in der Neuzeit angekommen, wo es alles im Überfluß gibt. Unser Intellekt sollte diesen Instinkt allerdings im Zaum halten können. Kommt halt drauf an wie groß und geschult der ist.

Zum Thema legalisieren. Wir hatten schon mal einen Thread dazu. Ich habe damals ziemlich drastisch die Meinung vertreten, wer aus eigener Schuld süchtig wird soll auch für die Folgen zu 100 % aufkommen. D. h. Entzug, Arzt-, Krankenhauskosten etc. werden nicht mehr vom Staat und der Gesellschaft übernommen. Dazu stehe ich immer noch. Wenn einer mit Drogen (Nikotin, Alk, Hasch, LSD, Heroin, et.) umgehen kann (oder glaubt es zu können) soll er, aber auf eigene Verantwortung. Dazu zähle ich dann auch den Lungenkrebskranken oder den Alki mit der Leberzirrose. Die Vergleich welche Droge harmloser als eine andere ist halte ich für Äpfel mit Birnen vergleichen. Sucht ist Sucht!!!

Vorteil wäre die Polzei hätte für andere Dinge Zeit, weil die Beschaffungskriminalität entfiehle, Krankenkassen könnten auch einiges einsparen und eine "Drogensteuer"(Ersatz für Alkohol- und Tabaksteuer) würde auch noch was einbringen.

Jetzt noch mal ganz ernsthaft.
Ab welchem Alter würdet ihr den alles freigeben wollen? Wer möchte den entscheiden, was harmlos und was gefährlich ist? Wer übernimmt dann die Verantwortung für die Folgen. Denkt dran wer die Legalisierung befürwortet übernimmt dafür auch die Verantwortung!
ZitatAlles was strikt verboten wird, wird knallreizvoll.
Stimmt bei Kindern und Jugendlichen, aber sollte man als Erwachsener nicht vernünftiger sein?

Meine Kinder sind noch nicht in der Schule. Aber ich weiß (und ich rede hier von einem Dorf) das an unserer Grundschule und auch der Hauptschule bis vor einiger Zeit (und vielleicht auch jetzt noch) von einem ältern Jugendlichen (und der einflußreiche Papa hats immer wieder gerichtet) an die Kids Drogen (Hasch, kleine Pillen, etc.) verhökert wurden. Ich weiß jetzt nicht wie alt Dagmars Kinder sind, aber sie kann es vielleicht nachvollziehen. Da überlege ich mir als Vater ob sich die Anschaffung eines Basballschlägers nicht rentieren würde.
Träume sind nicht Schäume, sind nicht Schall und Rauch,
sondern unser Leben so wie wache Stunden auch.
Wirklichkeit heißt Spesen, Träume sind Ertrag. Träume sind uns sicher schwarz auf weiß wie Nac

Dagmar

#80
Ja aber dagegen musst Du doch die Kinder stark machen. Die "inneren" Baseballschläger in den Kindern aufbauen sozusagen. Und das schaffst Du im Leben nicht mit Verboten. Eric hat das doch schon weiter oben beschrieben: Was glaubt man denn, was passiert, wenn Rauchverbot in Schulen und auf Schulhöfen herrscht? Das kann ich Euch als etwas älteres Semester ziemlich genau sagen: Zu meiner Schulzeit herrschte nämlich striktes Rauchverbot in den Schulen. Muss mal niemand glauben, dass das irgend etwas verhindert hat. Ganz im Gegenteil: Rauchen wurde nur noch interessanter, weil es ja auch noch obendrein verboten war. Und geraucht wurde nicht weniger sondern nur heimlicher. Es galt quasi als Sport, zu rauchen und sich nicht erwischen zu lassen.

Was soll ein solches Verbot also bringen?

Es ist bei allen diesen Dingen immer die Frage, ab wann gibst Du das frei. Ab wann darf man Zigaretten, Alkohol und Pornos kaufen? Normalerweise dann, wenn man einen Heranwachsenden für verantwortlich genug hält, solche Entscheidungen zu fällen. Solche Altersfestlegungen sind immer auch willkürlich - der eine ist reifer, der andere noch nicht. Meine Erfahrung mit mir und auch als Mutter ist bei all dem aber immer die (gewesen), was strikt im Kindes- und Jugendalter verboten war, hatte einen totalen Reiz, einfach nur deshalb, weil es verboten war. An meinen ersten Joint bin ich genauso gekommen. Mein Vater pflegte zu predigen "Wenn ich Dich mit Drogen erwische, fliegst Du raus". Ich habe das erste Mal mitnichten geraucht, weil ich so neugierig war, sondern weil ich dachte, DAS muss ja DAS unglaubliche Ding sein, wenn Papa so eine Welle darum macht. Ich hab's dann sofort nicht vertragen, und die Sache hatte sich damit, wie schon gesagt, erledigt.

Der Umgang als Erwachsener mit jeder Art von Droge ist doch ganz stark abhängig von der psychischen Konsitution und von der Sozialisation dazu. Die Leute, die "drauf" kommen, kommen so oder so "drauf", egal ob erlaubt oder verboten. Ich glaube aber, dass gerade viele junge Leute nur deshalb herum probieren, WEIL es verboten ist und sonst aus wenig Gründen.

ZitatDas kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, es stimmt!  "...and drink", möcht ich noch hinzufügen.
 :-* :-* :-*
Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

Danke Dagmar, meine Rede!
Wie es wirkt ist unterschiedlich, und wie sehr man überhaupt für Suchtverhalten anfällig ist, auch.
Das ist aber alles nciht das Problem. Das problem ist, dass die Erziheung zum Erwachsenen von unterschiedlicher qualität ist - je nach Eltern&Umgebung - und die gesellschaft gern ihre Regeln nach den Dümmsten richtet....

Zyankalifreund

#82
Teilweise geb ich dir Recht Guntram, aber nur teilweise. Denn: Ich bin mir sicher dass in dieser Situation die Eltern ihrem Kind nicht verbieten würden, das zu essen. Warum? Da prallen zwei erzieherische Grundsätze aufeinander, denn es wäre Dagmar gegenüber unhöflich zu sagen "Das ess ich nicht". In diesem Moment ist also der Verbot durch ein anderes Gebot mal außer Kraft gesetzt.

Ach ja Sandra:

ZitatWie es wirkt ist unterschiedlich, und wie sehr man überhaupt für Suchtverhalten anfällig ist, auch.
Das ist aber alles nciht das Problem. Das problem ist, dass die Erziheung zum Erwachsenen von unterschiedlicher qualität ist - je nach Eltern&Umgebung - und die gesellschaft gern ihre Regeln nach den Dümmsten richtet....

Jawoll!

Es ist auch völlig richtig, dass niemand die Verantwortung übernehmen will, zu entscheiden´. Und um auf Nummer sicher zu gehen entscheidet man "dummiegerecht".  ;D

So ist das eben. Und ich bin mir nach wie vor sicher, dass man sich in der Drogenfrage auch selbst nur schwer einschätzen kann. Es haben schon so viele gemeint, sie könnten mit Alkohol oder Nikotin umgehen. Leider wurden sie von sich selbst enttäuscht.

Sandra

#83
Ja, dennoch glaube ich, dass derartige "lässliche" Sünden sich schnell von selbst entzaubern, wenn man sie lässt. Aber solange man dadurch in völlig schräge "Szenen" kommen muss, zwangsläufig, kann man Kiffen an sich nicht als wurscht bezeichnen. Denn da kommt dann eben ein ganzer Rucksack an Mit-erscheinungen, die auch prägen und ändern.

Die Junktimierung mit der harten Drogenszene in Holland) kommt allerdings vermutlich auch durch die Drogen-Touristen. In der Schweiz zB ist das aber nicht so - die haben einfach nie viel Wind um ihre Drogenpolitik gemacht, und sind sowieso ein teures Land, da gibts also ergo nicht so viele Drogentouristen.
Ich halte es immer noch für am Gefährlichsten an der ganzen Kifferei, dass man sich damit ausserhalb der Legalität begibt, und so Kontakt zu Kriminellen aufnimmt.

Und dass eszessive Kifferei doof macht, kommt auch darauf an, was Du sonst für ein Mensch bist - ob Du Dich grundsätzlich gerne weiterbildest und in Frage stellst, oder ob Du lieber headbangend in Discos rumhängst. Denn mein G*tt, was habe ich gekifft in meinem Leben, über Jahre und wirklcih exzessiv. Aber soooo blöd find ich nicht, dass ich geworden bin, und auch nicht sooo schlaff....oder?
Kein Mensch kann sagen, ob die Leute, die Ihr kennt, die sich so rasend verändert haben, sich nicht auch rasend verändert hätten, wenn sie "nur" gesoffen hätten, oder in einem Lagerraum gearbeitet und Kinder gekriegt hätten. Ich kenne solche, die das Kiffen überhaupt nicht verändert hat, solche, die es tatsächlich Bewusstseins-ERWEITERT hat, und solche, die zu irgendwelchen Unnötigen Doofis wurden...

Bastian

#84
Naja, irgendwie gleichen sich die Diskussionen zu diesem Thema. Manchmal hat es was von: "Wenn ein Hase Flügel hätte könnte er fliegen."

Oder "Man muss nur damit umgehen."- ist auch so ein Satz. Die konkrete Frage ist: wie? Alles andere ist Schall und Rauch, oder? Ist wie bei der Diskussion über das NPD- Verbot. Was meint man mit "damit umgehen"? "Damit umgehen" schließt ja blöderweise die Möglichkeit des Verbots ein. Es fängt schon bei Kleinigkeiten an: Man kann ja auch sagen: "Über die rote Ampel gehen sollte legal sein, es kommt ja darauf an, WIE man drüber geht. Oder wann oder in welchem Alter."

Gleiches gilt für Rauchen im Bahnhof, Biertrinken im Klassenzimmer, Onanieren im Fahrstuhl und Reden mit vollem Mund. Alle haben sie bestimmte Konnotationen, Bewertungen, unterschiedliche Grade von Akzeptanz- und es gibt keine klaren Grenzen...

Sandra

Sag ich doch. Anstatt einfach alles mögliche zu verbieten, sollten Eltern vielleicht wieder mal ihre Aufgabe als Gedankenvermittler wahrzunehmen lernen.
"Damit umgehen" können heisst: Nicht so lange durch Ver- und Gebote zum Trottel erklärt worden zu sein, bis man einer geworden ist - sondern dass man im Gegenteil gewöhnt ist, mitzudenken.
Das ist nämlich höchst selten geworden....

angel

LOL,

laßt Euch diese Aussage mal auf Eurer Hauptsynapse zergehen:

"Cannabis ehem Ehrenbürgerschaft Wien, und Ströbele"

Hatte Cannabis mal eine ehemalige Ehrenbürgerschaft in Wien ?

Dagmar

#87
 ;D *hihihi - da hast Du Recht  ::)

ZitatDa prallen zwei erzieherische Grundsätze aufeinander, denn es wäre Dagmar gegenüber unhöflich zu sagen "Das ess ich nicht". In diesem Moment ist also der Verbot durch ein anderes Gebot mal außer Kraft gesetzt.

Sorry @Eric, aber das geht so etwas von total an der Wirklichkeit vorbei, was Du da erzählst: Was glaubst Du, was bei mir los ist, wenn ich den Freunden meiner Kindern plus meinen Kindern zum Beispiel Graupensuppe vorsetze. Das geht wirklich völlig an jeder Kinderwirklichkeit vorbei, dass die das dann alle brav essen würden, weil sie nicht unhöflich sein wollen. Das Gegenteil ist der Fall: "Iiiiiiiiihhhhh - das sieht aber ekelig aus!"

Nein nein, Eric: Sie stopfen die Fritten bei mir wie blöde rein, weil Fritten zuhause bei denen verboten sind. Aus keinem anderen Grund. Und dasselbe passiert eben Jahre später u.U. auch mit Cannabis, bloß weil es verboten ist. Meine Kinder stopfen nämlich keine Fritten rein wie blöde. Komisch, nicht wahr? Wo doch deren Freunde bei mir den Frittenfreßwahn kriegen. Wieso kriegen meine Kinder den denn nicht? Wieso fressen sie auch bei Macdoof nicht wie doof, sondern sagen "nee, mag ich heute nicht, ich will lieber das und das"? Weil ihnen das alles bei uns erlaubt ist. Sie essen sowas gerne, aber eben normal, wie Salat zum Beispiel. Mal mögen sie es und mal nicht. Sie gucken auch nicht wie die Bekloppten Fernsehen, sondern sagen nach maximal 45 Minuten: Kannste mal aus machen, wir wollen was spielen. Dasselbe Beispiel: Sind Freunde von ihnen da, hängen die Freunde am liebsten 5 Stunden vor der Glotze bei uns. Dann kommt deren Mutter, um die abzuholen, und dann ist was los, sag' ich Dir (habe ich schon mehr als einmal erlebt). Es gibt Kinder, die dürfen deshalb nicht mehr zu uns kommen. Meine Kinder verhalten sich so wie sie sich verhalten, WEIL es nicht verboten ist, auch Fernsehen zu gucken. Das ist keine Theorie von mir sondern ganz praktische Elternerfahrung. Klar reduziere ich die Konsummenge. Meine Kinder dürfen auch nicht unbegrenzt Fritten fressen und Glotze gucken. Da achte ich natürlich darauf. Aber es ist eben nicht strikt verboten. Sie haben auch Internet und Spiele und jeder einen PC, obwohl sie "erst" 8 und 6 sind.

Den Kindern den richtigen Umgang und eine kluge Haltung mit und zu solchen Dingen nahezubringen, egal ob es Fressen, Glotze, Drogen, Sex, Gewalt, Nazis und was weiß ich noch ist: DAS ist das Zentrale. Da nützen Verbote null komma null. Das lass Dir mal sagen, Eric.

Ich sage meinen Kindern seit Jahren, schon von klein an: "Drogen können Euer Leben total kaputt machen. Drogen werden Euch aber angeboten werden. Wenn Ihr es unbedingt wissen wollt: Probiert sie aus und ruft mich an, wenn Ihr irgendwo bekifft in der Ecke liegt und jemanden braucht, der Euch da abholt. Ich finde nicht, dass man sich dauernd bekiffen oder besaufen muss. Wenn Ihr das anders seht, probiert es halt. Vergesst aber nicht, dass Drogen auch ziemlich Scheiße anrichten können."

Ich habe bislang den Eindruck, dass meine Große, die ja näher dran ist, eine ziemlich differenzierte Haltung dazu entwickelt. Und das kam nicht durch Verbote!!

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Sandra

Wobei Deine Kinder, Dagmar - vermutlich genau durch Deine Erziehung - schon ganz besondere Kinder sind: Reflektiert, charmant, humorvoll, klug, interessiert - das sieht man überaus selten!

Dagmar

Je fester dir einer die Wahrheit verspricht, in Programmen und Predigten, glaube ihm nicht. Und geh' zu den Gauklern, den Clowns und den Narr'n: Dort wirst du zwar nix, doch das in Wahrheit erfahr'n.

Zyankalifreund

ZitatSorry @Eric, aber das geht so etwas von total an der Wirklichkeit vorbei, was Du da erzählst: Was glaubst Du, was bei mir los ist, wenn ich den Freunden meiner Kindern plus meinen Kindern zum Beispiel Graupensuppe vorsetze. Das geht wirklich völlig an jeder Kinderwirklichkeit vorbei, dass die das dann alle brav essen würden, weil sie nicht unhöflich sein wollen. Das Gegenteil ist der Fall: "Iiiiiiiiihhhhh - das sieht aber ekelig aus!"

Nein nein, Eric: Sie stopfen die Fritten bei mir wie blöde rein, weil Fritten zuhause bei denen verboten sind. Aus keinem anderen Grund.

Tut mir Leid, Dagmar. Tatsächlich gewöhnen sich deine Kinder dran und verfallen in einen "normalen" Konsum der Fritten. Wenn du aber so argumentierst lieferst du widerum ein Argument gegen die Legalisierung in Deutschland, denn dann setz mal für die Fritten Cannabis ein und statt Nachbarkinder NAchbarländer. Selbst wenn sich der Konsum hier wieder auf ein "gesundes Maß" einpegelt, hat das eben dann wieder in den Nachbarstaaten seine Probleme. Damit wären wir dann bei den selben Problemen, wie sie Holland hat.

Also ich steige an dieser Stelle aus der Diskussion aus, denn wir werden hier niemals auf einen Nenner kommen. Ein pro-Argument liefert ein Contraargument und andersrum. Wir könnten Jahre lang diskutieren.

Trotzdem find ich es schön, dass im DISKUSSIONSforum mal bissi die Fetzen fliegen. Bravo!  ;D

Bassmeister

Für die Nachbarkinder ist Dagmar aber nicht verantwortlich. Und wir für die Nachbarländer auch nicht. Das ist jetzt kein "sich verkriechen", aber jeder muß erst einmal vor seiner eigenen Türe kehren.
[size=9]Nicht alles, was zwei Backen hat, ist ein Gesicht...[/size]

Zyankalifreund

#92
Nur dumm, dass wir die Probleme mit Drogentourismus etc. selbst an der Backe kleben haben.

PS: Ups... Eigentlich wollt ich mich ja raushalten  ;)

Sandra

Aber dafür hast Du ein nettes neues Foto. ;D

Ja, die Gesellschaft wächst zusammen, und derartige Fragen kann man nur noch in Gemeinschaft mit den Nachbarländern lösen. Das ist auch ganz gut so, denn wenn die Nachbarländer - hier also Schweiz und Holland - liberaler sind, könnte das einen positiven Effekt haben. Nur schade, das solche Diskussionen in der Öffentlichkeit selten von sachlichen Argumenten getragen werden. Da ist immer Medienhype und Hetze angesagt, und kaum Information...

Zyankalifreund

ZitatAber dafür hast Du ein nettes neues Foto.  

Naja... Ein besseres Foto hab ich leider nicht.

Sandra


kampmann

Zitat

Naja... Ein besseres Foto hab ich leider nicht.

ja - ich wollte mich ja auch ausklinken, da wir in der Diskussion zu keinem Ende kommen. Aber zum Foto muss ich Dir auch gratulieren. Ich kenne es ja bereits vom Skyping her !!

Und: dass eine solche Diskussion möglich ist, das finde ich gut, auch mit "Fetzen fliegen" ... Aber wie gesagt, es sieht so aus, als ob alle Argumente ausgetauscht sind ... und deshalb geht JK aus diesem Thread erstmal raus ...
Ein Außenseiter, der sehr neugierig ist!

Bassmeister

#97
ZitatDen Kindern den richtigen Umgang und eine kluge Haltung mit und zu solchen Dingen nahezubringen, egal ob es Fressen, Glotze, Drogen, Sex, Gewalt, Nazis und was weiß ich noch ist: DAS ist das Zentrale. Da nützen Verbote null komma null. Das lass Dir mal sagen, Eric.

Du bist die Erste, die ich näher kennen lerne, die das so schon praktisch durchgeführt und gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Dagmar, Du machst mir echt richtig doll Mut! Diesen Weg will ich nämlich auch gehen, habe aber die Erfahrung nicht und da ich den Sprüchen und Ratschlägen und Ängsten aus der Umgebung täglich ausgsetzt bin, fürchte ich mich entsprechend. Aber ich fürchte mich sowieso viel zu viel beim Umgang mit kleinen Kindern. Meine Liebste ist da - Gott sei Dank - viel gelassener.
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