Anonymous - warum so scheu?

Begonnen von Bastian, 30. Dezember 2011, 02:04:06

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Bastian

[Edit: Es liest sich gen Ende wie ein offener Brief. Ist es aber nicht.]

Als ich vor ein paar Wochen vom Aldi zurückkam und über die Kö nach Hause ging, sah ich, dass dort alle paar Meter irgendwas mit bunter Hüpfkästchenkreide auf den Boden geschrieben stand. Was es war, interessierte mich nicht besonders (Genau so wenig, wie die Flyer, die mir dort auf dem Weg regelmäßig vor die Nase gehalten werden- in der Hoffnung, sie interessierten mich. Tun sie aber nicht).

Ein paar Schritte weiter sah ich dann ein maskiertes Pärchen, wie es hektisch irgendwas auf die Bodenplatten kritzelte. Die beiden riefen sich lautstark irgendwas zu, kritzelten was, und rannten dann einige Meter weiter, um sich dort wieder hinzuknien und schnell was zu kritzeln.

Die Masken kannte ich aus dem Internet und anderswoher: Guy-Fawkes- Masken. Also "Anonymous" (mir selbst noch gut bekannt aus den anti- Scientology- Aktionen und den diesbezüglichen hochinteressanten Hacks.) Hm, sollte ich also vielleicht doch mal lesen, was da in lindgrünen Lettern auf den Bodenplatten geschrieben stand? Könnte ja was interessantes, gar aufrührerisches sein. Ich bückte mich also, und ich las:

"Geld kann man nicht essen"

Ich schaute noch einmal links und rechts, ob mir da irgendwas entgangen war. Nö, war nicht. Da stand nur:

"Geld kann man nicht essen"

(Wie es ein dummer Zufall will, habe ich nie Hüpfkästchenkreide in meiner Einkaufstasche. Vielleicht sollte ich das. Dann hätte ich direkt im Schreibschatten der Maskenhelden drunterschreiben können, dass man auch Parkscheinautomaten tunlichst nicht essen sollte, bzw. Leberwurst nicht überweisen kann...)

Dafür kamen Erinnerungen hoch. Ich erinnerte mich zum Beispiel daran, wie ich Anfang der Neunziger, zu Beginn des "zweiten Golfkriegs", mit meiner Gitarre und- *trommelwirb* jetzt kommt's- mit meinem Gesicht, auf den Titelseiten zweier Hildener Lokalzeitungen abgebildet gewesen war. Als musikalischer Frontman eines Demonstrationszugs, der sich damals auf den Weg zur Waldkaserne gemacht hatte, um die dortigen Soldaten aufzuwecken. Oder so ähnlich. (Es ging, soweit ich mich erinnere, um Blut und Öl, Amis und Kuwait, Kohl und uns. Es wäre ein Thema für sich. Auch die Frage, wieso die Aggression Saddam Husseins in unserem Demonstrationszug eine so untergeordnete Rolle spielte...).

Aber es kamen Erinnerungen hoch. Dafür danke ich Euch, Euch maskierten Anonymous. Und mit den Erinnerungen auch eine Irritation und ein paar Fragen.

Tatsache ist ja- und darauf will ich hinaus, liebe Anonymäuse (sollte eine mitlesen)- dass ich im obigen Beispiel meine Birne dafür hingehalten habe. Und mein Gesicht, wenn auch lokal. So wie viele Menschen tagtäglich ihre Birnen und ihre Gesichter für ihre Anliegen zeigen. Aber sie zeigen sie; was sie nicht nur angreifbar, sondern nebenbei auch glaubwürdig macht. Da mag man schief liegen oder richtig. Aber ich kenne es nur so, dass man zu den eigenen Worten steht, Punkt.

Echt, Onanymous, Verzeihung Anonymous, ich verstehe ja, dass man sich und seine Identität im Kampf gegen starke Gegner schützen muss. Ich verstehe das sogar sehr gut. Was die heißen Projekte angeht, verstehe ich das voll und ganz. Auch hier im Forum darf man ja anonym schreiben...

Aber ich wäre im Ernst nie auf den Gedanken gekommen, für einen derart ausgelutschten 70'er Jahre- Standardspruch z.B. mein gutes altes Spidermankostüm rauszukramen. Warum sollte ich das auch tun? Wieso in einem solchen Fall anonym sein?

Um zu demonstrieren, dass ich nicht zu dem stehe was ich sage? Um zu zeigen, dass selbst Banalitäten wie Geldnichtessenkönnen mir schon zu heiß sind? Oder um mich zwar in den Dienst einer Sache zu stellen, für die ich aber im Grunde persönlich gar nicht stehe?

Wie traurig, schwach und feige ist das bitte?

Noch dazu, wo ausnahmslos jeder unter diesem anonymen Label (doof genug!) seinen eigenen, persönlichen Kampf führen kann...? Geht da nicht weit mehr als nur Euer Label kaputt?

Mal ehrlich:
Wo ist der Mut?
Welches sind die Ziele?
Wo sind die Gesichter?

Warum eigentlich so scheu?


Grüße ("Unter den Talaren...")
Bastian

Heiko

#1
Hi Bastian,
deinem runden Text und dessen spitzen Worten lässt sich kaum etwas ergänzen, ganz zu schweigen des Erwiderns. Dennoch kurz:
Zitatich las:
"Geld kann man nicht essen"
(...)
hätte ich direkt im Schreibschatten der Maskenhelden drunterschreiben können, dass man auch Parkscheinautomaten tunlichst nicht essen sollte, bzw. Leberwurst nicht überweisen kann...
Eine ähnliche Empfindung des Korrigieren-Wollens habe ich, wenn ich an Wänden graffitiös zu lesen bekomme: ,,Bildung ist keine Ware".  In Wirklichkeit ist sie es nämlich offensichtlich doch. Da helfen auch keine kontra-normativen Behauptungen. Was diese sprühenden (wenn auch leider nicht vor Ideen) Individuen sagen wollen, ist natürlich: ,,Bildung soll(te) keine Ware sein!". Entsprechend würde ich gerne stets diesbezügliche Lektüre Bourdieus daneben legen. Und wer weiß, vielleicht würden sich daraus ja öffentliche Lese- und Diskussionsorte, -Räume, -Plätze entwickeln.

Außerdem stößt mir ebenso wie dir die Uniformierung - du nennst es Label - der besagten Gruppe auf. ,,Guy Fawkes" als das identitätsstiftendes Moment. Na danke! Er spielt die Rolle des Che Guevara 2.0: geklonte Individualität. Revolutionäres Feeling jetzt schon ab 32,- €!
Aber genug der Polemik. Nur zur Frage der Anonymisierung (bzw. Pseudonymisierung) will ich noch in aller Würze erwähnen, dass diese eine Frage der gesellschaftlichen Definitionsmacht spiegelt. Wer darf eigentlich behaupten, wer wie heißt!?!?

Gruß
(und frohe Zwischenjahrestage an Alle)
Heiko
"I would prefer not to."

Bastian

#2
Hallo Heiko,

Zitat... geklonte Individualität ...
ja genau. Da fasst Du in zwei Worte, was ich in einem ganzen Beitrag nicht zusammenbekomme... Man könnte auch von "geklonter Identität" sprechen. Vor kurzem hörte ich mir eines der Anonymous- Videos an, in dem ein Klon Dawkins' "Mem"- Modell für die Anonymous- Sache zu vereinnahmen versuchte. In dem Sinne, dass es wurscht sei, wer einen Gedanken habe und wem er komme. Die Idee sei, was zählt. Und deswegen sei die Identität der Anonymäuse nicht von Belang. Nur den Bogen zur Tat, zur Umsetzung, gelang dem Klon nicht.
Und da denke ich liegt ein Punkt, der in Deine Frage hineinspielt, wer den bestimme, wie jemand heißt. Kann man das Handeln ebenso leicht von der eigenen Identität und der Verantwortung abkoppeln, wie einen Gedanken oder eine Idee?

Uniformierung gefällt mir auch besser als Label. Obwohl, ich sehe da doch einen Unterschied. Mit "Label" meinte ich das Konzept einer ausdrücklich nicht umrissenen Gruppe, die sich (ganz ohne ein identitätsstiftendes Merkmal, geht es anscheinend doch nicht) ein Etikett (Label) "anonym" aufklebt. Eine organisationslose Organisation soll es sein, eine Ansammlung von Mitgliedern ohne einen Verein. Offen für jeden, der sich Anonymous zugehörig fühlt. Dass das nach hinten losgehen muss, müsste sich eigentlich jedem denkenden Menschen von selbst erschließen. Wenn man nur schon bedenkt, dass das Konzept genau so sperrangelweit offen ist für jede üble Absicht, für absolut jede Tat. Kurz: Wenn ich meinem Nachbarn einen feuchten Kuhfladen in den Briefkasten füllen wollte, könnte ich das unter dem Etikett "Anonymous" tun. Ich könnte anschließend einen Guy- Fawkes- Aufkleber an den Kasten pappen und abwarten, wie er auf diese Attacke der Weltguerrilla reagiert.

Das Krasse ist: Die Marke "Anonymous" lässt das zu.

Nun gut, in dem Beispiel geht es nur um die Frage "Himmel! Wer hat mir denn da in die Post geschissen?!" Aber was ist, wenn im Namen von "Anonymous" Läden überfallen oder Menschen vor U- Bahnen geschubst werden? Wie wollten die Erfinder der markenlosen Marke sich davon distanzieren? Und vor allem: wer? Wer sollte sich überhaupt glaubhaft von sowas distanzieren können? Da kann ja schließlich jeder kommen und behaupten, im Namen von "Anonymous" zu sprechen.

Die etikettierte Anonymität ist alles andere als ein Geniestreich. Sie ist in meinen Augen das immanente Problem dieser "Organisation".

Achja! Freundlicherweise :) erreichten mich kurz nach Erscheinen dieses Threads ein paar Zusendungen mit youtube- Links zu "Anonymous"- Videos. Grob umrissen ging es in den Videos um... ähem... "Die AIDS- Lüge", den Pseudodoktor Dieter Broers, Chemtrails usw.- der übliche paranoide Verschwörungsquark halt. Immer schön mit dem üblichen Intro und Sprachausgaben- Stimme, wie man sie von "Anonymous"- Videos kennt. Ich will da nicht ins Detail gehen, die Videos gar verlinken, aber eines war interessant: Unter jedem dieser Videos fand ich in den Kommentaren bemühte Disclaimer, die versuchten klarzustellen, dass der Krempel niemals von "Anonymous" sei. Niemals!

Soso.

Sicher nicht?

Wer sagt das?

Mich erinnert das an das bekannte, aber doch immer wieder erheiternde "No true Scotsman"- Argument:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kein_wahrer_Schotte

Ach ja, noch was zur Uniformierung. Ich frage mich, wie die heutigen Anonymäuse aussähen, wenn Guy Fawkes selbst eine Maske getragen hätte...

Kompaniiie... Marsch!

Bastian

Burkhard Ihme

#3
Ich hab ja eine gewisse Sympathie für die Maske von Anonymous, da sie auf einen Comic zurückgeht. Moore verweigert ja Tantiemen aus der Verwertung seiner Comics, aber vielleicht profitiert ja wenigstens David Lloyd vom Merchandising.

Clas

Moin, moin,

Bastians Fragen haben was für sich. Rein logisch kann etwas, was anonym ist, schlecht abgegrenzt werden gegen etwas anderes, das auch anonym ist und behauptet anonym zu sein...

No name is no name.

But what does it do?

Andererseits hatte ich die von denen, die ich gesehen hatte bis dahin, verstanden als ... ja, irgendswiéns Gesamtkunstwerk, öffentliche Verunsicherung,  Maskentheater, also eine Kunstform, vielleicht in praxi auch eine Wunstform, so wirklich überzeugendes Können ist mir nicht immer an allen aufgefallen... Das trifft aber auf Straßenmusiker oder Jongleure auch zu, oder auf Pflastermaler oder Clownsarmisten oder kostümierte Sambagruppen... Da gibt es wirklich gute, aber eben auch welche, denen guter Wille zugestanden werden muss... Die Spielsituation muss man natürlich auch mitunter mögen und jedenfalls berücksichtigen. Clownerie im Angesicht der Pfefferspraydose, zum Beispiel.

Über Burkards Bezug dazu lässt sich die Sichtweise, das sei möglicherweise Kunst, ja auch stützen. Und selbst Filme werden ja von manchen zur Kunst gezählt, und auch hier ist ja der Bezug klar zu erkennen.

Dass man Geld nicht essen kann, ist uns hier klar; es könnte aber diese Aussage doch zum Nachdenken anregen; zum Beispiel, ob sich viele der üblichen Passanten in der Kö die Frage schon mal vorgelegt haben, darf ja bezweifelt werden. So wurde ihnen doch die Anregung dazu gegeben, und durch die Masken vielleicht mehr Aufsehen erregt. Ich glaube auch nicht, dass das sofort überzeugt, aber vielleicht provozzelt es ein wenig, und schaden tut es ja nicht. Immerhin verschütten sogar wir jetzt hier darüber doch Gedanken und finden das schön von uns...

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Heiko

#5
Hallo Clas,

stimmt, schaden tut es überhaupt nicht, sondern es regt zur Auseinandersetzung an: es provozzelt! Der systemwiderständige Aspekt dieser Gruppe soll von meiner Seite auch gar nicht der Kritikpunkt sein. Ich teile keinesfalls die Meinung unseres Ersatzbank-Präsidenten Gauck, der noch im Oktober die Occupy-Proteste als ,,unsäglich albern" abgetan hat.

But there is a name: Guy Fawkes. Anonymous ist eine Art Etikettenschwindel einer Gruppe, die sich vielleicht passender Pseudonymous nennen dürfte. Keine Frage, Identitätsverschlüsselung ist gelegentlich durchaus notwendig, nur die Vereinheitlichung des Schlüssels ist mir, selbst in Form eines Comic-Anarchisten, suspekt. Ein männlicher Weißer, dessen historische Vorlage  ein katholischer(!) Offizier(!) war. Wenn wir da nicht schon nahe bei Stauffenberg sind, der ebenso wie die Comicfigur als Widerständler eines faschistischen Regimes gilt.

Gruß Heiko
"I would prefer not to."

Clas

Moin, moin,

gestern morgen hatte ich schon mal was geschrieben und deutlich gefühlt, dass ich es abgeschickt hatte. Ich erinnere auch, den Post gesehen zu haben. Als ich abends wieder kam, war er weg. Das ist gruselig und fällt unter disbehaviour of a Forumssoftware... I like that not.

Der Gauck, als solcher, hat mitunter auch was albernes, nämlich die Leute, die ihn so verehren und jetzt die Wulffsjagd mit Signalgetröte versehen. Nicht, dass ich den Wulff gut fände, aber der Schluß von der Erregungsintensität über ihn und seine Frau auf die Nichtexistenz von Anlässen, die des Murrens der Edlen eher wert wären, führt momentan monumental ins Daneben... Nun sind es ja auch nicht die Edlen, die da murren, es ist die übliche Erregungsindustrie, und daneben sind die sowieso und altbekannter Maßen. Die Beschädigung des Amtes jedenfalls, wie jeden Amtes überhaupt, kann man doch eigentlich nur loben. Jedenfalls eine Beschädigung, die dadurch entsteht, dass die unterstellte berufliche Erfahrung seiner Frau irgendwelche Ornamente abbricht.

Sicher, Offizier und katholisch: es müssen schon üble Zustände herrschen, dass davon positives zu erwarten ist. Was Stauffenberg im Sinn hatte, war ja auch eher ein Putsch, mit jedenfalls nicht ganz sicher dem Ziel einer freiheitlicheren Ordnung in Deutschland, Europa und der Welt. Nationalist war er auch, glühend sogar. Immerhin wollten die Militärs den Krieg beenden, 9 Monate früher, sicher, weil sie ihn als bereits verloren ansahen. Aus Sicht der Opfer, die er danach noch hatte, sicher sinnvoll. Als Widerstandshandlung würde ich das auch sehen, antifaschistisch sicher nicht, und demokratisch auch wohl kaum... Wohin tut ein Obersachse wie Herr Ulbig den denn nun? http://www.youtube.com/watch?v=m8OL-CQfX0s&feature=related Mal abgesehen davon, dass die Kameraführung und der Schnitt Defizite aufweisen: Die Einstufung als Bekennervideo finde ich nicht falsch. http://debattiersalon.de/was-vom-terror-ubrig-blieb/#more-1425

Gruß Clas

"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

Bastian

ZitatIch hab ja eine gewisse Sympathie für die Maske von Anonymous, da sie auf einen Comic zurückgeht. Moore verweigert ja Tantiemen aus der Verwertung seiner Comics, aber vielleicht profitiert ja wenigstens David Lloyd vom Merchandising.

Das wäre ihm zu wünschen. Ich lese aber, dass Time Warner die Rechte an der Guy- Fawkes- Maske hat.


"'We sell over 100,000 of these masks a year, and it's by far the best-selling mask that we sell,' said Howard Beige, executive vice president of Rubie's Costume, a New York costume company that produces the mask."

http://www.nytimes.com/2011/08/29/technology/masked-anonymous-protesters-aid-time-warners-profits.html

Fehlt eigentlich nur noch die Werbemeldung:
"Unsere Aktivisten werden ausgestattet von..."

Grüße
Bastian

Heiko

ZitatWie es ein dummer Zufall will, habe ich nie Hüpfkästchenkreide in meiner Einkaufstasche. Vielleicht sollte ich das. Dann hätte ich direkt im Schreibschatten der Maskenhelden drunterschreiben können, (...)

Marc-Uwe Klings Känguru fühlt sich ebenfalls herausgefordert den kritischen Dialog an Häuserwänden (oder Gehwegen) aufzunehmen. Ob es dabei eine Maske trägt, wird nicht erwähnt:


Warum nicht - doch wer korrigiert das Känguru?
"I would prefer not to."

Clas

Moin, moin,

zur Ergänzung hier noch mal ein Artikel: http://www.freitag.de/wochenthema/1212-das-spiel-ist-aus

Dort wird vielleicht etwas klarer, warum Anonymität manchmal nützlich ist...

Gruß Clas
"Ach, das Risiko...!" sagte der Bundesbeamte für Risikoabschätzung abschätzig...

tabato89

Hi wollte auch mal meine Meinung zum Thema kundtun. Mir ist das auch schon ins Auge gefallen, diese mit Kreide auf die Straßen gekritzelten Sprüche. Bis zu diesem Thread wußte ich noch gar nichts damit anzufangen. Ich habs gelesen aber niemanden dazu gesehen. Zur falschen Zeit am falschen Ort würde ich mal tippen. Der Artikel von clas (danke dafür) hat mich dann gut aufgeklärt. Ich hätte zu erst auf irgendeine irrwitzige PR Aktion getippt. Nun das war wohl daneben. Das die Gruppe so paradox ist, ist wahrscheinlich auch das Hauptproblem. Man kann sie nicht zuordnen zu Gut oder Böse. Wahrscheinlich ist dieses "Face of Chaos" (Zitat aus besagtem Artikel) genau dazwischen. Man weiß es nicht. Besonders lobenswert ist es jedenfalls nicht derbe Inhalte online zu verbreiten.Zumindest haben sie das kindischer weise ja in der Anfangszeit gemacht und das auf das Derbste. Aber vielleicht denken die sich ja: Die Gesellschaft hört nur noch auf reißerische Skandale. Der Autor in dem Artikel sagt es ganz gut: spätpubertären Jungshumor  Wieviel Aufmerksamkeit will man dem zumessen?
Auf jeden Fall sehr guter Artikel nochmal Danke dafür!


Bastian

Zu dem, was sich mittlerweile unter dem Label "Anonymous" tummelt, ein lesenswerter Denkanstoß von Jutta Ditfurth - ich korrigiere: Das war nur auf FB zitiert. Der Originaltext ist von Mira Sigel.

Hier der richtige Link:
http://diefreiheitsliebe.de/allgemein/anonymous-kollektiv-ruft-mit-rechten-verschwoerungstheorien-zum-widerstand-auf

Zitat'Wir kommen zu euch mit der Bitte, vereint wie ein Mann zu stehen, denn vereint sind wir stark, getrennt sind wir schwach. Die Zeit ist gekommen, dass sich das deutsche Volk erheben muss. Wir sind in einem Teufelskreislauf aus Selbsthass, Schuldbewusstsein, Tabuthemen, Geschichtsfälschung, politischer Korrektheit, Zensur, Manipulation, Gehirnwäsche und Propaganda gefangen. Deutschland ist ein besetztes Land, wird von der BRD-GmbH verwaltet und die Deutschen sind das Personal'.
Das hört sich strammst rechts an.