Cannabis (ehem. Ehrenbürgerschaft Wien, Ströbele)

Begonnen von Roman, 17. August 2005, 18:12:37

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Zyankalifreund

#25
ZitatSicher kannst Du die Zigarettenindustrie, die Gesetzgebung die die Produktion legitimiert und alle Raucher dafür verantwortlich machen, daß Du rauchst. Ist es aber nicht in Wirklichkeit Deine eigene Charakterschwäche?  

Eine wirklich interessante Frage... Ich würde dafür niemanden verantwortlich machen als mich selbst und das was in meinem Hirn vorgeht.
Es gibt eben gewissen Knöpfe in uns, die uns dazu veranlassen, in bestimmter Art und Weise zu handeln. Wenn man sie kennt sollte man sie meiden... Naja ich bin da wohl auf den Leim gegangen.  ;D


ZitatDu etwas dieses Forum verbieten lassen, nur weil ggf. einige Suchtcharaktäre stundenlang vor'm Monitor bzw. diesem Forum in Erwartung Deiner Beiträge hocken? Sind sie vielleicht sogar Eric-süchtig? Müßte Eric also das Posten im Kreisler-Forum verboten werden?  

Naja, die Wirkung von "Eric" mit der Wirkung von blöd machendem (sorry) Cannabis zu vergleichen find ich auch nicht grad angemessen.
Ganz Unrecht hast du nicht, wenn alles suchtpotenzial in sich birgt ist es potenziell "gefährlich" und man sollte über ein Verbot nachdenken.

ABER: Meine Überlegungen stützen sich vor Allem auf den Schaden, den Drogen an unserer GEsellschaft anrichten. Sozial schädlich wird es eher nicht sein, ist jemand Internet- oder angelsüchtig oder weiß der himmel.
Den sozialen Schaden den Drogen in unserer Gesellschaft anrichten, DEN finde ich so schlimm.

Das ist übrigens auch bei bestimmten Filmen und Videospielen der Fall und deswegen gibt es auch da ja Beschränkungen, vor allem für die jüngeren Jahrgänge.



angel

Wie kommst Du darauf, daß Haschischkonsum "blöd" macht, Eric?

Beim Verbot von Filmen und Computerspielen für Kinder und Jugendliche geht es um den Inhalt (wenn also "Jugendgefährdung" angenommen wird), nicht um die Menge. Sucht zeichnet sich aber dadurch aus, daß man einen spezifischen Stoff immer wieder (tagtäglich) zu sich nimmt und dieser zunehmend das Leben bestimmt.

Zyankalifreund

ZitatWie kommst Du darauf, daß Haschischkonsum "blöd" macht, Eric?  

Schonmal nen Interview mit Adam Green gesehen? Also ich kenne genug Kiffer und es ödet mich immer total an, wenn ich denen ne Frage stelle und die brauchen ewige ehe sie antworten. Außerdem kommt trotz der langen Bedenkzeit oft nichts gescheites raus.

Aber das sind meine persönlichen Erfahrungen, ich mag ungern alle über einen Kamm scheren.  :)

(Mein gott dieses Thema ist aber schwierig...)

Müchri


angel

Zitat

Schonmal nen Interview mit Adam Green gesehen? Also ich kenne genug Kiffer und es ödet mich immer total an, wenn ich denen ne Frage stelle und die brauchen ewige ehe sie antworten.

Adam Green kenne ich nicht. Was für schwierige Fragen stellst Du Kiffern denn? 8)

ZitatAußerdem kommt trotz der langen Bedenkzeit oft nichts gescheites raus.
Das sage ich auch immer, wenn ich nicht die Antwort bekomme, die ich haben will 8)

ZitatAber das sind meine persönlichen Erfahrungen, ich mag ungern alle über einen Kamm scheren.  :)
Das wäre auch ungerecht. Obwohl ich lange und viel in meiner Jugend gekifft habe, gelte ich nicht als "blöd" 8)

Zitat(Mein gott dieses Thema ist aber schwierig...)

Ich find's gar nicht so schwierig: Just legalize it :D

Zyankalifreund

#30
ZitatObwohl ich lange und viel in meiner Jugend gekifft habe, gelte ich nicht als "blöd"  

Das mag ich auch nicht behauptet haben. Aber es soll sie geben, solche Konsumenten. ;)

Naja, der nächste Schritt wäre dann wohl doch, Heroin zu legalisieren. Wenn ich das recht sehe, dann ist das der selbe Aspekt:

Es gibt keinen Grund es zu verbieten, jeder sollte es frei konsumieren können´. Medizinischen Nutzen hat es ja, also ist es gut.

Also ich versteh den Unterschied nicht... Würden eure Argumente pro Cannabis nicht genau so gut auf Heroin, Kokain und wie sie alle heißen zutreffen?


angel

Lieber Eric,

ich halte mehr davon, der Jugend und den Menschen eine menschliche gesellschaftliche Perspektive zu eröffnen und damit eine geeignete Prophylaxe zu betreiben statt mit Verboten zu agieren.
Cannabis ist *keine* "Einstiegsdroge"...
Jemand der Bier trinkt, greift ebenfalls nicht "automatisch" später zu härteren alkoholischen Getränken...

Zyankalifreund

Nö darum ging es auch nicht. Das sagte ich ja bereits. Wie der Weg zu Heroin und co ist... Da hat Cannabis nicht viel mit zu tun.

Ich würde trotzdem gern wissen, ob eure Pro-Cannabis-Argumente nicht genau so  gut passen würden auf härtere Drogen?

Überhaupt ist doch die Abteilung in weiche und starke Drogen sinnlos! Das gaukelt dem Konsumierendem nur eine falsche Sicherheit und Harmlosigkeit vor.

Den Punkt mit der Prophylaxe, den du ansprichst: Genau so isses!!! Deswegen bin ich einfach für ein Beibehalten der aktuellen Situation. Cannabis NICHT legalisieren aber auch nicht unnötig extrem kriminalisieren.

Stattdessen Energie in Prophylaxe zu stecken finde ich vernünftig. Eine Legalisierung würde jede Prophylaxe aber in gewissem Maße kaputt machen. HAt doch bei Alkohol und Tabak auch nicht geklappt, oder? Unsere Eltern haben uns immer aufgeklärt, dass das nichts Gescheites ist und uns aufgeklärt.

Trotzdem befindet sich bei mir immer eine Pall-Mall-Schachtel. (Auch wenn ich verhältnismäßig wenig und unregelmäßig rauche)

angel

ZitatIch würde trotzdem gern wissen, ob eure Pro-Cannabis-Argumente nicht genau so  gut passen würden auf härtere Drogen?

Warum sprichst Du mit mir im majestatis pluralis?

Zyankalifreund

 Ich spreche mit dir und Müchri. Ihr beide habt wenn ich mich recht entsinne, in erster Linie Argumente für Cannabs-Legalisierung gebracht.  :-*

Andrea

Auch Sandra und ich haben Argumente für die Legalisierung gebracht.

Zitat:
Überhaupt ist doch die Abteilung in weiche und starke Drogen sinnlos! Das gaukelt dem Konsumierendem nur eine falsche Sicherheit und Harmlosigkeit vor.
Nein, Eric, es ist Fakt, dass reihenweise Leute an Heroin sterben (harte Droge) und dass Kokainkonsum die Menschen auf Dauer paranoid macht. Wie es sich sonst auswirkt, wenn man's täglich nimmt, kann ich dir nicht sagen.

Wenn Kiffen blöd macht, warum kann ich dann hier noch so schlaue Dinge von mir geben? ;D
Wenn jemand ein Suchtpotential hat, wird er alkohol- oder drogensüchtig. Was aber mit denen, die mit Canabis ganz normal umgehen, es nicht jeden Tag rauchen, es aber gerne rauchen? Die werden kriminalisiert.
Zitat:
aber auch nicht unnötig extrem kriminalisieren.
Wo guckst du denn hin? Es ist extrem kriminalisiert. In dem Moment, in dem ein Kiffer zu jemandem einkaufen gehen muss, begehen er und der Dealer eine kriminelle Handlung. Was heißt da: ,,nicht extrem kriminalisieren"? Jetzt fangen aber deine Argumente langsam zu wackeln an. ;-)

Vielleicht möchte jemand so nett sein und unsere Beiträge zu diesem Thema in den Thread verschieben, in dem wir das schon mal hatten? Da ging's um Alkohol und Canabis, ich weiß nur die Überschrift nicht mehr.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

#36
Nö,Eric, zu den Befürwortern der freigabe kannste mich gerne mit dazuzählen.
Also, Heroin ist eine ganz andere Sache, gefährlich wie Alkohol, was das Suchtpotenzial betrifft sogar mehr. Man ist ab dem spätestens zweiten Schuss körperlich abhängig - allerdings ist der Entzug nicht ganz so schwierig wie nach jahrelangem Alkoholmissbrauch. Vorausgesetzt: Das Hirn spielt mit, das ist sehr abhängig von psychischen Faktoren.
(Ich spreche hier durchaus mit einem tiefen Wissen um die Materie)
Das ist allerdings auch alles ein Frage der Kultur. Alkohol ist bei uns gesellschaftlich anerkannt, daher gibt es die Alkoholabhängigkeit in einem der Gesellschaft relativ angepassten Verhältnis. Wenn Du Dir Kulturen anschaust, bei denen der Alkohol nicht zur Kultur gehört, dafür aber Opium, ist es genauso, nur andersrum. (Frühe chinesische Kulturen beispielsweise).
Oder, nehmen wir ein aktuelles Beispiel: HOlland (Basti, wieso sagst Du nix?) Da ist Haschisch schon lange legal. Du kannst es in Coffeeshops kaufen, und dort auch rauchen. Und es gibt keine Probleme, die über die Probleme die man mit Alkoholmissbrauch hat, hinausgehen. Sogar weniger, denn wie Angel schon gesagt hat: Haschisch macht nicht aggressiv, Alkohol schon.
Es geht noch einfacher: Gegenden wo Alkis sind, sind total versifft, Gegenden wo Kiffer sind, nicht. Kiffer sind vielleicht langsamer, aber sie sind auch achtsamer.

Die Gesellschaften, wo Haschisch zum Kulturgut gehört, sind zumeist (bei den Assassinen gehört das Haschisch eher in den Bereich der Mythen) friedvoller.

Und das Potenzial, zu einem Süchtigen zu werden, hat, wie man herausgefunden hat, auch mit gewissen Botenstoffen im Hirn und wasweissich Neuronen zu tun. Man hat eine Disposition dazu. Und die Gesellschaftliche Stimmung kann das dann begünstigen.
Wenn man jetzt aber psychisch und durch zB familiäre Unzulänglichkeiten als junger Mensch in eine Sucht rutscht, und sie ist legal, kann man Dich erstens: Leichter befreien, und zweitens ist immer noch die Hemmschwelle zu einer der verboten weil WIRKLICH eminent gefährlichen Drogen (und solche, die auch Beschaffungskriminalität födern)  - diese Hemmschwelle ist immer noch da, wenn man sich einer legalen Sucht hingibt.

Aber nicht nur das sind gute Gründe zu einer Legalisierung.
* Wenn etwas illegal ist, wird darüber nciht so viel gesprochen - also ist die Information kleiner und von Mythen geprägt. Damit sind die Hilfestellungen aus der Situation heraus auch schwieriger.

* Haschisch ist unter anderem auch deshalb noch immer illegal, weil sich in dieser Form damit mehr Geld verdienen lässt. Man junktimiert es mit  Waffenhandel etc - und alle verdienen schön daran. Das ginge nicht so gut, wäre es legal. Ausserdem sind dadurch auch die Gewinnspannen höher

* Kaffee war auch mal illegal. Und Kaffee ist durchaus in vielem mit Haschisch vergleichbar. Wenn man etwas nicht mythifiziert, ist der Missbrauch davon sofort kleiner.
Viel weniger Menschen würden sich dafür interessieren. Die meisten würden es vielleicht mal kosten, ab und an konsumieren - aber in Massen. (Mit langem a) Die meisten der Leute, die sich jeden tag zukiffen, tun dies auch aus einer Protesthaltung heraus.

* ausserdem ist Haschisch eine klassische Jugenddroge. Man kifft, bis man an die 30 kommt, längstens, dann drängen sich andere Interessen in den Vordergrund. Bei vielen ist es aber so, dass der Gebrauch von Haschisch sie in dieser Zeit mit einer Schicht von Menschen in Berührung gebracht hat, die ausserhalb der Gesellschaft agiert - und DAS ist die Gefährdung.

* Verbote haben, wie Angel schon sagte, eine Eigendynamik, und sie sind zumeist kontraproduktiv. Denke an die Zeit der Prohibition in Amerika. Es ist immer sinnvoller, etwas gesellschaftlich so zu integrieren, dass die Information vorrangig ist, und nicht die Verteufelung.


Und, bis zu einem gewissen Grad kann man diese Argumente vielleicht auch bei härteren Drogen anwenden - aber nur bis da hin: Jeder ist seines Glückes Schmied, und je mehr man keine Mythenbildung sondern normale Informationen über etwas erhält, desto mehr kann man selbst abschätzen, ob man sich dem Begeben möchte.

Aber sonst gibt es weinge Argumente, die man auch für harte Drogen verwenden kann  - allein schon, dass zB wenn Heroin legal würde (klar, ein gesamter Berufszweig bis hin zum Verteidigungsminister könnte aussterben  ;) ) die Folgekosten wesentlich höher würden als die Einnahmen. Denn das sind Drogen, in die kann man sehr wohl hineinrutschen, ohne es zu wollen. Wie gesagt: beim zweiten Schuss hängt man bereits.
Das ist bei Haschisch definitiv nicht so. Und  Krankheiten sind auch nicht Folgen von Haschischkonsum. Es geht nicht auf die Zähne, auf die Haut, auf die Nieren, auf die Leber, auf eigentlich alles. Es geht noch nicht mal rasend stark auf die Gehirnzellen - nicht so irreparabel wie Cocain oder Heroin oder Extasy. Es geht nur ein bissel auf die Augen - die werden lichtempfindlicher. Haschisch  ist noch nciht mal so ungesund wie Nikotin, und auch nciht so ungesund wie Alkohol. Man müsste auch Zucker verbieten, wenn es danach ginge - der ist übermässig genossen auch ungesund.
Überhaupt, wenn du, Eric, alles verbieten willst, was potenziell ungesund oder gefährlich sein kann - da hättest Du viel zu tun. Das ficken müsstest Du dann auch verbieten. ;D

Nein, da ist schon ein eminenter Unterschied zwischen harten und weichen Drogen - und die Argumente sind nicht beidseitig anwendbar.
Weiche Drogen zu verbieten, nützt nur den Geschäftemachern. Sonst niemandem.


Andrea

Zitat:
v* ausserdem ist Haschisch eine klassische Jugenddroge. Man kifft, bis man an die 30 kommt, längstens,
Äh, naja... Ab 30 kann man jedenfalls anders damit umgehen als vielleicht mit 15 oder 20.
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Sandra

Ich spreche von der Mehrheit - nicht von den Spätentwicklern.  ;D :-*

Andrea

Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Zyankalifreund

Ich finde das eine ziemliche Schönrederei, die ihr betreibt. Wenn ich mir die ganzen Beiträge durchlese, dann klingt das so als wäre Kiffen was ganz harmloses und tolles.

Zitat* Haschisch ist unter anderem auch deshalb noch immer illegal, weil sich in dieser Form damit mehr Geld verdienen lässt. Man junktimiert es mit  Waffenhandel etc - und alle verdienen schön daran. Das ginge nicht so gut, wäre es legal. Ausserdem sind dadurch auch die Gewinnspannen höher

Na nö, der Staat könnte es ja hoch besteuern, wäre es legal. Damit ließe sich schon gut Geld machn, von dem wir alle was haben.  ;D

ZitatHaschisch  ist noch nciht mal so ungesund wie Nikotin, und auch nciht so ungesund wie Alkohol. Man müsste auch Zucker verbieten, wenn es danach ginge - der ist übermässig genossen auch ungesund.

Naja ungesund oder nicht... Das muss schon jeder selbst wissen ob er sich das antun mag. Aber Zuckerkonsum dürfte wohl weit weniger gesellschaftsschädigend sein...

ZitatDas ficken müsstest Du dann auch verbieten.

Begründung bitte!  ;D

Sage ich es mal so: ICH will garnichts verbieten. Stattdessen will ich etwas nicht erlauben, was bisher verboten war.  ;D

"Und auch in Holland", heißt es immer," ist Cannabis legal".

So ein Quastch. Das stimmt schlichtweg nicht. Es ist genau so wenig legal wie in Deutschland, aber es wird von der Justiz nicht mehr verfolgt. Das sorgt für eine "Scheinlegalisierung", denn eigentlich is es auch verboten. Nur eben mit Zugeständnissen.

In Berlin habe ich über dieses Thema schonmal mit meinem Choreographen gesprochen. Der meinte es habe da bis vor ein paar Jahren noch so ungefähr 10 Läden in Berlin gegeben, in denen man ganz legal kleine Mengen Cannabis kaufen konnte.
Weiß nicht warum es das nicht mehr gibt...

Durch das Zulassen von Coffeeshops (Müssts euch nur mal die Presse darüber angucken) gibt es in Holland übrigens inzwischen ernsthafte gesellschaftliche Probleme. (Schon allein durch den Kiffertourismus).

Eine Legalisierung würde für Deutschland das Selbe bewirken, schätze ich.

Im Übrigen: (Ich bin mal ketzerisch) Ein Alkoholverbot erschiene mir durchaus sinnvoll.  ;) Denn Alkohol richtet tatsächlich sehr großen Schaden an. Das tut er einmal im Menschen selbst aber auch in seiner Umgebung.

Leute ich bin mir darüber bewusst, dass ich mit meiner Meinung hier voll alleine dastehe und vielleicht etwas spießig wirke jetzt: DON'T LEGALIZE IT!!!

Tut mir Leid.

Btw, SO kriminalisiert wie ihr sagt ist es ja garnicht. Zumindest Drogen zu besitzen ist in kleinen Mengen noch okay. Selbst wenn man damit erwischt wird passiert garnix, weil die Staatsanwaltschaft nämlich (genau wie in Holland) sowas nicht verfolgt.

Was illegal ist ist der Verkauf´. Und das soll er bitte auch bleiben.

Wo kommen wir denn hin wenn auf der Straße neben Zigarettenautomaten dann noch 5 andere mit "weichen Drogen" stehen?

(Wie groß die Verlockung eines Zigarettenautomaten ist hab ich selbst als Kind erfahren. Die zogen mich immer regelrecht magisch an, als Geheimnis der Erwachsenen.)  ;D

Also unterm Strich... Alles so lassen wie es ist find ich okay. Vielleicht noch ein wenig entkriminalisieren. Aber auf keinen Fall sollte man Cannabiskonsum ZU öffentlich betreiben und verkaufen können. Der Weg zu nem Gramm Cannabis sollte schon ein wenig schwieriger sein, als der zu Zigaretten.

(Das ist MEINE Meinung)  ;)

Sandra

#41
Zitatzogen mich immer regelrecht magisch an, als Geheimnis der Erwachsenen.

Das ist genau der Punkt.
Und bezüglich Alkohol verbieten: Überleg Dir mal, was während der Prohibition in Amerika war - Verbote sind fast immer kontraproduktiv. Die bewirken meist nur, dass die Dinge interessanter werden. Wieviele Leute werden von Kaugummiautomaten magisch angezogen?

Und bezüglich Geld machen fürchte ich, dass Du da ein bissel blauäugig an die Sache rangehst. Die Gesellschaft braucht offenbar  ein paar Punkte, wo sie ihr schwarzes Geld verarbeiten kann. Ein paar Steuern würden da nicht die Hälfte der  GEwinne bringen. Da laufen ganz grosse transnationale Dinger mit den verbotenen Drogen - grössere zwar mit Opiaten und so, weil da die Gewinnspannen noch höher sind, aber ich würd mich da nicht täuschen über die Skrupellosigkeit im grossen Geld. Da lebt eine Industrie ganz gut davon, dass Drogen verboten sind, und ich finde, jede Droge, die man ihnen "wegnehmen" kann ist gut. Entzaubern, erklären, diskutieren, das sind alles gute Massnahmen - nur verbieten bringt nix.

Und - denk doch mal an die Gesellschaftlichen Folgekosten von zu hohem Zuckerkonsum. Krankheit durch Fettleibigkeit, Zahnersatzkosten, Diabetes und so. Oder, beim Ficken: Hepatitis, Aids, andere Geschlechtskrankheiten, Missbrauch, die Verführungen denen man aufgrund sexuell konnotierter Werbung erliegt,  Frauenfeindlichkeit, Mädchenhandel und und und.
Aber: Da wird all das diskutiert, es wird entzaubert. Und daher scheinen die Gefahren im Griff. Jetzt stell Dir mal vor, was das Verhalten wäre, wäre es verboten.

Ich glaube, Du bist da ein bissel der Mythifizierung aufgesessen, was die Gefahren von Haschisch betrifft.
Ich finde, es ist die weitaus angenehmere Droge - was das Zusammenleben mit Haschischrauchenden betrifft -  als Alkohol. Alkoholkranke sind sehr sehr unangenehm in der Nachbarschaft. Kiffer fallen höchstens mal durch laute Musik oder zu lautes Lachen auf.

Georg Kreisler hat mal gesagt: Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der es verboten ist, zu verbieten.

ZitatSO kriminalisiert wie ihr sagt ist es ja garnicht.
Stimmt. Es ist in so einer Grauzone gefangen - und das ist das Doofste überhaupt. Denn dadurch hat man alle Nachteile eines Verbotes - zb dass man in Gesellschaft kommt, die kriminiell ist, dass dadurch die Hemmschwelle zu anderer Kriminalität viel kleiner wird, (wer mal Hasch verkauft hat, der verkauft auch viel leichter Cocain oder Heroin), dass man keine gesicherte Information erhält und sich nicht in einer Angst- und Vorurteilsfreien Umgebung über die Gefahren austauschen kann, dass man, gerade als Jugendlicher, sich schwer tut, ein vernünftiges Mass zu finden und so weiter. Aber die VORTEILE, die man von Verboten manchmal hat, nämlich, dass es weniger in die Gesellschaft eindringt, die hat man auch nicht. Studien zufolge ist ein Jugendlicher, der mit 18 Jahren noch nie direkt mit Haschisch in Verbindung gekommen ist, nicht "normal" aufgewachsen: Es gehört offenbar zum Erwachsenwerden in einer industrialisierten Gesellschaft dazu, mit Haschisch in Berührung zu kommen auf die eine oder andere Weise.

Du hast also - zumeist in einem Alter, in dem man Grenzen sprengen muss und will -  den Reiz des Verbotenen, wenig und häufig falsche Informationen, befindest Dich mit einem Fuss in der Illegalität und kommst in ein Umfeld der Schwerkriminalität, weil die Dealer ja kriminell sind, und sich dementsprechend verhalten müssen (und dadurch auch wesentlich häufiger zugleich auch mit härteren Drogen dealen), aber irgendwie ist es "eh okay", weil es ja nicht gesellschaftlich so ganz RICHTIG geahndet wird. Das halte ich für die schlechteste Lösung.

Auch am Beispiel von Holland sieht man, dass es nicht zur grossen Hasch-Invasion kommt. Es sind die Nachbarländer, in denen es kriminalisiert ist, die den Holländern Probleme machen. Es ist nicht so, dass ganz Holland verkifft ist, ganz im Gegenteil. Es gibt in Holland nicht an jeder Ecke einen Hasch-Automaten und es gibt auch nciht mehr Kiffer als in Deutschland. Wenn die anderen Länder ebenso leger damit umgehen würden - zero tolerance für harte Drogen, und weiche Drogen sind wurscht - dann hätte auch Holland keine Probleme. Aber die Kriminellen aus Deutschland fahren nach Holland und benehmen sich dort auch kriminell.
Das wäre eine Verkehrung der Tatsachen, wenn man in Holland jetzt Hasch wieder kriminalisieren würde, weil die ANDEREN zu doof sind, um damit umzugehen. Das ist so, wie wenn Mädels nicht Bauchfrei gehen dürfen, weil die Männer damit nicht umgehen können und sie vergewaltigen.

ZitatDer Weg zu nem Gramm Cannabis sollte schon ein wenig schwieriger sein, als der zu Zigaretten.
Also, DAS finde ich nu gerade nicht!! Denn mit Zigaretten aufzuhören ist angesichts der gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit (mit der man auch damit beginnt: irgendwie ist es zwar "das tun nur Erwachsene und es ist schlecht für Dich" - also reizvoll und es ist soooo easy, anzufangen) angesichts der Zigarettenautomaten überall ist es die HÖLLE, damit aufzuhören. Aber es hat ein mindestens 300000 mal höheres Suchtpotenzial. Du hast zB KEINE körperlichen Entzugserscheinungen wenn du mit Kiffen aufhörst. Du hast allerhöchstens geistige - und auch die sind nciht psychisch in dem Sinne, sondern Gewohnheiten wie der Kaffee in der Früh (weniger - ich hab beides aufgehört, kein Vergleich!!) Das, was es schwierig macht, mit Shit rauchen aufzuhören, ist - neben Deiner persönlichen "Erwartungshaltung" -  DEIN FREUNDESKREIS. Die kiffen alle, also kiffst Du halt auch. Wenn du aber zB mit Mammi und Pappi in den Urlaub fährst, und niemanden kennst, der was zu kiffen hat, naja, das ist so, wie wenn Du eine Woche das forum nciht hast: Es tut dir leid, und es fehlt Dir, nuja, geht aber auch so. Und nach ein paar tagen isses dir wurscht. Und wenn Du dann wieder zu Hause bist, na, dann biste halt wieder im Forum.
Zumal, wenn man ohne Nikotin kifft.
Kiffen aufhören macht nur dann depressiv, wenn man erst lernen muss, das Leben ohne zu geniessen. Und es macht  nur dann lustlos, wenn man sich selbst EINREDET, dass das Kiffen einem Antrieb gab. Oder wenn man sich selbst EINREDET, dass man ohne nicht so gute Ideen hat. Aber das sind nicht Dinge, die man nicht kontrollieren kann - das Kiffen ist nicht etwas, was "stärker ist als Du". Alkohol und Zigaretten können das sehr wohl sein. Das ist echt ein Kampf. Ich kenne nur wenige Leute, die als Jugendliche exzessiv gekifft haben, die nicht irgendwann einfach die Schnauze voll davon hatten. Irgendwann war es nicht mehr so interessant. Die, die damit immer und immer weitermachen, hatten psychische Stützen nötig, und wäre es nicht das Kiffen gewesen, hätten sie eine andere Stütze gesucht und gefunden - die meisten dieser Leute können auch mit Alkohol nicht umgehen, nur zum Beispiel. Ein normaler, gesunder Mensch verliert die Kifferei einfach irgendwo unterwegs.

Aber mit Zigaretten aufzuhören - ganz abgesehen von dem wesentlich höheren Suchtpotenzial, das ist nämlich sehr wohl körperlich - ist irre schwer, weil Du überall damit konfrontiert bist.
Aber wie Beispiele wie die Schweiz (in manchen Kantonen ist es legal, in manchen nicht) oder Holland zeigen: Keineswegs wird eine Stadt, in der Hasch legal ist, mit Haschautomaten überschwemmt und keineswegs ist dann die gesamte Gesellschaft nur noch bekifft. Es bleibt zum allergrössten Teil eine Droge, die in einem gewissen Alter benützt wird, und auch in einem gewissen Umfeld - und man hat, siehe Schweiz, auch Freundeskreise, die mit Kiffern und nicht-kiffern durchmischt sind. Und es ist eine Gesellschaftsdrogeim Sinne von: Wo es legal ist, kiffen die wenigsten allein so vor sich hin - höchstens, wenn sie sich zu Hause nen Film reinziehen. Man kifft bei Parties, mal so nebenbei - viel mehr ist da nicht. Wie anders aber dort, wo es illegal ist!
Man kriegt  von seinem Freundeskreis in der Schweiz und in Holland auch viel weniger Druck, "dabei zu sein", es ist in den Gesellschaften, wo es legalisiert ist, viel akzeptierter, "nein" zu sagen als  innerhalb einer Gruppe. wo es verboten ist: Da sitzt Du mit einer Gruppe Kiffer, und sagst: Nein -  und da ist es viel eher möglich, als "Spassverderber" und "uncool" zu gelten. Denn es ist eben in den Ländern wo es illegal ist nicht nur eine Tätigkeit, es ist ein gesellschaftliches Statement, zu kiffen.

Und dann kommt noch was: man kann sich nicht zu tode kiffen. Aber zu tode saufen kann man sich schon. Und zwar nicht nur mit den Jahren, sondern auch einfach mit einer einzigen Überdosis. Beim Kiffen GEHT das einfach nicht.


Zyankalifreund

#42
ZitatEntzaubern, erklären, diskutieren, das sind alles gute Massnahmen - nur verbieten bringt nix.

Das tut man doch. Es gibt tausende Internetseiten an allen Ecken und Enden, die sich mit dem Thema befassen. In Schulen wird schon ab der zweiten Klasse oder so aufgeklärt und die Krankenkassen schmeißen dir Infomaterial nur so hinterher.

Ach ja, das Zuckerargument hinkt eh, weil Zucker nicht grad ne hohe Suchtgefahr in sich trägt.

Es ist eine leidige Diskussion. ICh schätze wir werden da nie auf einen Nenner kommen, weil die persönliche Einstellung jedes Einzelnen da anders ist. Jeder hat damit irgendwie seine Erfahrungen gemacht. Der eine Gute und der andere Schlechte.

Vielleicht ticke ich auch bloß so, weil Cannabis bei mir keine Wirkung zu haben scheint.
Mit 14 oder so (Jedenfalls im tief pubertären Alter ;)) ab ich das mal probiert mit meinem besten Kumpel und seinem Bruder.

Hab haufen Geld für ausgegeben, wir haben Eimer geraucht. Eimer ist verhältnismäßig "gefährlicher" und höher dosiert, als Joint.

Na jedenfalls waren die beiden richtig schön dicht und ich hab trotz mehrerer intensiver Züge nichts gemerkt. Fand das also nicht sooo spektakulär und spannend.

Ich hätte nix davon, es zu legalisieren. Machts doch was ihr wollt.

Mir fällt da spontan Kreislers "Beschluss" ein:
ZitatSag ich aber nein, und man lässt die Sache gehn, könnten wir noch weiter diskutieren

 ;D


Mich würde mal interessieren, wie es sich mit dem Cannabiskonsum in Ösiland verhält. Da ist ja sogar der Besitz strafbar und das Thema tatsächlich auf's Schärfste kriminalisiert.



Andrea

Wieso sagst du dann nicht einfach: Legalisiert es doch! Wenn du selber zu der Entscheidung kommst, du willst nicht kiffen, dann kannst du doch trotzdem okay finden, dass andere es möchten. Oder?
Ach in Ösiland ist es ähnlich wie in Bayern. Das wird strenger gehandhabt als z.B. in NRW. Aber kleine Kiffer sind kleine Fische, so lange sie nicht am falschen Ort einkaufen...
Zum Licht gehört der Schatten, zum Tag die Nacht. Das musst du dir so oft sagen, bis du es weißt und für selbstverständlich hältst. Dann kannst du nicht enttäuscht darüber sein. Denn leben heißt: Das

Zyankalifreund

ZitatWieso sagst du dann nicht einfach: Legalisiert es doch! Wenn du selber zu der Entscheidung kommst, du willst nicht kiffen, dann kannst du doch trotzdem okay finden, dass andere es möchten.

Nein da bin ich zickig.  ;D Es kann doch eh kiffen, wer es will. Das ist ja kein Problem. Eine Legalisierung wäre eine unnötige Verharmlosung und öffentliche Anerkennung. Und damit kann ich mich einfach nicht abgeben.
Ich möchte einfach nicht, dass meine Kinder in einer Gesellschaft geboren werden, in der Kiffen offen anerkannt wird, weil ich der Meinung bin, dass es schadet.

Kiffen macht gleichgültig! Man benebelt seine Sinne damit und nutzt es als Fluchtmöglichkeiten für Probleme. Cannabis ist in meinen Augen eine Droge, kein genussmittel.

Aber offensichtlich wird es unter uns eher als Genussmittel angesehen. Diese Meinung teile ich aber nicht.

DESWEGEN sage ich das nicht.  ;D

PS: Mein Gott bin ich aber stur und vernagelt wie eine Bretterbude  ;)

Sandra

ZitatAch ja, das Zuckerargument hinkt eh, weil Zucker nicht grad ne hohe Suchtgefahr in sich trägt.
Du wirst lachen - die gleiche wie Haschisch.
Zitatab haufen Geld für ausgegeben, wir haben Eimer geraucht. Eimer ist verhältnismäßig "gefährlicher" und höher dosiert, als Joint.
*kicher* Also, ich weiss ja nicht, wo Du Deine Informationen herbeziehst, und ich weiss auch nicht, was der Ausdruck andernorts für "Eimer" wäre - aber die Dosierung hängt in jedem Fall erstens von der Qualität des Haschischs und zweitens der Menge, die Du hineintust ab - egal ob jetzt Pfeife, Bong, Kaboom, Cookie oder Joint.
Und wie gesagt: gefährlich ist es nie. Man kann sich mit einem einzigen Mal zu Tode fressen (auch und gerade an Zucker) und zu Tode saufen - zu Tode  kiffen kann man  sich nicht.
Aber mir scheint tatsächlich, dass deine Meinung in erster Linie eine Folge der Fehlinformation ist - und das ist mein Hauptargument für eine Legalisierung. Die Infos, die Magazine, Filme und Schule einem geben, sind zu einem grossen Teil schlicht falsch und von diffuser Angst getragen.
In Österreich wird das ähnlich gehandhabt wie in Deutschland. Mit kleinen Mengen erwischt zu werden, die in "persönlciher Gebrauch" fallen, bleibt meist unter der Strafverfolgungsgrenze.  Gilt als Geringfügigkeit.

Zyankalifreund

Beim Eimer inhalierst du in rasender Geschwindigkeit die selbe Menge THC wie wenn du den Stoff in einen Joint gibst.

Der Effekt ist höher, weil das Zeug sofort in voller Dosis in's Blut geht. Aber das soll ja jetzt egal sein.

Fehlinformationen sagst du...

Ich verfüge über einen gewissen Erfahrungsschatz und kenne genug Kiffer. Dass deren Leistungen in der Schule ins bodenlose Fallen ist ein Fakt den ich selbst beobachtet habe. Das ist keine Fehlinformationen.

Ich denke da an jemanden ganz bestimmten, der hatte nur schlechte Noten, erschien nicht regelmäßig zum Unterricht und wenn er da war machte er nie mit, sondern saß nur träumend rum.

Das hat mich arg geschockt, denn bis vor einer Weile war der noch ganz umgänglich und ein netter Kerl.

Die Schule hat er inzwischen abgebrochen und hat eben auch keinen Schulabschluss folglich.

Da rede nochmal einer von Fehlinformationen.

Sandra

Zitatweil ich der Meinung bin, dass es schadet
So gesehen, müsstest Du Werbung, Autos, grosse Aktiengeschäfte, Waffenhandel, Alkkohol, Zigaretten und noch tonnen mehr auch verbieten. Vor allem aber Werbung, Kino, Liebesromane, comedy im Fernsehen und so, denn:
Zitatmacht gleichgültig! Man benebelt seine Sinne damit und nutzt es als Fluchtmöglichkeiten für Probleme

Eric, das ist doch Quatsch. Das ist eine reine Fehlinfo. Wieso sind dann Länder wie Holland oder Schweiz wirtschaftlich auf so hohem Niveau? Wo sie doch eine Gesellschaft von Kiffern sind, und es legal ist?

Wenn jemand seine Sinne benebeln will und Fluchtmöglichkeiten braucht, findet er weiss G*tt genügend Möglichkeiten - und wieso sind es denn zB vorrangig Kiffer, die zB Demos organisieren, die politisch-kritisch sind, geile Musik machen - man denke nur an  praktisch alle Rocknroller von den Stones abwärts, an die Entstehung der grünen Partei - einst von Kiffern getragen und Tonnen an Besipielen mehr.
Wer der Gesellschaft enträt, ist eher Alkoholiker. Kiffer sind nicht so grosse Flüchter - Kiffer sind meist linksorientiert, und relativ häufig auch gesellschaftlich irgendwie engagiert. Ich garantiere Dir, das zwei Drittel aller linken Aufrufsplakate, die in Berlin überall hängen, zum 1. Mai oder gegen Faschismus etc, von Leuten gehängt wurden, die Kiffen. Rechte Recken kiffen nicht, die saufen. Nur zum Beispiel.
Klar, es gibt auch Rumhänger und Nichtstuer unter den Kiffern, keine Frage - aber die wären auch Rumhänger und Nichtstuer ohne kiffen. Vor dem Aldi hängen Alkis rum, keine Kiffer. Die gehen in Rastakonzerte. ;)

Kiffen - wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre - brächte wesentlich weniger Schaden, als Saufen, das gesellschaftlich akzeptiert ist. Und TROTZDEM Alkohol so eine unglaublich schlechte Wirkung auf die Produktivität einer Gesellschaft haben kann, überleben die Länder ganz gut mit der Freigabe von Alkohol. Wieso sollte das bei Haschisch anders sein? Das Hauptproblem von orientierungslosen Jugendlichen ist Alkohol, und nciht kiffen - obwohl das Kiffen zwar kriminalisiert ist, ist es nicht  viel schwerer, an Hasch zu kommen, als an Alkohol, zumal als Jugendlicher, wo es doch wenigstens hin und wieder Geschäfte und Läden gibt, die NICHT an 14-jährige Alkohol verkaufen. Einem Dealer ist die Altersgrenze wurscht. Und trotzdem ist die grosser Sorge gerade in Deutschland, wie man es verhindern kann, dass immer jüngere Menschen immer mehr saufen. Das liegt nicht daran, dass Alkohol erlaubt ist und Haschisch verboten - es liegt daran, dass die, die Haschisch rauchen, gesellschaftlich wesentlich weniger Probleme machen. Die fallen nicht so auf, die fallen nicht so leicht dem Staat zu Last.
Kiffer studieren weiter, arbeiten weiter, interessieren sich für ihr Umfeld. Alkis nicht. Klar, es gibt auch Kiffer, die das nicht tun. Aber wie gesagt: erstens saufen die meist auch, und zweitens gibt es immer einen Prozentsatz an Leuten, die aus dem Gesellschaftlichen Mittel fallen. Aber das Kiffen holt sie da wesentlich weniger raus, als der Alkohol.
Das sind doch Mythen, denen Du aufsitzt.

die Frage, ob jemand faul und unproduktiv wird, ob jemand der Gesellschaft "schadet", ob jemand sich Flucht aus der Gesellschaft als Lebensinhalt nimmt und derartiges hängt nicht damit zusammen, ob der jetzt kifft oder nicht. Das hängt ausschliesslich damit zusammen, in welchem erzieherischen Umfeld der aufwächst, was für Zukunftsaussichten ihm gegeben werden, wie ihm Interesse für seine Umwelt näher gebracht wird.
Das hat mit dem Kiffen doch nix zu tun - ebensowenig wie es mit dem Allkoholtrinken oder Zigarettenrauchen zu tun hat. Das sind andere Faktoren.

Sandra

#48
Zitatch denke da an jemanden ganz bestimmten, der hatte nur schlechte Noten, erschien nicht regelmäßig zum Unterricht und wenn er da war machte er nie mit, sondern saß nur träumend rum.
Und ein lieber Freund von mir in Wien ist ca 15 Jahre lang nicht mal aufgestanden, ohne vorher nicht einen  Joint geraucht zu haben, und hat im Laufe des Tages noch seine gut 10 Stück reingezogen. Der hat in rasendem Tempo  (doppelt so schnell wie der Durchschnitt) sein Medizinstudium durchgezogen, nebenbei täglich 8 Stunden als Fahrer gearbeitet, eine medinzinisch-technische erfindung gemacht, die heute überall eingesetzt wird (ein Computer, der Blutproben schneller bestimmen kann) und ist heute Chef einer Serologischen Abteilung.

Das sind doch alles Faktoren, die von der Einzelperson abhängen. Ich kann die Joints, die ich in meinem Leben geraucht habe garnicht zählen. Und gerade im Alter zwischen 14 und 18 habe ich gekifft wie ein Weltmeister. (und alles möglcihe andere auch)
Kreisler hat gekifft. Ich kenne TONNEN an bekannten und berühmten und auch sehr verdienstvollen Menschen, die kiffen. Ich kenne auch verdienstvolle Menschen, die nciht kiffen. Und ich kenne Menschen, die sind eine Schande für jede Gesellschaft, wollen nix lernen, brechen die Schule ab, und werden niemals was aus ihrem Leben machen, und die kiffen nix.

Mit Eimer wirst Du wohl das meinen, was ich Kaboom nenne - jedenfalls:
ZitatDer Effekt ist höher, weil das Zeug sofort in voller Dosis in's Blut geht
gefährlicher ist das nicht. Es wirkt schneller - dafür aber auch kürzer. Und auch hier: Wenn das Zeug scheisse ist, nützen Dir dreissig Kabooms nicht - was dir dann in's Blut geht, ist höchstens das Nikotin drin. ;D

Roman

Hallo zusammen,

ich war länger nicht hier und werde sicher ein bisschen brauchen, bis ich die Diskussion von Kreisler über brand eins und Ströbele bis hin zu Drogen nachvollzogen habe. :-) Ihr habt mich aber richtig erkannt. Ich bin dieser Roman. :-) Es gab diesen Link zur Süddeutschen. Ich werde gleich mal lesen. Allerdings gebe ich zu: Man kann ich über die Sinnhaftigkeit von politischem Journalismus bisweilen wirklich streiten. Was brand eins mit Kreisler will? Das Magazin ist ja schon sehr breit gefächert, was die Themen anbelangt. Es gab so eine Idee für eine Kolumne, für die ich vielleicht etwas zu Kreisler schreiben wollte. Wenn sich etwas ergibt, gebe ich Bescheid!

Lieber Gruß und bis bald
Roman

PS: Wer von Euch ist denn gerade in HH. Bin normalerweise in Köln, aber gerade hier beim Spiegel bis November.